Warum denken depressive Menschen sie wären schlechter als andere?

@DiePandorra
Nunja, an sich ist das eigentlich gar keine kuriose Annahme. Nimmt man an, dass sich im Laufe der Evolution nunmal gewisse Dinge eingeprägt haben im menschlichen Verhalten und auch im Sozialverhalten, so ist das meiner Meinung nach nur eine logische Schlussfolgerung dass auch die Depression irgendwo in diesem Bereich einzuordnen sein muss.

@Dr.Thrax
"Die Schwachen radieren sich selbst aus." ??
Nein, das ist zu einfach.

Aus dem einfachen Grund, weil eine Depression 1000 verschiedene Ursachen hat.
Man kann auch daraus wie der Phönix aus der Asche neu erstehen.
Im Extremfall nimmt man sich das Leben.
Aber zwischen dieser Spanne gibt es Alles und Nichts.

Dr.Thrax schrieb:Für mich ist es so, dass Depressionen - wenn sie erworben sind - darauf basieren, dass eine Person Selbstzweifel hegt. Dies ist meistens deshalb der Fall, weil es ihr schwer fällt mit Misserfolgen umzugehen. Vielleicht ist die Depression auch eine Art des Ausdrucks eines Zustandes wenn das Gehirn an die Umwelt nicht gut genug angepasst ist. Der Suizid im Rahmen einer Depressiven Erkrankung gehört dann eben zum erweiterten Oberbegriff survival of the fittest. Heißt: Wer nicht angepasst genug ist an eine sich ständig ändernde Arbeitswelt, in der man auch immer wieder Rückschläge verkraften muss oder wer nicht angepasst ist um trotz eventueller Fehler die man macht und eben mit sich herum trägt, von seiner eigenen Existenz überzeugt zu sein, zweifelt an seiner eigenen Daseinsberechtigung im System. Man könnte auch sagen, dass der ureigene Trieb des Menschen eine systemförderliche Funktion einzunehmen, welche der Spezies Mensch bzw. der Population in der das Individuum lebt, hilfreich ist, im Fall, indem man eben diese Funktion nicht mehr erfüllt und auch nicht die Aussicht hat, es jemals zu tun, dazu führt, dass man sich aus dieser Population zu entfernen versucht um deren Überlebenswahrscheinlichkeit gegenüber anderen zu verbessern. Die Schwachen radieren sich selbst aus.

Du hast mir zwar nicht meine Frage beantwortet, aber dafür hast du die Depression versucht zu erklären.
Wenn ich dem Mann (Klienten) dies so verklickert hätte, wie du gerade geschrieben, ich glaube er hätte mich "gewürgt" :) Aber danke dennoch für deine Worte.

DiePandorra schrieb:Bezog sich nicht auf Dich und das weißt Du.
Was ist eigentlich Dein Problem?

Ist mir klar, dass es nicht auf mich bezogen war. Finde das aber unpassend, dem TE, der sich mit der Sache doch recht gut auskennt, einfach mal ne "absolute Ahnungslosigkeit" zu unterstellen und dann noch zu behaupten die Art und Weise wäre deplatziert. Während du mit deinem "ersten" Beitrag eigentlich schon zeigst, dass du auch nicht besonders gut mit der Materie vertraut bist und auch noch wie ich finde ziemlich vorwurfsvoll schreibst.

@Dr.Thrax,

da hast du wahrscheinlich sogar Recht. In vielen Punkten stimme ich dir zu.
Meine Frau hatte aber viele soziale Kontakte, kam mit allen Menschen besser zurecht als ich.
Auch an der Arbeit war sie sehr beliebt. Ich weiß absolut nicht was der Grund war.

Da hat @DiePandorra auch irgendwo recht

@vincent
:D
Der TE ist ziemlich ahnungsos, sonst würde er nicht fragen.
Er hätte diesen Thread aber auch nicht erstellt, wenn es ihn nicht interessieren würde,
Wie gesagt, die Ursachen und auch die Auswirkungen sind vielfältig.

Ob und wie ich mit dieser Materie vertraut bin, werde ich Dir ganz gewiss nicht erzählen.
Denk, was Du willst - die Gedanken sind ja bekanntlich frei. ;)

@Agnodike
Ziehs bitte nicht nach UH runter.:)
Zerfetze meine Argumente oder beuge Dich ihnen!
Was dazwischen gibts für mich nicht.....aber halt,das hier ist ja 'ne Diskussion und am
Ende muss immer stehen"Gott ist groß!" oder wir wissen nichts!:)

Ich finde gerade diesen geplanten Suizid so komisch. In vielen Fällen ist es ja eben nicht einfach nur eine depressive Episode, die einem über den Kopf wächst und man entscheidet spontan sich umzubringen. Vielmehr ist es doch so, dass häufig die Tat geplant und sogar vorbereitet wird. Das ist eine kognitiv bewusste Planung des Vorganges und nicht etwas, was ohne rationale Grundlage geschieht. Die Menschen sind also offensichtlich dazu in der Lage abzuwägen wann und unter welchen Umständen sie sich das Leben nehmen. Gerade die Tatsache, dass in einigen Fällen solange gewartet wird, bis beispielsweise die Kinder alt genug sind um sich selbst zu versorgen, weist für mich darauf hin, dass die Funktion eines Menschen im Sozialen Netzwerk schon eine Rolle spielt.

