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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 21:34
..oder er wollte absichtlich eine Spur hinterlassen.

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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 23:57
Soir Bon, Mesdames et Messieurs...
...hmmm... - Miesmuscheln in Weißweinsauce, dazu lecker Kräuterbutter-Baguette hat´s heute Abend bei Eurem Commissaire gegeben...
Und nun -Ihr ahnt es schon- sitze ich wieder mit einem "trockenen Roten" an der Tastatur und sichte die eingehenden Berichte. Die "Tages-Zusammenfassung" sozusagen...
Ein neues Gesicht - oder eher nicht...? Aber immerhin der französisch klingende Name eines amerikanischen Straßenkreuzers als "nick"...
@lesabre
...Herzlich Willkommen in unserer Runde! Und "Runde" besagt nun zwar nicht, daß wir uns betrefflich des Falles "im Kreise drehen"... - gleichwohl beschreiben die ersten Worte Deines Beitrages schon unsere derzeitige Sachlage: "...mal drüber nachgedacht...?"...
Ja, auch die "finanziellen Variante" des Falles; ob Josef L. nun als profaner Steuerflüchtling oder abtrünniger "Geldbote" unterwegs gewesen sein könnte, haben wir schon erörtert. Aber gegen eine Erinnerung ist überhaupt nichts einzuwenden. Die Idee, den Mord als "symbolische Tat" zur Abschreckung gegenüber anderen auszuführen, ist allerdings noch keinem/r anderem/n unserer "virtuellen Ermittler/innen" gekommen. Setzt natürlich voraus, daß es eben mehrere solcher "Kuriere" gegeben hätte, die dementprechend als "Grenzgänger" tätig gewesen sind. Was für mich wiederum den Umkehrschluß zuläßt, daß der einzelne "Bote" nicht sehr viel zu transportieren hatte - lohnt es sich da, mit dem Risiko als "Abweichler" auf der "Abschußliste" zu landen, "untreu" zu werden...? Trotzdem ein weiterer und nicht uninteressanter Aspekt...
Der "andere Frisör" (es sind sogar zwei gewesen, bei denen er versuchte auf der Insel Reichenau sein "scharfes Handwerkszeug" zu verhökern) ist für mich -ebenso wie die Familie aus seinem Heimatort- keine tatrelevante Person und stellt lediglich einen Zeugen in einer Zufallsbegegnung dar. Gleichwohl ist immer und immer und immer wieder und auch hier, die Frage nach dem "Warum"? Warum verhält er sich so, warum macht er dies und jenes wieder nicht; warum wird der Fall von amtlicher Seite aus, kurz nach Ausstrahlung der Fernsehfahndung, nicht mehr erwähnt? In der Anfangszeit unserer Ermittlungsgruppe fiel des öfteren in Zusammenhang mit dem Verhalten des späteren Opfers Josef L. der Begriff "Ablenkung". Und "Ablenkung" bedeutet ja nichts weiteres als das versucht wird, einen bestimmten feststehenden Sachverhalt (Tatsachen) durch eine andere, nicht real geschehene Möglichkeit zu ersetzen. Inszeniert für die Augen der Betrachter dieser Szenerie - zunächst waren das also Ehefrau, Hotel- und sonstiges Personal, urlaubende Bekannte aus dem Heimatort. Später dann die ermittelnden Beamten der deutschen und schweizerischen Behörden. Und genau dazwischen liegt der Punkt, an dem ein Täter zuschlägt, der diese ganze "Ablenkung" auch schon im Vorwege erdacht, geplant, gestaltet und gesteuert hat. Da wir uns ja nach wie vor lediglich am Filmfall orientieren können, sehe ich vor meinem geistigen, rotweingetrübten Auge den Schauspieler des Josef L. vor mir - wie er brav mit seinem Koffer und der Reisetasche nächtens im Bus nach Hof sitzt, von dort weiter nach Innsbruck oder auch gleich Zürich reist. Dann kurz darauf die Gegend um den Bodensee aufsucht, mit Köfferchen und Täschchen in noble Hotels hineinmarschiert, dort selbst bescheiden, lieb und zurückhaltend logiert - immerhin auffällig bekleidet mit Anzug, plissiertem Hemde und "Querbinder". Und -ganz besonderes Merkmal, an das sich im Nachhinein dann wirklich jeder entsinnt- die schwarz-weißen "Boogie-Woogie-Schuhe". Früh am Morgen und ohne zu frühstücken geht er fort - irgendwann am späten Nachmittag oder Abend kehrt er zurück - wird da in der Zwischenzeit so sonderlich Aufregendes geschehen sein? Wir wissen es nicht - mindestens aber zwei Menschen haben es erlebt: L. und sein späterer Mörder. Und der will bei Ausführung seiner Tat ganz sicher gehen: Erdrosseln, ertränken und eine gefährliche Verletzung am Geschlechtsteil muß der biedere Frisörmeister aus Oberfranken erleiden - solange bis der Tod eintritt. Und dann wird er -man möge mir den Vergleich verzeihen- wie ein kleines Kind abgewaschen, wieder angekleidet und den Fluten des Rheins übergeben. Das erscheint mir alles so dominant "fremdbestimmt", ja fremdgesteuert - L betreffend gar devot und unterwürfig. Einmal wechselt er noch zuvor von den jeweils "ersten Häusern am Platz" in eine kleine, unscheinbare Pension - erkundigt sich vor Einmietung sogar zunächst nach dem Preis. "Ablenkung"? Fast täglich führt ihn gegen Ende seines Lebens der Weg auf die Insel Reichenau; dort frühstückt er regelmäßig im vornehmen Hotel "Schloß Königsegg". Was sicher auch nicht preislich im unteren Bereich der gastronomischen Leistungen angesiedelt gewesen sein mag. Er kann es sich also leisten - und versucht trotzdem im gleichen Zeitraum, mitgeführte Scheren aus seinem Besitz bei Berufskollegen auf der Insel zu veräußern...
"lesabre" - Danke für Deine Ausführungen - sie haben mich sehr inspiriert!

