Intoleranz gegenüber anderen Meinungen?

Oder anders gefragt: Nehme ich das Recht auf freie Meinungsäußerung nur für mich selbst in Anspruch?

Immer wieder, oder sagen wir immer häufiger fällt mir auf, dass vermehrt eine gewisse Intoleranz gegenüber anderen Meinungen besteht. Das betrifft durchaus auch Personen, die zwar selbst immer wieder auf die Bedeutung der Demokratie hinweisen, jedoch mit anderen Sichtweisen große Mühe haben, sobald man diese äußert. Es kann doch auch nicht die Lösung sein, mit seiner Meinung hinter dem Berg halten zu müssen, nur damit sich andere in ihrem Weltanschauungsszenario nicht bedroht fühlen. Das traurige daran ist, dass sich das mittlerweile auch auf Personen bezieht, die man einigermaßen gut zu kennen meint.

Jeder kann sagen, was er oder sie will. Aber ich muss nicht zuhören :troll:

@Brigitta
soll man einfach die Meinung tolerieren und nicht diskutieren, oder was meinst Du? Jeder kann seine Meinung haben und behalten, das heisst aber nicht, dass man diese auch gut finden muss und so kann man seine Meinung über deren Meinung kundtun....verstehe das Problem jetzt nicht so ganz

@ddaniel
Das ist auch eine Möglichkeit. Wie hältst Du es dann mit Kommentaren von Freunden auf fb?

@Tussinelda
Ja, da ist schon richtig. Deutlicher tritt das Problem in den sogenannten sozialen Netzwerken zutage.

@Brigitta
Kommt drauf an. Wenn die Aussage wirklich Mist ist, sinkt die Person in meinem Ansehen, aber ich setze mich nicht mit geistigem Müll auseinander. Beispiel: Ein Bekannter hat auf Facebook sinngemäß sowas wie "Die Bullen sollten den scheiß Linksradikalen mal richtig aufs Maul hauen" gepostet. Wenn es sich um eine Meinung handelt, die aus mehr als nur Vorurteilen, Gewaltlust, usw. besteht, spreche ich die Person darauf an, sofern mir an ihr etwas liegt.

@ddaniel
Okay, danke!

@Brigitta
ich diskutiere nicht auf FB,ich mache gar nix auf FB, ich verkünde dort nicht meine Meinung und wenn ich das täte, dann muss ich mit Reaktionen rechnen, ist ja hier genauso

@Tussinelda
Es geht mittlerweile vielmehr um die Scheu eigene Meinungen zu posten, um andere nicht zu verärgern. Vielleicht kenn das Problem eh nur ich.

@Brigitta
wenn Du zu Deiner Meinung stehst, sie argumentativ vertreten kannst dann sollte Dir dies doch egal sein.......ich richte meine Meinung NICHT danach, was ANDERE von ihr halten, sondern ob sie für mich die Richtige und vertretbar ist

@Brigitta
wie entscheidest Du denn zum Beispiel, wen Du wählst? Danach, wen/welche Partei Deine FB Freunde wählen?

@Tussinelda
Ich hab einmal etwas gepostet, wo ich hinterher von jemanden, ob der anderen Weltanschauung, als verrückt erklärt wurde.

Brigitta schrieb:Immer wieder, oder sagen wir immer häufiger fällt mir auf, dass vermehrt eine gewisse Intoleranz gegenüber anderen Meinungen besteht.

Was genau meinst du mit Intoleranz?

Ich finde viele Meinungen blöd und viele finden vielleicht meine Meinungen blöd. So what?
DAS nennt sich Meinungsfreiheit.

@Brigitta

Stell dir vor, du sagst deine Meinung und jeder stimmt dir immer vorbehaltlos zu. Eine echte Diskussion kann so nicht wirklich zustande kommen.

Außerdem darf man, muss aber nicht seine Meinung kundtun.

