Ungelöste Mordfälle /international
17.06.2007 um 16:32
Das Opfer [Bearbeiten]Das Opfer war ein unidentifizierter weißer Junge, ungefähr 4 bis6 Jahre alt, dessen nackter Körper in einem Feld neben einer Landstraße gefunden wurde.Der Körper war in eine billige Decke eingewickelt und lag mit dem Gesicht nach oben ineinem großen Karton. Die Arme des Jungen waren sorgfältig über seinen Bauch verschränktund der Körper war trocken und sauber. Die Finger- und Zehennägel waren vor kurzemgeschnitten worden und machten einen sauberen Eindruck. Sein Haar wurde vor kurzem, sehrnahe beim Kopf und in einer groben und eiligen Art und Weise, geschnitten (möglicherweiseum die Identität des Jungen zu verschleiern). Kleine Klumpen seines eigenen Haares wurdenüberall auf dem Körper des Jungen gefunden. Dies wird als möglicher Hinweis gewertet,dass jemand kurz vor oder gleich nach dem Tod des Jungen seine Haare abgeschnittenhat.
Überall auf dem Körper des Jungen waren blaue Flecken, die alle zur selbenZeit zugefügt worden sein dürften. Der Junge hatte sieben Narben auf seinem Körper, dreidavon möglicherweise als Folge eines operativen Eingriffs. Die Fläche seiner rechten Handund die Sohlen beider Füße waren grobhäutig und schrumpelig durch einen, wie die Polizeies nannte, „Waschfrauen-Effekt“. Dies deutet darauf hin, dass die rechte Hand und beideFüße kurz vor oder nach dem Tod des Jungen für eine längere Zeit im Wasser gelegen haben.Als ultraviolettes Licht auf das linke Auge des Jungen geleuchtet wurde, fluoreszierte esin blauer Farbe, was darauf hinweisen könnte, das ein diagnostischer Spezialfarbstoffangewandt wurde, um möglicherweise ein chronisches Augenleiden zu behandeln. DieObduktion ergab, dass der Junge für zwei oder drei Stunden vor seinem Tod nicht gegessenhatte. Röntgenaufnahmen zeigten keine aktuellen oder vergangenen Knochenbrüche. Das kühleWetter machte es schwierig zu ermitteln, wie lange das Kind schon dort lag. Es könntenzwei bis drei Tage gewesen sein, aber auch zwei oder drei Wochen. Ein mysteriöser braunerRückstand wurde im Magen des Jungen gefunden. Er konnte nicht identifiziert werden, aberes könnte darauf hindeuten, dass der Junge kurz vor seinem Tod erbrochen hatte.Fingerabdrücke und Fußabdrücke wurden gemacht und mit Krankenhaus-Akten aus der Umgebungverglichen, ohne Ergebnis.
Alle Kinder aus Pflegefamilien und Institutionen in dernäheren Umgebung wurden gefunden und es wurde damit ausgeschlossen, dass der Junge auseiner dieser Pflegefamilien oder Institutionen gekommen sein könnte.
1998 wurdeder Körper des Jungen exhumiert und trotz des fortgeschrittenen Stadiums der Verwesungkonnte noch Mitochondrien-DNA aus den Zähnen des Jungen gewonnen werden. Diese kannbenutzt werden, um eine mögliche Verwandtschaft festzustellen.
Beweise [Bearbeiten]
Die Kiste [Bearbeiten]Die Kartonkiste, in der man den Jungen fand,wurde ursprünglich genutzt, um eine Baby-Wiege zu transportieren. Die Wiege, die in genaujenem Karton transportiert wurde, in welchem man auch den Jungen gefunden hatte, stammteaus einem Dutzend, welches am 27. November 1956 in einer J.C. Penny-Filiale erhalten undzwischen dem 3. Dezember 1956 und dem 16. Februar 1957 verkauft wurde. Es gab keineGeschäftsakten, aus denen die Identitäten der Käufer hervorgingen. Dennoch gelang es denErmittlern, alle bis auf eine der Wiegen und ihre zugehörigen Kartons zu ermitteln. DerKarton, in dem der Junge gefunden wurde, war in relativ gutem Zustand und die Innenseitehatte weiße Farbstriche, was darauf hinwies, dass die Wiege, die damit transportiertwurde, auch weiß war. Es wurden keinerlei Fingerabdrücke auf dem Kartongefunden.
Männerkappe [Bearbeiten]Eine blaue Männerkappe wurde in der Nähedes Tatorts gefunden. Ein Trampelpfad führte direkt vom Tatort zu der Kappe. Es stelltesich heraus, dass die Kappe eine von 12 war, die hergestellt wurde, und die Verkäuferinkonnte sich aufgrund eines Spezialwunsches des Käufers noch an ihn erinnern. IhrerMeinung nach sah er dem Kind ähnlich. Der Mann war alleine, trug Arbeiterkleidung, sprachkeinen ausländischen Akzent, hatte blondes Haar und war möglicherweise Ende20.
