Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

1cast schrieb:Aber diese Fakten sind doch alle öffentlich bekannt und kann sich jeder recht schnell selber zusammensuchen, wenn man nach dem Fall im Internet sucht. Andres sieht es doch aus mit Fakten, die nur dem Täter oder der Polizei bekannt sind.

Es war aber keine so überemotionale Inszenierung, wie es sie auch schon gab. Auch kamen die Kinder nicht zu Wort (gab es ja auch schon). Vermutlich, damit ein möglicher Mitwisser keine Skrupel bekommt und denkt, "wenn das herauskommt, dann verlieren die ja auch noch den Vater" oder so. Es muss so einen Grund haben.

Im Beitrag WDR Lokalzeit Ruhr vom 14.03.2024 sagt der Cold Case Ermittler, dass die Kinder vorgeladen wurden, sich anwaltschaftlich vertreten lassen und von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen, sie müssen Nichts sagen. Die Familie schweigt!

ca. ab 08:42 MIN


https://www1-wdr-de.cdn.ampproject.org/v/s/www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ruhr/cold-case-der-fall-lindemann-100.amp?amp_gsa=1&amp_js_v=a9&usqp=mq331AQIUAKwASCAAgM%3D#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=17153700996288&csi=1&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww1.wdr.de%2Fmediathek%2Fvideo%2Fsendungen%2Flokalzeit-ruhr%2Fcold-case-der-fall-lindemann-100.html

HolzaugeSHK schrieb:dass die Kinder vorgeladen wurden, sich anwaltschaftlich vertreten lassen und von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen

Danke für die Info. Das hatte ich mich die ganze Zeit gefragt, wie die Kinder dazu stehen.

Interessant finde ich noch, dass wohl in Nähe des Autos noch Gegenstände gefunden wurde, u.a. eine Damenpantolette (im Anschluss so gegen Min. 9)

Wurde aber auch gesagt, dass die Sachen nix mit dem Fall zu tun haben müssen.

Die Zahl der Kinder wurde im Film nicht benannt, doch im Vorbericht ist die Rede von der "zweifachen Mutter".

Auf der Internetseite des ZDF heißt es: „Das Verschwinden einer früheren Polizeibeamtin im Jahr 2010 wird von der Kripo Essen als Cold Case weiterverfolgt. Vieles spricht dafür, dass die 44-jährige zweifache Mutter Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte.

Quelle: https://www.waz.de/kultur/freizeit/article237388891/Aktenzeichen-XY-Diese-Faelle-sind-in-der-aktuellen-Sendung-Thema-a.html

Wieviele Kinder hatte Annette denn, zwei oder vier...?

Annette Lindemann kehrte nicht mehr zu ihren beiden Kindern zurück.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy602-fall4-mysterioeser-vermisstenfall-100.html

Der Name seiner Frau ist Annette Lindemann. Sie ist damals 44 Jahre alt und Mutter von vier Kindern

Quelle: https://www1.wdr.de/lokalzeit/verbrechen/interne-ermittlungen-polizei-staatsanwaltschaft-feltes-100.html

@cododerdritte
@brigittsche
@sallomaeander
@Shiloh

Das hier

CharliesEngel schrieb:- Warum ihr Auto wieder in die Werkstatt muss.
- Warum keine Ersatzspülmaschine "kommt".
- ob sie nicht einfach so mal sich neue Kleidung zulegen darf.

sind alles Dinge, die Geld kosten. Ich denke, es sollte schlicht angedeutet werden, dass das Geld knapp war. Oder genauer, die Prioritäten des Ehemanns waren anders gelagert, nämlich so, dass andere Dinge höher priorisiert waren. Das erzählt uns der Film an dieser Stelle. Auch, dass man sich gemeinsam bemühte, die Kinder dies nicht spüren zu lassen ("neuer DVD-Film").

Wie wir, wenn auch nicht aus dem XY-Film, wissen, hatte der Ehemann ein Appartment als Treffpunkt heimlich angemietet und mehrere Affären gleichzeitig während der Ehe mit Annette Lindemann. Das ist sicherlich als kostspielig zu bewerten, insbesondere wenn man als Alleinverdiener eine 6-köpfige Familie zu versorgen hat. Von Anstand und Moral mal abgesehen, da fällt einem nichts mehr zu ein.

Chiara77 schrieb:Annette Lindemann kehrte nicht mehr zu ihren beiden Kindern zurück.
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy602-fall4-mysterioeser-vermisstenfall-100.html

Das kann ich jetzt aber vom ZDF überhaupt nicht verstehen. Wieso streuen sie jetzr bewusst diese Fehlinformation mit den zwei Kindern obwohl längst bekannt ist, dass es vier Kinder sind?

