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Peggy Knobloch

98.163 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

12.04.2014 um 09:33
Ich glaube für die " Skandalgläubigen" könnte es sogar 20 Augenzeugen und Videoaufnahmen aus verschiedenen Perspektiven für die Tat geben, man würde trotzdem behaupten es wurde manipuliert.

Mal hat Kulac Fantasie genug sich die ganze Tat einschließlich Details auszudenken und zu merken und mehrfach zu wiederholen dann wieder wäre er nicht in der Lage so etwas wie die " Folter" schlicht und einfach zu übertreiben. Drollig.

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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 09:34
@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Es kommt eben drauf an, ob es sich wirklich um Blut gehandelt hat.
Das kann man nun ja nicht mehr festestellen.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Wenn ja, könnte ein richtiges Geständnis die Folge sein, wenn nein ein falsches.
Eben nicht.
Selbst wenn es kein Blut war könnte durch so eine Täuschung ein richtiges Geständnis hervorkommen.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 10:28
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/frankenschau-aktuell/mordfall-peggy-prozesstag-zwei-100.html (Archiv-Version vom 15.04.2014)

Geier wusste nichts von der Tathergangshypothese,weil er zu der Zeit im Urlaub war...wie glaubhaft ist das denn?...wird der Leiter der SOKO von seinen Mitarbeitern nicht informiert,was in dessen Abwesenheit so vor sich geht?...Wird sowas ohne Rücksprache mit dem Ermittlungs-Chef in Auftrag gegeben? Und wenn ja,von wem?

Geier in einem anderen Zusammenhang:"Das dürfen sie nicht mich fragen,ich bin nicht die Kripo und ich bin auch nicht die Polizei."

Wer ist er denn überhaupt und wen soll man sonst fragen?

http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/fall-peggy-dieses-polizeivideo-zeigt-das-mordgestaendnis-von-ulvi-kulac-3a044-51ca-18-1871110.html

Der Fallanalytiker Alexander Horn erklärte im Zeugenstand, dass er für die Ermittler ein Tathergangsszenario entworfen hatte...[...]... Von der sogenannten Tathergangshypothese wussten Gericht und Ermittler im Jahr 2004 jedenfalls noch nichts

Findet das denn niemand merkwürdig?


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 10:43
@Frau.N.Zimmer
Das ist ungefähr genauso drollig wie, die Folter habe Ulvi sich ausgedacht bzw. sei ihm suggeriert worden, aber in Bezug auf die Tat an Peggy sei er zu derartigen Leistungen nicht in der Lage, weshalb diese "erlebnisbasiert" sein müssten.

@all
Noch etwas zur Zeugenaussage, wonach Ulvi auf der Bank gesehen worden sein soll (die Aussage, die der Profiler Horn hellseherisch schon kannte, bevor die Zeugenausage überhaupt existierte).
Diese Zeugenaussage soll erst nach dem 02.05.2002 erfolgt sein (vgl. http://www.bitterlemmer.net/wp/2014/04/11/peggy-ulvi-prozess-wiederaufnahme-bayreuth-geier-horn-profiler-justiz/#more-8535 (Archiv-Version vom 16.07.2014)).
Also erst ca. 1 Jahr (wahrscheinlich sogar mehr) nach dem Verschwinden von Peggy. Der Zeuge will also 1 Jahr später sich noch an eine Sache erinnern können, die im Normalfall vollkommen unbeachtlich ist. Wer merkt sich schon, wer wann auf einer öffentlichen Bank sitzt. Ich kann schon jetzt nicht mehr sagen, ob gestern bei uns auf dem Marktplatz jemand saß. Und selbst, wenn ich das wüsste, würde ich das 1 Jahr später nicht mehr sagen können, an welchem konkreten Tag ich diese Beobachtung gemacht habe.
Ein Zeuge müsste daher schon gut begründen können, weshalb für ihn diese Beobachtung so einprägsam war, dass dieser sich auch nach 1 Jahr noch an den genauen Tag erinnern kann. Weiß daher jemand, wie der Zeuge das begründet hatte, dass er auch nach einem Jahr noch sagen kann, an welchem genauen Tag welche Person auf dieser Bank saß?

