Ray - der Junge aus dem Wald

Merkwürdig ist das nicht. Die Medien lassen manchmal schnell von einigen Fällen ab, wenn es länger keine Neuigkeiten gibt. Es sei denn, man bringt sie auf diese Fälle.
vielleicht wurde der Fall längst zu den Akten gelegt. Würde mich aber wundern, weil der Junge ankam und sagte er wohnt im Wald. Hätte seinen Vater tod dort vergraben (?) und möchte "neu anfangen", also quasi mit der Vergangenheit abschließen.

1. Wenn er im Wald gewohnt hätte, hätte er sich nicht so "sozial" verhalten
2. Wenn er seinen Vater im Wald verscharrt hat, müsste die Polizei das prüfen
3. Wenn er sagt, er möchte neu anfangen, frag ich mich wieso? Vor was läuft er weg?
4. Vielleicht gibt es Angehörige irgendwo, die nach ihm suchen bzw. ihn vermissen, was
5. zur Folge hat, dass es eine Vermisstenanzeige bezüglich des Jungen geben muss

Das Alles klingt so verworren, dass doch genau deswegen eine Ermittlung in allemöglichen Richtungen aufgenommen werden müssten.
Was ist, wenn sein Vater gar nicht sein Vater war, sondern einer, der den Jungen quasi verschleppt hat, es gab Streit und der Junge zog ihm einen Stein oder irgendwas über den Schädel. Daran starb der Mann dann.
Oder was ist, wenn es sein Vater ist, der den Jungen von der Mutter, welche evtl. ausländischer Herkunft sein könnte, weggeholt hat (?)
Theorien gibt es Massenweise, und eben weil es so viele offene Fragen gibt, wird denke ich eine Ermittlung statt finden oder hat schon statt gefunden.

@Dornenblut

Zu 1:
Wieso kann man nicht gleichzeitig im Wald wohnen und imstande sein, sich sozial zu verhalten? Er hat zudem ja auch nicht sein ganzes Leben lang im Wald gewohnt.

Zu 2:
Wie und wo soll sie es prüfen?

Zu 4 und 5:
Mit den vorliegenden Vermisstenanzeigen wird die Polizei das Ganze sicherlich abgeglichen haben. Allerdings ist es ja nicht gesagt, dass es Angehörige gibt. Bzw. dass diese von ihm wissen. Und ihn suchen.

@Nation
Es sind Thesen.

1. sicher, er kann. aber ich denke, wenn man "viel durchgemacht hat" (oder auch nicht) Vater begräbt und plötzlich ganz alleine ist, dann ist man doch nicht ...hm ... Wortfindungsstörung....

2. indem er sagt wo er den Vater begraben hat, dann dem nachgehen

4+5
Wer weiß...

@Dornenblut

Dornenblut schrieb:Wenn er im Wald gewohnt hätte, hätte er sich nicht so "sozial" verhalten

Dornenblut schrieb:sicher, er kann. aber ich denke, wenn man "viel durchgemacht hat" (oder auch nicht) Vater begräbt und plötzlich ganz alleine ist, dann ist man doch nicht ...hm ... Wortfindungsstörung....

Asozial?



Wenn er doch gar nicht weiß, wo er den Vater begraben hat (oder das zumindest vorgibt), kann er es doch auch nicht sagen. Dann wär das Thema in der Form doch auch gar nicht hier im Forum drin.

Das ist wirklich ein interessanter Fall, und ich halte die These, dass sein "Vater" eventuell eben jener nicht gewesen ist für gar nicht so schlecht. Vielleicht ist der Junge tatsächlich verschleppt worden!

@Zombienchen

Was Neues ist das aber nicht. Jetzt dachte ich schon ...

Man müsste ja eigentlich alle Vermisstenfälle von vor 17 Jahren bis heute europaweit, wenn nicht weltweit, aufrollen, denn theoretisch könnte der Junge ja schon als Baby oder Kleinkind verschwunden sein... Wenn man nur z.B. an den Fall von Felix Heger denkt, der 2006 spurlos verschwand, wäre doch echt ein Ding, wenn sich plötzlich rausstellt, dass Ray ein solches Kind ist, das irgendwann verschwand und nun plötzlich wieder auftaucht.

Da war doch dieses Schweizer Ehepaar, die angaben, dass die Möglichkeit besteht, dass es sich um ihren "ausgestiegenen" Sohn nebst Enkel handeln könnte. Schade, dass man nicht erfährt, was aus dieser Möglichkeit geworden ist...

Ich denke nicht, dass es möglich ist, so viele Jahre komplett unbemerkt in Wäldern zu leben. Nur von Pilzen, Wurzeln und Bucheckern werden die beiden nicht gelebt haben, so dass zumindest gelegentlich irgendwo Einkäufe gemacht wurden, oder?

Nun gut, falls sie wirkich in den tschechischen Wälder lebten, dann ist die Möglichkeit schon recht groß, unbemerkt einkaufen gehen zu können. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Fall bis in die kleinsten tschechischen Dörfer vorgedrungen ist, bzw. dort große Resonanz hervorgerufen hat.

