Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Sodann wurde der Ehemann vernommen.

Gefragt, ob er nach einem Auftragsmörder gefragt worden sei, meinte er, dies sei im Scherz gewesen. HS habe einen komischen Humor. Er führte aus: sie sagte einen Spruch von Facebook, "meine Schwiegermutter lebt nur noch, weil ich keinen Auftragskiller gefunden habe".

Er habe ihr gesagt, sag sowas nicht, wenn mal was ist, dann hast du ein Problem.

Er betonte mehrmals, dass dies ein Scherz gewesen sei.

Gefragt, wie HS auf ihn komme, meinte er, dass er mal als Türsteher in Köln am rhing gearbeitet habe und sie wohl dachte, dass er wenn überhaupt Kontakte hätte.


Er äußerte ebenfalls, dass der BMW unter dem Niveau der Angeklgten gewesen sei. Vorher habe sie einen Chrysler Minivan gefahren.

Es habe immer Geldprobleme bei HS und BS gegebn. BS habe ihn öfter bei Beschlagungen begleitet und geholfen (es blieb unklar, ob unentgeltlich oder entgeltlich).


Er wusste davon, dass seine Frau gefragt worden sei, ob sie ein Fahrzeug anmieten könne und führte zur Begründung das aus, was seine Frau vor ihm sagte. Er meinte, HS wollte zu einer Freundin nach Hamburg oder Essen fahren, an ein Datum konnte er sich jedoch nicht erinnern.

Nach der Tat habe man sich in Heerste (bei Leer) in einem Bordell getroffen, die beiden Zeugen sowie das Ehepaar HS und BS.

BS sei ganz apathisch gewesen und man konnte ihm die Trauer anmerken.

HS habe nur gemeint, jetzt ist die Schwiegermutter tot, aber ich war es nicht.

Für ihn, den Zeugen, war es Ausdruck des komischen Humors der Angeklgten.

Die Renovierung im Hause S nach der Tat sei gewesen, dass das Wohnzimmer neu tapeziert worden sei.

Zu einem Messerblock konnte er keine Angaben machen.

Er verneinte ebenfalls, dass seitens der Polizei Vergünstigungen versprochen worden seien.

Der Vorsitzende teilte mit, dass beim ZDF, ARD, SAt1 DVDs angefordert worden seien. ZDF habe eine falsche geschickt.

Meine Einschätzung:

Die Zeugin hatte eine sehr starke Belastungstendenz zu Lasten HS. Dies konnte man deutlich merken.

Insbesondere nach der Aussage ihre Mannes, die vieles relativierte.

Insbesondere die Ussage hinsichtlich des Auftragsmörders schilderte sie ja nur das, was ihr ihr Mann gesagt hatte.

Und sie schilderte es wesentlich dramatischer als der Zeuge.

Dieser sagte, dass die Frage nach dem Auftragsmörder in der Stallgasse gefallen sei.

Nächsteer Hauptverhandlungstermin: 06.02.2013 08:30 h

Zurück in die angeschlossenen Häuser ;-))

@Verbum_peto

vielen Dank für deinen Bericht!

was ist unter Zeugenbeistand zu verstehen ? Ich war später kurz auf dem Flur und da hiess es, es ginge um BS und die Kinder, die einen Rechtsbeistand wollten? Das war dann wohl eine gewagte Interpretation, oder?

@jungler


§ 68b StPO


(1) Zeugen können sich eines anwaltlichen Beistands bedienen. Einem zur Vernehmung des Zeugen erschienenen anwaltlichen Beistand ist die Anwesenheit gestattet. Er kann von der Vernehmung ausgeschlossen werden, wenn bestimmte Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass seine Anwesenheit die geordnete Beweiserhebung nicht nur unwesentlich beeinträchtigen würde. Dies wird in der Regel der Fall sein, wenn aufgrund bestimmter Tatsachen anzunehmen ist, dass

1.

der Beistand an der zu untersuchenden Tat oder an einer mit ihr im Zusammenhang stehenden Begünstigung, Strafvereitelung oder Hehlerei beteiligt ist,

2.

das Aussageverhalten des Zeugen dadurch beeinflusst wird, dass der Beistand nicht nur den Interessen des Zeugen verpflichtet erscheint, oder

3.

der Beistand die bei der Vernehmung erlangten Erkenntnisse für Verdunkelungshandlungen im Sinne des § 112 Absatz 2 Nummer 3 nutzt oder in einer den Untersuchungszweck gefährdenden Weise weitergibt.