@Waidmann
Da ist so einiges merkwürdig. Wie gesagt, der Profiler Horn sagte gestern aus, dass er bereits zu einem Zeitpunkt von der Zeugenaussage Kenntnis gehabt haben will, wonach Ulvi angeblich auf der Bank von einem Zeugen gesehen worden sei, als diese Zeugenaussage noch überhaupt nicht existierte.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 10:59
@-9-
Es gab definitiv nochmal einen Zeugen, der Ulvi zur fraglichen Zeit im Ortskern gesehen hatte. Dazu noch 2 Nachbarn, mit denen er kurz vor 14:00 geredet hat, bevor er sich auf den Weg zum Holzaufschlichten machte. Den Bekannten, dem Ulvi Essen brachte. Und von Ulvi angegebene Alibizeugen wurde seine Version nicht bestätigt.
Dazu dann eben 1 Jahr später diese eine Zeugin, deren Aussage Horn nicht gekannt haben kann.

Ist aber wiederum müßig, die alten Sachkenntnisse aufzuwärmen. Aktuell läuft ein neuer Prozess und dort wird das Alibi und die verschiedenen Zeugen sicher auch noch Thema sein.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 11:00
Die THH von Horn besagt ja nicht, dass Ulvi K. zwangsläufig der Täter war, oder?


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 11:07
@Schimpanski
Horn sagt aus, schon 10 Tage nach Peggys Verschwinden hinzugezogen worden zu sein. Damals half er der Polizei damit, dass er ortskundige Täter für wahrscheinlicher hielt und dass Peggy den Täter gekannt haben muss. Ob das eine Urversion der Tathergangshypothese ist? Basis war jedenfalls reine Statistik und Erfahrung und die speziellen Merkmale dieses Falles.
Im Mai 2002 dann ist seine Hypothese auf Ulvi zugeschnitten, da sich bis dahin eben Hinweise auf ihn als Täter ergeben hatten.
So jedenfalls hatte ich ihn verstanden.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 11:13
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Es gab definitiv nochmal einen Zeugen, der Ulvi zur fraglichen Zeit im Ortskern gesehen hatte. Dazu noch 2 Nachbarn, mit denen er kurz vor 14:00 geredet hat, bevor er sich auf den Weg zum Holzaufschlichten machte.
Wer sollen die gewesen sein?
Zitat von jaskajaska schrieb:Den Bekannten, dem Ulvi Essen brachte.
Hat er nun Ulvi gesehen oder war er unglaubwürdig?Es kann nur eines zutreffen.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 11:21
@Waidmann
Zitat von WaidmannWaidmann schrieb:Hat er nun Ulvi gesehen oder war er unglaubwürdig?Es kann nur eines zutreffen.
Ich verstehe die Frage nicht.
Zeugenaussagen bestehen wie so vieles Geschehene aus Ort, Zeit, Inhalt. Selbst wenn Jemand inhaltlich richtig aussagt muss die Zeit nicht 100% stimmen.
Soweit ich weiß war das doch derjenige Zeuge, welcher bei den Kulacs anrief und sich erkundigte, welche Zeit er angeben solle. Insofern hat er sicher Ulvi gesehen, Ulvi ist sicher bei ihm den Topf mit dem Essen losgeworden. Und sicher zwischen 13:00 und 14:00. Nur wann ist halt die Frage.

Für den anderen Zeugen reich ich Dir die Quelle nach.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 11:38
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Und sicher zwischen 13:00 und 14:00. Nur wann ist halt die Frage.
Ganz kurz,weil ich los muss...sicher ist es nicht...kann dem Gericht nach auch 15 Uhr gewesen sein,da seine Angaben laut Ermittlern schwankten...also unglaubwürdig,aber Sichtung von Ulvi zur angeblichen Tatzeit im Ortskern nicht gegeben.

@-9-

Die Zeugin erinnerte sich deshalb,weil einer ihrer Söhne an diesem Tag Geburtstag hatte und sie deshalb nach Bad Steben zum Kerzen kaufen fuhr...so hab ich es in Erinnerung.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 11:39
@Waidmann
Hier ein Ausschnitt, wenn ich Genaueres finde, dann reich ich das auch noch nach:

