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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

40 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Reinkarnation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Kjarthan Diskussionsleiter
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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

30.08.2014 um 11:42
Die Sichtweise des Advaita Vedanta zum Thema Reinkarnation:

Das einzige, was re-inkarniert, sind sogenannte Samskaras.

Samskaras sind eine Anhäufung der verschiedenen unbewussten Eindrücke, Vorlieben und Abneigungen, aus denen sich eine Persönlichkeit zusammensetzt.

Man könnte sagen, kein neugeborener Mensch kommt als "unbeschriebenes Blatt" zur Welt - ein neugeborener Körper entspräche einer Schablone, einer Festplatte, die im laufe eines kommenden Lebens beschrieben wird.

In wirklichkeit kommt aber niemand als unbeschriebenes Blatt zur Welt.

Und so macht die Kombination aus einem biologischen Körper (der wie eine neutrale Festplatte fungiert) PLUS einem Bündel an unterschiedlichsten Vasanas (Vasana ist ein Sanskritwort und bedeutet wörtlich "Duft" - steht für diese eben unterschiedlichen Eindrücke, die sich über die Jahre in den menschlichen Geist einprägen wie ein Fluss in sein Bett) eine neue Persönlichkeit aus.

Die ganzen romantischen Vorstellungen von einer wandernden Seele kommen in der Vedanta Lehre somit nicht vor, da Vedanta davon ausgeht, dass es nur EIN Bewußtsein gibt, welches in ALLEN Lebewesen vorhanden ist, ein Bewußtsein / Selbst, welches durch ALLE Wesen blickt und diesen Leben gibt.

Praktisches Beispiel: Ein geldgieriger Machtmensch mit Hang zu diversen Süchten (Sex, Alkohol, Zigaretten) stirbt. Seine ganzen psychologischen Probleme hat er nie angegangen, also stirbt der Körper - die sämtlichen Eindrücke, die die Persönlichkeit dieses symphatischen Menschen ausmachten, existieren aber weiter - und wandern in den nächsten Körper.

So - aber die Kombination aus Vasanas & einem neuen Körper, der in einer vollkommen neuen Umgebung und Zeit geboren wird, ergibt eine vollkommen neue Persönlichkeit.

Es ergibt sich eine neue, eine weitere Möglichkeit, endlich die ganzen negativen (aber auch positiven) Anlagen abzutragen - damit man am Ende zur Erkenntnis - zur Selbst-Erkenntnis gelangt: Man ist reines Bewußtsein, welches immer gleich und unverändert ist - Reinkarnation ist in diesem Zusammenhang nur wie ein Traum und hat mit mir nicht wirklich etwas zu tun.

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Zerox ehemaliges Mitglied

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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

30.08.2014 um 12:09
Zitat von KjarthanKjarthan schrieb:Man könnte sagen, kein neugeborener Mensch kommt als "unbeschriebenes Blatt" zur Welt - ein neugeborener Körper entspräche einer Schablone, einer Festplatte, die im laufe eines kommenden Lebens beschrieben wird.
Schablone.... ja, so habe ich versucht den Allmyanern Astrologie beizubringen, mit einem Schablonenbeispiel. Witzig, dass ich das nochmal irgendwo lese.

Und der ganze Rest ist mit ehrlich gesagt zu angerissen erklärt. Wo der Unterschied zwischen der Reinkarnationsidee liegt die du beschreibst und die, die sonst so beschrieben wird liegt, habe ich ehrlich gesagt nicht rauslesen können.

Zum Beispiel wird das hier:
Zitat von KjarthanKjarthan schrieb:Praktisches Beispiel: Ein geldgieriger Machtmensch mit Hang zu diversen Süchten (Sex, Alkohol, Zigaretten) stirbt. Seine ganzen psychologischen Probleme hat er nie angegangen, also stirbt der Körper - die sämtlichen Eindrücke, die die Persönlichkeit dieses symphatischen Menschen ausmachten, existieren aber weiter - und wandern in den nächsten Körper.
Von anderen Reinkarnationsideen verneint? Davon wüsste ich nicht's.
Zitat von KjarthanKjarthan schrieb:So - aber die Kombination aus Vasanas & einem neuen Körper, der in einer vollkommen neuen Umgebung und Zeit geboren wird, ergibt eine vollkommen neue Persönlichkeit.
Ja, aber schon mit ähnlichen Tendenzen, Vorlieben, Charaktermerkmalen als im vorherigem Leben, oder nicht? Schließlich schreibst du, man nimmt einiges mit. So "vollkommen neu" kann eine persönlichkeit dann also doch nicht sein. Vor allem nicht zwischen der Phase des Todes und der Wiedergeburt. So richtig verändern kann sich ein Mensch/Seele meiner Erfahrung(!) nach nur, wenn sie lebt und etwas erlebt hat, was ihre Grundfesten bis in's Tiefste erschüttert.
Natürlich verändert sich ein Mensch, der zB in einem immer schmerzhaftem Körper gelebt hat in einem neuen, gesundem Körper automatisch. Aber das ist eine Veränderung, die aber auch etwas Zeit zum wirken braucht.