Sehr, sehr merkwürdig...

Nun ja - wenn man sich das hier durchliest, geht so etwas wohl doch:
Einsiedlerleiche im Vogtland gefunden

Völlig unbemerkt bleibt man zumindest in Deutschland zwar auch im tiefen Wald nicht ewig - es kann aber durchaus sein, dass trotzdem niemand Verdacht schöpft. Schließlich könnten das auch Jäger, Förster, Waldarbeiter, Wanderer oder Survival-Abenteurer sein. Oder Angehörige einer osteuropäischen Diebesbande (da fragt man lieber nicht nach), oder einfach ganz normale "Penner", für die sich sowieso niemand interessiert.
Wenn sich jemand, der im Wald lebt, nicht ständig am selben Ort aufhält, wird es sowieso verdammt schwierig. Er wird zwar auch dann alle paar Tage mal anderen Leuten begegnen, jedoch an völlig unterschiedlichen Orten. Wer soll sich das denn dann noch merken, bzw. überhaupt als "auffällig" registrieren?

Immer noch nicht mehr "Neuigkeiten" als hier?:

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/-ray--stammt-der-waldjunge-aus-der-schweiz-,10809148,10969678.html (Archiv-Version vom 11.12.2011)

http://www.welt.de/regionales/berlin/article13734014/Ray-aus-dem-Wald-gibt-Raetsel-auf.html

Ich jedenfalls habe nichts finden können.

@GonzoX

ich hab mal drüber nachgedacht, ob es sich bei dem Fall Ray um das sogenannte Stockholm-Syndrom handeln könnte.

Wikipedia: Stockholm-Syndrom

also um ein Opfer, dass mit seinem Täter sympathiesiert und ihn schützt.
Möglicherweise ist er ein Entführungsopfer, wurde jahrelang gefangen gehalten und missbraucht. Aber der Entführer war seine einzige Bezugsperson. Vielleicht hat man gemeinsam diese Strategie entwickelt, die beide weiterleben lässt.
Auch Natascha Kampus tat es ja leid, als ihr Entführer sich umbrachte. "es wäre nicht nötig gewesen" sagte sie.

Natascha hat sich aber dagegen sehr gewehrt. sie sagte diesbezüglich, dass die Medien es auch noch ausgenutzt hätten und ein "Stockholm syndrom" daraus gemacht hätten.

Ich denke auch eher sie meinte die Ermittlungsfehler....

GonzoX schrieb am 28.09.2011: wenn man mal die Kindermorde und -Vermisstenfälle der letzten Jahre durchgeht, habe ich nur eine vage Assoziation:
Ray hat seine Waldleben möglicherweise auf tschechischem Territorium verbracht -
im aufgefundenen Rucksack des ermordeten Tristan Brübach fand sich eine Landkarte in tschechischer Sprache.

ist das noch aktuell in deinen gedanken?

@raschier

das ist sicher eine Variante.
Ich habe gerade noch mal die englischsprachigen Medien durchforstet. Der letzte Artikel ist vom Dezember. Es heißt, Ray habe freiwillig eine DNA-Probe abgegeben, um diese dann mit Vermissten-Fällen abzugleichen. Es scheint ja aber wohl kein Ergebnis gegeben zu haben, sonst hätten wir davon gehört.
In einem Maddy-Forum spekuliert jemand, bei Ray könnte es sich um den in 1991 in Griechenland gekidnappten Ben Needham handeln.
Hier mal ein ganz interessanter Artikel über diesen Fall.

http://www.welt.de/vermischtes/article2246423/Kerry-Needham-sucht-seit-17-Jahren-ihren-Sohn.html

@GonzoX
Was hat die Frau durchgemacht...bis heute. Und die Tocher trägt dieses Erbe weiter...
Ich tippe bei Ray auch auf eine Entführung. Und dass er die englische Sprache so beherscht spricht auch irgendwie für deinen Verdacht.
Und dass maddys Eltern sich mit ihr in Verbindung setzten und wie sie es wiedergibt spricht doch sehr für die eltern von maddy finde ich am rande mal bemerkt.

Der Junge ohne Vergangenheit


Noch immer ist unklar, wer der 17-Jährige ist, der aus dem Wald kam – mit einer unglaublichen Story...

Berlin – Was die Polizei von Anfang an stutzig machte, war die Kleiderfrage: Wie kann einer, der die letzten Jahre ausschließlich im Wald verbracht hat, solche frischen, sauberen Klamotten in seinem Rucksack haben? Gelöst haben die Berliner Beamten dieses Rätsel auch ein halbes Jahr nach dem Auftauchen des „Waldjungen“ nicht – ebenso wenig wie alle anderen Fragen, vor allem jene nach der Identität von Ray.