Frankenpost, 27. November 2003
Printausgabe
Ein Lichtenberger Ladenbesitzer gab an, er habe Peggy Knobloch am 7. Mai 2001 kurz nach sieben Uhr noch eine Brotzeit für die Schule verkauft, sie danach aber nicht mehr gesehen. Ulvi K. glaubt der Mann gegen Mittag in seinem Laden gesehen zu haben, war sich aber nicht absolut sicher. "Er hat gesagt, er geht zum Holzaufschlichten." Dabei habe er eine blaue Arbeitsmontur mit Jacke angehabt. Der Rentner, dem K. an jenem Nachmittag geholfen haben soll, hatte ausgesagt, K. sei ohne Jacke gekommen.
Dass in Lichtenberg "vom Hörensagen" bekannt war, dass der geistig Behinderte Kinder sexuell belästigt hat, bestätigten einige der Zeugen. Genaues habe man aber nicht gewusst.
Kannst Du mir sagen, wie die damaligen Ladenöffnungszeiten waren? War über Mittag zu?
Um 12:00 hat Ulvi laut seiner Mutter noch geschlafen, sie will ihn ja erst gegen 12:30 zum Mittagessen geweckt haben.
Um 14:00 war Ulvi auf dem Weg zum Holzaufschlichten. Da war doch was, dass die Kirchenglocken gerade läuteten.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 12:13
http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/der-mann-ohne-zweifel_248137
Der Mann ohne Zweifel

Von Otto Lapp

BAYREUTH. Es war der erfolgreiche, aber glücklose Ermittler. Er war bekannt, aber in Lichtenberg nicht gern gesehen. Bis heute schimpfen dort viele auf Wolfgang Geier (59), den Leiter der Sonderkommission II im Fall Peggy. Der Ermittler, der den Mörder des neunjährigen Mädchens fasste. Der dafür sorgte, dass Ulvi Kulac lebenslänglich hinter Gitter kam. Der mit seinen Ermittlungen aber auch dafür sorgte, dass dieses Urteil in den Grundfesten wankt. Denn die Zweifel, dass Geier den richtigen Täter gefasst hat, sind groß. Aber nicht für ihn. Er verteidigt seine Arbeit.

Geier, 59 Jahre alt, jetzt Chef der Kripo in Würzburg – jeder Zoll von ihm ist Ermittler. Seine Aussagen kommen flüssig, fast schneidig. Als ob er Widerspruch nicht dulde. Trotzdem muss er Widerspruch dulden, die Fragen der Richter und die bohrenden Fragen von Michael Euler (33), dem Anwalt von Ulvi Kulac.

Der große Skandal in seinen Ermittlungen – er war am Freitag im zweiten Prozesstag im Wiederaufnahmeverfahren nicht nachzuweisen. Was Richter, Staatsanwälte und Verteidiger durch den sogenannten Aktenvorhalt ans Tageslicht bringen, sind vermeintliche Widersprüche bei Vernehmungen oder vermeintliche Versäumnisse. Aber verbotene Verhörmethoden auf dem Weg zum Geständnis? „Unter mir nicht“, sagte Geier.

Widersprüche? Ulvi war mal mit, mal ohne Topf mit Hasenbraten im Ort unterwegs; eine Zeugin erinnert sich erst ein Jahr nach Peggys Verschwinden daran, Ulvi im Ort gesehen zu haben. Geier: „Warum sollte die Zeugin lügen?“ Und überhaupt seien in Lichtenberg an jenem Montag mehr Leute unterwegs gewesen, als vermutet.

Versäumnisse? Peggy flieht vor ihrem mutmaßlichen Mörder und trägt weiter tapfer den schweren Ranzen in der Hand? „Ja.“ Der schwer übergewichtige und viel rauchende Ulvi rennt einen langen Weg einer schlanken Neunjährigen hinterher? „Am Tattag war er 40 Kilo leichter.“ Wie lang war der Weg überhaupt? Es gibt ein Wegstreckenprotokoll. Viele Fragen, die Zweifel an Geiers Arbeit nähren sollen, an seinem Erfolg. Zweifel daran, dass Ulvi zu Recht verurteilt wurde. Doch unterm Strich bleibt Geier bei seinen Ermittlungen.

An die Arbeit ging er mit der Soko II am 25. Februar 2002. „Ganz still“, wie Geier sagt. Die Abarbeitung von „Kernspuren“ und der offenen Spuren war ihr Auftrag. Und der kam von oben, aus dem Bayerischen Innenministerium, vom damaligen Innenminister Günter Beckstein (CSU). „Mir ist es drum gegangen, in einem Fall, der menschlich anrührend ist, dass man das mit allen Regeln der Kunst behandelt“, sagte Beckstein dieser Zeitung. Die Polizisten hätten das „nicht gemocht“, aber es sei sein Grundsatz gewesen, dass „da noch mal eine andere Gruppe draufschaut“.

