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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 16:46
Schön, dass nach langer Flaute wieder Bewegung in die Diskussion kommt!

Wie ich bereits in einem meiner vorherigen Posts geschrieben hatte, komme ich aus der Gegend und kenne
Lindau sehr gut. Natürlich war Lindau noch nie eine Metropole, die Insel allerdings zur damaligen Zeit annähernd noch das,
was Sylt heute für Deutschland ist. So kann man sich das vorstellen, @Menedemos .
Das Casino, wie man es heute kennt, gibt es erst seit den 2000er-Jahren, zuvor handelte es sich um
ein deutlich weniger auffälliges Gebäude. Man muss es kennen, wenn man auf die Insel fährt, weil die einzige
Auto-Zufahrt daran vorbei führt.

Ich halte die Spielsucht-Theorie mit eskalierender Geldeintreiberei zwar grundsätzlich für möglich, aber auch für eher unwahrscheinlich.
Hätte Herr L. dort (und zuhause?) viel gespielt, wäre dies in den Ermittlungen ans Licht gekommen.
Dass er eher schwul, als nicht schwul war, ist für mich Fakt. Auch das scheinbar völlig spontane Aufbrechen von zuhause
mit wochenlanger Abwesenheit und das Ignorieren der Urlauber-Familie aus dem Heimatort sprechen eine klare Sprache, wie ich finde.
Seine Frau wird schon gewusst haben, was "Sache" war, als Herr L. wochenlang nicht mehr auftauchte.
Selbst Ende der 60er-Jahre wird es nicht selbstverständlich gewesen sein, dass ein Ehemann wochenlang mit
seinem besten Zwirn in eine Tourismushochburg verschwindet. Auch wird es einen Grund haben, dass Aktenzeichen XY
für damalige Verhältnisse so deutlich auf die Neigungen des Herrn L. hinwies.

Hätte er Schuldenprobleme gehabt, hätte er sich mit dem Verweis auf seinen gut laufenden Frisörsalon bestimmt so weit
behelfen können, dass es nicht zu Folter, Mord, etc. kommt.

Wenn in den 60er-Jahren, als gelebte Homosexualität noch strafbar war, ein wahrscheinlich homosexueller Mann nach
wochenlangem Verschwinden von zuhause mit einer Genitalverletzung tot aufgefunden wird und nichts, aber auch gar nichts, auf kriminelle Verstrickungen, etc. hindeutet, dann bin ich ganz eindeutig bei sexuellen Praktiken, die aus dem Ruder liefen.

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"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 16:55
...oder einem Mord im Stricher-Milieu....


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"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 18:39
Zitat von APBTAPBT schrieb:...oder einem Mord im Stricher-Milieu....
Wenn diese zweite Option zuträfe, könnte man, wenn der Fall noch gelöst wird, den Täter vielleicht zur Rechenschaft ziehen, weil er damals sehr jung war. Ein Mörder im Alter von JL wäre jetzt 100 oder noch älter.


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"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 19:05
Zitat von APBTAPBT schrieb:Auch wird es einen Grund haben, dass Aktenzeichen XY
für damalige Verhältnisse so deutlich auf die Neigungen des Herrn L. hinwies.
Man kann den Film leider nicht mehr abrufen, ich muss euch wohl vertrauen, wenn ihr behauptet, dass das sooo deutlich war. Gleichwohl muss eine homosexuelle Neigung des Opfers nicht automatisch bedeuten, dass diese Neigung etwas mit seiner Ermordung zu tun hatte.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Das Casino, wie man es heute kennt, gibt es erst seit den 2000er-Jahren, zuvor handelte es sich um
ein deutlich weniger auffälliges Gebäude.
Ich kenne es aber nur aus dieser früheren Zeit, als ich mit der Familie dort Urlaub machte, und es war schon wohlbekannt.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Hätte er Schuldenprobleme gehabt, hätte er sich mit dem Verweis auf seinen gut laufenden Frisörsalon bestimmt so weit
behelfen können, dass es nicht zu Folter, Mord, etc. kommt.
Das kommt auf die Höhe der Schulden an...
Zitat von APBTAPBT schrieb:bin ich ganz eindeutig bei sexuellen Praktiken, die aus dem Ruder liefen
Möglich ist das natürlich durchaus. Aber man sollte nicht alle anderen Möglichkeiten ausschließen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 21:26
Zitat von APBTAPBT schrieb:Auch wird es einen Grund haben, dass Aktenzeichen XY
für damalige Verhältnisse so deutlich auf die Neigungen des Herrn L. hinwies.
Obwohl Eduard Zimmermann, so weit ich mich erinnern kann, nichts dazu gesagt hat. Meistens wurde bei Gewalt gegen oder Mord an homosexuelle(n) Männer(n) in jener Zeit beim Einleiten des Filmfalles gesagt, dass das Opfer "ein einsames und unglückliches Leben führte, weil es homophil veranlagt war" oder dass es "sich ständig in Gefahr befand" oder (noch direkter) "in einschlägigen Gaststätten die Bekanntschaft junger Männer suchte". Das alles wurde nicht gesagt. Vielleicht war man bei der Redaktion der Meinung, dass die Plissé-Hemden und die Fliege schon aussagekräftig genug waren.