Laut der Sendung Aktenzeichen XY soll es keine Spuren im ausgebrannten PKW gegeben haben. Hierzu gibt auch anderslautende Berichte:

Im Wagen fanden sich trotz des Feuers Spuren. Welche sagt die Polizei nicht. Dass der Mercedes vorsätzlich angezündet wurde, ist sicher. Wie? „Das soll uns der Täter sagen“, will die Mordkommission ihr Wissen nicht preisgeben und schweigt sich aus.

Quelle: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/article3373114/pkw-der-vermissten-mutter-wurde-angezuendet.html

Es wird kommuniziert, dass Annette Lindemann am 29.05.2010, einem Samstag, zuletzt lebend gesehen wurde.
Das verstehe ich dann so, von niemandem mehr danach lebend gesehen.

Es war Wochenende. Die Familie mit 4 Kindern zwischen 5 und 12 hielt sich da doch mit hoher Wahrscheinlichkeit Zuhause auf.

Sollte man vermuten, wie nun über diverse Medien nachzulesen , dass Frau Lindemann etwas in ihrem Zuhause zugestoßen sein könnte, dann stellt sich mir die Frage, ob und wie es möglich gewesen wäre, dass dies niemand aus dem unmittelbaren Umfeld von Annette L. mitbekommen hat?

Es handelt sich - nimmt man den Kriminalfall mal heraus - um eine von Schicksalsschlägen belastete Familie.

Hieß es nicht der älteste Sohn, 13, sei an Krebs verstorben?

Könnte es sein - rein theoretisch -, dass es Pflegekinder gab? Und AL leibliche Mutter 2er Kinder war?

Nochmal zum XY FF und der Tatsache, dass viele Familieninterna etc. nicht erwähnt wurden: Ich denke, man tat dies bewußt. Der FF war so schlecht nicht. Vielleicht wollte man bewußt darauf verzichten, eine Parallelgeschichte zu erzählen und sich ganz auf die aus der Sicht der Ermittler wesentlichen Dinge konzentrieren. Vielleicht dachte man so. Das wäre dann: Vermisstenfall oder Mordfall? Suizid eher ausgeschlossen. Wurde AL ermordet oder hat Sie sich nur abgesetzt?

AnMA schrieb:Nochmal zum XY FF und der Tatsache, dass viele Familieninterna etc. nicht erwähnt wurden: Ich denke, man tat dies bewußt. Der FF war so schlecht nicht.

Generell führen doch subjektive Einschätzungen von Zuschauer A, B oder C, dass ein Filmfall "gut" oder "schlecht", vollständig" oder "unvollständig" "faktenkonform" oder "nicht immer tatsachentreu" gewesen wäre, nicht viel weiter.

Aktenzeichen XY ist keine laienhafte Produktion. Die Drehbücher der Filme werden in Zusammenarbeit mit den Ermittlern erstellt und professionell umgesetzt. Natürlich, wie alles im Leben, gelingt auch dies mal besser und mal weniger gut...
Im Mittelpunkt steht jedenfalls, welche Informationen und direkten oder indirekten "Botschaften" durch Filmfall und Studiogespräch an die TV-Zuschauer übermittelt werden sollen. Und zwar unter ermittlungstaktischen Überlegungen.

Im Extremfall könnte das so weit gehen, dass ein bereits Tatverdächtiger dahingehend observiert wird, wie er während oder nach der Ausstrahlung auf die Darstellung des Filmfalls oder einzelne Details darin reagiert.
Ob das in diesem speziellen Fall so war, weiß ich natürlich nicht.

Kielius schrieb:Aktenzeichen XY ist keine laienhafte Produktion. Die Drehbücher der Filme werden in Zusammenarbeit mit den Ermittlern erstellt und professionell umgesetzt.

Da stimme ich voll und ganz zu. Man wird sich bei alle dem aus dem XY FF schon etwas gedacht haben. Es ist spannend, was sich in dem Fall noch alles ergeben wird.

Kielius schrieb:Aktenzeichen XY ist keine laienhafte Produktion. Die Drehbücher der Filme werden in Zusammenarbeit mit den Ermittlern erstellt und professionell umgesetzt. Natürlich, wie alles im Leben, gelingt auch dies mal besser und mal weniger gut...
Im Mittelpunkt steht jedenfalls, welche Informationen und direkten oder indirekten "Botschaften" durch Filmfall und Studiogespräch an die TV-Zuschauer übermittelt werden sollen. Und zwar unter ermittlungstaktischen Überlegungen.