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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

30.08.2014 um 14:05
@Kjarthan
Zitat von KjarthanKjarthan schrieb:Die ganzen romantischen Vorstellungen von einer wandernden Seele kommen in der Vedanta Lehre somit nicht vor, da Vedanta davon ausgeht, dass es nur EIN Bewußtsein gibt, welches in ALLEN Lebewesen vorhanden ist, ein Bewußtsein / Selbst, welches durch ALLE Wesen blickt und diesen Leben gibt.
Eine Quellenangabe wäre sehr hilfreich, ich habe bisher diese Vedanta Vorstellung eines einheitlichen Bewusstseins nirgendwo gesehen. Finde die Idee allerdings sehr interessant, immerhin, entspricht sie meiner eigenen, oder vielmehr der Spiegelphilosophie.

Würde mich über nähere Angaben freuen und frage mich, wenn alles ein und dasselbe Bewusstsein ist, wo liegt dann genau der Unterschied zwischen dem von dir erwähnten Beispiel und mir selbst?


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Kjarthan Diskussionsleiter
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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

30.08.2014 um 16:17
Quellen? Also einerseits (natürlich) Wikipedia:

Wikipedia: Vedanta

Wesentliches Charakteristikum des Advaita-Vedanta ist die Wesensidentität von Atman, der individuellen Seele, und Brahman, der Weltseele, deshalb die Bezeichnung Advaita-Vedanta, 'Vedanta der Nichtzweiheit'. Hier besteht der Erkenntnisprozess des Menschen und der Weg zur Erlösung darin, diese Einheit zu erkennen. Dualität tritt demnach nur dort auf, wo avidya, Unwissenheit, herrscht. Die wahre Erkenntnis, die diese Unwissenheit überwindet, führt zur Advaita-Erfahrung und damit zur Befreiung, moksha. Shankaras wichtigster Beitrag besteht in der Entwicklung des Brahman-Begriffs ohne Form und Attribute (nirguna). Daher sind auch sat (reines „Sein“), cit (reines „Bewusstsein“) und ananda (reine „Glückseligkeit“) keine das Brahman qualifizierenden Attribute, sondern sie konstituieren sein Wesen.

Das wahre Atman gilt als durch Maya, Illusion, verschleiert und das Ziel ist es, die Identität von Atman und Brahman zu erkennen. Shankara selbst unterschied zwischen einem niederen Wissen und einem höheren Wissen. Als höheres Wissen galt das Erkennen des unveränderlichen Brahman, für das es kein Werden und keine Vielheit gibt. Das niedere Wissen betraf das Entstehen der Welt aus dem Brahman und das Umherwandern der Geistmonaden. Das Studium wird oft mit dem Ausüben des Jnana-Yoga gleichgesetzt, dessen klassischer Dreischritt folgende Phasen beinhaltet: Studium der Schriften, begriffliche Analyse des Inhalts der Schriften und Meditation über den Gegenstand der Schriften, die in der Erfahrung der Identität von individuellem Selbst (atman) und dem allen Erscheinungen zugrunde liegenden Prinzip (brahman) münden soll.

Die klassische Unterscheidung von niederem und höherem Wissen wird in der neuzeitlichen Version des Neo-Advaita außer Kraft gesetzt. Vertreter dieser modernen Form verweisen ganz auf das nichtduale Ziel des Advaita und versuchen dieses in Form von Satsangs durch unmittelbare Erkenntnis zu vermitteln.


Und hier eine sehr moderne, in klarem, neuzeitlichem Deutsch angefertigte Übersetzung der Bhagavad Gita (einem der wichtigsten Texte des Vedanta):

http://www.shiningworld.com/top/images/stories/pub-pdfs/Articles/James_Swartz_Bhagavad_Gita_deutsch.pdf


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30.08.2014 um 18:01
@Kjarthan
Wiki schrieb: Hier besteht der Erkenntnisprozess des Menschen und der Weg zur Erlösung darin, diese Einheit zu erkennen.