@mrcreasaught
Du könntest den Frisörbesuch als Spesen absetzen... - Bargeld gibt´s zwar nicht, aber ein leckeres Essen mit anschließendem Besäufnis nach Wahl der Getränke könnte ich mir schon überlegen... ;-)
Nein, verstehe Dich schon und wenn es sich denn nicht zufällig ergeben würde, ist das natürlich schon eine sehr heikle Mission. Was sich jetzt natürlich nicht auf die Qualität des "Haareschneidens" bezieht... ;-)
Dann schau Dich mal lieber in Deinem Umfeld weiter "undercover" um. Wir sind gespannt, was der Werkstattleiter zu berichten weiß! Und sind froh, daß Du dabei bist - immerhin der Einzige von uns, welcher direkt in Nähe zum Wohnort ermitteln kann...

@AngRa
Meinen Dank zuvor für Deine statistischen Daten und daß Du Dir die Mühe gemacht hast, uns diese zu präsentieren.
Der "sexuelle Hintergrund" ist ja auch -mittlerweile- meine favorisierte Betrachtung des Falles. Und sehe den Satz "...es kann auch sein, dass er auf diese Weise mit einem Kollegen ins Gespräch kommen und vielleicht etwas anbahnen wollte..." überhaupt nicht als diskriminierend an. Habe früher schon mal angemerkt, daß ich in meinem Leben mehr schwule als heterosexuelle "Figaros" kennen gelernt habe. Aber Du hast schon recht - auch nach der Gesetzesänderung waren die Zeiten damals immer noch geprägt von Verachtung und damit verbundener Ausgrenzung dieser geschlechtlichen Orientierung...
Oder haben wir es auch hier (wieder) mit einer "Ablenkung" zu tun...?

So, nun ist es gleich Mitternacht - da will ich mich mal auf den Weg über die "Allmy-Korridore" machen. Diese Zeit übt ja eine ganz besondere Anziehungskraft auf so mancherlei andere Thematiken in dieser interessanten Community aus. Aber nicht nur... - wer Zeit hat möge mal bei "Immer die gleiche Uhrzeit" vorbeischauen. Da habe ich übrigens auch meinen "Senf" dazu gegeben.
Morgen wird das auch wieder so sein - hier natürlich! Bis dahin eine erotische Nacht und einen angenehmen Tag wünscht Euch
Commissaire Bernard ;-)


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

16.12.2009 um 00:53
Schönen Abend zu wünschen :)

Ich hoffe der Wein ist nicht zu trocken, nicht das du dann keinen Spass mehr verstehst @Bernard und Miesmuschel, nein ich glaube nicht das mit dir heute noch zu scherzen ist.

@all
Ich sage euch jetzt die ganze Wahrheit über diesen Fall.

Unser Opfer wie er sich in bekannten Kreisen nun nennt. (keine Ahnung der neue Name gefällt ihm)

Hat seine letzte Reise angetreten.
Er hat beschlossen seine letzte Reise soll ihm zum Bodensee führen. Schon als Kind hat er seine letzte Reise bis ins letzte Detail geplant.

Er sollte nicht so einen billigen einfachen Tod haben. Nein über seinen Tod sollte man noch lange berichten.

So kam es also, dass er seine Reise antrat ohne vorher seiner Frau Bescheid zu geben.
Sie hätte ihm seine Reise so wie so nur bitter gemacht. Hätte ihm vielleicht versucht davon ab zu halten und sein Tod wär ein gewöhnlicher gewesen. Nein, dieser sollte etwas besonderes sein.
Sein Tod hat in Zürich begonnen. Dort traf er seinen Mörder oder Gehilfen zum ersten mal. Er nahm von ihm ein Päckchen entgegen welches er ins Schloss Königssee (ich hoffe der Name stimmt ;) ) bringen sollte. Das er das Päckchen nie dort abgeben würde, war ihm zwar klar aber dennoch wartete er vergebens.
Er wusste unbewusst sein Mörder sitzt dort irgendwo, hatte aber bewusst keine Ahnung um welche Person genau es sich handeln sollte.
Um die Aufmerksamkeit der Person auf sich zu lenken verabschiedet sich unser Opfer lautstark vom dortigen Personal.

