High end - Kapitalismus

@du_selbst
sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr großartige Idee!
echt jetzt! bloß die "einfache formel" sollte nicht dein geheimnis bleiben. zudem gibt es firmen, die viele rücklagen brauchen und firmen, die mit wenigen auskommen. kannst nicht 100% der einnahmen auf die löhne verteilen.
und auch das einschätzen der "anstrengung" ist kein kinderspiel. aber es ist höchste zeit.
leider funktioniert es aber immer noch am besten so, den der sich am meisten abrackert, mit einem minigehalt abzuspeisen. das ist wie mit dem eselswagen mit der möhre an der angel.

@Kurzschluss

Nimms nicht persönlich, ich pauschalisier nur ein wenig unter zu Hilfenahme Deiner Argumentationsweise, mit der Du grad eben mal pauschal über die komplette Arbeitslosenqoute hinweg die Faulheit als Hauptmotiv hingestellt hast.

Jedenfalls bist Du voll "on-topic", denn schliesslich steht da das Wort "Kapitalismus" drin.

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb:Dann müsste sich jeder selbst krankenversichern....schonmal rund 300 Euro im Monat (mindestens!!!)...Arbeitslosenversicherung wäre freiwillig, Rentenversicherung ebenfalls (muss man mit denen klären, eventuell wäre da noch ne Weiterzahlung von Nöten, Sockelbetrag 79 Euro pro Monat).....
Steuerberater eventuell notwendig....eventuell Fahrtenbuch (du sprachst ja von Müllabfuhr...also legen die wohl n paar Meter unterwegs!), Rechnungstellung, Umsatzsteuervoranmeldung....und und und und so vieles mehr!

Klingt nach unüberwindbaren Hindernissen. Oder nicht? Muss die KV nicht so oder so bezahlt werden?
Was spielt es da für eine Rolle ob sie die alte Firma oder die neuen "Inhaber" bezahlen?

Und wie stets mit der Qualität der Arbeit und der Arbeitsmoral?

Was glauben die Skeptiker?

Wenn wir 2 Firmen parallel laufen lassen, eines nach altem Rezept und eines nach dem hier beschriebenen?

Welche Firma macht wohl das Rennen? Welche Arbeiter arbeiten exakter? Welche sind mit Freude bei der Sache? Irgendwie habe ich das Gefühl, das unsere Arbeiter sich mehr ins Zeug legen als die der Konkurrenz, weil es sich hier um ihre eigene Firma handelt? Aber vielleicht strengen sie sich auch nicht mehr so doll an weil sie zu gut verdienen ... Was glaubt ihr?


@fumo
Sorry für die Verspätung

@matraze106
Danke, du hast grünes Licht das Projekt zu mitzuentwickeln.
Vorschläge sind willkommen.