„Die Soko II ist eingesetzt worden, nicht um den Ulvi zu überführen“, sagte Geier vor Gericht. Sondern, weil ein Jahr nach Peggys Verschwinden noch kein Ergebnis da gewesen sei. Und das nach 4149 Spuren. Aber die alle abzuarbeiten, sei „unmöglich“ gewesen für die sieben Ermittler der Soko II. Und dass ein Jahr verstrichen war, brachte zusätzliche Probleme. Die Zeugen erinnerten sich nicht mehr – oder wollten sich nicht mehr erinnern. Trotzdem habe es sehr viele „nachvollziehbare und klare Aussagen“ gegeben, sagte Geier. Allerdings habe es in Lichtenberg „Probleme mit den Anwohnern“ gegeben. Schon der Auftakt der Soko II steht unter einem schlechten Vorzeichen. Geiers Fazit:. „Unsere Ermittlungen wurden abgelehnt.“

Nach Durchsicht der Akten, die ihm die Beamten der Soko I hinterlassen hatte, macht Geier 13 Verdächtige aus. Bei allen habe er versucht, „bis ins kleinste“ nachzuforschen. Bei allen habe er ein „tragfähiges“ Motiv gesucht. Und bei allen habe er die Alibis überprüft. Übrig blieb: Der deutsch-türkische Gastwirtsohn Ulvi Kulac, damals 24 Jahre alt, übergewichtig, geistig minderbemittelt, untergebracht in der geschlossenen Abteilung des Bezirkskrankenhauses Bayreuth nach sexuellen Missbrauch an Kindern. Ein Mann, der mit Druck und Tricks leicht zu einem Geständnis zu bringen gewesen war. Diesen Vorwurf von Ulvis Anwalt Euler wies Geier weit von sich.

Im Gegenteil. Es sei keine „harte Vernehmung“ vorgesehen gewesen, sagt Geier. „Ein lautes Wort, ein Schimpfwort an Ulvi, dann senkt er den Kopf und sagt gar nichts mehr.“ Die Ermittler wählten die sanfte Tour. „Der Einzige, der schrie, war der Anwalt“, sagte Geier und meinte Ulvis damaligen Anwalt Wolfgang Schwemmer.Schwemmer war gar nicht mehr da, als Ulvi urplötzlich gestand. Geier selbst hatte Schwemmer nach draußen begleitet. Als Geier zurückkam, sitzen im Nebenraum des Vernehmungszimmers zwei Beamte der Soko II. Drinnen stecken ein Polizist aus Lichtenberg und Ulvi „die Köpfe zusammen“. Sofort rennt Geier dem Anwalt hinterher, der aber schon weg war. Er versucht oft, ihn anzurufen. In der Zwischenzeit schrieb der Soko II-Beamte Rainer Gröger (51) das Geständnis des Ulvi mit. Gröger bestätigte das in seiner Aussage. Ein Tonbandgerät sei längst abgebaut gewesen, deswegen habe er „mitskizziert“.

Auf dieses „Spontangeständnis“, sagt Geier, „waren wir nicht vorbereitet.“ Auf die Frage, ob es außer dem Geständnis von Ulvi weitere Sachbeweise dafür gibt, dass Ulvi der Mörder sei, antwortet Geier: „Nein.“



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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 12:16
@Waidmann
ein freundliches virtuelles shake hands an dich

kannst du aus eigener Erfahrung berichten, warum einige Lichtenberger (oftmals fälschlich verallgemeinernd , auch von mir, "die Lichtenberger" genannnt) sich gegen die Ermittlungen der SOKO II sträubten?
Zitat von lawinelawine schrieb:Die Zeugen erinnerten sich nicht mehr – oder wollten sich nicht mehr erinnern. Trotzdem habe es sehr viele „nachvollziehbare und klare Aussagen“ gegeben, sagte Geier. Allerdings habe es in Lichtenberg „Probleme mit den Anwohnern“ gegeben. Schon der Auftakt der Soko II steht unter einem schlechten Vorzeichen. Geiers Fazit:. „Unsere Ermittlungen wurden abgelehnt.“



