Aktive Sterbehilfe bei Kindern

@Thawra

Nein, nicht weil sie es schon mal erlebt haben. Aber weil sie mehr Verständnis davon haben als ein Kind von 6 oder 7 Jahren.

Ich kann dir jetzt hier gern lange und ausführlich die Todesvorstellung von Kindern in den jeweiligen Altersstufen schildern, wenn du willst. Die sind definitiv anders. Und nein, es die sind eben nicht richtig. Immerhin kommt der tote Opa nicht ein Jahr später wieder ins Wohnzimmer spaziert, so wie Kinder es in einem bestimmten Alter glauben. Kinder denken anders über den Tod als Erwachsene. Deswegen ist das meiner Meinung nach kein Vergleich.

Schau dir doch allein mal die kognitive Entwicklung von Kindern an. Da müsste einem doch eigentlich schon auffallen, dass sie ein ganz anderes Verständnis vom Tod haben als ein Erwachsener.

Mir fällt das zu ein Fall ein in Deutschland. Ein deutscher Ringturner, der bei Olympiaden teilnahm,
hatte seine Tochter umgebracht, da sie nach einem Unfall entstellt war usw.
Er selbst hat sich danach das Leben genommen.

@Orbiter...

Hat nicht wirklich was damit zu tun, oder?

@ahri

Dass sich Kinder das nicht richtig vorstellen können, ist klar. Frag mich nur, ob sich überhaupt jemand das richtig vorstellen kann.

@Thawra

Wirklich wissen kann es niemand, da hast du sicher Recht. Trotzdem ist die Todesvorstellung bei Erwachsenen nochmal deutlich anders, als bei Kindern. Und deswegen bin ich mir nicht sicher, ob sie überhaupt beurteilen könnten ob sie sterben wollen.

Klar, Erwachsene wissen auch nicht mit Sicherheit ob es ein Leben nach dem Tod geben könnte, oder was genau passiert. Aber Kinder denken eben, dass der Tod nichts endgültiges ist und dass sie dann nach einer gewissen Zeit einfach wieder zurück kommen und alles wieder ganz normal ist. Und in dieser Form ist es ja definitiv nicht der Fall. Deswegen meine Bedenken dahingehend.

@Thawra Wieso hat das nichts damit zu tun? Was ist, wenn seine Tochter schwere Schmerzen erlitt?

Ich finde, dass aktive Sterbehilfe für junge Menschen komplett verboten werden sollte.

Wenn sie Schmerzen haben empfinden sie vielleicht in dem Moment den Wunsch zu sterben, aber es ist noch alles möglich.

Es gibt Menschen die tödliche Krankheiten hatten, und zu denen der Arzt gesagt hat, dass sie garantiert sterben, und trotzdem kerngesund geworden sind.

@ahri
Du musst vielleicht mal anders herum denken.....die Kinder haben keine Vorstellung vom Tod, ok....aber sie haben eine Vorstellung davon, wie sie NICHT leben wollen, was sie nicht mehr ertragen oder aushalten können und das muss auch berücksichtigt werden

Jeden Hund kann man einschläfern lassen wenn seine Zeit gekommen ist und da will man das seinen Kindern vorenthalten?

Ist zwar was drastisch ausgedrückt, ich möchte auch nie in die Lage kommen, aber so ungefähr seh ich das.

@jimmybondy

Der Hund kann einem auch nicht sagen, ob er sterben will.
Vielleicht möchte er es ja garnicht und will weiter um sein Leben kämpfen.

@ahri

ahri schrieb:trotzdem finde ich es schwierig, da die Kinder die Bedeutung von "Tod" ja noch gar nicht so recht erfassen können.

Vielleicht ist das auch ganz gut so.

Beide Entscheidungen können grundsätzlich falsch sein. Du hast geschrieben, das Kind spürt, dass es Konfliktursache ist und seinen Eltern zur Last fällt, diese Entscheidung also unter Druck fällen könnte. Aber genau so würde es das Kind unter Druck setzen, wenn es aus dem Leben scheiden will, seine Eltern das aber nicht wollen.

Es kann also in jedem Falle nur verlieren. Dann ist es doch besser, wenn es die Bedeutung von 'Tod' gar nicht kennt.

@Tussinelda

Da hast du durchaus Recht. Allerdings sollte so eine Entscheidung trotzdem nicht leichtfertig getroffen werden. Ich bin mir nicht so sicher, ob ein Kind sich da nicht zu sehr beeinflussen lassen könnte.

@KillingTime

Da ist finde ich durchaus was wahres dran.

