Die Schönste Zeit unseres Lebens

Ich kann nicht sagen, welches die schönste Zeit meines bisherigen Lebens war. Es war immer ein auf und ab, die guten Phasen haben sich mit nicht so guten abgewechselt, oder sie fanden gleichzeitig (in verschiedenen Lebenssituationen) statt.
Ich bin nun allerdings in einem Punkt in meinem Leben (Ende meiner Fünfziger) wo ich mich bisher am wohlsten fühle, mit mir selbst, mit/in meinem Leben und allem was dazu gehört.
Da sind viele losen Enden in der letzten Zeit zusammen gefügt worden, ich habe Frieden mit vielem schließen können. Ich bin gelassener als früher, mache mir über Nichtigkeiten keinen Kopf mehr, weiß, was ich schon geschafft habe und kann mich auf mich selbst verlassen. Das bringt eine innerliche Ruhe und Zufriedenheit mit sich, die ich vorher nicht gekannt habe.
Ich kann mich über vieles heutzutage sehr viel mehr freuen, nehme bewusster wahr, kann sehr gut im Moment leben. Meine Lebensqualität war nie besser, als jetzt, so empfinde ich selbst es jedenfalls. Und das genieße ich sehr.

Ich trauere gerne mal meiner Zeit so von 18-24 nach. Da war ich recht unbeschwert, kaum sorgen, „frei“, unabhängig.
Meine Zeit von 13-18 war aber auch echt schön.
Und ich denke wenn meine Kids größer sind, werd ich auch der jetzt sehr stressigen Zeit hinterher trauern, denn so anstrengend die beiden sind (beide u3) so toll ist es auch.
Ich glaube man kann das also gar nicht so pauschal sagen.
Jede Zeit hat wohl etwas gutes und etwas schlechtes.

Zerina schrieb:Meine Kindergartenzeit! Der Tag erschien unendlich lang, war voller Abenteuer, vieles erlebte man zum ersten Mal.

Meine Kindergartenzeit würde ich eher nicht zu meinen schönsten Zeiten zählen. Ich bin ich ängstliches Kind gewesen und habe mich vor den anderen Kindern gefürchtet. Dazu kam eine chronische Bronchitis und strenge Nonnen, die den Kindergarten beaufsichtigt hatten und die die Kinder mit ziemlich harter Hand geführt hatten.

Jede Zeit kann schön sein, es kommt aber auch darauf an, was man daraus macht.

Es gibt noch mal ein leben, wenn die Kidner aus dem Haus sind und der Hund tot ist, so ab 50+. Wenn man das Glück akzeptabler Gesundheit hat, kann man da viel draus machen.

Ich hatte das ehrlich gesagt gar nicht so erwartet, kann aber schon Spaß machen. Wenn der Job zum Selbstläufer wurde, die Kinder versorgt sind und man noch Power hat, kann man viel aus der Zeit machen.

Man kann natürlich auch vor sich hinjammern und auf den Tod warten.

Hatte ich nie, meine Kindheit war scheiße, als Jugendliche hatte ich Depressionen, vielleicht bekomme ich es jetzt mal hin, die schönste Zeit meines Lebens zu haben^^

Obscurite schrieb:als Jugendliche hatte ich Depressionen

Das ist bei mir auch so gewesen. Die Zeit bis zu meinem (ungefähr) 17. Lebensjahr war eher von Depressionen und Zurückgezogenheit geprägt gewesen. Genaugenommen hat mein besseres Lebensgefühl erst ab ungefähr dem 22. Lebensjahr begonnen, als ich mich als junger Erwachsener allmählich freigestrampelt hatte.

Auch sehr toll war die Zeit zwischen 25 und Anfang 30. Da war ich im Bezug Musik sehr aktiv und da waren ein paar echt schöne Erlebnisse dabei. Diese Zeit vermisse ich schon etwas.

Also ich kann sagen, das ich bisher keine Zeit hervorheben möchte. Ich hatte als Kind ne schöne Zeit und jetzt als Erwachsener auch, aber auf eine andere Weise. Natürlich hat man immer mal wieder Sorgen, gerade als Erwachsener, aber deshalb möchte ich trotzdem nicht wieder in eine andere Zeit zurück. Ich will eher sehen was da noch so kommt in der Zukunft.

Also meine Kindheit kann man insgesamt schon als schön beschreiben, bis etwa 10. Die Jahre bis 15 waren danach allerdings die schlimmste Zeit meines Lebens, ganz ohne Frage.

Seitdem (bin jetzt 25) geht es insgesamt kontinuierlich, wenn auch mit vielen Rückschlägen, langsam bergauf. Die Jahre 2019-2022 sind / waren insgesamt wohl die bisher besten meines Lebens, obwohl es noch einige Baustellen gibt.

Was ich deshalb wahrscheinlich noch nie nachvollziehen konnte, ist die Tatsache, dass viele ihrer Kindheit oder Jugend nachtrauern. Heute mache ich zwar auch Fehler und trage mehr Verantwortung, aber bin wenigstens erwachsen und kann meine eigenen Entscheidungen treffen. Ich habe viel mehr Handlungsspielraum und das Vertrauen, die Dinge immer irgendwie regeln zu können.

Und ich bin wohl eher so wie Deutschland: Die besten Jahre kommen nach 45.

sacredheart schrieb:Und ich bin wohl eher so wie Deutschland: Die besten Jahre kommen nach 45.

Lass mich raten. Du bist 45?

@Lothric

Schön wäre es. Das ist schon ein paar Jahre her, dennoch kommt es bezogen auf mein Lebensglück hin.

sacredheart schrieb:Schön wäre es. Das ist schon ein paar Jahre her, dennoch kommt es bezogen auf mein Lebensglück hin.

Achso. Aber schön das du gücklich bist.

Bei mir ist es noch etwas hin bis ü45. Mal schauen ob es bei mir auch so sein wird.

Das wünsche ich Dir auf jeden Fall. Nicht dass Du wie Ostdeutschland bist und die guten Jahre erst nach 89 kommen...

Unwahrscheinlich @sacredheart .

Ich komm aus Bayern ^^

@Lothric
Was hat denn das mit dem Mauerfall zu tun? Ich steh gerade auf dem Schlauch und bitte um Aufklärung

KFB schrieb:Was hat denn das mit dem Mauerfall zu tun? Ich steh gerade auf dem Schlauch und bitte um Aufklärung

Naja ich denke mal das @sacredheart darauf hinaus wollte, dass in der ehemaligen DDR die guten Jahre erst nach 89 begannen und in Bayern haben die ja schon vorher begonnen. Deshalb muss ich wohl nicht so lange warten bis meine 'guten Jahre' beginnen.

@Lothric
Das war nicht auf das Bundesland bezogen aus dem du kommst

Das war doch nur ein allgemeiner Standardwitz zu prägenden Jahren in Deutschland

Besten Jahre begannen mit 33, da hab ich meinen Lieben kennengelernt

Dick schrieb am 07.02.2014:gemütsmässig gehts wohl erst mit 60 wieder aufwärts im leben.

Kann ich bestätigen, bin ü60. Für meinen Mann gilt dasselbe, die Altersteilzeit steht vor der Tür und er erwartet die beste Zeit seines Lebens.