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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 12:42
Zitat von -9--9- schrieb:Wie gesagt, der Profiler Horn sagte gestern aus, dass er bereits zu einem Zeitpunkt von der Zeugenaussage Kenntnis gehabt haben will, wonach Ulvi angeblich auf der Bank von einem Zeugen gesehen worden sei, als diese Zeugenaussage noch überhaupt nicht existierte.
und dann behaupten, die teilwweise widersprüchlichen Aussagen über Sichtungen von Peggy seien allesamt richtig ;-)
Die Pseudoerinnerung Horns ist ein ganz typisches Beispiel dafür, wie Erinnerung von nachfolgenden Erlebnissen verändert, sogar überschrieben wird.

diese Kritik richtet sich an alle, die meinen Erinnerung sei etwas völlig Beständiges und gebe alles unverfälscht wieder.
Erinnerung ist ein Ergebnis der Verarbeitung von Eindrücken und deren Verknüpfung mit bereits vorhandenen Gedächnisspuren durch unsre grauen Hirnzellen.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 12:53
Weil ich zufällig drüber stolperte: beim letzten Prozess kam das Video anders an als hier.


U.a. hier zu lesen:

Welt, 05.11.2003
http://www.welt.de/print-welt/article270890/Dorfdepp-oder-Moerder.html
Es wurde später rekonstruiert und - größtenteils wieder in Abwesenheit Schwemmers - auf Video aufgenommen. Ulvi K. wirkt sehr überzeugend, das empfanden fast alle Prozessbeobachter, die das Video sahen. Sie zeigten sich beeindruckt von dessen schwerfälligen Schilderungen: Wie er dem Mädchen aufgelauert habe, als es zu Fuß aus der Schule kam. Vier Tage zuvor soll er das Mädchen auf seinen Schoß gesetzt und vergewaltigt haben (Peggys Mutter hatte vor deren Verschwinden keine Veränderung ihres Wesens oder gar Verletzungen festgestellt). Und wie er Peggy überreden wollte, nichts davon zu erzählen. Aber sie habe sich geweigert und sei weggelaufen. Er habe sie verfolgt, eingefangen und ihr die Hand auf Mund und Nase gedrückt. Sie habe sich zu wehren versucht, verkrampft, dann seien ihre Augen zugefallen.
Welt, 24.03.2012
http://www.welt.de/vermischtes/article13944367/Mord-an-Peggy-Sitzt-der-Falsche-im-Gefaengnis.html
Das Video schockierte später die Prozessbeobachter im Gerichtssaal. "Wer das gesehen hat, dem fällt es schwer an seine Unschuld zu glauben", sagt der Ermittler von damals noch heute. "Dass er die Tat in so vielen Einzelheiten schildern konnte, das geht nur, wenn er es selbst erlebt hat."



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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 13:04
Zitat von jaskajaska schrieb:Horn sagt aus, schon 10 Tage nach Peggys Verschwinden hinzugezogen worden zu sein. Damals half er der Polizei damit, dass er ortskundige Täter für wahrscheinlicher hielt und dass Peggy den Täter gekannt haben muss. Ob das eine Urversion der Tathergangshypothese ist? Basis war jedenfalls reine Statistik und Erfahrung und die speziellen Merkmale dieses Falles.
Im Mai 2002 dann ist seine Hypothese auf Ulvi zugeschnitten, da sich bis dahin eben Hinweise auf ihn als Täter ergeben hatten.
So jedenfalls hatte ich ihn verstanden.
wäre Ulvi Kulac nicht geistig behindert, würden mit den damals vorhandenen Informationen einige der Allmyuser eine annähernd gelichlautende THH formuliert haben.
nach einiger AllmyErfahrung traue ich das Einigen hier zu.
sie hätten angenommen, dass der Tod eines Mädchen, dessen Verhalten sich auffallend plötzlich veränderte, dass von einem Mann im Ort sexuell missbraucht wurde höchstwahrscheinlich mit dem Mann zusammenhängt, der sich an ihr vergangen hat.