@du_selbst
ein ganz wichtiger benefit/vorteil an deiner lösung ist: mehr gerechtigkeit. zuschüsse, gehaltserhöhung, entlastung etc. sind bislang größtenteils abhängig von der willkür des arbeitgebers.
so ein programm hätte den vorteil, dass niemand übergangen werden würde, weil er vielleicht gegenüber dem chef nicht durchsetzungsfähig genug ist. auch die angst, einer gewerkschaft beizutreten, um sich seine rechte als arbeitnehmer zu sichern, wäre passé.
eine kleine bruchstelle ist natürlich, dass eben auch der menschliche faktor wegfällt. kein chef, der mal zwei augen zudrücken kann und dich freistellt, weil zum 150ten mal die uroma gestorben ist.
bei diesen kleinen flunkereien wird auch ein grundphilosophisches problem deutlich: soll es die software erlauben, beflunkert zu werden? ich denke da durchaus auch soweit, die unsäglichen vorstellungsgespräche aus der menschlichen verantwortung zu nehmen. wie viele eingebildete höhenflieger habe ich schon erlebt, denen machtmäßig da einer abgeht, leute im vorstellungsgespräch einzuschüchtern? wieviele abgesägte, gute ideen? wieviele personaler, die sich anmaßen, menschen in kaum 30 minuten beurteilen zu können? und wie viele bewerber eben, die ihre unschlagbaren fähigkeiten in den höchsten tönen ausmalen und schließlich nur heisse luft von sich geben?
programme wären hier gut. das nimmt den druck vom kleinen mann, die eierlegende wollmilchsau zu mimen und sich über die arbeitszeit hinaus den buckel krumm zu schuften. wir werden immer mehr menschen auf der welt. immer mehr menschen bedeutet automatisch immer mehr hilfreiche hände.
vormals 10 arbeitsplätze durch nur einen zu ersetzen, spricht eine ganz widersprüchliche sprache; sicherlich dem zeitgeist der effizienz entsprechend, aber nicht dem der massenarbeitslosigkeit.
aber schon in den 70ern war ja bekannt, dass der mensch irgendwann aus der arbeitswelt verschwinden wird wie das pferd aus der landwirtschaft. was bliebe, wäre eine welt für die denker und philosophen. die frage ist nur, ob die menschheit dazu bereit ist. dein programm sehe ich da als einen durchaus wichtigen meilenstein, denn es mindert neid und gier auf materieller ebene zumindest ein bisschen, obgleich dieses angestachelte feuer es ja ist, das unser derzeitiges system am laufen und leben hält. eigentlich bescheuert, denn hungern muss hier keiner, glamour/luxus braucht kein schwein und statussymbole sind mal sowas von mittelalterlicher humbug.
es ist schwer, dieses bollwerk zu durchbrechen: deswegen wirst du es mit deiner idee sehr schwer haben. gerade in unserem verheuchelten bürokratenstaat, in dem bewusstsein mangelware ist.

@matraze106
Da hast du dir ja die Seele aus dem Leib geschrieben :D

Mir ist klar dass es kein Kinderspiel werden wird. Auch wäre zu klären, ob es das System auf Dauer mit dem derzeitigen aufnehmen kann.

Wenn nicht, wird es die Idee mehr als nur schwer haben.

@du_selbst
alles was ich anpack, behält einen teil meiner seele. ;)
du willst ja auch, dass dein programm deinen namen trägt.
überleg mal, was das geheimrezept eines nützlichen tools ist.
hast du ein lieblings-programm oder ein vorbild für deine software? sag jetzt bitte nicht elster.

@matraze106

Ich habe mir über die Details noch keine Gedanken gemacht.
Verstehe auch noch nicht viel von Programmen und kenne mich mit der dazu gehörenden Software noch überhaupt nicht aus.

Ich weiss allerdings von Open Source und Copyleft, in die Richtung soll es erstmal gehen, im Stil von Google Drive.

Ich möchte eine gewisse Kontrolle über die Richtung die wir verfolgen behalten, damit nicht am Ende das Gegenteil von dem rauskommt, was ursprünglich einmal geplant war. Aber ansonsten darf jeder das System entwickeln, verändern, verbessern und kopieren.

Nur wird du_selbst die Kontrolle über das Gesamtwerk behalten, also macht es auch wenig Sinn, das System zu korrumpieren. Sollte jemand absichtlich oder aus Versehen oder nur zum Spass das ganze Programm löschen. Können alle Personen die "du_selbst" darstellen, diesen Schritt wieder rückgängig machen.

Du_selbst ist dann auch keine einzelne Person, du_selbst ist vielmehr eine Eigenschaft, ein Charakterzug, jemand der nicht für sich, sondern eben für das andere, das du denkt.


Dieses andere, dieses Du_selbst lässt sich ziemlich genau mit diesen Worten beschreiben:

Wenn du anstatt dir selbst, alle, ausnahmslos alle anderen wärst, wie würdest du dann dein Leben leben?