Er bekam einen Brief in dem er in ein billiges Hotel gelockt wurde und folgte natürlich der Aufforderung.
Leider wartete er auch dort vergebens.

Der Täter wollte das Päckchen übernehmen ohne erkannt zu werden. Das Opfer sollte nicht wissen das er das Päckchen an die selbe Person von der er es bekommen hat abgeben sollte. Also schlich er sich Tage später (unser Opfer hat inzwischen wieder das Hotel gewechselt) als Angestellter verkleidet in das Hotel.
Da unser Opfer ja auf den Tod gewartet hat, war dieser auch dem entsprechend aufmerksam. Und hat erkannt das der Täter das Päckchen heimlich an sich nehmen wollte.
Nun kam es zu einen Kampf bei dem unser Opfer wusste, dass er verlieren würde aber das zählte nicht mehr. Er wusste man muss mit dem Tod kämpfen um diesen ohne Schmerzen zu erreichen. (in seinen letzten Sekunden weiß man das einfach)
Der Täter hatte das Opfer an seiner Krawatte und würgte diesen damit. Natürlich wollte sich das Opfer los reisen und viel in die vorbereitete Badewanne. Der Täter hatte nun leichtes Spiel.


Sollte diese Geschichte nun auch wieder zu weit hergeholt sein, so lieght dies am Punsch und nicht an mir. Oder vielleicht an der Weihnachtszeit?
Immerhin ist es ja die Zeit in der Punsch vermehrt getrunken wird ;)


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

16.12.2009 um 01:52
@Ilvi
Stichwort: Drehbuch...
Aber so mitten in der Nacht dürfen wir das auch mal. Immerhin ein Zeichen dafür, wie sehr Du die ganze Geschichte verinnerlicht hast. Und den Punsch genossen...
Und ich hole mir jetzt noch eine Flasche vom "Roten". Trockenen natürlich... - Oliven dazu. Und musikalisch begleitet mich Caruso auf CD...
Danke Dir für die "ganze Wahrheit". Kaum zu glauben... ;)


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.01.2010 um 13:41
Im Wohnort ging damals das Gerücht über "Homosexuelle Kreise" herum.
Gerüchte eben.
Ich bezweifle das aber.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

19.01.2010 um 01:15
Guten Morgen...
...nach einem Monat und einem Tag mal wieder eine Meldung. Ist der Winter-Urlaub vorbei...?
Dann kann´s ja weiter gehen... ;)
@mrcreasaught
Das Gerücht wurde -offenbar- zur Gewißheit. Denn auch die Polizei hat ja in diese Richtung ermittelt. Und nicht zuletzt konnten auch wir, in unserer privaten Kriminalistenrunde, nicht an dieser Thematik vorbei sehen...
Mal sehen, wie´s wird. Wenn nix Neues mehr kommt...
Aber wir wollen ja nicht gleich den Korn in die Flinte schütten. Woanders haben sie auch schon Urlaub gemacht. Und die alte Glut der Vergangenheit wurde durch frischen Wind des Interesses wieder zu einem neuen Feuer im Fall angefacht. Gut gebrüllt, Commissaire!
Einen schönen Wintertag wünscht Euch Euer
Bernard (der trotzdem fröhlich bleibt!) :)


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.02.2010 um 14:00
Hallo Bernard,

wollte mich doch wieder mal melden.
Das Interesse an diesem hochinteressanten Thema dürfte stark abgeflaut sein.
Nun, ich gebe zu, an neue Erkenntnisse bin ich leider nicht gekommen. Auch meine Anfrage bei den XY-Experten verlief weitgehend negativ. Fall demnach niemals geklärt und damit Aus.

Irgendjemand, ich weiß nicht mehr, wer es gewesen ist, schrieb, dass die Witwe des Toten einige Zeit danach nocheinmal geheiratet hat.
Nun, das ist nicht weiter ungewöhnlich. Dennoch ist diese Aussage interessant. Praktische Erwägungen, wie zB. ein "Chef" für das Geschäft wird gebraucht, mal beiseite geschoben - einen neuen Lebenspartner gilt es erst einmal zu finden. Zumal die Frau schon in einem fortgeschrittenen Alter gewesen sein muss. Ich gehe mal davon aus, dass ein potentieller Heiratskandidat bereits in (räumlicher und zeitlicher) Nähe gewesen sein muss, der dann nach dem obligaten Trauerjahr die Nachfolge des Herrn L. angetreten hat.

Mir selbst sagt das, dass vielleicht (ich setze nur den Fall) die Ehe der L. nur mehr eine auf dem Papier war und die beiden Ehepartner inoffiziell wohl schon längere Zeit ihre eigenen Wege gegangen sind, während offiziell noch einer auf "gute Ehe" gemacht wurde.

Muss nix bedeuten, aber somit bekämen einige Dinge ihren Sinn, zB. Reaktion der Ehefrau auf plötzliche Abreise ihres Ehingers, eventuelle homosexuelle oder homoerotische Neigungen ausleben können, usw.