Dann erkläre mir mal dieses Moksha. Wenn also nach modernem, nicht modernden oder Neo-Advaita keine Trennung existiert, dann sind wir selbst Brahman, damit werden wir zu jedem Wesen innerhalb der Wirklichkeit. Wir werden zu dem von dir genannten Beispiel, zum Schüler des Advaita und zum Guru der sich in den Satsangs die unmittelbare Erkenntnis selbst vermittelt.

Wie kann so ein Wesen nun jemals zur Befreiung, Moksha gelangen? Es ist schlicht unmöglich, dazu müssten ja alle Wesen diese Befreiung erlangen.

Das einzige was Befreiung erlangen kann, ist demnach Atman, die individuelle Seele, die es nach dieser Philosophie überhaupt nicht gibt, weil sie eins ist mit Brahman.

Aber weil Brahman jedes Wesen ist, müsste damit irgendein einzelnes Individuum Moksha erreichen kann, jedes Wesen Moksha erreichen. Ein Ding der Unmöglichkeit weil wir nichts wissend und verschleiert geboren werden.

Ich gucke mir mal den Link an.


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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

30.08.2014 um 18:31
Zitat von du_selbstdu_selbst schrieb:Aber weil Brahman jedes Wesen ist, müsste damit irgendein einzelnes Individuum Moksha erreichen kann, jedes Wesen Moksha erreichen. Ein Ding der Unmöglichkeit weil wir nichts wissend und verschleiert geboren werden.
@Kjarthan
Und das ja nun auch absichtlich oder ist bei der Lehre das ganze eine art "Unfall" oder Zufall?
Ich meine man sieht ja, dass jeder mensch seinen Glauben, den er so hat in der Regel mit Händen und Füßen verteidigt, es sei denn er hat triftige Gründe ihn ändern, das ist ja nun kein Zufall oder für dich dann doch?


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Kjarthan Diskussionsleiter
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31.08.2014 um 11:05
Zitat von DawnclaudeDawnclaude schrieb:Und das ja nun auch absichtlich oder ist bei der Lehre das ganze eine art "Unfall" oder Zufall?
Ich meine man sieht ja, dass jeder mensch seinen Glauben, den er so hat in der Regel mit Händen und Füßen verteidigt, es sei denn er hat triftige Gründe ihn ändern, das ist ja nun kein Zufall oder für dich dann doch?
Hmm, na ja... die gewisse Ironie ist ja: JEDER Mensch und JEDES Wesen IST Brahman (= Bewußtsein) - doch die Erkenntnis hierüber wird nicht jedem geschenkt.

Ein Tier hat vielleicht sogar den Vorteil / die Segnung / das Glück, einfach es selbst zu sein, OHNE Millionen idiotischer Gedanken und Zweifel. Ein Tier folgt einfach seiner Natur, es ist einfach das, was es ist. Tiere folgen schlicht und einfach ihrer Natur ( ihrem Dharma) - ein Fisch würde niemals auf die absurde Idee kommen, plötzlich eine Biene sein zu wollen.


Menschen hingegen zweifeln und jammern und hinterfragen und kritisieren. So viele folgen eben nicht ihrer Natur, leben gegen ihr Dharma. Menschen mit dem Talent, Künstler zu sein, werden Banker oder Anwälte. Oder Leute, die vielleicht die besten Handwerker wären, machen einen auf Krankenpfleger usw.

Wir hinterfragen ständig alles - oft aber nur, aus vollkommener Verwirrung heraus, wer oder was wir sind. In Indien bzw. in Asien allgemein fügen sich die Menschen viel mehr ihrem Schicksal. Auch in einfacheren Kulturen.

Nur in einer "alles immer" Konsumkultur der umgehenden Bedürfnisbefriedigung kommen immer mehr lebens- und weltfremde Wünsche und Begierden auf.

Wir sind abgelenkt vom Wahnsinn der Konsumgesellschaft - und vom Wahnsinn einer Gesellschaft, die das auch noch für normal hält. Immer mehr, immer weiter, immer schneller.

Selbsterkenntnis erfordert einen einfachen, ruhigen Lebensstil. Und der EIGENEN Natur zu folgen ist eine der wichtigsten Maxime des Vedanta. Man muss "durch sich selbst zu sich selbst finden" - der Versuch, jemand anderer zu sein, macht mehr als nur unglücklich.