Wenn das Kind sowieso sterben wird, ist es vielleicht auch gar nicht so schlecht dass es keine "richtige" Vorstellung vom Tod hat. So geht es dem Unausweichlichen mit sehr viel weniger Angst entgegen und kann sein Leben (soweit dies möglich ist) noch eher genießen, als wenn es in Panik leben würde.

Einem Kind aktiv beim Sterben zu helfen finde ich trotzdem einfach "seltsam". Kann aber vielleicht auch daran liegen, dass ich aktive Sterbehilfe im Allgemeinen nicht so ganz überzeugend finde.

@ahri

ahri schrieb:Einem Kind aktiv beim Sterben zu helfen finde ich trotzdem einfach "seltsam".

Nun, es ist die Frage, wie sowas aussehen würde. Generell, wenn man ein Kind hat, also Verantwortung für ein Kind, was soll dann noch kommen? Es gibt nur zwei Instanzen, denen man Rechenschaft schuldet: dem lieben Gott (falls man gläubig ist) und den eigenen Kindern. Sonst niemandem.

Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland strafbar, und das bedeutet Knast. Aber wenn das eigene Kind todkrank ist? Was soll *dann* noch kommen? Wer sollte dann noch etwas wollen? Alles Weitere wäre in jedem Fall ohne Sinn.

@ahri
und dafür dann die ganzen anderen Personen, die die Entscheidung mittreffen......ich verstehe das Problem nicht. Das Kind entscheidet es nicht alleine in dem Sinne.....

@Tussinelda

Wo hab ich denn geschrieben, dass ich ein Problem habe :ask:

Ich wollte mir einfach mal ein paar Meinungen zu dem Thema einholen, weil ich selbst noch nicht so recht weiß was ich davon halten soll.

Darf man neuerdings nur einen Thead erstellen, wenn man ein Problem hat? :ask:

Ich habe einige Dinge geäußert, die meiner Meinung nach zu beachten wären und wollte mal hören was andere dazu sagen.

Ich finde Sterbehilfe für Todkranke richtig. Wenn man nur noch leidet und nicht mal mehr die Medikamente gegen die Schmerzen helfen. Menschen die immer wieder das Gefühl haben zu ersticken und die Lunge füllt sich immer wieder mit Wasser und jeder - inklusive der Ärzte - weiß, dass sie letztendlich ersticken werden. Da möchte ich mal die Wahl haben dürfen, dass ich nicht so qualvoll sterben muss!

Ich glaube auch Kinder können eine Entscheidung treffen. Immerhin leiden sie ja, haben Schmerzen. Und es ist auch gut, dass sie damit nicht allein gelassen werden, dass auch die Eltern, Ärzte und Psychologen involviert sind.

Und vom Tod kann sich keiner von uns Vorstellungen machen. Ich glaube es gibt nachher nix. Jemand der an Gott glaubt, hofft auf ein Paradies. Aber niemand kann sich wirklich vorstellen, was genau der Tod ist. Insofern kann keiner eine fundierte Entscheidung treffen. Und mal ehrlich: kann schon sein, dass ein Kind glaubt, der Tote ist nur auf Urlaub und kommt wieder. Aber ist es bei jemanden der an ein Jenseits glaubt wirklich anders?

Ich frag mich immer was unter Sterbehilfe verstanden wird und was nicht. So weit ich weiß bekommen totkranke Menschen von ihrem Arzt Morphiumpflaster und wissen dass wenn sie zuviele davon benutzen dann davon "einschlafen". Bin ich völlig auf dem falschen Dampfer???

@Syrah

Von einer Überdosis Morphin schläft man nicht einfach ein.
Morphin wird in der Palliativmedizin eingesetzt.

Hat absolut nichts mit aktiver Sterbehilfe zu tun.

@Casa_blanca
aber wenn man sehr sehr krank und ist und von daher schwach dann vielleicht schon, oder wie ist das? Kennst du dich da aus?

@Syrah

Wenn das erste Mal Morphin verabreicht wird, muss das unter strenger Überwachung geschehen.

Es ist die richtige Dosis wichtig. Zu wenig wirkt nicht ausreichend, zu viel kann den Tod herbeiführen.
Aber das ist kein "einschlafen".
Weitere Ausführung möchte ich mir hier sparen.

@Orbiter...

Orbiter... schrieb:Wieso hat das nichts damit zu tun? Was ist, wenn seine Tochter schwere Schmerzen erlitt?

... du hast was geschrieben von einem, der seine Tochter umgebracht hat, weil sie nach einem Unfall entstellt war. Das klingt nicht nach 'Sterbehilfe bei Kindern' im Sinn dieses Threads.