(2) Einem Zeugen, der bei seiner Vernehmung keinen anwaltlichen Beistand hat und dessen schutzwürdigen Interessen nicht auf andere Weise Rechnung getragen werden kann, ist für deren Dauer ein solcher beizuordnen, wenn besondere Umstände vorliegen, aus denen sich ergibt, dass der Zeuge seine Befugnisse bei seiner Vernehmung nicht selbst wahrnehmen kann. § 142 Absatz 1 gilt entsprechend.

(3) Entscheidungen nach Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2 Satz 1 sind unanfechtbar. Ihre Gründe sind aktenkundig zu machen, soweit dies den Untersuchungszweck nicht gefährdet.
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Vorschrift neugefaßt durch das Gesetz zur Stärkung der Rechte von Verletzten und Zeugen im Strafverfahren (2. Opferrechtsreformgesetz) vom 29.07.2009 ( BGBl. I S. 2280) m.W.v. 01.10.2009.

Ich weiß nicht, wer heute noch als Zeuge geladen war. Von daher ist jede Mutmaßung nichts anderes als Spekulation.

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@Hailey25
@Verbum_peto
Danke für Eure guten Berichte. Werde das später gleich in die andere Gruppe kopieren!

@Verbum_peto

Vielen Dank für die heutigen Berichte!!

Gern geschehen.

Ich frage mich nur, warum die Frauen die HS so stark belasten.

Vielleicht können mir die Damen hier das mal erklären.

Will man eine Konkurrentin loswerden? Oder offene Rechnungen begleichen?

Letzte Woche die Nachbarin hatte Angst, der Mann hat es relativiert.

Heute dramatisiert die Zeugin, der Mann hat es relativiert.

@Verbum_peto
@Hailey25


vielen dank - aber eines habe ich nicht verstanden bzw klingt widersprüchlich:

Verbum_peto schrieb:Dieser sagte, dass die Frage nach dem Auftragsmörder in der Stallgasse gefallen sei.

Verbum_peto schrieb: efragt, ob er nach einem Auftragsmörder gefragt worden sei, meinte er, dies sei im Scherz gewesen. HS habe einen komischen Humor. Er führte aus: sie sagte einen Spruch von Facebook, "meine Schwiegermutter lebt nur noch, weil ich keinen Auftragskiller gefunden habe".

=> was wars jetzt? eine FRAGE oder ein FACEBOOKSPRUCH ?

Verbum_peto schrieb:Er betonte mehrmals, dass dies ein Scherz gewesen sei.

Gefragt, wie HS auf ihn komme, meinte er, dass er mal als Türsteher in Köln am rhing gearbeitet habe und sie wohl dachte, dass er wenn überhaupt Kontakte hätte.

=> wie ist das zu verstehen? Der scherz war nur an ihn gerichtet, weil nur er kontakte zu einem auftragsmörder haben könnte (als türsteher)?

Und auf einen "scherz" antwortet er

Verbum_peto schrieb:Er habe ihr gesagt, sag sowas nicht, wenn mal was ist, dann hast du ein Problem.

?! Na humor scheint er ja zumindest nicht zu haben.^^


@Verbum_peto
@Hailey25
waren seine aussagen hier widersprüchlich oder ergab sich das jetzt nur aus eurer beschreibung so (kein vorwurf^^! ) ?

@Verbum_peto

Bin zwar keine Frau, hab trotzdem mal eine Frage:

War der Termin heute (aus deiner Sicht) be- oder entlastend für die Angeklagte?