Das ist Theorie, mehr nicht.
Im Falle, dass die Diskussion damit nicht reanimiert werden kann, können wir ja einen neuen Thread eröffnen. Wie wärs mit dem "Gaum-Rätsel", :))))


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

03.02.2010 um 11:53
@kf1801
Wenn "1801" für Dein Geburtsdatum steht, zunächst -nachträglich- meinen herzlichen Glückwunsch und alles Gute im neuen Lebensjahr...
Ansonsten -und auch sowieso- einen schönen Wintertag!
Ich habe zwar die "Ermittlungsergebnisse" nicht katalogisiert, weiß aber (aus dem Kopf!), daß einer unserer "Hobby-Kommissare", welcher in unmittelbarer Nähe zum Wohnort der Familie L. lebt, von einer erneuten Verheiratung der Frau L. zu berichten wußte. Spekulationen, inwieweit es nun schon (weit) vor der Tat "kriselnd" um die Ehe bestellt gewesen ist und ob es da schon einen "Verehrer" im Hintergrund gegeben hat, brauchen wir nicht erörtern - es wären wirklich reine unnötige Mutmaßungen. Eher könnte da schon hilfreich sein, unter dem Aspekt einer sehr wohl möglichen homosexuellen Neigung des Frisörmeisters, davon auszugehen, daß zumindest Eheleben und Beziehung zu seiner Frau nicht mehr so vollzogen wurden, wie in früheren Zeiten. Dazu wußte denn auch der "ortsnahe" Kollege zu berichten, daß seinerzeit der "Dorfklatsch" oberflächliche Vermutungen über angebliche "homosexuelle Kreise", in denen L. verkehrt haben soll, anstellte. Die homosexuelle Variante haben wir ja auch intensiv in unserer Runde zur Sprache gebracht; die Polizei am Bodensee wurde gleichfalls in dieser Richtung tätig. Und nicht zuletzt führte ich dann das abrupte Ende der Information von Öffentlichkeit und "XY-Zuschauern" über die vorliegenden vorläufigen Ermittlungsergebnisse darauf zurück, daß hier aus "Pietätsgründen" und um dem Ruf der Hinterbliebenen nicht zu schaden, Rücksicht genommen wurde...
Der Fall "Gaum" -sicher auch eine der mysteriös-interessantesten Geschichten, die uns "Aktenzeichen" geboten hat- wäre sicher eine Gesprächsrunde wert. Wenn Du einen entsprechend ausführlichen Eingangs-Thread dazu schreiben könntest, wäre das schon mal ein guter Anfang. Aber bitte nicht nach dem -hier ja vielfach präsentierten- Schema: "Ich habe da von dieser oder jenen Sache mal gehört. Was wißt ihr darüber und nun beteiligt euch mal fleißig...". - Bisserl mehr Anfangs-Informationen haben die "Allmyisten" denn doch schon verdient... ;)


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.02.2010 um 17:11
Es ist schade, diese Diskussionsrunde scheint wohl beendet zu sein. Ich habe sie von Anfang an durchgelesen und mir auch viele Gedanken gemacht. Ganz großartig fand ich den Umgangston zwischen den Usern und vor allem @Bernards animierenden Kommentare und Zusammenfassungen. Vielleicht trifft man sich bei einem anderen Thema wieder.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

23.02.2010 um 13:17
@Byro1
Meinen Dank zuvor für Deine freundliche Würdigung unserer Tätigkeit und die Einschätzung des "Betriebsklimas". Meine eigenen Kommentare spiegelten sicherlich auch wieder, wie sehr ich doch die ganze Geschichte von der ersten Ausstrahlung bei "XY" an verinnerlicht hatte. Damals war ich 13! Ohne nun direkt davon betroffen zu sein. Aber das ist halt dieses individuelle Wesen eines jedem von uns, für die verschiedenen und vielfältigen Lebensbereiche auch ganz unterschiedliches Interesse zu entwickeln. Manchmal eben auch über Jahre und Jahrtzehnte...
Geschätzter "Byro1"; gab es denn bei Deinen Gedanken zur Sache irgendwelche Aspekte, die hier bislang noch nicht behandelt wurden? Teile sie uns gerne mit - so recht mag ich an ein Ende unserer "Ermittlungsgruppe L." nicht glauben. Und habe auch durchaus noch Hoffnungen dahingehend, daß sich nicht doch noch jemand in diesem Thread meldet, der in mittel- oder unmittelbarem Zusammenhang mit dem Fall oder seinem Protagonisten gestanden hat. Und darüber berichten möchte...
Das wäre nach den vielen Beiträgen in meinen Augen noch der einzig verbleibende Weg, um über Mutmaßungen, Gerüchte und "Dorfklatsch" hinaus, Licht in das Dunkel um die Reisetätigkeit und den grausamen Tod des Josef L. zu bringen.
Sicherlich wird es Begegnungen anderenorts geben! Die Welt und "allmy" sind halt ein Dorf, wie wir alle wissen! Und darauf freut sich
Commissaire Bernard :)


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"Bodensee-Mord" von 1969

24.02.2010 um 09:22
Guten Morgen.