Du_selbst ist also ein Programm das in letzter Linie an sich selbst denkt.

Es kommt mit einer einmaligen Abfindung von Null Franken aus. Es wird programmiert von Menschen die sich in ein überaus grosszügiges, spendables, uneigennütziges Computerprogramm hineinversetzen.


Ein Programm, welches nichts zum überleben braucht, in letzter Linie an sich selbst denkt, nichts für sich behält, sondern alles verteilt und alles weiter reicht.

Original anzeigen (0,6 MB)

@du_selbst
ach du willst das programm "du_selbst" nennen? viel spaß auf dem internationalen markt! ;D
software zuentwickeln ist eigentlich ziemlich easy. gibt da unzählige freeware- und opensource-tools für. vor dem programmieren jedoch sollte klipp und klar sein, wohin die reise geht. d.h. ausnahmslos jeder screen, jedes kleine infofenster, jeder dialog, jedes icon, die position jedes noch so unbedeutenden pixels sollte - für alle angestrebten auflösungen und betriebssysteme - definiert sein.
so einen screen- oder klick-dummie kannst du sogar schon mit paint (besser: paint.net) und powerpoint realisieren. im styleguide hältst du alle grafischen konventionen fest. im s.g. pflichtenheft muss dann en detail festgehalten werden, was umzusetzen ist; ich empfehl dir, dieses mehrfach zu überarbeiten - eine version von dir allein, dann eine mit den ITlern. allein die vorbereitungen für die softwareentwicklung braucht monate. wenn du einen nicht-ITler schalten und walten lässt, mitunter jahre und zig stunden vertane arbeitszeit. das ist nämlich ein grundproblem von leuten, die sich denken: "machen wir mal schnell ein programm": es braucht seine zeit und es schreibt sich nicht von allein. die entwickler versetzen manchmal berge und reissen sich ein bein aus, um ansprüche umzusetzen, die im nächsten moment verworfen werden und sie dürfen sich dann noch anhören, wie unfähig oder unwillens sie aus der sicht des masters of desasters aussehen.
deswegen rate ich dir: wenn du kein ITler bist, fasse dein projekt so unmissverständlich wie möglich in schriftform fest und gib es dann an die entwicklung und lass die einfach machen. gib denen ne deadline, wann sie fertig sein sollen und räum ihnen mehr zeit ein, wenn sie sie brauchen, statt dich aufzuregen und aufzuspielen. damit zerstörst du nur die arbeitsmoral. die jungs gehen oft wie bauarbeiter auf dem wolkenkratzer an ihr äusserstes. und sie haben sich längst daran gewöhnt, dass es keiner sieht und auch keinen interessiert. doch nichts ist schlimmer, als wenn während der bauphase die halbe architektur verändert wird, nur weil der "erfinder" noch nicht weit genug gedacht hat oder es generell für nen klacks hält, ne sonder-funktion einzubauen.
wenn dann abnahme ist und die entwickler liefern dir was, was nicht mit deinen anforderungen übereinstimmt, dann darfst du dich aufregen und einmischen. vorher aber sabottierst du dich selbst.

@du_selbst
Jetzt ohne Scheiß!
Auf den selben Gedanken bin ich auch schon einmal gekommen. :D
Ich habe mir überlegt, ob ich auch ein Science Fiction-Roman über eine Zukunft schreiben soll, mit einem ähnlichen Modell.
In dieser Zukunft gibt es aber auch keine Regierenden mehr, Computer entscheiden anhand von Berechnungen, was wirtschaftlich das Beste für den Menschen ist.

@matraze106
Danke für die wertvollen Tips, ich werde versuchen mich dran zu halten.


@Mindslaver
Ich bestell schon mal ein Exemplar. Allerdings müssen wir uns über die Berechnungen nochmal ausführlicher Unterhalten.

Denn mich beschleicht das Gefühl, dass auch das jetzige System nicht von fühlenden Menschen sondern berechnenden Maschinen gesteuert wird.