@Brigitta
ach Gott, Du hast einmal was gepostet und das fand jemand "verrückt"? Na da müssen sich hier aber ob ihrer Meinung einige ganz andere Sachen anhören :D

@Pallas

Pallas schrieb:Stell dir vor, du sagst deine Meinung und jeder stimmt dir immer vorbehaltlos zu. Eine echte Diskussion kann so nicht wirklich zustande kommen.

Es geht gar nicht einmal um Zustimmung, es geht darum überhaupt eine andere Meinung zu äußern. Da kommt dann auch keine echte Diskussion zustande.

@Brigitta

Wieso?

Nehmen wir an, du sagst, ich finde A ist gut, weil ... und ich antworte: Nein, B ist besser, da ...?
Wie soll so keine Diskussion zustande kommen?

@Brigitta
meinung ist das recht auf irrtum

@Pallas
wenn das ntürlich gut begründbar ist, und zwar von beiden seiten, kann man ja drüber reden. aber wenn es einfach willkürlich irgendeine empfindung ist, was gibts da zu streiten? :)

@Groucho

Groucho schrieb:Was genau meinst du mit Intoleranz?

Wenn meine Meinung für den anderen derart bedrohlich erscheint, dass mir der oder die andere am liebsten gleich an die Gurgel gehen will, nur weil ich dieses oder jenes gesagt oder gepostet habe, was den anderen überhaupt nicht in dem Kram passt, dann meine ich doch das Feuer am Dach ist.

So ist der Lauf der Welt.
Angenommen ich liebe Schokopuding, mein Gegenüber dagegen mag keinen Schokopuddig doch liebt er Wackelpudding.
Wir fangen an darüber zu reden, das Gespräch entstand durch die Frage "Was essen wir zum Nachtisch".
Fakt ist: Wir werden uns nie einigen was besser schmeckt. Wir werden uns lediglich darauf einigen können das wir einen unterschiedlichen Geschmack haben.

Genauso ists im restlichen sozialen Miteinander.
Egal ob es um weltbewegende Themen geht oder "nur" um die neue Frisur.
Es wird immer jemanden geben der eine andere Meinung hat. Und diese Meinung ist für diese andere Person absolut richtig und unwiderlegbar - für einen selbst ist diese Meinung aber widerlegbar und nicht gut durchdacht oder schlicht "Schrott".

"Deal with it" kann man da nur sagen.
So ist es eben.

@rockandroll

Mir ist kein besseres Beispiel eingefallen :D

@Brigitta
man muss es eben aushalten können, dass die eigene meinung nicht überall auf Zustimmung trifft, ist doch ganz normal.....wenn Du zum Friseur gehst und lässt Dir die Haare färben und schneiden wird dies auch nicht jedem gleichermaßen gefallen....na und, es muss ja Dir gefallen.....wenn jemand meine Meinung nicht gefällt, er darüber diskutiert, sich erklärt, Argumente hat, dann bedeutet dies doch, dass ich diese mal überdenken kann, dass ich entweder zu dem Schluss komme, meine Einstellung noch einmal zu überdenken, da es gute überzeugende Argumente waren oder aber es verfestigt meine Meinung, weil die Argumente eben schlecht waren.....durch Diskussion, Meinungsaustausch kann man ja auch lernen, beide Seiten.....

@Pallas
passt schon. schön, dass wir drüber geredet haben :D

Brigitta schrieb:Wenn meine Meinung für den anderen derart bedrohlich erscheint, dass mir der oder die andere am liebsten gleich an die Gurgel gehen will, nur weil ich dieses oder jenes gesagt oder gepostet habe, was den anderen überhaupt nicht in dem Kram passt, dann meine ich doch das Feuer am Dach ist.

Naja, kommt halt darauf an, zu welchem Thema man seine Meinung kund tut.
Wenn dir jemand an die Gurgel will, weil du eine andere Lieblingseissorte oder Lieblingsband hast ist das natürlich albern bis gestört, aber wenn es um gewichtigere Themen wie Menschenrechte oder so geht, kann ich schon verstehen, dass man den Verkündern so mancher Meinung am liebsten an die Gurgel will.