Ich habe das Thema seit Beginn hier verfolgt, interessant und sehr mysteriös!
Vergangenes Wochenende war ich in Basel und bin dann zuerst über schweizer Zeitungen, und später dann im Internet auch über deutsche Berichte auf einen aktuellen Fall gestossen, der zumindest eine (oder sogar doch mehr) Parallele zum "Bodensee-Mord" aufweist.

Im November wurde in der schweizer Gemeinde Koblenz/Aargau ein erschossener Mann auf der Aarebrücke Brücke (zwischen Koblenz und Felsenau) entdeckt. Der Mann war ein 63-jähriger Deutscher aus dem Raum Köln.
(Bericht aus einer schweizer Zeitung vom 1. Dezember 2009: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/der-tote-ist-ein-deutscher-134732 (Archiv-Version vom 04.12.2009) )

Ok, das ist jetzt nicht so außergewöhnlich. Die Parallele zum "Bodensee-Mord" besteht aber darin, dass sich der Mann scheinbar in den Monaten vor dem Mord wiederholt in dem Gebiet zwischen Basel und Bodensee aufgehalten hat und man nicht weiß, was er da gemacht hat bzw. warum er sich dort aufgehalten hat.
(Hierzu vom 18.2.2010: http://www.news.ch/Wer+hat+den+Deutschen+im+Aargau+erschossen/428570/detail.htm )

Ich glaube auf keinen Fall, dass die beiden Fälle direkt etwas miteinander zu tun haben, dafür ist die Zeitspanne zu lange. Was aber möglich wäre ist, dass das Motiv des Aufenthalts (und vielleicht auch des Mordes) in beiden Fällen ähnlich ist.

Weitere Infos: -In dem Fall wird aktuell ermittelt. Über die Suchbegriffe "erschossen, Koblenz/Aargau" findet man im Netz relativ viele Seite, aber die Infos sind meist die selben auf den jeweiligen Seiten.
-Koblenz/Aargau liegt in der Schweiz, direkt am Rhein (somit auch an der Grenze zu Deutschland, gegenüber ist die deutsche Gemeinde Schmittenau)

Was meint ihr dazu?


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

24.02.2010 um 16:24
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
Liebe Kolleginnen und Kollegen...

...weise hier mal auf den freundlichen Hinweis von "La-Ev" hin, in dem auf einen aktuellen Fall mit ähnlichem Verlauf hingewiesen wird. Auch hier gab es offenbar vor dem Mord an dem aus Deutschland stammenden Opfer, mehrere ungeklärte Reisen im Raum Deutschland-Bodensee-Schweiz. Auf jeden Fall sehr lesenswert; ich bitte dementsprechend um entsprechende Beachtung und ggf. Eure Kommentare.
An "La-Ev" ergeht mein herzlicher Dank für Aufmerksamkeit, Recherche in der Sache und Mitteilung an uns; bleibe uns als geschätzte "Mitleser/in" erhalten und melde Dich, wann immer Du magst, gerne wieder zu Wort.
Mit kriminalistischem Gruß
Euer Commissaire Bernard :)

@la-ev
@Byro1
@kf1801
@mrcreasaught
@Ilvi
@AngRa
@Lorea
@lesabre
@ToroLoco


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"Bodensee-Mord" von 1969

26.02.2010 um 10:46
Es freut mich, wenn meine Hinweise auf Resonanz stoßen. Ich habe noch einen weiteren Artikel gefunden (von der Kölnischen Rundschau). Darin steht, dass sich das Opfer von seiner Frau getrennt hatte und ab diesem Zeitpunkt wohl die ungeklärten Reisen stattfanden ("...im Rheinland (Köln, Bergisch Gladbach, Overath, Gummersbach, Nümbrecht, Waldbröl), mal in den Niederlanden (Amsterdam / Flughafen, Breda, s-Hertogenbosch, Gorinchem, Wageningen, Vlaardingen, Brielle), im Raum Freiburg sowie im Gebiet zwischen Basel und Bodensee auf, wobei er in Hotels im Grenzgebiet abstieg. ...")

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1266504502501.shtml


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

26.02.2010 um 19:56
@la-ev
Meinen Dank für Deine Mitarbeit zuvor!
Würde mich nicht wundern, wenn auch diese undurchsichtige Geschichte früher oder später in der ZDF-Fernsehfahndung zu sehen sein wird. Wenn wir dann alle anrufen und auf die Parallelen hinweisen, gibt´s vielleicht von offizieller Seite Infos zum Fall Josef L. ... ;)

"Jeden Sonntag um 12 sehe ich den Frühschoppen. XY-Zimmermann, habe ich das jemals verpasst? Nie. Ich mach' mir sogar Notizen. Ich habe zwar noch keinen gefangen, aber mehrere angezeigt."
Heinz Schubert alias "Alfred Tetzlaff" in "Ein Herz und eine Seele".
Folge 20: "Der Staatsfeind" - Erstausstrahlung: 9. September 1974, ARD


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 17:15
Hallo @Bernard, hallo @all,

leider kann ich nicht dahingehend helfen, dass ich zu einem mittelbaren oder unmittelbaren Umfeld der Tat gehöre. Ich weiß nicht einmal genau, ob ich 1969 schon mal von dem Fall gehört habe. Möglich wäre es. Aber ob ich das wirklich gucken durfte - schließlich bin ich erst 10 gewesen.