Mit diesem Namen hatte sich der junge Mann, der nach Augenzeugenberichten gesund und keinesfalls verwirrt wirkte, am 5. September vergangenen Jahres beim Pförtner im Roten Rathaus vorgestellt. Und in relativ gutem Englisch eine schier unglaubliche Geschichte erzählt: Dass er nach dem Tod seiner Mutter bei einem Autounfall mit seinem Vater seit mindestens fünf Jahren im Wald gelebt habe. Dass sein Vater kürzlich an den Folgen eines Sturzes gestorben sei, ihm aber geraten habe, immer nach Norden zu gehen, weil er dann nach Berlin gelange. Ob er in Brandenburg gestartet ist oder das Land nur aus Richtung Süden kommend durchquerte, ist ebenso ungeklärt, wie der Rest der Geschichte. Fest steht: Einen Kompass hatte Ray dabei, seinen Vater will er selbst begraben haben – im Wald natürlich.

Außer den Vornamen seiner Eltern – Doreen und Ryan – sowie seinem Vornamen und Geburtsdatum wusste er angeblich nichts über seine Herkunft. Kannte weder sein Heimatland noch seine Nationalität, konnte auch nicht sagen, in welchem Wald er mit seinem Vater gelebt hatte. Die Polizei vermutete wegen der angeblichen Aufforderung des sterbenden Vaters, „nach Norden zu gehen“, die Leiche in den südbrandenburgischen, sächsischen oder tschechischen Wäldern. Entsprechende Hinweise gingen an die Behörden dort, doch bis heute wurde kein Grab gefunden.

Was aber die Polizei am meisten verwundert, ist die Tatsache, dass es bislang keinen Hinweis auf die Identität von Ray gibt – obwohl Interpol sich eingeschaltet hat, obwohl sich Eltern aus dem In- und Ausland meldeten, die einen Jungen im passenden Alter vermissten. Doch keine Begegnung, keine Fahndung, kein DNA-Abgleich brachte laut Polizei ein Ergebnis. Und so tappen die Beamten noch genauso im Dunkeln wie vor sechs Monaten. Damals hatte vor allem die britische Presse ausführlich über den Fall berichtet, weil sie annahm, der englischsprachige Junge stamme von der Insel.

Da Ray angegeben hatte, 17 Jahre alt zu sein, wurde ihm, wie in solchen Fällen üblich, vom Gericht ein Vormund bestellt. Die damit beauftragte Frau lehnt jeden Kontakt des Jungen zur Presse ab. Angeblich möchte Ray seine Ruhe. Das inzwischen zuständige Jugendamt Tempelhof-Schöneberg teilte auf Anfrage des Tagesspiegels immerhin mit, dass sich der junge Mann noch in Betreuung befinde und dass es im Gegensatz zu einem kürzlich in Schweden veröffentlichten Zeitungsbericht keine Hinweise darauf gebe, dass Ray psychisch krank ist.

Wie es mit dem Jungen weitergeht, ist ungewiss. Wahrscheinlich werde die Betreuung nicht mit seinem 18. Geburtstag enden können, sagen Sozialpädagogen. Und was für Papiere soll man ihm ausstellen? Aus der Berliner Innenverwaltung heißt es, da Ray nur wenig Deutsch spreche, sei er vermutlich kein Deutscher. So könne er keinen deutschen Ausweis bekommen. „Ein absolut ungewöhnlicher Fall“, sagt auch Beate Köhn vom Berliner Jugendnotdienst. Zwar erleben ihre Mitarbeiter ab und an, dass Jugendliche sich bestimmte Geschichten ausdenken aber das löst sich normalerweise schnell. „Wenn sie Vertrauen gefasst haben, erzählen sie meist die Wahrheit“, sagt Köhn. Aber auch wenn sich Ray ein Märchen ausgedacht hat, weil er vielleicht psychisch krank oder aus kriminellen Strukturen geflohen ist – irgendjemand muss ihn doch kennen. Eltern, Geschwister, Freunde, Lehrer – bisher scheint niemand auf der Welt den Jungen zu vermissen.

Quelle: http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/627326/

Quelle: http://brahmacharya.aceboard.com/p-305867-7494-2529-118.htm (Archiv-Version vom 13.12.2011)

Waldjunge Ray (17) kann sich mit der Zivilisation nicht anfreunden, will lieber im Wald leben.

Auch das Benutzen von Seife und fließendem Wasser verunsichere ihn stark.

naja..

der Fall ist jetzt schon etwas älter, ich denke, dass sich daraus etwas ergeben hat, was nicht an die Öffentlichkeit sollte. normalerweise sind solche spektaluären Fälle für Deutschland zu jeder Zeit hochinteressant, doch über Ray hört und liest man gar nichts mehr.

ich hab mir jetzt alles durchgelesen und ich finde die Theorie über einen verschleppten Jungen sehr interessant. ;) man weiß nicht, unter welchem Druck der Junge steht.. und das Foto find ich auch mehr als lächerlich.

snoepje schrieb:...doch über Ray hört und liest man gar nichts mehr.

@snoepje
Der Artikel, den ich gestern gepostet habe, war vom 27.02.2012...

@Zombienchen

Posted 21/09/2011 01:51:06 AM

wo hast du 27.02.2012 her?

Aus meinem zuletzt geposteten Link... Es war sogar der 28.02.2012...

Zombienchen schrieb:Quelle: http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/627326/