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"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 21:31
Zitat von birotorbirotor schrieb:Meistens wurde bei Gewalt gegen oder Mord an homosexuelle(n) Männer(n) in jener Zeit beim Einleiten des Filmfalles gesagt, dass das Opfer "ein einsames und unglückliches Leben führte, weil es homophil veranlagt war" oder dass es "sich ständig in Gefahr befand" oder (noch direkter) "in einschlägigen Gaststätten die Bekanntschaft junger Männer suchte".
Ich gehe einmal davon aus, dass das hier aus Rücksicht auf die Familie (der Name und der Ort wurden ja genannt) nicht so ausdrücklich gesagt wurde, weil man die Frau und die Kinder/Enkelkinder vor dummem Gerede schützen wollte (ob es was gebracht hat ist natürlich eine andere Frage...).

Bei einem "Junggesellen" der in der anonymen Großstadt lebte war diese Rücksichtnahme wohl nicht so nötig.


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"Bodensee-Mord" von 1969

10.10.2022 um 21:35
Zitat von APBTAPBT schrieb:mit wochenlanger Abwesenheit und das Ignorieren der Urlauber-Familie aus dem Heimatort sprechen eine klare Sprache, wie ich finde.
Zumal betont wurde, der Ehefrau waren solche Reisen schon bekannt.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Wenn in den 60er-Jahren, als gelebte Homosexualität noch strafbar war, ein wahrscheinlich homosexueller Mann nach
wochenlangem Verschwinden von zuhause mit einer Genitalverletzung tot aufgefunden wird und nichts, aber auch gar nichts, auf kriminelle Verstrickungen, etc. hindeutet, dann bin ich ganz eindeutig bei sexuellen Praktiken, die aus dem Ruder liefen.
Das sehe ich auch so. Wenn man heute die Presse liest, die über ähnliche Fälle meist reißerisch berichten, weis man, das dies immer wieder mal vorkommt, das solche SM Praktiken eskalieren.


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"Bodensee-Mord" von 1969

11.10.2022 um 10:09
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich gehe einmal davon aus, dass das hier aus Rücksicht auf die Familie (der Name und der Ort wurden ja genannt) nicht so ausdrücklich gesagt wurde, weil man die Frau und die Kinder/Enkelkinder vor dummem Gerede schützen wollte (ob es was gebracht hat ist natürlich eine andere Frage...).

Bei einem "Junggesellen" der in der anonymen Großstadt lebte war diese Rücksichtnahme wohl nicht so nötig.
Davon gehe ich auch aus....


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"Bodensee-Mord" von 1969

11.10.2022 um 10:12
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Möglich ist das natürlich durchaus. Aber man sollte nicht alle anderen Möglichkeiten ausschließen.
Das stimmt natürlich immer und es ist absolut berechtigt, darauf hinzuweisen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 19:39
Ja Spielsucht wäre möglich. Da es aber seinerzeit nur 2 Casinos gab, die meines Wissens nach auch die Ausweise notieren mussten, finde ich es unwahrscheinlich, das dies nicht bekannt geworden wäre.
Man wird sicher in den Casinos beim Personal nachgefragt haben und jemand hätte sich an den "Stammgast" erinnert.

Meiner Meinung nach ist L. zu seinem Liebhaber nach Zürich gereist und anschließend mit Ihm zum Bodensee. Natürlich getrennt voneinander.
Der "Bekannte" von L. konnte es sich keinesfalls gesellschaftlich leisten als Homosexueller geoutet zu werden

Laut Aussage seiner Frau ist er auch schon vorher mehrere Wochen "verreist" (die Ehe scheint auch nur noch Pro Forma geführt worden zu sein.)

