Mordfall Tristan

@LL-COOL-A
Dann hätte er mit dem Auto schnell verschwinden können. Auf der anderen Seite wären wohl zu viele Menschen gewesen.Den Parkplatz musste man aber auch kennen

Genau, das wäre problemlos möglich gewesen.
Ortskundige kennen das Gelände und da ich stark davon ausgehe, dass der Täter ortskundig war, ist das leider nicht so ungewöhnlich.

Erst muss pitschnass gewesen sein.Bus und Zug war aufgefallen zu fuss auch

Nicht zwangsläufig. Also nass schon, allerdings gehe ich davon aus, dass er bis maximal zu den Knien/ Hüfte nass war, da der Liederbach nicht sonderlich tief ist.

Wenn er tatsächlich durch den Bachlauf geflüchtet ist, dürfte das völlig unbemerkt geschehen sein und auf dem ehemaligen Höchst-Gelände ist die Wahrscheinlichkeit auch eher gering.

Tristan wollte nicht zur Schule sondern zum Arzt.
Er ging nicht zum Arzt sondern man sah ihn auf einer Bank sitzen.
Wenig später wurde er ermordet.

Soll denn da tatsächlich jemand am Tunnel auf ein passendes Opfer gewartet und spontan zugeschlagen haben ??

Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen !

Das Verletzungsbild - die Stiche am Körper und die herausgetrennten Hautlappen -sprechen auch ihre Sprache. Das wäre doch unnötig gewesen wenn er nur an der Fleischmitnahme interessiert gewesen wäre.

Das er ihn erst bewusstlos schlägt bevor er ihm die Kehle durchtrennt war ja eventuell nötig aber was er danach an der Leiche tat ist mir teilweise Rätselhaft.
Ich hab mir die Bilder eben noch einmal angesehen.
Da bestand nicht nur Interesse am Fleisch.....

...ich hätte da folgende Frage zu Manfred Seel:

Im Wikipedia steht:

Auf den Festplatten mehrerer PCs, die sich in seinem Keller befanden, fanden die Ermittler 32 000 gewaltpornographische und gewaltverherrlichende Fotos und Filme. Das pornographische Material der Sammlung hat im Laufe der Zeit eine Größenordnung von fünf Terabyte[2] erreicht. Man geht davon aus, dass Seel im Darknet mithilfe einer Spezialsoftware[2] surfte, welche keine Spuren hinterlässt. Möglicherweise dienten sie Seel als graphische Vorlage für seine Taten, welche die Auslebung seiner sexuellen Phantasien bedeuteten.

Weiss man, ob dass "lediglich" Frauen auf den Fotos / Filmen waren?

LG

@Photographer73

In dem Roman Wolfswut von A.Gössling werden die Fälle Seel und Tristan kombiniert.

Photographer73 schrieb:@Trici
Schreib mir mal eine PN, ich will hier nicht über das Buch spoilern. Evt. will es der ein oder andere noch lesen. ;)

Könnte ich bitte auch die PN haben, mit den Infos zu Motivation und Täter im Roman ? Danke Photographer :-)

PS: Die "Arbeitshypothese", dass die Nachtathandlungen die wahre Motivation "verbergen sollten", finde ich sehr interessant. Wenn dem so gewesen wäre, müsste es logischerweise einen (theoretisch aufdeckbaren) Konnex zwischen Tristan und dem Täter gegeben haben, der durch eben diese Nachtathandlungen geschickt überdeckt werden sollte.

@LL-COOL-A
Erst muss sich sehr sicher gefühlt haben.Von Zeugen liess er sich bei der Tat nicht stören,allein zur Tatzeit und kurz danach waren mehrere Kinder im Umkreis des Tunnels bzw.wollten sogar durchlaufen,liefen kurz danach durch etc. Nass war er auf jeden Fall.Er muss zumindest im Bach gestanden haben.Tief ist der zugegeben nicht

Elefant100 schrieb:Soll denn da tatsächlich jemand am Tunnel auf ein passendes Opfer gewartet und spontan zugeschlagen haben ??

Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen !

Warum denn nicht?

Elefant100 schrieb:Tristan wollte nicht zur Schule sondern zum Arzt.
Er ging nicht zum Arzt sondern man sah ihn auf einer Bank sitzen.

Er könnte einen Arztbesuch vorgetäuscht haben, weil er keine Lust auf den Unterricht hatte. Er könnte vorgehabt haben, zum Arzt zu gehen, sich dann aber doch nicht getraut haben (z.B. aus Angst vor der Untersuchung oder einer Spritze). Er könnte auch ganz einfach vorgehabt haben, zwischen Schule und Arztbesuch noch eine Weile durch die Stadt zu streunen.

Ich würde nichts davon ungewöhnlich finden bei einem Kind in diesem Alter. Hätte vielleicht selbst so handeln können, wenn kein Erwachsener dabei ist, der einen zwingt, jetzt, sofort zum Arzt zu gehen.


Ungewöhnlich ist nur, dass er ermordet wurde. Und das wäre es auch, wenn er ganz normal bis Schulschluss in der Schule gewesen wäre und der Mord danach passiert wäre.


Tristan war zur falschen Zeit am falschen Ort. Wahrscheinlich hätte es auch einen anderen Jungen treffen können.

AlteTante schrieb:Er könnte einen Arztbesuch vorgetäuscht haben, weil er keine Lust auf den Unterricht hatte

Könnte ich mir auch vorstellen.
Ist es bekannt weshalb T zum Arzt wollte und wann der Termin stattfinden soll?

Sherlock_Fuchs schrieb:Weiss man, ob dass "lediglich" Frauen auf den Fotos / Filmen waren?

Laut Stern: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/manfred-seel--die-grausamen-details-des-serienmoerders-aus-hessen-6858068.html

Auf seinem Computer fand die Polizei 32.000 Bilder, die als "Gewaltpornografie" beschrieben werden - inklusive Kannibalismus. Manche der Verletzungsmuster habe man bei seinen Opfern wiedererkannt. Seel soll sich auf Bildern Inspiration geholt und seine Fantasien dann später sadistisch ausgelebt haben. "Einsatz scharfer Gewalt in sexuell relevanten Zonen", heißt das dann, wenn es ein Polizist vorträgt. Details wolle man nicht nennen.

Ob es auch mit Kinder was dabei war ist nicht bekannt. Trotzdem passt die Tat zu MS.

@Trici

Danke sehr. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein anderer Täter mit ähnlich gearteter Phantasie zugleich unterwegs war.

Das der Mord von einem Ortsfremden verübt wurde, halte ich für ausgeschlossen.

Hmm Nachtathandlung um die eigentliche Tat zu verschleiern? Das ist ja ungefähr so als wenn jemand einen Dauerlutscher klaut und danach den ganzen Laden in die Luft sprengt damit der Diebstahl des 10cent Lutschers nicht auffällt... die Veröffentlichung das diese Tat völlig einmalig wäre in Europa, ja sogar weltweit halte ich für äusserst abenteuerlich und reisserisch, da wie mittlerweile wissen das sogar in unmittelbarer Umgebung ähnliche Taten stattfanden, trotzalledem ist das eine Tat welche an Grausamkeit nur schwer zu überbieten ist, man sollte diese auch weiterhin als solche wahrnehmen und ich bin mir sicher das diese nicht von einem Jugendlichen aus Wut oder aus einem Streit heraus entstanden ist, wie hier zum Teil zuletzt ,vereinzelt, vermutet.

Mal in den raum gefragt... Es hieß ja tristans gesicht sei massiv bearbeitet worden. An einem punkt recht früh in diesem thread meinte jemand tristan sei beim stehen im fluss noch wach gewesen und hätte zu fliehen versucht sei aber gefangen und dann getötet worden.