Als ich den thread durchlas, fiel mir auf, dass alle immer nur über die Ursache des plötzlichen Aufbruches gemutmaßt haben. Aber wenn der Aufbruch wirklich so unvermittelt gegen Ende eines gemütlichen Fernsehabends stattgefunden hat, dann muss er einen Anlass gehabt haben.

Ich setze mal voraus, dass die Gattin ehrlich war und der Aufbruch einschließlich Koffer packen wirklich so unvermittelt kam. Dann muss es einen Auslöser gegeben haben. Was kam an dem Abend im Fernsehen? Ich weiß noch nicht, wie man das ermitteln soll. Vielleicht etwas in den Nachrichten, dass Josef L. zum sofortigen Handeln zwang. Es ist vielleicht nicht mal eine offizielle Meldung gewesen. Eine Sendung vom Bodensee vielleicht, und dann lief jemand durchs Bild ....

Von einem Anruf ist nichts berichtet. Und wenn was in der Post war, dann kam die doch sicher früh und die Zeit bis zum Aufbruch wäre unverständlich lang.

Über diesen Anlass kämen wir dann vielleicht auch zu einem Motiv für den Aufbruch?


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 17:58
Hallo an alle bisherigen Schreiber hier und natürlich auch an den TE,

Habe hier bisher viel gelesen und noch nichts geschrieben. Die Geschichte ist allerdings so spannend, dass ich angefangen habe zu "kriminalisieren".

Entsstanden ist meine Theorie auf Grund der Tatsache, dass ich es sehr fragwürdig finde, dass nicht nur in der Sendung XY schlagartig keine Ergebnisse, Spuren oder Hinweise mehr veröffentlicht wurden.

Dieses kann in der Tat bedeuten, dass der Redaktion ein Maulkorb verpasst wurde.
Das hat ja @Bernard
schon eingangs geäußert.


Hier nun meine Theorie:

Der Grund für die Reise des Herrn L. ist ein unbekannter Liebhaber. Diesen hatte er bei seiner vorherigen Reise kennengelernt.
Was ist wenn dieser Mr. X eine bedeutende, hochrangige (vermutlich politische oder militärische) Größe war?

Es würde zumindest das Hotelhopping erklären. Da man nicht auffallen durfte und wollte.
Wenn der Brief den Herr L. erhielt von Mr.X eine mögliche Entdeckung oder die Option der Beobachtung enthielt, würde er eventuell die "inszenierte" Verabschiedung erklären.

Die eine Woche in der billigen Pension war vielleicht eine Wartezeit bis zu einem erneuten Treffen. Hier konnte L. ja etwas Geld sparen und falls er knapp bei Kasse war hat er versucht die Scheren zu verkaufen. Gab es eine zeitliche Verschiebeng des nächsten geplanten Treffens der Beiden?)

Da man sich dennoch weiterhin treffen wollte, vielleicht auch nur für eine Verabschiedung, blieb L. vor Ort.

Bei diesem letzten Treffen kam es zu dem "Sexunfall".

Jeder kann sich denken welche Folgen ein Bekanntwerden solch ausschweifenden Sexuallebens für eine hochrangige Persönlichkeit gehabt hätte.

Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass Mr. X die Leiche ganz alleine entsorgt hat. Nach meiner Theorie hat er sehr professionelle Hilfe angefordert.
(Sehr professionelle Hilfe weil: Nach Aussage des Pathologen wurde vermutlich Leitungswasser in der Lunge gefunden, von Blut in diesem Wasser war nicht die Rede)

Man hat nicht nur die Leiche gewaschen um Spuren zu entfernen, sondern auch falsche Spuren, wie die Schiffsfahrkarte, den Waschlappen und ein Entsorgen der Papiere, gelegt.

Womöglich wurde Herr L. bei der Reinigung bewußt getötet um sein Reden zu verhindern.
Möglicherweise wurde auch die Ehefrau eingenordet, denn sie hat wohl noch nicht einmal eine Vermisstenanzeige gemacht. Weil sie wusste was mit ihrem Gatten geschah?

Interessant wäre es zu wissen, ob ein auslösender Schlüsselreiz für den augenscheinlich spontanen Aufbruch des Herrn L. etwas mit dem zu diesem Zeitpunkt gezeigten TV Programm zu tun hatte. War es eine Berichterstattung in der er seinen Liebhaber im TV sah? (Zeitpunkt 03.08.1969 zwischen 22.00 und 22.30 Uhr nach meiner bisher noch unvollständigen Recherche eine Nachrichtensendung beim ZDF)

Auch eine TV Redaktion kann durch entsprechend hohe Institutionen zum Schweigen gebracht werden. Da die Zuschauerreaktionen ja an Kripo und BKA weitergeleitet wurden, saßen sie ja an der Quelle um ein Öffentlichwerden des Geschehens zu verhindern. Sprich: Sie wussten was geschehen ist!

