Mordfall Tristan

Niederbayern23 schrieb:Jedoch glaube ich nicht, dass Tristan mit Seel von sich aus Kontakt aufgenommen oder den Kontakt gehalten hätte, ein damals bereits ü- 50 Jähriger.

Der Zopfmann wäre vom Alter her der „großer Bruder“ Typ gewesen, wesentlich interessanter, als so ein grau melierter Typ.

Eben diese Punkte schließen m E eben die These nicht aus, dass die Tat z B auch von Seel + Zopfmann als eine Art "Duo" begangen worden sein könnte.
Daher stellte ich auch die Frage, ob dieser Kumpan / Mitarbeiter von M. Seel, der mittlerweile auch bereits verstorben ist, evtl dem "Zopfmann" ähnlich sah.
Diese Frage wird allerdings nicht leicht zu beantworten sein, da ich nicht davon ausgehe, dass man via Internet Bilder dieses Mitarbeiters findet bzw höchstwahrscheinlich nichtmal dessen Klarnamen.

Hier auch mal ein neuerer Fall aus Frankfurt und dem Main-Taunus-Kreis bezügl Grabschändungen.
Der Herr war wohl auch in Höchst aktiv

https://www.tag24.de/frankfurt/mann-bewirbt-sich-in-frankfurt-als-friedhofsgaertner-seine-reaktion-auf-absage-ist-verstoerend-knochen-urnen-gestohlen-1679422 (Archiv-Version vom 25.10.2020)

abberline schrieb:https://www.tag24.de/frankfurt/mann-bewirbt-sich-in-frankfurt-als-friedhofsgaertner-seine-reaktion-auf-absage-ist-verstoerend-knochen-urnen-gestohlen-1679422 (Archiv-Version vom 25.10.2020)

Oh weia... Was in manchen Menschen vorgeht, ist unglaublich.

Aber bei Tristans Graböffnung ist sich der leitende Ermittler sicher, dass es der Mörder war.

@MordUTotschlag
Sicher ist nur, dass niemand weiß, wer das Grab schändete.

abberline schrieb:Sicher ist nur, dass niemand weiß, wer das Grab schändete.

Das ist klar. Aber ich denke ein leitender Ermittler, der, im Gegensatz zu uns, alle Umstände des ganzen Falles kennt, wird das schon richtig einschätzen können.

MordUTotschlag schrieb:Aber bei Tristans Graböffnung ist sich der leitende Ermittler sicher, dass es der Mörder war.

Nun, es wurde aber auch, und zwar von der Polizei, vermutet, dass der Grabschänder aus einem anderen Fall (Markus Wachtel) die Grabschändung bei Tristan begangen haben könnte, nicht aber den Mord:

Trotzdem glaubt die Polizei allenfalls bei der Grabschändung an einen Zusammenhang.

Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14977408.html

So eindeutig scheint die Überzeugung dann aber auch nicht zu sein, denn es ist keineswegs die Rede davon, dass Tristans Mörder auch der Grabschänder im Fall Wachtel war. Und das müsste ja der Fall sein, wenn beide Grabschändungen von einer Person begangen wurden und im Fall Tristan der Täter auch der Grabschänder war.

@abberline
@MordUTotschlag

Aber was wäre das Ziel, das Motiv des Mörders für die Grabschändung gewesen?
Totale Kontrolle des Opfers über dessen Tod hinaus?
Zu einem Kontrollfreak würde es m E auch passen, die Blumen fein säuberlich auszustechen, die Erde entsprechend aufzuschichten usw

Aber weshalb hätte Tristans Mörder dann auch das Grab von Markus Wachtel schänden und dessen Kopf mitnehme sollen?

brigittsche schrieb:So eindeutig scheint die Überzeugung dann aber auch nicht zu sein, denn es ist keineswegs die Rede davon, dass Tristans Mörder auch der Grabschänder im Fall Wachtel war. Und das müsste ja der Fall sein, wenn beide Grabschändungen von einer Person begangen wurden und im Fall Tristan der Täter auch der Grabschänder war.

Es heißt ja auch nicht, wenn der eine Ermittler sich sicher ist, dass alle anderen das auch sind. Das wird seine persönliche Einschätzung sein.

ThoFra schrieb:Aber weshalb hätte Tristans Mörder dann auch das Grab von Markus Wachtel schänden und dessen Kopf mitnehme sollen?

Das würde nur dann Sinn machen, wenn er nicht nur der Mörder von Tristan, sondern auch von Markus war. Ansonsten würde ich persönlich keinen Sinn erkennen. Dadurch, dass man nicht weiß, wer es war, kann man über das Motiv auch nur spekulieren.

Wahrscheinlich wird man erst die Hintergründe erfahren, wenn man den Mörder von Tristan fasst. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

ThoFra schrieb:Aber weshalb hätte Tristans Mörder dann auch das Grab von Markus Wachtel schänden und dessen Kopf mitnehme sollen?

Weil er vielleicht aus Tristans Grab nicht holen konnte, was er eigentlich holen wollte? Der Grabschänder bei Tristan ist ja vermutlich gestört worden. Vielleicht fiel ihm danach ein, dass es ja noch einen Jungen gab, der mit 13 Jahren ermordet wurde, und wich dann auf diesen als "Ersatzhandlung" aus?