Zur lösung hab ich nichts beizutragen aber vielleicht dazu warum tristan und wie er angelockt wurde? Vielleicht wurde er mal wieder. Von anderen angegriffen. Soll ja häufiger passiert sein. Er steht irgendwo mit zerknautschtem gesicht und der mörder sieht ihn. Jung, verletzt, einsam und wahrscheinlich noch benommen.
"he mein junge. Was ist passiert? Komm lass uns das blut mal abwaschen. Da unten am fluss. Und dann rufen wir deine eltern an. „
Oder so in der art. Spräche dafür dass es am ende egal war wer stirbt.

@AlteTante

Natürlich kann alles anders sein, sicher kann Tristan keine Lust auf Schule gehabt haben u.s.w

Ich glaube jedoch, dass der Tunnelbereich kein Ort war - für Ortsfremde - um ein Kind abzugreifen. Von aussen sah es recht einsam aus. Hätten Ortsfremde dort mit Kindern rechnen können? Ich kenne den Bereich nur von Bildern.Wenn Tristan aber seinen Mörder kannte, mit ihm gemeinsam zum Tunnel ging ist das etwas ganz anderes.

Dann : Wer begeht solch eine Tat wenn er weiss das dort reger Verkehr herrscht?
Einer mit Ortskenntnissen würde doch Gefahr laufen gesehen zu werden. Wer würde dieses Risiko eingehen?

So ist es, du hast Recht .....wir können viele Möglichkeiten aufzählen.....da gibt es kein Ausschlussverfahren...🤗

Svensvenson schrieb:Hmm Nachtathandlung um die eigentliche Tat zu verschleiern? Das ist ja ungefähr so als wenn jemand einen Dauerlutscher klaut und danach den ganzen Laden in die Luft sprengt damit der Diebstahl des 10cent Lutschers nicht auffällt...

Das Herausschneiden von Fleisch bzw. Hoden wirkt für uns alle als sehr auffälliges und "bedeutsames und wuchtiges Merkmal". Aber wie oft passiert es, dass beispielsweise ein Mord unter Angehörigen als "Raubmord" getarnt wird. Auch diesfalls versucht der Täter durch Nachtathandlungen, wie das Ausräumen von Schränken, die wahre Motivation der Tat zu verschleiern, indem er einen "offensichtlich anderen Narrativ" (den des Raubmordes) am Tatort hinterlässt.

Svensvenson schrieb:Hmm Nachtathandlung um die eigentliche Tat zu verschleiern? Das ist ja ungefähr so als wenn jemand einen Dauerlutscher klaut und danach den ganzen Laden in die Luft sprengt damit der Diebstahl des 10cent Lutschers nicht auffällt..

Ja, genau das gab ich mir auch gedacht. Ich fand diese Theorie von Anfang an absurd.
Umso überraschender, dass diese Theorie sogar in dem Buch diskutiert wird.

Photographer73 schrieb:Ich weiß nur von einem Roman, aber ich war auch verwundert, daß es erlaubt ist, wahre Details und Fiktion bei einem offenen Fall für einen Roman zu verarbeiten.

Der Roman von Jan Seghers „Menschenfischer“ nimmt den Fall Tristan auf.
Es wird aber Einiges abgewandelt, so heißt der Junge im Roman Tobias Brünning und wird anstatt in Höchst in einen Tunnel unter den Gleisen im Gallusviertel ermordet, der früher vor der Stilllegung des Güterbahnhofs von Gleisarbeitern genutzt wurde. Er war dort mit seinem Freund verabredet, und wird dort von ihm aufgefunden.
Der Tagesablauf von Tristan wird benutzt. Ebenso die Beschreibung der Tat vom BKA. Sowie die Täterbeschreibung des Zopfmannes, sowie die Berichte über seine Sichtung von dem Mädchen, der Anwaltsgehilfinnen, und der Jungen aus dem Kinderheim...
Der Rest ist Fiktion...

Der Schriftsteller hatte lange damit gewartet bis er dieses Thema aufnahm.
Ein Grund dafür war, dass niemand mehr aus Tristans Familie lebt.