Verbum_peto schrieb:Die Zeugin schilderte auf Befragen Schwenns, dass sie als Beschuldigte wegen Beihilfe/Mittäterschaft verhaftet und in Düsseldorf vernommen worden ist.

@Verbum_peto
Jetzt sind sie wieder auf freiem Fuß?

@armleuchter

Du möchtest mich nicht verstehen;-)

Es war die Aussage des Zeugen. Er nannte diesen Spruch, als habe HS ihn von Facebook bzw als habe er diesen Spruch auch schon bei anderen auf facebook gelesen.

Die Frage nach dem Auftragsmörder ging nur an ihn. Nie an seine Frau

Humor hatte er: Angesprochen auf die schildeung seiner Frau, dass HS ihrer Schwiegermutter bei der Konfirmation Abführmittel ins Essen geben wollte, meinte er: "ZUm ruhigstellen. Wenn sie auf dem klo sitzt kann sie nicht quatschen" ;-).

@Giselle-Sophie

Es war wohl nie ein Haftbefehl in der Welt.

Ich hatte auch den Eindruck, dass das Ermittlungsverfahren eingestellt ist.

Denn die Zeugin hatte schon ein paar Sätze ausgesagt, als Schwenn den Vorsitzenden erinnerte, die Zeugin nach § 55 StPO zu belehren.

%% meint das Aussageverweigerungsrecht eines Zeugen, wenn er sich durch die Aussage selbst belasten müsse.

Mir stellt sich die Frage:
Warum sollte BS nichts von einer Fahrt zur Freundin wissen?
Finde ich ziemlich komisch ...

@Hailey25
@Verbum_peto
Danke Euch!

Verbum_peto schrieb:Ich frage mich nur, warum die Frauen die HS so stark belasten.

Gute Frage!

Herren sind oft unaufgeregter und weniger streng im Positionieren. Die halten sich gerne mal einen Weg offen (wenn man das so pauschal sagen darf, aber die Frage war ja auch pauschal).


Trotzdem: was kann 2 Freundinnen dazu bringen, dass eine sich öffentlich gegen die andere stellt?
(Reihenfolge willkürlich)
a) ein zwischenzeitlicher Streit und die günstige Gelegenheit, es der anderen heimzuzahlen (also stellvertretend sozusagen)
b) Begreifen der Zusammenhänge und moralische Verpflichtung gegenüber den Opfern, inkl. schlechtem Gewissen, weil man selbst die Tragweite nicht erfasst und deshalb nichts verhindert hat (Wiedergutmachung)
c) Geltungsdrang (mal in der Öffentlichkeit stehen wollen)


Vielleicht sollte man auch mal schauen, welchen Preis die Zeuginnen für ihre Aussage in einem öffentlichen Prozess bezahlen ?
Da ist z.B. die Aufgabe der eigenen Anonymität. Ok, das könnte gewollt sein, könnte aber eben im Fall eines Freispruches durchaus zum Bumerang werden.
Dann werden privateste Details bekannt (Gewohnheiten der Nachbarn notieren, Fremdgehen, Dominadienste anbieten, usw.). Gerade bei diesem Prozess müssen die Damen damit rechnen, dass ihr gesamtes Umfeld sie nun besser kennt als zuvor und evtl. sogar Konsequenzen daraus zieht. Von evtl. Arbeitgebern und Kunden nicht zu reden.
Und genau deshalb, weil mir die Nachteile einer Aussage groß erscheinen und sich die Damen es sich nicht durch die bewährte "nichts sehen, nichts hören, nichts sagen"-Strategie leicht gemacht haben, bleiben sie für mich glaubhaft. Zwar nicht mit jeder wertenden Bemerkung, aber im Kern.

MrsX schrieb:Warum sollte BS nichts von einer Fahrt zur Freundin wissen?
Finde ich ziemlich komisch ...

Finde ich auch nicht einleuchtend. Ob man da den Ball flach halten wollte?