Zum Thema Grabschändung...
Dass an einem Oktobertag keine verwertbaren Fußabdrücke zu finden sind, verstehe ich nicht.

Bei Tristans Grab wurde im Fußbereich gegraben.
Die Erdschichten sauber, regelrecht pedantisch ordentlich auf eine Plane gelegt.
Nie im Leben, hätte man das Erdreich anschließend wieder so sauber hin drapieren können.
Als ob die Oma am nächsten Tag nichts gemerkt hätte???
Vom Grabschänder ziemlich naiv gedacht.

Bei Markus wurde zielgerichtet der Schädel gestohlen, somit im Kopfbereich gegraben.

@Niederbayern23
Ich hab das vor längerer Zeit schon mal geschrieben: Bei meiner Oma stahlen Metalldiebe ein Pflanzgefäß vom Grab. Die setzten sogar die Blumen in die Erde ein. Aberglaube? Schlechtes Gewissen? Man weiß nicht, wie Leute ticken, die Totenköpfe ausgraben.

MordUTotschlag schrieb:Es heißt ja auch nicht, wenn der eine Ermittler sich sicher ist, dass alle anderen das auch sind. Das wird seine persönliche Einschätzung sein.

Das widerspricht dann aber eben auch Deiner Annahme, es sei sicher....

@FritzPhantom
Du hast vorhin im Thread zu M. Wachtel geschrieben "da steckt jemand Gruseliger dahinter"...in dem Zusammenhang finde ich es auch gruselig, dass es genau 20 Jahre nach Tristans Tod und dem Kehlschnitt in Koblenz wieder einen Mordfall gab, wo der Kopf als Trophäe eine Bedeutung zu haben scheint. Bei Tristan hieß es ja auch, dass der Kehlschnitt so heftig war, dass fast der Kopf abgetrennt wurde. Und genau 20 Jahre später an einem Donnerstag die perfide Tat in Koblenz. Räumlich gesehen keine Verbindung, aber auffällig allemal.

LillyLego schrieb:..in dem Zusammenhang finde ich es auch gruselig, dass es genau 20 Jahre nach Tristans Tod und dem Kehlschnitt in Koblenz wieder einen Mordfall gab, wo der Kopf als Trophäe eine Bedeutung zu haben scheint.

Naja, aber irgendeine zeitliche Beziehung zu irgendeinem, irgendwie ähnlichen Mordfall wird man immer finden, wenn man nur lange genug sucht.

Ich kann auch sagen, dass der Fall Tristan 80 Jahre nach dem ersten Mord von Fritz Haarmann 1918 war und Haarmann seinen Opfern, ebenfalls Jungs, auch die Köpfe abgeschnitten hat. Auch Kannibalismus wird dort angenommen, was bei Tristan ja ebenfalls im Raum steht.

Nur: Solche Verbindungen würde ich erst einmal als reinen Zufall ansehen, wenn es nicht eindeutige Hinweise gibt, dass ein Täter sich irgendwie auf den anderen bezieht.

brigittsche schrieb:Das widerspricht dann aber eben auch Deiner Annahme, es sei sicher....

Das ist nicht meine Annahme, das hat er mir im Zuge meiner Recherche gesagt. Und so viele Möglichkeiten, wer es war, gibt es ja nun mal auch nicht.

Niederbayern23 schrieb:Zum Thema Grabschändung...
Dass an einem Oktobertag keine verwertbaren Fußabdrücke zu finden sind, verstehe ich nicht.

Finde ich auch. Ich denke eher, es wurde der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt.

@Niederbayern23
Im Wachtel Thread steht, dass die Wohnungen der Freunde des mutmaßlichen Mörders ( der ja im Gefängnis saß als Markus Kopf gestohlen wurde) auf Werkzeuge und Erdspuren an Schuhen untersucht wurden. Also gut möglich, dass Fußabdrücke gefunden wurden. Aber das hilft auch nicht weiter, wenn man die passenden Schuhe nicht findet.

@FritzPhantom
So ist es leider :-/ Es wurde wohl wirklich gar nichts auffälliges bei den Wohnungsdurchsuchungen gefunden, die ja auch zeitgleich statt fanden. Besonders im Fall von Markus finde ich es besonders fürchterlich, dass die Eltern ihr Kind zweimal begraben mussten. Mit der Gewissheit, dass sein Kopf fehlt. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man so etwas ertragen kann. Mich würde interessieren, wie es den beiden heute geht :-(

Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, das schrieb auch schon jemand anders, dass man keine Spuren des Täters nach der Graböffnung finden konnte. Aber wie du schon schreibst: was nützen einem Abdrücke, wenn man sie mit keinem Schuh vergleiche kann.

@MordUTotschlag
Ja, ich fürchte, man findet diesen Grabräuber nur, wenn man ihn an einem anderen Grab erwischt und dann seine Wohnung durchsuchen kann. Überwachungskameras scheint es ja scheinbar bis heute nicht zu geben, obwohl sich immer wieder seltsame Dinge auf Friedhöfen ereignen.