Zeugen [Bearbeiten]Frederick J. Benonis: Ein 26 Jahre alter Student. Errief am 26. Februar 1957 kurz nach 10 Uhr vormittags die Polizei und meldete, dass er amVortag den Körper eines kleinen Jungen gefunden hatte. Er gab an, am Montagnachmittaggegen 15:15 Uhr entlang der Susquehanna Road gefahren zu sein. Er sah einen Hasen in dasUnterholz springen, stoppte das Auto und folgte dem Tier. Er sah einigeBisamratten-Fallen und kam dann zu einer großen Kartonbox. Er sah hinein und fand etwas,das möglicherweise eine Puppe oder ein kleiner Junge sein könnte. Er entschied sich, denVorfall nicht zu melden, revidierte seine Entscheidung aber am nächsten Tag. Die Polizeierfuhr später, dass Benonis die Angewohnheit hatte, junge Frauen in einer nahe gelegenenSchule auszuspionieren. Dies könnte eine Erklärung sein, warum Benonis nicht gleich diePolizei anrief. Benonis machte freiwillig einen Lügendetektor-Test und bestand ihn.
Im März 1957 meldete sich eine Amateurkünstlerin, welche den Jungen als denselbenidentifizierte, welchen sie in einem Bus von Philadelphia ins südliche New Jersey gesehenhatte. Der Junge habe in den Armen eines Mannes geschlafen, mit dem er in Camden in denBus eingestiegen sei. Die Frau übermittelte den Ermittlern eine Zeichnung vom Gesicht desMannes, aber die Ermittler waren nicht in der Lage, ihre Geschichte zu verifizieren oderden Bus-Passagier zu identifizieren.
Im März 1957 meldete sich eine Kellnerin inWilmington, Delaware, und identifizierte den Jungen als das Kind, welches sie vor einigenMonaten mit einem Mann Hand in Hand an ihrem Arbeitsplatz vorbeigehen sah. Der Mann habedabei darüber gesprochen, einen Zug nach Philadelphia erwischen zu müssen. DieZeugenaussage der Frau konnte nicht erhärtet werden.
Kurz nachdem die Leiche desJungen gefunden wurde, erzählte ein Mann der Polizei von einem seltsamen Vorfall amSonntag, 24. Februar 1957, etwa 60 Meter von dem Platz, wo das Opfer gefunden wurde,entfernt. Der Zeuge erklärte, er sei entlang der Verree Road gefahren, als er ein Autosah, das entlang der Susquehanna Road geparkt hatte. Eine Frau und ein Junge standen beimKofferraum des Autos. Die Frau schien nach irgenetwas im Kofferraum zu greifen. Jene Frauwar zwischen 40 und 50 Jahren alt, von mittlerer Statur und Größe und trug einenkarierten Wintermantel. Der Junge war etwa zwischen 12 und 14 Jahren alt und etwa genausogroß wie die Frau. Der Zeuge erklärte, er habe gedacht, die beiden hätten eineReifenpanne. Deshalb sei er in die Susquehanna Road gefahren, habe sein Auto verlangsamtund gefragt, ob die beiden Hilfe bräuchten. Laut seiner Aussage drehten beide ihre Rückenzu ihm und verharrten still. Sie schienen dabei zu versuchen, die Nummerntafel des Autosvor ihm zu verstecken. Der Mann fand dies seltsam, entschied aber, dass die beiden nichtvon ihm gestört werden wollten, und fuhr wieder weiter.
Max Schellinger, ein Friseuraus Philadelphia, erzählte der Polizei, er sei sich „fast sicher“, dass er dem Jungen nureine Woche vor dessen Auffindung die Haare geschnitten habe. Der Junge habe ihm erzählt,fünf Brüder und eine Schwester zu haben und in der Strawberry-Mansion-Gegend der Stadtnahe dem Schuylkill River zu leben. Zwei Ermittler begleiteten Schellinger in einerHaus-zu-Haus-Tour in der Gegend, um mögliche Zeugen zu ermitteln, die weitereInformationen über den Jungen und seine Familie geben könnten. Die Suche war ergebnislos.
John Powroznik war ein 18jähriger Junge, welcher der Polizei erzählte, er habe dieLeiche des ermordeten Jungen bereits am Wochenende des 22. bis 23. Februar 1957 gefunden,sei aber zu verängstigt gewesen, irgendjemandem davon zu erzählen. Sein Zuhause war inder Nähe des Tatortes und Powroznik war der Besitzer mehrerer Bisamratten-Fallen in derNähe. Powroznik war über den exakten Tag des Auffindens der Box nicht sicher, sagte denErmittlern aber, es habe zu dieser Zeit genieselt. Laut Wetterauskunft gab es am Samstagden 23. Februar um etwa 13 Uhr leichten Regen.
Theorien