Die Fragen, die aus dieser Theorie abgeleitet werden, heissen also : Gibt es diese Unterlagen noch beim Sender/der Redaktion? In wieweit sind sie zugänglich?
Hat es Meldungen bei der Polizei zum Fall L. gegeben? Wenn ja, wohin wurden diese weitergeleitet?

Wenn der Fall heute noch von Interesse wäre, könnte man ja den besagten Waschhandsch auf DNA Spuren untersuchen. Ist das geschehen? Wenn Nein, warum nicht?


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 18:15
@Byro1
Danke für Deine Gedanken...
...in irgendeinem Beitrag wurde darauf hingewiesen, daß der plötzliche Aufbruch ganz profan damit zu tun gehabt hat, wie es auch in dem Buch "Morde vor der Haustür - Die rätselhaftesten Kriminalfälle in Südbaden" von Ummenhofer / Rieckhoff / Döbele beschrieben ist (bezugnehmend auf Frau L. ) : "...Jedenfalls scheint auch sie völlig erstaunt, als ihr Mann tatsächlich einen Koffer und eine Tasche packt und den letzten Bus von Selbitz nach Hof an diesem Abend nimmt..."
Deckt sich (natürlich) mit dem Original-Ton aus dem XY-Filmfall.
Wohnung Familie L. ; Vernehmung der Ehefrau (TCR 00:13:09:00 - 00:13:20:12) :
Deutscher Ermittler: "Und jetzt, im August? Wie ist er denn da nachts noch weggekommen?"
Frau L.: "Er wird wohl mit dem letzten Bus nach Hof gefahren sein. Und dann weiter mit der Bahn..."
Wir hatten seinerzeit dazu dann auch festgestellt, daß die Fahrpläne in der Provinz 1969 ganz anders -umfangreicher- ausgerichtet gewesen sind, weil die allgemeine (Auto- )Mobilität noch nicht so gegeben war. Entsprechende (ausgedünnte) Busverbindungen bestehen übrigens heute noch...
Aber die Überlegung mit der Sendung vom Bodensee und einer dem Frisör bekannten Person die dort zu sehen gewesen sein könnte, hat noch keine/r von uns gehabt. Wichtige Weltpolitische Ereignisse hat es jedenfalls im Zeitraum vom 1. - 3. August 1969 nicht gegegeben. Spinnen wir den Faden jetzt mal in Richtung "Spionagetätigkeit" weiter, kommt mir die Idee, daß im dortigen Grenzgebiet ja auch das Fernsehprogramm der "Ostzone" zu empfangen gewesen sein muß. Im Hörfunk gab es seinerzeit das Phänomen, daß zur Nachtzeit für den "Normalmenschen" undefinierbare Zahlen- und Wortkolonnen gesendet wurden, die von entsprechenden West-Agenten allerdings "entschlüsselt" werden konnten. Habe ich als Kind selbst mitunter beim nächtlichen "Frequenzwandern" erlebt und konnte mir keinen Reim darauf machen. Ist die Frage nun, ob es Ähnliches auch über die Wellen des DDR-Fernsehens gab...? Und hätte die Frau L. dann nicht darüber Auskunft geben können; immerhin saß man ja gemeinsam vor dem Gerät...
Weiterhin einen gesegneten Sonntag wünscht
Euer Bernard ;)


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 19:03
Auf Grundlage von faktischen Daten wie Gewicht der Leiche, Strömungsverhältnissen usw. kann man doch auch einen etwaigen Einwurfort (weis nicht wie ich es anders betiteln soll) in den Rhein erstellen.
Gibt es darüber Informationen? Ist das überhaupt gemacht worden.

Daraus könnten sich eventuell ja Rückschlüsse gewinnen lassen.


Vernab von dieser Frage:

Wenn ich das richtig verstanden habe ist der Ort an dem Herr L. zu Tode kam, auch nicht spekulativ, nirgends thematisiert worden.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 19:27
@Mamamsui
Herzlich Willkommen in unserer Runde und ein dickes Dankeschön dafür, daß Du Dir die Mühe einer so umfangreichen Stellungnahme zum Fall gemacht hast!
"Da wirst´ so alt, wie eine Kuh - und lernst doch immer noch dazu!". An diese Volksweisheit mußte ich beim Studium Deiner Zeilen denken, geschätzte/r Mamamsui! Denn Gedankenspiele dahingehend, daß Staatsanwaltschaft, polizeiliche Ermittler wie auch ZDF mitsamt XY-Redaktion und produzierende "Securitel"-Filmfirma aus "Pietätsgründen" den hinterbliebenen Angehörigen gegenüber, ihre Erkenntnisse aus der TV-Fahndung der interessierten Öffentlichkeit vorenthalten haben, wurden von uns ja schon ausführlich angestellt. Allerdings -wie gesagt- unter dem Aspekt der Rücksichtnahme auf die Familie, wenn es sich bei der Tat um einen "sexuellen Betriebsunfall" oder einen im weitesten Sinne ähnlich gelagerten Vorfall gehandelt haben sollte. Der Gedanke, daß im Zuge einer Spionagetätigkeit des L. aus Sicherheitserwägungen heraus nichts mehr verlautbart wurde, war mir ja schon in meinem Eingangsthread gekommen...
Daran, daß die Dimensionen dieser Geschichte nun aber -rein menschlich gesehen- sehr viel "weiter oben" angesiedelt sein könnten, hat auch noch niemand unseres privaten Ermittlerkreises in Erwägung gezogen. Wieder ein ganz neuer Aspekt des merkwürdigen Falles und der abrupt eingetretenen Zurückhaltung, was die Hinweise nach der Sendung anbelangt! Und durchaus im Rahmen einer realen Möglichkeit wie es gewesen sein mag. Das hier nun "höhere Mächte"; sprich einflußreiche Politiker, Militärs oder auch Wirtschaftsführer ihre Hände im Spiel gehabt und mit entsprechenden Drohungen (oder Zahlungen; auch eine nicht unübliche Variante in diesen Kreisen) den Beteiligten bis hin zu Ehefrau und Nachkommenschaft ein "Schweigegelübte" auferlegt haben, halte zumindest ich für durchaus möglich. Da waren hier schon unwahrscheinlichere Überlegungen zu lesen...
Vielleicht teilt sich das Auditorium nach unserer "Winterpause" einmal mit. Das wünscht sich
Euer Bernard ;-)

PS:
"Bernard" schrieb am 21.11.2009/20:23:
Hmmm... - Dann wären wir ja mithin bei der zwar gegebenen -gleichwohl unbefriedigenden- Erkenntnis, daß der Fall noch nicht gelöst worden ist. Oder -noch eine Variante- schon geklärt, aber der Öffentlichkeit, aus welchen Gründen nun auch immer, darüber nichts mitgeteilt worden ist. So schaut´s aus...
Gleich, ob die Untat nun pathologisch oder politisch, homo- oder heterosexuell, mit bösen Mächten des Ostblocks oder den "guten" Gegenspielern im Westen zusammenhängt - also ich würde schon gerne noch "dranbleiben". Vielleicht ergibt sich ja noch was...
Was denkt das geschätzte Auditorium darüber?

"lesmona" schrieb am 21.11.2009/20:30:
Die Frage ist, ob ein Nachforschen so gesund ist :-)

So mag das dann damals auch gelaufen sein... :(


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 19:37
@Bernard
@Byro1
@Mamamsui

Bonsoir Herr Kommissar und auch alle anderen!

Ja, dann tauche ich aus meinem Winterschlaf auch mal etwas auf.

Man könnte die Ideen von @Byro1 und @Mamamsui vielleicht sogar verbinden. Vielleicht hat das Opfer tatsächlich eine hochgestellte Persönlichkeit als Partner / Partnerin gehabt und hat gerade an dem Abend als es mit seiner Frau vor dem Fernseher gesessen hat, etwas über diese Person gehört ( in den Nachrichten oder so) und das hat den plötzlichen Aufbruch und die Abreise verursacht. Das ist natürlich alles nur Spekulation, aber die Ideen gefallen mir.

Man müsste wissen, was sich in dieser Zeit bzw. am Tag der Abreise alles so ereignet hat!


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 19:42
Gegen eine Spionageversion spricht meinem Empfinden nach die Tatsache, dass Herr L. dann doch auch in seinem Heimatort auffälliges Verhalten an den Tag gelegt haben muss.

Welchen Auftrag hätte er haben sollen?

Wäre diese Möglichkeit nicht auch für die ermittelnden Beamten in Frage gekommen?
Wenn ja, wäre der Fall doch nicht ins TV gekommen. Man war doch derzeit auch darauf bedacht solche Delikte nicht öffentlich zu machen, zu schnell hätte es sich zu einem politischen Skandal ausweiten können.

Im damals noch nicht digitalisierten Zeitalter wären schriftliche Unterlagen doch irgendwie aufgefallen. Aktenmappe, Aktentasche usw..

Fragen zu dem Brief gehen mir auch noch durch den Kopf.

Kam er per Boten oder per Post? In dem Lindauer Hotel gab es, laut meiner Recherche, damals auch Telefone auf den Zimmern.
War die Technik damals so, dass ein Anrufer zurückverfolgt werden konnte?
Ich vermute eher nicht, wieso dann statt des Briefes kein Telefonat?

Gibt es kein Betreiben von Familienangehörigen den Fall zu klären?
Möchten Kinder/nachfolgende Generationen nicht wissen, von wem ihr Familienangehöriger getötet wurde?

Woher kam das Geld über das L. verfügte?
Von eigenen Konten, vom einem eventuellen Liebhaber, von geschäftlichen/kriminellen Transaktionen?
Wenn es von seinen Konten stammt, wurde einmal abgehoben oder mehrfach?
Was würde bei einer einzelnen Abhebung eines großen Geldbetrages für eine Theorie sprechen, sich anderots ein neues Leben aufzubauen?


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