Aus der Bhagavad Gita
Es ist besser, nicht perfekt zu sterben, indem man seine eigenen Pflichten seinem
eigenen Dharma entsprechend erfüllt, als zu leben und das Dharma eines Anderen gut
zu erfüllen. Das Dharma eines Anderen ist erfüllt von Gefahr.


Dharma bedeutet auch "Pflicht"


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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

31.08.2014 um 13:09
@Kjarthan
Dann erklär mal wer diese anderen sind, wenn wir alle Brahman sind?

Verstehe mich nicht falsch, ich finde die Grundidee ganz nett, nur scheint sie nicht konsequent zu Ende gedacht oder verfälscht worden zu sein.


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Kjarthan Diskussionsleiter
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31.08.2014 um 13:15
Diese anderen? Andere Menschen? Was genau meinst du?


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31.08.2014 um 13:25
@Kjarthan
Andere Menschen, andere Tiere, Pflanzen, Rechner, egal, nimm was du willst.

Sind sie denn nicht alle Brahman?


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Kjarthan Diskussionsleiter
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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

31.08.2014 um 13:30
Wikipedia: Brahman (Philosophie)


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31.08.2014 um 13:53
@Kjarthan

Dann erkläre mir wie du das Verhältnis von Brahman zu Atman interpretierst.



"sarvam khalvidam brahma - wahrlich, alles ist Brahman."

Gut und jetzt erkläre mir wer die anderen sind?

Wer sind diese anderen Menschen die deiner Meinung nach den falschen Beruf erlernt haben? Sind sie nicht alle Brahman?

Bist nicht du selbst Brahman, bist du nicht auch all die anderen?


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Zerox ehemaliges Mitglied

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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

31.08.2014 um 14:19
Nett dass der Te auf jeden hier im Thread anwtortet, außer mir. Das ist irgendwie wieder eine typische Situation für mein schlechtes Karma :P Haha.


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Kjarthan Diskussionsleiter
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31.08.2014 um 14:31
@Zerox
Kjarthan schrieb:
So - aber die Kombination aus Vasanas & einem neuen Körper, der in einer vollkommen neuen Umgebung und Zeit geboren wird, ergibt eine vollkommen neue Persönlichkeit.
Ja, aber schon mit ähnlichen Tendenzen, Vorlieben, Charaktermerkmalen als im vorherigem Leben, oder nicht? Schließlich schreibst du, man nimmt einiges mit. So "vollkommen neu" kann eine persönlichkeit dann also doch nicht sein. Vor allem nicht zwischen der Phase des Todes und der Wiedergeburt. So richtig verändern kann sich ein Mensch/Seele meiner Erfahrung(!) nach nur, wenn sie lebt und etwas erlebt hat, was ihre Grundfesten bis in's Tiefste erschüttert.
Natürlich verändert sich ein Mensch, der zB in einem immer schmerzhaftem Körper gelebt hat in einem neuen, gesundem Körper automatisch. Aber das ist eine Veränderung, die aber auch etwas Zeit zum wirken braucht.
Ganz genau - das ist es ja: Es kommt NIEMAND als unbeschriebenes Blatt zur Welt. Und genau deshalb wird diese neue "Schablone" bzw. kommt kein neues Kind ohne Eindrücke aus früheren Leben zur Welt. Ist doch jedesmal wieder spannend, wie Kinder gewisse Interessen, Vorlieben und Abneigungen haben, obwohl kein Elternteil und auch sonst niemand ihnen davon erzählt oder sie dazu erzogen hat.

Aber da du von Karma sprichst: Karma bedeutet nichts weiter als Handlungen / Taten - und die Auswirkungen dieser.

Wenn also - sagen wir zum Beispiel eine schlechte Gewohnheit (ein Vasana) bis zum Lebensende nie abgelegt wurde - dann wandert diese in einen neuen Körper - um sich dort wieder ausleben bzw. abgelegt zu werden.

Je mehr man (z.b. durch Yoga und Meditation) an sich arbeitet, je klarer wird der Geist. Das ist übrigens auch die wahre Bedeutung von Spritualität: Einen klaren Geist (welcher erkennen kann) zu bekommen.


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Zerox ehemaliges Mitglied

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Reinkarnation - eine andere Betrachtungsweise

31.08.2014 um 14:48
Hallo @Kjarthan ,
Zitat von KjarthanKjarthan schrieb:Aber da du von Karma sprichst: Karma bedeutet nichts weiter als Handlungen / Taten - und die Auswirkungen dieser.