Ich denke mal der Partner von L hatte entweder eine Ferienwohnung dort oder ein Boot zu liegen. Für ein Boot würde das ständige Pendeln sprechen.

Eine besondere Bedeutung hat wohl auch die Insel Reichenau, die er wohl täglich zum frühstücken besuchte.
Die Frage ist, was wollte er genau dort. Was trieb er den Tag über?
Besuchte er seinen Freund und verbrachte den Tag mit ihm ?
oder bei ihm?

Das Anbieten der Scheren hat für mich was von einem ausgemachten Erkennungszeichen,
Dies wiederum macht für mich den Anschein einer Anbahnung im Strichermilieu.

Vielleicht wollte man (L und sein Partner) es noch mal richtig krachen lassen Richtung SM und haben noch jemanden hinzu bestellt. Als Erkennungszeichen wurde das Abbieten der Scheren vereinbarrt.
Bei den dann stattfindenden Praktiken wurde die Sache etwas übertrieben und L. im Genitialbereich so schwer verletzt, das Lebensgefahr bestand.
Da man keineswegs irgend welche Retter alarmieren konnte, ohne in einen größeren Skandal zu geraten, beschloss man L. zu erdrosseln und legte ihn dann, oder bereits vorher in die Badewanne um ihn "ausbluten" zu lassen. (siehe Meiwes, der brachte sein Opfer auch in die Wanne).
Dann zog man ihm die Sachen wieder an, und versenkte ihn in den Bodensee.


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 19:58
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da man keineswegs irgend welche Retter alarmieren konnte, ohne in einen größeren Skandal zu geraten, beschloss man L. zu erdrosseln und legte ihn dann, oder bereits vorher in die Badewanne um ihn "ausbluten" zu lassen. (siehe Meiwes, der brachte sein Opfer auch in die Wanne).
Im XY-Film wurde m. W. gesagt, er wäre in klarem Wasser ertrunken, weil klares Wasser in der Lunge war. Ob er also ertränkt wurde oder vielleicht in der Badewanne ohnmächtig wurde, ist mir nicht so ganz klar. Von Erdrosseln war aber keine Rede.


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 20:38
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da es aber seinerzeit nur 2 Casinos gab, die meines Wissens nach auch die Ausweise notieren mussten, finde ich es unwahrscheinlich, das dies nicht bekannt geworden wäre.
Das stimmt, finde ich auch unwahrscheinlich. Zweifellos ist das ein starkes Argument gegen die Casino-Theorie. Selbst wenn die Ermittler in den Spielbanken nicht nachgefragt hätten - in einem Casino verkehren viele Leute, Herr Löw war nicht gerade unauffällig, der Fall war durch XY wohlbekannt, es hätten sich also mit großer Sicherheit Gäste gemeldet, die ihn gesehen hatten.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Meiner Meinung nach ist L. zu seinem Liebhaber nach Zürich gereist und anschließend mit Ihm zum Bodensee. Natürlich getrennt voneinander.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke mal der Partner von L hatte entweder eine Ferienwohnung dort oder ein Boot zu liegen. Für ein Boot würde das ständige Pendeln sprechen.
Dies dagegen spricht m.E. gegen die Homosexuellen-Theorie. Warum reisten das Opfer und sein angeblicher Liebhaber "natürlich" getrennt voneinander? Zwei Männer gemeinsam im Zug oder im Auto sind doch völlig unverdächtig. Und warum übernachtete Löw nicht in der mutmaßlichen Wohnung oder auf dem Boot, falls es so etwas gab? Man kann doch einen Freund oder Verwandten dort übernachten lassen, ohne dass man gleich der Homosexualität verdächtigt wird! Und wieso pendelte Löw ständig? Wenn die beiden ein paar angenehme Wochen miteinander verbringen wollten, macht die Pendelei doch überhaupt keinen Sinn. Also ich kann in dem Reiseverhalten überhaupt keinerlei Sinn erkennen, wenn es darum gegangen sein sollte, ein paar Wochen gemeinsam zu verbringen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das Anbieten der Scheren hat für mich was von einem ausgemachten Erkennungszeichen
Das interpretierst du rein. Dass das Verkaufsangebot von Scheren ein Erkennungszeichen für Schwule sei, ist mir nicht bekannt und ist anscheinend auch sonst niemandem bekannt. Der Polizei jedenfalls nicht, sonst hätte man es gesagt. Und die Angesprochenen erkannten darin offenbar auch keine solche Bedeutung, sonst hätten sie sich vermutlich nicht bei der Polizei gemeldet.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Von Erdrosseln war aber keine Rede.
Doch, in dem oben geposteten Film etwa ab Minute 1:30! Das Erdrosselungswerkzeug war noch um seinen Hals. Anscheinend starb er daran, nicht an der Verletzung an seinen Genitalien.
Eigentlich müsste das Wasser in der Wanne ja auch mit Blut versetzt gewesen sein angesichts der Verletzung, von reinem "Leitungswasser" in der Lunge kann man dann kaum sprechen. Wie kommt überhaupt Wasser in die Lunge, wenn der Mann erdrosselt wurde? Ein Toter atmet bekanntlich nicht mehr, kann also auch kein Wasser einatmen. Alles etwas seltsam...