@Mindslaver
gibbet schon ;)
Wikipedia: Multivac
Wikipedia: Golem XIV

@du_selbst
vllt nicht mal so sehr berechnende maschinen, als enttäuschte, die sich absichern wollen, und diesen grossen apparat mitsamt seinen vor aber auch nachteilen um sich herum zum eigenschutz aufbauten, weil sie es von ihren vorfahren schon so gelernt haben. man darf nicht alles glauben und eher wenig anderen vertrauen.. das ist so der politische grundtenor, der dahinter liegt

@du_selbst

das problem ist, dass man sehr disziplinierte arbeiter braucht, so eine art japaner bzw. roboter.

nun, das problem weiterhin ist, falls ich die geschichte richtig verstanden habe, dass die beschäftigten keiner kontrolle unterliegen. nun ist es so, dass wenn der nachbar weniger arbeitet und gleich viel bekommt, dass man psychologisch automatisch weniger arbeitet. wie will man das verhindern?

in traditionellen betrieben gibts zuckerbrot und peitsche vom chef, der entscheidet nach welchen spielregeln die leute besoldet werden. dafür trägt er die verantwortung, wenn die firma hops geht.

@matraze106

Nööö, dass meine ich nicht! ;)

@Billy73
andersrum ist es ja jetzt "deine" eigene Firma für die "du" arbeitest, deine Zukunft und dein Lohn hängen jetzt von der Arbeit ab die du leistest. Dies kann auch ein Ansporn sein selbst Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht bin ich da auch zu naiv.

@rockandroll

"nichts glauben und niemandem vertrauen" klingt wie eine Zeile aus einem Buch das ich mal verfasste. Könnte Transparenz das Rezept sein?

@du_selbst
schwer zu sagen, denn wer kann schon in die zukunft gucken. es geht hier schliesslich auch um erbrache leistungen, die in einer späteren phase des "handels" entlohnt werden..

vertrauen muss man sich lange erarbeiten, und schnell geht es bei verstössen verloren. das ist wohl das hauptthema von "geld und recht"

du_selbst schrieb:Dies kann auch ein Ansporn sein selbst Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht bin ich da auch zu naiv.

ok, wie würde man denn idealtypische verantwortlich handeln, wenn der kollege tricksen anfängt? ausserdem wie soll ich wissen, ob er wirklich trickst bzw. was die norm ist?

irgendwie ist das ganze nicht nachvollziehbar...

@Billy73

... es ist immerhin deine eigene Firma, wenn du sie bescheisst, trickst du dich praktisch selbst, wäre auch nicht ganz nachvollziehbar oder?

Wenn also der Kollege trotzdem zu tricksen anfängt?

Das wäre dann wohl der Anfang vom Ende.

@du_selbst

ja aber wenn du bescheisst, dann wirkt sich das im millionsten bereich aus. das schadet der firma nicht. dann kannst du gut leben ohne dass die firma hobs geht.

aber wenn das eben zu viele machen läuft das eben nicht.

dein system funktioniert im prinzip wie ein staat. jeder soll sein beitrag leisten. aber es gibt immer trickser, die werden durch kontrollinstanzen in zaum gehalten.

es gibt ja die spieltheorie wo sowas simuliert wird, stichwort gefangenendilemma...

das wichtigste sind eigentlich die controller, aber die müssen aber auch kontrolliert werden. - ausserdem muss das system sich auf dynamische situationen einstellen und das hängt mit auch vom zufall ab. - in der evolution sterben die systeme, die ungeeignet sind. - deine firma muss auch pleitegehen können auch in grosser zahl.

@du_selbst

Natürlich würde dein "System" nicht funktionieren. Da es erstens kein System ist, sondern nur eine Idee im vorhandenen System, und zweitens, die Mächtigen dir natürlich an die Karre fahren werden, sobald du selber anfägst mächtig zu werden.