Gedanken zum Tod

Ich persönlich denke oft an den Tod. Bzw. mir ist bewusst, dass es jederzeit enden kann. Ich habe tw. sogar Angst, dass ich gewisse Sachen im Leben nicht mehr erleben werde, weil ich es vor mir herschiebe oder ähnliches.
Ich glaube nach einem Leben nach dem Tod. Und glaube nicht, dass man als Körper und Seele einfach so nicht mehr existiert. Der Körper verfault aber ich glaube nicht, dass auch die Seele mitstirbt. Ich möchte auch, dass Menschen im nächsten Leben für ihre Taten bestraft/belohnt werden und nicht einfach so davonkommen.
Aber es hat bei mir hauptsächlich religiöse Gründe. Auch wenn es das Leben nach dem Tod nicht gibt, finde ich es nicht schlimm. Vielleicht ist der Gedanke einfach nur so schön, dass man seine Lieben wieder trifft. Immerhin ist kein Toter zurückgekehrt um von der (nicht)-existierenden nächsten Welt zu berichten.^^
Ich versuche mein Leben so gut es geht zu lebenswert zu gestalten.
Mir persönlich tut es viel mehr weh, wenn ich daran denke, dass mein Mann/Familie und Freunde ohne mich sein werden. Das schmerzt am meisten. Aber sterben werden wir alle.

@Mirhook
Gemessen am Alter des Universums, ist das Leben hier ein flüchtiger Moment. Die meiste Zeit warst du woanders. Im Prinzip kehrst du nur in den Zustand vor deiner Geburt zurück. Es geht wieder nach Hause.

Wenn ihr nicht gerade Pickel schlagt bei dem Gedanken, RTL zu sehen, empfehle ich
heute um 21:15 Uhr "Das Jenke-Experiment" von und mit von Wilmsdorff (übrigens
einer der fantastischsten Männer, die ich kenne). Er berichtet aus einem Berliner
Sterbehospiz und begleitet Menschen, denen nicht mehr viel Zeit bleibt.
@all

@Mirhook

Es gab Zeiten, da hatte ich ein nahezu familiäres Verhältnis zu "Freund Hein". Der Tod gehört nun mal zum Leben dazu. In meinem Alter, kurz vor 60 und angesichts der vielen Verwandten, Freunde und Bekannten, die man schon zu Grabe getragen hat oder die im Sterben liegen, lässt sich der Gedanke an die eigene Sterblichkeit nicht ganz verdrängen. Aber intensiver beschäftige ich mich damit wohl erst nach dem Tode. Dann habe ich ein paar Ewigkeiten Zeit dazu. Bis es so weit ist, wird erst einmal trotzig weiter gelebt.

@Mirhook
(Scheinbar unbegründete) Angst vor dem Tod ist eine schöne Angst. Sie zeigt, dass du alles tun willst, um dein Leben zu genießen, und kein Potenzial unausgeschöpft zu lassen.

Wenn das das einzige ist, was dich stört, dann bist du physisch und psychisch perfekt gesund!

@Mirhook

Ich kann mir das gut vorstellen, was du beschreibst, aber mit der Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, das Leben irgendwie 'rumzukriegen', denn , wenn man kein gutes Karma hat, verhält es sich genau so, wie es @SagopaKajmer beschrieben hat. Zum Kotzen.

Man fühlt sich ohnmächtig und total allein gelassen. Aber das muss nicht so sein: Du kannst dich immernoch von anderen, gläubigen Menschen beeinflussen lassen, die dir Stärke und Halt geben können.
Schlussendlich glaube ich, dass genau das nach dem Tod passiert, was du dir am sehnlichsten wünscht: Bei mir ist das unendlicher Friede und Beendigung vom Scheiss-Karma!

@8house
Darf ich fragen was du mit dem schlechten Karma meinst? Das würde mich intressieren.

@liaewen
sicherlich: wenn du innerlich genau spürst, dass du über bestimmte Grenzen nicht hinausgehen kannst, weil deine frühkindlichen Konditionierungen so stark sind, dass du sie niemals auflösen kannst.

Vielleicht auch, obwohl schon fast alles ausprobiert wurde, mittels Psychotherapie oder Hypnose etc!

Ich habe sogar schon selber ein Hypnose-Kurs an der Uni besucht, aber das funktioniert bei mir nicht.

Ich glaube auch nicht daran, dass es nach dem Tod weiter geht. Ich weiß nicht, was vorher war und so wird es auch nachher sein, oder ein ewiger Schlaf, so stelle ich mir den Tod vor und das sind meine Gedanken dazu.

Liebe Grüße
Luma30

Doors schrieb:. Dann habe ich ein paar Ewigkeiten Zeit dazu. Bis es so weit ist, wird erst einmal trotzig weiter gelebt.