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 21:28
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Wie kommt überhaupt Wasser in die Lunge, wenn der Mann erdrosselt wurde? Ein Toter atmet bekanntlich nicht mehr, kann also auch kein Wasser einatmen.
Eben, genau deshalb habe ich mich über das Erdrosseln ja auch gewundert. Allerdings bin ich kein Rechtsmediziner.....


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 22:59
So langsam bekomme ich den Eindruck, dass weder die Homosexuellentheorie, noch die Casino-Theorie stimmt. Wie ich oben schon ausgeführt habe: Gegen die H-Theorie spricht das merkwürdige Reiseverhalten. Hätte er mit einem Geliebten eine schöne Zeit verbringen wollen, hätte er nicht ständig den Ort gewechselt. Hätte er Interesse an wechselnden Partnerschaften gehabt, wäre er besser in eine Metropole gefahren und nicht in zwei Kleinstädte. Vielleicht war das Opfer ja wirklich schwul (was wir nicht sicher wissen), aber diese Neigung muss trotzdem nichts mit seiner Ermordung zu tun haben.
Gegen die Casino-Theorie spricht, dass ihn in den beiden Spielbanken in Lindau und Konstanz anscheinend kein Mensch gesehen hat.

Was könnte es ansonsten für Gründe geben? Für eine Agententätigkeit spricht eigentlich auch nichts Nennenswertes. Ob er irgendwelche Geschäfte zu machen versuchte??


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 23:04
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ob er irgendwelche Geschäfte zu machen versuchte??
Nach wie vor ist mein Problem mit allen Erklärungen abseits der Homo-Theorie: 1.) Er war ein biederer Friseurmeister aus der Provinz. Welche Geschäfte soll der machen? Und das auch noch in diesen Orten fernab aller Großstädte.... Und das kann man auch auf die Idee anwenden, er hätte sich mit irgendeinem Geheimdienst eingelassen - was hätte er denen denn sagen sollen? Welche Frisur die Frau des Bürgermeisters trägt und dass der Direktor der Volksschule sich die Haare färben lässt?
2.) Man wird sein Geschäfts- und Privatleben schon genau untersucht haben. Irgendwelche Geschäfte müssten, ebenso wie Spielsucht, Spuren hinterlassen haben, selbst wenn er es zu Lebzeiten vor seiner Frau erfolgreich verborgen hat.

Das lässt m. M. die Homo-Theorie von allen noch am ehesten plausibel erscheinen, trotz aller Ungereimtheiten.