WEil HE Zärtlichkeiten und Nähe mit Peggy einräumte (ich weiß nicht welche, es seien keine sexuellen Berührungen gewesen) traut man ihm einen Mord zu - die THH einiger allmyuser kurz zusammengefasst:
HE hat Peggy angegrapscht (*)
HE hat Kinder Pornobilder auf seinem PC
HE ist pädophil veranlagt (* nimmt, was er kriegen kann, Frau, Prostituierte, Knaben, Mädchen)
HE hat die Tochter seines Bruders missbraucht (*andere Kinder)
HE war mehrfach in der Nähe von Peggy (*)
HE hat bezügl. Alibi gelogen (*)
HE hat kein Alibi für die Tatzeit (*)
HE hatte Angst, das Peggy ihn verrät (*)
HE wollte seine Missetaten an Peggy und der Tochter seines Bruders vertuschen (*)
HE hat Peggy umgebracht (*)
HE hat ihre Leiche mit KFZ verbracht (*mit Hilfe einer weiteren Person, da er nciht über ein KFZ verfügte)

aber wenn man an die passenden Stellen UK einsetzt (*) dann ergibt sich ein unschlüssiger Ablauf??
ich habe die Befürchtung, dass diejenigen, die auf die Täterschaft von HE tippen, ihm gern einen Tatablauf suggerieren möchten (Ironie off)


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 13:40
Was mich wirklich stört...

Das Bild was von UK durch seine Betreuer und Justizgehilfen und auch teilweise durch die Presse suggeriert wird...

Er wird als unschuldiger, von der bösen Polizei ja zum Geständnis gefolterter junger Mann dargestellt, der sich ja aufgrund seiner Behinderung nicht wirklich zur Wehr setzen konnte....

Hat ihn aber wohl auch nicht daran gehindert, kleine Kinder zu missbrauchen und sorry da zieht das Argument "Ich wußte ja nicht, dass ich was böses tue" bei mir überhaupt nicht...

Auch wenn es richtig ist, dass nun nochmal neu verhandelt wird, im Endeffekt ist er durch seine anderen Taten für mich innerlich genau so hässlich und widerlich, wie er nach außen hin erscheint... und das Justizopfer-Gebilde was ihn ja noch so unschuldig erscheinen lässt, absolut falsch...


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 13:55
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:wäre Ulvi Kulac nicht geistig behindert, würden mit den damals vorhandenen Informationen einige der Allmyuser eine annähernd gelichlautende THH formuliert haben.
So etwas Besonderes sehe ich auch nicht in dieser Hypothese.


als Ergänzung:
Beitrag von jaska (Seite 2.003)
Zitat von jaskajaska schrieb: dass ein 9-jähriges Mädchen verschwunden war auf einem kurzen Weg von der Schule nach Hause, dass sie gesichert noch im Ortskern gesehen wurde, dass sie eine Streunerin war und viele Bekannte hatte, dass sie nicht verunfallt war und offensichtlich nicht entführt. Dass ihr Verhalten sich seit 2,5 Wochen geändert hatte und sie nicht mehr gerne draußen war.
Ansonsten stimme ich Dir zu.
Zitat von lawinelawine schrieb:aber wenn man an die passenden Stellen UK einsetzt (*) dann ergibt sich ein unschlüssiger Ablauf??
*ironieon* Dein erster Fehler ist schon das "*", von den fanatischsten Unterstützern wird ein jedes einzelne davon negiert. Du dürftest also gar keines verteilen, was Dein Fazit eh obsolet macht *ironieoff*


@Neusser1988
Ulvi selbst kann wohl am Wenigsten dafür. Ich sehe da eher Versäumnisse an vielen anderen Stellen.
Tatsache ist aber, dass eine geistige Behinderung Straftaten und Übergriffe nicht weniger schlimm macht und keinesfalls entschuldigt. Und bei so vielen Opfern kann von einem Ausrutscher keine Rede mehr sein und dass jedes einzelne Opfer gelogen haben soll (wie auch jeder Belastungszeuge) ist ein Witz.

Seine Unterbringung ist in meinen Augen völlig richtig.
Verharmlosung tut hier nicht gut. Und wenn ich aus Ulvi unbedingt ein Opfer machen muss, indem ich den Behörden Vorwürfe mache, andererseits nicht bereit bin, die Schuld auch in ihm und seiner Umgebung zu suchen, dann bleibt das einseitig.
Der Prozess ist insofern richtig, dass man einen ernsthaften Versuch macht, sich der Wahrheit zu nähern. Wie das ausgeht ist noch völlig offen. Schon jetzt ist aber ersichtlich, dass viele dieser Vorwürfe keinerlei Grundlage haben.
Und Ulvis Unterbringung dürfte vorerst kein Thema sein, das wird gegebenenfalls in anschliessenden Verfahren/Untersuchungen geprüft werden müssen.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 14:10
Zitat von jaskajaska schrieb:Selbst wenn es kein Blut war könnte durch so eine Täuschung ein richtiges Geständnis hervorkommen.
Befürworten Sie hiermit, dass Ermittler sich an keinerlei Regeln halten sollen und alle Mittel recht sind sollen, nur um ein Geständnis zu erreichen, egal ob es wahr oder falsch ist?