Natürlich kann man damit auch nicht alle konkreten Fälle der Depression erklären. Aber da dieser Begriff ohnehin nicht immer an eine eindeutige Ursache gekoppelt ist, und damit eine Depression eben aus sehr vielen unterschiedlichen Gründen entstehen kann (also auch anderen Erkrankungen, die im Einzelfall sogar schlicht und ergreifend physische sein können wie Krebs oder chronische bzw. fortschreitende degenerative Erkrankungen). Trotzdem würde ich auch für diese Fälle schon sagen, dass ein Hauptmerkmal eben eine Einschränkung ist, die man erleidet, und daraus erwächst dann die Verzweiflung am eigenen Zustand und den eigenen Fähigkeiten sein Leben so zu gestalten, wie man es sich doch eigentlich vorgestellt hatte, bzw. durch seine Einschränkungen den anderen Menschen nur noch zur Last zu fallen, was im Übrigen noch schlimmer sein kann. So wurde es meiner Meinung nach ja auch im Abschiedsbrief den ich im Eingangspost mitgeliefert hatte deutlich.

petronius schrieb:Ziehs bitte nicht nach UH runter.:)

Ich ziehe nichts. :) Es war nur ein Gedanke und den darf man sich erlauben und kann auch korrigiert werden.

DiePandorra schrieb:Wie gesagt, die Ursachen und auch die Auswirkungen sind vielfältig.

Gäähn, wollen wa Allgemeinplätze bedienen?

DiePandorra schrieb:Der TE ist ziemlich ahnungsos, sonst würde er nicht fragen.

Ok.. lassen wir das jetzt. Wir zerschießen sonst den Thread. :D
Verdammt, ich kanns mir nicht verkneifen. Aus dem Satz spricht selbst so viel Ahnungslosigkeit, ich wünschte du würdest das erkennen..

Ich bin raus..^^

Dr.Thrax schrieb:Vielmehr ist es doch so, dass häufig die Tat geplant und sogar vorbereitet wird.

Woher weißt du das?

Im Übrigen ist auch der Sinn einer Therapie immer die Menschen letzten Endes wieder gesellschafts- und damit einhergehend auch vergesellschaftet arbeitsfähig zu machen. Und arbeitsfähig bedeutet an sich ja nichts anderes als dass eine Person einen Platz, eine Funktion in der Gesellschaft einnimmt, den sie im Sinne eines positiven Nutzens für das System in dem sie sich befindet, auszuführen im Stande ist.

@Dr.Thrax
Der Knackpunkt ist oft das Selbstwertgefühl.
Das ist etwas, was man niemandem "einprügeln" kann, auch wenn man ihn selber als sehr wertvoll empfindet.
Da kann mann sich den Mund fusslig reden und die Finger blutig schreiben ... es hilft nicht. :(

@vincent
Ja, es ist sowas von OT, aber ich kanns mir einfach nicht verkneifen.
Du kannst mich mal ... gern haben! :fuya: :D

@DiePandorra
Ja aber woher kommt denn ein Selbstbwertgefühl? Meiner Meinung nach zweierlei Ursachen: Erstens das was einem als Kind an Wertschätzung und Aufmerksamkeit gewidmet wurde, was an sich aber auch nichts anderes ist als ein Symbol dafür, dass man eine Funktion hat. Und zweitens die Tatsache, dass man Erfolge feiert, und weiß dass es Dinge gibt, die man gut kann, und an denen man sich hochziehen kann. Wenn man eben nicht der Meinung ist ein totaler Versager zu sein.

@Agnodike
Gut,das dazu.
Was ist mit dem was ich außerdem schrieb?

Dr.Thrax schrieb:m Übrigen ist auch der Sinn einer Therapie immer die Menschen letzten Endes wieder gesellschafts- und damit einhergehend auch vergesellschaftet arbeitsfähig zu machen.

Ich glaube wenn ich solche Gedanken äußern würde, in einem Gespräch, würde man mich ...,
Ich sehe du bist sehr einfühlsam! :)

@Agnodike
Du wolltest doch dass ich nicht um den heißen Brei herumrede.

Dr.Thrax schrieb:Du wolltest doch dass ich nicht um den heißen Brei herumrede.

Dann beantworte mir meine Frage!