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.10.2022 um 23:12
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:egen die Homosexuellen-Theorie. Warum reisten das Opfer und sein angeblicher Liebhaber "natürlich" getrennt voneinander?
Um kein Aufsehen zu erregen und sei das auch nur eingebildet.
Vielleicht war der Partner eine höher gestellte Persönlichkeit, die keinen Verdacht aufkommen lassen wollte (der eventuell schon vage bestand)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und warum übernachtete Löw nicht in der mutmaßlichen Wohnung oder auf dem Boot, falls es so etwas gab?
Weil eben auch das zu auffällig gewesen wäre. Kommt halt auf die etwaigen Umstände an
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Wenn die beiden ein paar angenehme Wochen miteinander verbringen wollten, macht die Pendelei doch überhaupt keinen Sinn
Deshalb meine Idee mit dem Boot.
Einen wirklich stichfesten Sinn kann ich mir auch nicht erklären. Aber egal welchen Grund es nun gab. Er tat es halt und wechselte das Hotel
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Dass das Verkaufsangebot von Scheren ein Erkennungszeichen für Schwule sei, ist mir nicht bekannt und ist anscheinend auch sonst niemandem bekannt.
Hast Du falsch verstanden.
Ich gehe nur von dem speziellen Fall aus.
Hypothetisch: Zwischen L und einem bei einem Friseur angestellten anderen Homosexuellen oder eventl Stricher wurde ein Kontakt hergestellt. Beide kannten sich nicht. Es wurde verabredet, das L sich dadurch zu erkennen gibt, das er Scheren anbietet
Ob ein Kontakt zustande gekommen ist, weis man nicht. Man weis nur, das er mit der Nummer, was auch immer für eine Bedeutung dahinter steckt, wohl mehrmals erfolglos war.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und die Angesprochenen erkannten darin offenbar auch keine solche Bedeutung, sonst hätten sie sich vermutlich nicht bei der Polizei gemeldet.
Eben, die die als Zeugen ausgesagt haben, waren wohl die Falschen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Doch, in dem oben geposteten Film etwa ab Minute 1:30! Das Erdrosselungswerkzeug war noch um seinen Hals. Anscheinend starb er daran, nicht an der Verletzung an seinen Genitalien.
Im Endeffekt ist er wohl ertrunken. Eigentlich eine Mischung aus drosseln , ertrinken und verbluten.
Wobei die zugefügten Verletzungen und die Verschleierung der Hintergründe wohl das eigentliche Mordmotiv gewesen sein könnten.


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"Bodensee-Mord" von 1969

16.10.2022 um 00:14
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Das interpretierst du rein. Dass das Verkaufsangebot von Scheren ein Erkennungszeichen für Schwule sei, ist mir nicht bekannt und ist anscheinend auch sonst niemandem bekannt. Der Polizei jedenfalls nicht, sonst hätte man es gesagt. Und die Angesprochenen erkannten darin offenbar auch keine solche Bedeutung, sonst hätten sie sich vermutlich nicht bei der Polizei gemeldet.
Da wäre ich jetzt nicht so sicher.

Das Anbieten der Scheren könnte schon eine Art "Erkennungszeichen" gewesen sein. Wohl keines welches in der "Schwulenszene" allgemein bekannt ist, aber wohlmöglich eines, welches vorher irgendwie vereinbart wurde. Eventuell über Dritte weiter gegeben. (In etwa in der Form "Da kommt in absehbarer Zeit einer, der mit Dir "feiern will". Erkennungszeichen, er bietet Dir Scheren zum Kauf an, Du lehnst ab und Ihr trefft Euch dann da und da zu der und der Zeit.....)

So könnte diese Aktion für "Dritte" völlig unerkennbar abgelaufen sein.

Möglich ist aber natürlich auch, dass nur in der Szene vor Ort bekannt war, dass es in einem Friseursalon vor Ort einen "Schwulen-Stricher" gibt, der sich auf dieses Zeichen hinzu erkennen gibt. Da wäre es natürlich gut möglich, dass er diese Scheren in verschiedenen Salons anbot, bis er die erwünschte Reaktion auf das Angebot bekam.

Außerdem ist nicht auszuschließen, dass diese abgesprochen Reaktion eine Ablehnung war, die aber weitere Reaktion in Gang setzte.

In wie weit eine solche Aktion Sinn macht, in wie weit eine solche Aktion nötig gewesen wäre, damals Sinn gemacht haben könnte, weiß ich allerdings auch nicht.

Das alles sieht nach einem schlechten Agentenroman oder Film aus, woraus dieser vermeintliche Trick auch stammen könnte.

Ich bilde mir nämlich ein, irgendwann einmal einen recht alten Agentenfilm gesehen zu haben, wo so vorgegangen wurde, dass der vermeintliche Kontakt zweier Agenten auf ähnliche Weise in Gang gesetzt wurde.