Im Extremfall könnte das so weit gehen, dass ein bereits Tatverdächtiger dahingehend observiert wird, wie er während oder nach der Ausstrahlung auf die Darstellung des Filmfalls oder einzelne Details darin reagiert.
Ob das in diesem speziellen Fall so war, weiß ich natürlich nicht.

Inwiefern können die Rechtsbeistände der Dargestellten die Interessen ihrer Mandanten bei der Produktion des Filmfalles wahren?
(Mir ist aufgefallen, dass der Vorname des Ehemannes verändert wurde.)

CharliesEngel schrieb:(Mir ist aufgefallen, dass der Vorname des Ehemannes verändert wurde.)

Ich denke, die Vornamen von beteiligten Personen werden zum Schutz sehr oft verändert in diesen XY FF. Das kann die XY Redaktion doch selber veranlassen.

Tacki schrieb am 08.03.2019:Der Sender bekommt nur grobe anheitspunkte und verfilmt das ganze in Eigenregie, damit wird einerseits verhindert das die Angehörigen direkt mit in Verbindung gebracht werden und andererseits das geschehen welches bereits ermittelt wurde nur soweit wieder gegeben das sich dort nichts im Weg steht.
So wird es wohl bei allen Fällen gemacht.
Es wird also für die Quoten etwas Spannung und Drama mit eingepackt. Gut find ich es nicht aber andererseits würden es dann weniger Leute ansehen wenn das ganze nicht etwas interessant verpackt werden würde.

Quelle: User Tacki im Bedburg Thread hier am 08.03.2019

Zu den XY Fällen. Habe gerade im parallelen Bedburg Thread gelesen. Dort berichtet ein direkt Betroffener, wie solche Film Fälle gedreht werden. Ich denke das passt auch hier ganz gut, dass man die Details nicht zu hoch hängen sollte aus XY.

Kielius schrieb:Generell führen doch subjektive Einschätzungen von Zuschauer A, B oder C, dass ein Filmfall "gut" oder "schlecht", vollständig" oder "unvollständig" "faktenkonform" oder "nicht immer tatsachentreu" gewesen wäre, nicht viel weiter.

Danke, dass es jemand noch mal auf den Punkt bringt. Man könnte noch ergänzen, dass es ja auch komischerweise immer sehr stark davon abhängt, ob der Film unterstützt, was man selbst glaubt - dann ist er natürlich gut, aber wenn es nicht passt, dann ist er natürlich schlecht.

Und dass manche Dinge im Zusammenhang mit der Familie nicht erzählt werden, hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass man Rücksicht auf Unbeteiligte nimmt. Versetzt Euch bitte mal in die Lage der Kinder, ich glaube nicht, dass ihr das an deren Stelle so gut finden würdet, wenn da alle möglichen familieninternen Dinge die für den Fall nicht relevant sind, ausgebreitet werden. Mal ganz abgesehen davon, dass man die Zuschauer auch nicht mit Informationen überfrachten darf- nicht jeder interessiert sich für alle Details, so wir hier.

brigittsche schrieb:Und dass manche Dinge im Zusammenhang mit der Familie nicht erzählt werden, hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass man Rücksicht auf Unbeteiligte nimmt.

Und genau das hat dann auch im XY FF zu der Auswahl geführt. Man wird da schon sehr genau durchdacht haben, was man in Bezug auf Tatrelevanz zeigt und was nicht.

MANIE schrieb am 06.09.2012:Im Brandschutt findet sich auch noch ein Esprit-Jeansknopf mit DNA-Spuren, die zu Annette Lindemann passen könnten.

Dieses Zitat (Seite 1) ist auch interessant. Also wurden doch Spuren gefunden. Jedoch muss man sagen: Dieser Knopf kann AL ja schon viel früher im Auto "verloren" haben und er lag da lange irgendwo. Außerdem wird das "könnte" betont.

AnMA schrieb:Dieses Zitat (Seite 1) ist auch interessant. Also wurden doch Spuren gefunden. Jedoch muss man sagen: Dieser Knopf kann AL ja schon viel früher im Auto "verloren" haben und er lag da lange irgendwo. Außerdem wird das "könnte" betont.

@AnMA
Du verwechselst da die Fundorte und Zeiten.
Der Knopf von Annette L. wurde bei den verbrannten Matratzen gefunden und nicht im abgebrannten Fahrzeug.
Matratzen und Fahrzeug wurden an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten aufgefunden.

Pottcast Ungelöst: Folge #02 Der Fall Annette Lindemann – Seit 14 Jahren vermisst

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