Genau!
Vor ein paar Wochen ist mein geliebter Bruder gestorben. Das war richtig schrecklich..er war mein Lebensinhalt!
Letztes Jahr ein Freitod eines Freundes, davor das einer Freundin..als Kind in der Familie...Tod und wieder Tod..ganz normal?
Und dann hört man teilweise von Gleichaltrigen, dass sie sich noch nie damit beschäftigt haben, weil es einfach nicht ihr Karma ist!
und so weiter und so fort, wenn man so will.
Alle Menschen, die ich hab sterben sehen waren weder alt noch gebrechlich, sondern haben ihren Tod frei gewählt oder hatten einen Unfall und alle waren jünger als ich heute und wollten leben... Was für eine 'Oberkackscheissendreckspisse'!!!

@8house
Ok, das muss schon schlimm sein, wenn Leute um einen herum sterben und dann noch jund sind.. Vor allem wenn die den Tod selber wählen. Das nimmt einen sicher mit. :/

@liaewen

manchmal ist es so, dass ich bete, obwohl ich schon länger nicht mehr an Gott glaube. Aber was bleibt einem noch?
Danke für deine Anteilnahme; es tut einfach gut, wenn mal jemand einfach 'versteht'. :)

Klar, im Angesicht all der vielen Fragen, die man sich noch beantworten will, all des Positiven, was man erleben kann, all der Arbeit an sich selbst, die man noch leisten kann, und all dem, mit was man sich noch gerne beschäftigen möchte, all den Aufgaben, die man noch gerne lösen möchte - im Angesicht all dessen ist der Tod ein Ärgernis. Auch gibt es Aktivitäten, die eigentlich immer wieder Freude bereiten, auch wenn sie monoton erscheinen und sich wiederholend. Zumindest, solange sie nicht von Anderem überdeckt werden oder man sie nicht ausführen kann. Aber da der Tod mit an grenzender Wahrscheinlichkeit jeden irgendwann mal einholt, muss man sich Wohl oder Übel mit ihm beschäftigen. Mit einem eventuellen Jenseits ebenso wie mit der Frage, was er denn überhaupt sei und sich darauf vorbereiten. So sehe ich das jedenfalls.

Ansonsten derweil immer gut auf seine Gesundheit achten und nicht durch ungesunden Lebenswandel diese Sache eventuell vorausziehen.

libertarian schrieb:Ansonsten derweil immer gut auf seine Gesundheit achten!

Das meine ich ernst! :)

Hey @8house

Schöne Tasse. Ein menschliches Leben scheint mir sowieso oft viel zu kurz, auch wenn es in das Alter hineinreicht. Ich halte von diesen Mottos gemäß 'Kannst morgen auch schon vom Auto überfahren werden' überhaupt nichts.

Ich glaube nicht an ein Weiterleben nach dem Tod, aber sollte es das geben, wäre es eine angenehme Überraschung (sofern ich nicht im Feuer schmore). :)

libertarian schrieb: Ich halte von diesen Mottos gemäß 'Kannst morgen auch schon vom Auto überfahren werden' überhaupt nichts.

Nö..ich eigentlich auch nichts. Morgen ist genauso fürn Arsch wie übermorgen, stehste?

Ich kann nur für gute Laune sorgen, indem ich kurzzeitig auflege und die leutz zum abspacken bringe!
Wenigstens eine kleine Mission. Liebst Shelly!

Hey @8house

Konstruktiven Hedonismus halte ich für ganz gut. Aber wenn man durch Hedonismus einer Leere entfliehen möchte, die irgendwo im Hintergrund zu lauern scheint, dann möchte ich das mal erneut bedenken. Denn vielleicht kann man aus gerade dieser Leere unendlich schöpfen. Ist jedenfalls eine gute Frage. Eine Leere, die sich in Fülle wandeln könnte. Was aber nicht heißt, dass man nicht hernach, nach dieser Fülle, immer noch hedonistischen Aktivitäten nachgehen könnte. Nur eben eventuell in einem veränderten Bewusstsein und weniger als Flucht. Aber gute Frage.

@libertarian

Ich habe Angst vor der Fülle! Ich hatte gleichzeitig das Gefühl der totalen Leere, konnte mich aber selber nicht beseitigen ( Feigheit, Suizid), also blieb mir nur das 'Hier und Jetzt' und das 'Krachmachen'!

Hey @8house

Dann mach' was dir Spaß macht; in diesem Sinne das Auflegen. Für mich ganz klar. Ich verstehe aber nicht, warum du Angst vor der Fülle hast. Ist denn nicht die Fülle das Leben und die Freude schlechthin? Was verstehst du hier unter Fülle?