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"Bodensee-Mord" von 1969

16.10.2022 um 00:37
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Das Anbieten der Scheren könnte schon eine Art "Erkennungszeichen" gewesen sein. Wohl keines welches in der "Schwulenszene" allgemein bekannt ist, aber wohlmöglich eines, welches vorher irgendwie vereinbart wurde. Eventuell über Dritte weiter gegeben. (In etwa in der Form "Da kommt in absehbarer Zeit einer, der mit Dir "feiern will". Erkennungszeichen, er bietet Dir Scheren zum Kauf an, Du lehnst ab und Ihr trefft Euch dann da und da zu der und der Zeit.....)
Grundsätzlich könnte ich mir das schon vorstellen, unter den damaligen Bedingungen (§ 175 usw.).

Nur spricht dagegen, dass die Polizei davon erfahren hat, dass Löw so eine Aktion gestartet hatte - ein auf diese Weise kontaktierter Mann wurde doch, wenn er so "geheim" vorgehen muss, nicht zur Polizei gehen und davon berichten, dass Löw bei ihm war.

Allenfalls wäre das denkbar, dass der betreffende von anderen Leuten, die bei ebenfalls bei der Begegnung dabei war, dazu gedrängt wurde ("Mensch, guck mal, da in der Zeitung - da ist jemand umgebracht worden, das ist doch der komische Typ der neulich bei uns im Laden war und Dir die Scheren verkaufen wollte! Da musst Du jetzt aber zur Polizei gehen und das melden, immerhin geht es um Mord!")

Oder aber, was ich eher glaube, es war einfach der Versuch, unauffällig mit einem Mann ins Gespräch zu kommen den JL attraktiv fand und von dem er glaubte, dass da vielleicht etwas zu machen wäre. Evtl. wäre das Gespräch dann weiter jn eine entsprechende Richtung gelenkt worden ("Wieso wollen Sie denn die Scheren verkaufen?" - "Ja, wissen Sie, ganz ehrlich: Ich habe kein Geld mehr und weiß nicht, wovon ich ein Hotelzimmer bezahlen soll..." - "Och, das ist kein Problem, sie können gerne bei mir übernachten, wissen Sie, ich bin eingefleischter Junggeselle und lebe allein, ich habe Platz genug, und ich denke, wir zwei werden uns schon gut verstehen, nicht wahr, und uns es am Abend recht gemütlich machen, ganz zwanglos...."

Ist jetzt natürlich plump ausgedacht, aber so etwas wäre vielleicht im Sinne Löws gewesen - nur dass der angesprochene Kollege gar nicht schwul war und gar nicht verstanden hat, worauf JL eigentlich hinauswollte und ihm statt der erhofften Einladung zur Übernachtung und mehr eine höfliche Abfuhr erteilt hat ("Nein, also danke, aber ich habe genug Scheren, und wenn ich welche brauche, dann kaufe ich die doch neu.....").


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"Bodensee-Mord" von 1969

16.10.2022 um 01:21
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:In etwa in der Form "Da kommt in absehbarer Zeit einer, der mit Dir "feiern will". Erkennungszeichen, er bietet Dir Scheren zum Kauf a
Genau so meinte ich das.
Er wusste das derjenige in einem Frisiersalon arbeitete aber nicht wo. Von einem Dritten wurde dieses Erkennungssymbol vereinbart. Vielleicht hatte dieser auch nur eine Telefonnummer und wusste nur, dasderjenige in Reichenau bei einem Friseur arbeitet. Vielleicht auch nur als Saisonkraft.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Da wäre es natürlich gut möglich, dass er diese Scheren in verschiedenen Salons anbot, bis er die erwünschte Reaktion auf das Angebot bekam.
Ja, das denke ich auch. Allerdings ist nicht klar ob die Kontaktaufnahme schlußendlich dann doch geklappt hat
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur spricht dagegen, dass die Polizei davon erfahren hat, dass Löw so eine Aktion gestartet hatte - ein auf diese Weise kontaktierter Mann wurde doch, wenn er so "geheim" vorgehen muss, nicht zur Polizei gehen und davon berichten, dass Löw bei ihm war.
Die, die sich als Zeugen gemeldet hatten und für die das auch nur eine merkwürdige Aktion war, werden die Falschen gewesen sein.
Wenn das wirklich ein verabredetes Zeichen war, z.B. zur Anbahnung eines Strichers, hätte dieser sich wohl kaum gemeldet.
Egal ob die Anbahnung nun geklappt hat und egal, ob dieser überhaupt was mit dem Mord zu tun hatte.


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