Ich hoffe nicht. Denn die Konsequenzen wären dann, dass auch der Schritt zur Folter auch nicht mehr weit wäre, denn auch diese wird manchmal auch richtige Geständnisse erbracht haben.


Jedenfalls ist Täuschung glücklicherweise gesetzlich in D verboten. Leider ergibt sich daraus nicht automatisch ein Verwertungsverbot bzgl. des Geständnisses, sprich die Folgen brauchen die Ermittler kaum zu fürchten. Hier hat der Gesetzgeber keine wirklich ausreichende Sanktionen in dem Gesetz formuliert, wenn dagegen verstoßen wurde. Dadurch laufen solche Gesetze dann letztendlich ins Leere, weil die Ermittler keinerlei Sanktionen fürchten müssen.

Fest steht, dieses Gesetz gibt es eben nicht ohne Grund. Dass es in der Praxis leider wenig wirksam ist, hängt damit zusammen, dass selten Vernehmungen mitgeschnitten werden und letztlich weil keine Sanktionen bei Verstoß existieren. Hier hätte der Gesetzgeber noch viel nachzubessern.
Zitat von jaskajaska schrieb:Weil ich zufällig drüber stolperte: beim letzten Prozess kam das Video anders an als hier.
Wie es rüber kommt, ist schlich und einfach vom Standpunkt abhängig. Die Schilderung in der Welt zeugt beispielsweise nicht, welchen Anteil Herr Geier hier hat. Wenn man hier nicht trennt, bekommt man natürlich einen ganz anderen Eindruck. Ich persönlich denke, dass das Gericht heute doch mit genaueren Ausgen hinschaut und sorgfältig nur das ansieht, was wirklich nur von Herrn Kulac kommt. Bzgl. der Augen, wissen wir, dass letzlich Kulac nur gefragt wurde, ob die offen oder zu waren, so wie es die Welt ausgeschmückt hat, war es offensichtlich nicht.

Hier genauer hinzusehen wäre für die Wahrheitsfindung jedenfalls von Vorteil. Man ist heutzutage doch deutlich weiter in der Erforschung falscher Geständnisse, hier war u.a. das Innocence-Projekt in den USA wichtig, dass zeigte, dass in 30% der Fälle bei zu Unrecht verurteilten, ein falsches Geständnis vorgelegen hat.

Auch hat D hier ebenfalls schon Lehrgeld zahlen müssen (Fall Rupp). Diese Fälle dürften in den Köpfen vernünftiger Richter immer noch wiederhallen.


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Peggy Knobloch

12.04.2014 um 14:25
@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Befürworten Sie hiermit, dass Ermittler sich an keinerlei Regeln halten sollen und alle Mittel recht sind sollen, nur um ein Geständnis zu erreichen, egal ob es wahr oder falsch ist?
Nein! Absolut nicht.
Ich ergänze lediglich eine weitere denkbare Option.


Du schriebst:
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Es kommt eben drauf an, ob es sich wirklich um Blut gehandelt hat.

Wenn ja, könnte ein richtiges Geständnis die Folge sein, wenn nein ein falsches.
Wenn Du zwei Möglichkeiten hast (Blut: ja oder Blut: nein) und Du hast einen Täter vor Dir, der ebenfalls 2 Möglichkeiten bietet (Geständnis: wahr, Geständnis: falsch), dann bleiben insgesamt 4 Möglichkeiten.
Ob es Blut war oder nicht, in jedem Fall gibt es für den Täter auch die Möglichkeit, ein richtiges Geständnis abzulegen.

Also:
Blut; ja --> Geständnis falsch
Blut; ja --> Geständnis wahr
Blut; nein --> Geständnis falsch
Blut; nein --> Geständnis wahr

Du hast nur 2 davon genannt und die lassen sich im vorliegenden Fall nur zugunsten von Ulvi deuten. Das ist mir zu einseitig.


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