Sorry an die Prozessbeobachter:
Erst mal herzlichen Dank für Euere ausführlichen Berichte!!!!!!

@Hailey25
@Verbum_peto

Herzlichen Dank für die Berichte :-)

Spontane Einschätzung meinerseits:
Wenn das die "beste längjährige Freundin" von HS war, dann "autsch". Scheint doch eher einseitig gewesen zu sein.

Übereinstimmend allerdings mit der Nachbarin, dass WS immer und ständig ein Hetz-Thema war für HS.

Hailey25 schrieb:Auf Nachfrage von J. warum sie nicht mit ihrem Auto fährt antwortete HS weil Bernd immer den Kilometerstand aufschreibt und das dann merkt.

BS, den man hier eher als "unter der Kandarre seiner Frau" erlesen konnte, hatte doch wohl mehr die Hosen an (was für mich auch mit der Konfrontationssuche mit der Abhörnachbarin passt) oder er war ein (Finanz-)kontrolleur der knackigen Art. Was allerdings auch positiv zu sehen sein mag im Bezug auf hälftigen Abtrag der Schulden.
Ein KM-Kontrollieren ist zwar interessant um ab und an den Spritverbrauch zu prüfen, ein Notieren der Stände im Sinne eines Fahrtenbuches macht ja an sich eher nur Sinn bei dem Wagen von BS?
Nicht beim BMW von HS.
Ich persönlich würde das als Kontrolle der "Ehefrau" ansehen.

Frage dazu: Wenn BS immer die Stände aufschreibt, gab es da dann nicht die Möglichkeit seine Aufzeichnungen einzusehen, wie viele KM der BMW in der Nacht 7./8.7.2011 gefahren wurde?

@Verbum_peto
Ich würde als Nachbarin, die seit einem Jahr eine Kaffeebekanntschaft mit HS hat, richtig fix und foxi und auch giftig sein, dass mein Leben und das meiner Familie so komplett auf den Kopf gestellt wird/wurde und ich noch um Alibiverlängerung gebeten werde. Ihre Tendenz verstehe ich, warum sie so stark belastend aussagt.

Als "langjährige Freundin J." nur dann, wenn sie mir piepegal ist, auch wenn ich lange "bestimmte Interessen" mit ihr geteilt habe. Aber auch hier sollte man beachten, dass das Leben der Zeugen so richtig auf den Kopf gestellt wurde.
Grundsätzlich sehe ich es so, dass frau emotionaler auf solche Eingriffe in ihr Leben reagiert und dann schneller mal "zurückhaut".

@MrsX

Nicht nur du.

Es gibt Männer, die machen ihrer Frau Szenen, wenn sie km verquasen.

Habe ich selbst schon in Scheidungssachen erlebt.

Aber das passt nicht zu BS, den der Zeuge als Schluffen (also Pantoffel = Weichei) beschrieben hat.

@Verbum_peto

wurde denn deutlich, wie man auf das Pärchen gekommen ist?
Bestand schon eine längere, vertraute Freundschaft zwischen den beiden Paaren?

zu deiner Frage, wieso die Frauen heftiger reagierten.
ich habe das auch gedacht, ok, Frauen sind prinzipiell emotionaler, aber ich denke auch, dass HS zu den Frauen ein anderes Verhältnis hatte als zu deren Männern. Insofern auch nachvollziehbar.
Dass Frauen eine andere Frau gleich als Konkurrentin sehen, wurde heute auf dem Flur auch geäussert, von Männern natürlich :-)

@jungler

Nein, wie man auf das Pärchen gekommen ist, wurde nicht thematisiert.

Nach den übereinstimmenden Aussagen hat man nach Rückkehr aus dem Urlaub von der Tat erfahren.

Ich weiß aber nicht, ob sie sich nach Erfahren der Tat von sich aus an die Polizei gewandt und ob sie das mit dem Mietwagen vor oder nach ihrer vorläufigen Festnahme erwähnt hat.