Wenn also - sagen wir zum Beispiel eine schlechte Gewohnheit (ein Vasana) bis zum Lebensende nie abgelegt wurde - dann wandert diese in einen neuen Körper - um sich dort wieder ausleben bzw. abgelegt zu werden.
In Indien wird Karma auch oft benutzt, um beispielsweise Krankheiten zu rechtfertigen. "Du warst in deinem vorherigem Leben böse, deswegen hast du jetzt Krebs" (als Beispiel). Zählt das für dich auch mit zu den "Auswirkungen von Handlungen und Taten"? Dass man dann in seinem nächsten Leben dafür bestraft wird, in seinem Vorherigem XYZ nicht richtig gemacht zu haben, wovon man in seinem nächsten Leben ja eigentlich nicht's mehr weiß?
Zitat von KjarthanKjarthan schrieb:Einen klaren Geist (welcher erkennen kann) zu bekommen.
Was genau soll dieser klare Geist denn erkennen, was er nur durch Dinge wie Yoga/Meditation erreichen kann?
Und warum soll es keine Geister / Seelen geben können, die das nicht vielleicht von Geburt an können? Denkst du, solche nehmen das dann aus ihrem "vorherigem Leben" mit in's Nächste?


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Kjarthan Diskussionsleiter
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31.08.2014 um 15:12
Ach, das ist doch alles (manchmal) viel einfacher, als so viele Menschen - gerade im Westen - oft denken.

Karma kann man als höchst esoterisches Konzept verschwurbeln - oder einfach (und wie schon gesagt) als Handlungen und deren Auswirkungen sehen.

Simples Beispiel: Jemand lebt jahrzehntelang wirklich ungesund, wird dadurch übergewichtig und krank. Die Auswirkungen (das Karma) seiner Handlungen (Übergewicht / Krankheit) (seine verschiedenen Karmas: Zuviel Essen, zu wenig Bewegung, zu viel Stress etc.) finden also ganz einfach in DIESEM Leben statt.

Aber zum ach so viel beliebteren Thema frühere Leben / nächstes Leben: Ist es nicht ganz oft so, dass Krankheit ganz viele Menschen zum Innehalten bringt oder gar zwingt?

Und zum 'klaren Geist': Ein klarer Geist kann auch durch viele andere Methoden erreicht werden (z.b. stressfreier Lebensstil, gesunde Ernährung...).

"Yoga" ist nämlich NICHT das "sich verbiegen wie eine Bretzel" sondern das in sich gehen.

Karma Yoga zum Beispiel ist eines der wichtigsten Yogas - und das kann ich machen, ohne meinen Arsch jemals vom Schreibtischstuhl bewegen zu müssen.

Karma Yoga (das Yoga der Handlungen) heißt nämlich: Man kann alles tun, aber deshalb noch lange nicht alle bekommen, was man will. Menschen begehen Handlungen ja deshalb, weil sie ein Ergebnis haben wollen. Man spielt ja nicht Lotto, um NICHT zu gewinnen. Man hat also die Freiheit, Lotto zu spielen, aber nicht das Anrecht auf einen Gewinn.

Man kann hart an einem Ziel arbeiten, über Jahre hinweg, mit aller Disziplin und Hingabe - und trotzdem mag das Projekt / die Firma / die Beziehung scheitern.

Das hinnehmen der Auswirkungen dieser Handlungen in Gelassenheit = Karma Yoga.


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Kjarthan Diskussionsleiter
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31.08.2014 um 15:25
@Zerox
Kjarthan schrieb:
Einen klaren Geist (welcher erkennen kann) zu bekommen.
Was genau soll dieser klare Geist denn erkennen, was er nur durch Dinge wie Yoga/Meditation erreichen kann?
Und warum soll es keine Geister / Seelen geben können, die das nicht vielleicht von Geburt an können? Denkst du, solche nehmen das dann aus ihrem "vorherigem Leben" mit in's Nächste?
Es gibt offenbar den (ziemlich seltenen Fall) von "wiedergeborenen Yogis" - Yogi aber nur in dem Sinne, dass jemand, der seine (sprituellen) Hausaufgaben macht...
...siehe Bhagavad Gita:

Wiedergeborene Yogis
37. Dann sagte Arjuna, „Was geschieht mit mir, wenn ich zwar Glauben an die
Schriften habe, aber keinen Erfolg damit, meinen Geist auf das Selbst ausgerichtet zu
halten? Bin ich nicht verloren, wenn ich weder durch das Wissen um das Selbst
verstehen kann, wer ich bin, oder unfähig bin, meinen Geist stetig auf das Selbst
auszurichten?
Du bist der einzige, der diese Zweifel vernichten kann.“
40. „Du bist nicht verloren, Arjuna, denn keiner, der seine Taten dem Yoga hingibt,
wird ein schlechtes Ende erleben. Diese Menschen gehen in die Welt, wo solche
Menschen hingehen und genießen es, bis sie in eine anständige Familie, die sich dem
Dharma hingibt, wiedergeboren werden. Oder sie werden in eine Familie weiser Yogis
geboren. So eine Geburt ist in dieser Welt schwer zu erlangen. In diesem neuen Leben
dann werden die Vasanas deiner bisherigen Bemühungen im Yoga aufkeimen und du
wirst erneut nach Erfolg im Yoga streben. Dieses Momentum deiner bisherigen
Bemühungen wird dich sanft voranbringen, so wie jemand, der die Begrenzungen von
Ritualen erkennt und zum Wissen über das Selbst geführt wird.



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31.08.2014 um 17:52
@Kjarthan

Bitte erkläre mir wie du das Verhältnis von Brahman zu Atman interpretierst.

Oder schick mir den Link dazu, oder such die passende Textstelle aus deinen Schriften heraus.

Danke.


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Kjarthan Diskussionsleiter
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31.08.2014 um 18:10
Brahman ist das Selbst / das ewige, hinter allen Dingen liegende Bewußtsein; das Substrat des Universums.

Atman ist die "individuelle" Seele (welche jedoch abhängig von Brahman ist):

Jiva

Jiva (Sanskrit, jiva, wörtl. Leben) oder Jivatman ist in der indischen Philosophie das individuelle Selbst oder die Seele. Es bezeichnet den Atman, der dem physischen und feinstofflichen Körper Leben verleiht. Der Jiva ist nicht das mentale Ich-Empfinden, das von der Natur für ihren zeitbegrenzten Zweck konstruiert wurde, sondern ist der Natur übergeordnet, erhaben über Geburt und Tod. Dieses individuelle Selbst gilt als das ewige, wahre Wesen des Individuums, das nicht geboren wird und auch keine Evolution durchläuft. Vielmehr lenkt es die individuelle Geburt und Evolution.

Das Verhältnis zwischen Jiva, Gott und der Welt wird von den einzelnen philosophischen Schulen unterschiedlich beschrieben:

Der Advaita-Vedanta des Shankara behauptet in seiner monistischen Lehre, dass der Jiva kein wirkliches Sein habe, da das Göttliche unteilbar sei. Für diese Lehre ist der Jiva mit Gott identisch, jedoch hindern Nichtwissen, Begierde, Karma usw. den Menschen daran dies zu erkennen.

Für die Anhänger der Lehre Ramanujas, die als Vishishtadvaita (qualifizierter Monismus) bezeichnet wird, besitzt Gott die Einzelseelen (Jivatman) und die Natur als Qualitäten (Vishesha). Sie sind also wirklich, besitzen aber kein unabhängiges Sein.

In der Lehre des Madhva, als Dvaita-Vedanta (Dualismus) bezeichnet, gibt es drei ewige Entitäten, die im Weltgeschehen zusammenwirken: 1. der allgegenwärtige Gott; 2. die unendliche Vielheit der Einzelseelen (Jiva) und 3. die Natur (Prakriti) aus der sich in der Evolution alles Unbeseelte entwickelt.


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31.08.2014 um 18:22
Fehlt eigentlich nur noch meine eigene Philosophie.

Wesentliches Charakteristikum der Spiegellehre ist die Wesensidentität des eigenen Ich, der individuellen Seele, und dem Nichts, der Weltseele, deshalb die Bezeichnung Spiegel, 'Einheit'.

Hier besteht der Erkenntnisprozess des Menschen und der Weg zur ewigen Wiedergeburt darin, diese Einheit zu erkennen. Erlösung tritt demnach nur dort auf, wo avidya, Unwissenheit, herrscht. Die wahre Erkenntnis, die diese Unwissenheit überwindet, führt zur Spiegel-Erfahrung und damit zur ewigen Verdammnis ins Reich der unendlichen Unwissenheit.


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