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Kollege verdient... zu wenig!

72 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kapitalismus, Kommunismus, Gehalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kollege verdient... zu wenig!

04.04.2014 um 23:06
@Wraithrider

Achso, für mich hörte sich dein Schlusssatz stark nach "Lob aussprechen" an...
^^Jo, aber hast Recht!

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04.04.2014 um 23:10
Vielleicht würden sich einige besser fühlen, wenn sie den Lohn nicht immer an dem Wort verdienen festmachen würde, das bringt zwar nicht mehr in den Geldbeutel, hat aber einen kleinen psychologischen Effekt. Verdienst bezieht sich nämlich nicht selten auf eine herausragende Leistung. Wenn der Kollege dann mehr verdient, wird er wohl besser sein. Ist er nicht zwangsweise, er macht nur mehr Geld weil er mehr Erfahrung hat, länger im Betrieb ist, sich besser verkauft ...


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05.04.2014 um 11:41
@Wraithrider
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Mal unabhängig davon, dass wir ja nicht im Kapitalismus leben
Die BRD enthält alle Merkmale des Kapitalismus, zum Beispiel:

- Privateigentum und Vergrößerung des Eigenkapitals stehen an erster Stelle
- Angebot der Arbeitskraft auf dem "Arbeitsmarkt"
- Abhängigkeit von den Produktionsmitteln des Arbeitgebers
- Märkte üben wachsenden politischen Einfluss aus
- Kultur, Bildungsangebote und Soziales unterliegen den Regeln des Marktes
- Solidarität und Eigeninitiative sind unrentabel und werden daher nicht benötigt


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05.04.2014 um 11:47
Schon der erste Punkt trifft ja nicht zu. Die Punkte zwo und drei sind ebenso Merkmale für eine soziale Marktwirtschaft, nicht ausschließlich für Kapitalismus. Der "wachsende politische Einfluss" ist mir zu schwammig, um dazu etwas sagen zu können, wachsen kann ein Einfluss auch im Kommunismus. Punkt 5 ist definitiv nicht zutreffend. Teils leider.
Und ob Solidarität und Eigeninitiative unrentabel und unnötig sind, darüber ließe sich wiederum ausgiebig streiten, aber vorhanden sind sie.

Woher stammt diese Kapitalismus-Definition? Klingt für mich ziemlich seltsam.


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05.04.2014 um 11:53
Wir leben nicht im Kapitalismus, sondern in einer sozialen Marktwirtschaft...

evtl. hilft dieser Link...
http://www.handelsblatt.com/politik/international/kapitalismuskritik-marktwirtschaft-und-kapitalismus-sind-nicht-dasselbe/5808584-3.html (Archiv-Version vom 30.10.2013)


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05.04.2014 um 11:54
@Wraithrider
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Schon der erste Punkt trifft ja nicht zu.
Selbstverständlich trifft dieser Punkt zu.
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Die Punkte zwo und drei sind ebenso Merkmale für eine soziale Marktwirtschaft
Der Begriff "sozialer Marktwirtschaft" ist neoliberaler Neusprech für Kapitalismus mit angeschlossenem Sozialsystem, welches aber ebenfalls den Regeln des Marktes unterworfen ist. So wird zum Beispiel die Qualität der Betreuung im Altersheim danach gesteuert, wieviel Geld bei dem Rentner abzuschöpfen ist.
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Der "wachsende politische Einfluss" ist mir zu schwammig, um dazu etwas sagen zu können, wachsen kann ein Einfluss auch im Kommunismus.
Wenn dir nicht klar ist, wie ein Markt die Politik beeinflusst, dann solltest du dich mal über das Thema TTIP informieren:

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2013/11/08.mondeText1.artikel,a0003.idx,0

Dazu gibt es hier sogar einen Thread:

Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Punkt 5 ist definitiv nicht zutreffend.
Der ist sowas von zutreffend, das geht schon gar nicht mehr. So sind zum Beispiel Bildungsangebote kostenpflichtig und werden nur angeboten, wenn sie für den Bildungsträger rentabel sind.


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05.04.2014 um 12:02
@KillingTime

Wenn du nur die Einteilung zwischen Kapitalismus und Kommunismus siehst (was falsch ist).... ja, dann leben wir wohl im Kapitalismus.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Privateigentum und Vergrößerung des Eigenkapitals stehen an erster Stelle
Die Privatisierung nimmt zu, aber was ist das Problem?
Oder forderst du wieder Staatseigene Betriebe?
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Angebot der Arbeitskraft auf dem "Arbeitsmarkt"
Ja klar, Arbeit, Kapital, Boden.... die Produktionsfaktoren werden alle auf dem Markt angeboten.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Abhängigkeit von den Produktionsmitteln des Arbeitgebers
Diese Aussage trifft auf wirklich alles zu. Auch auf den Kommunismus!
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Märkte üben wachsenden politischen Einfluss aus
Ja, die Märkte (Lobby) nimmt einen Teil in der politischen Mitsprache ein, aber nicht einen wachsenden. Im Kommunismus entscheidet die Partei alles :D (und das nichtmal demokratisch :D)
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Kultur, Bildungsangebote und Soziales unterliegen den Regeln des Marktes
Was für Regeln des Marktes? Angebot und Nachfrage?
Also beim Bildungsangebot sehe ich höchstens die Spaltung zwischen staatlichen Schulen und Privatschulen, aber der Anteil ist verschwindend gering!
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Solidarität und Eigeninitiative sind unrentabel und werden daher nicht benötigt
Sag mir, dass Deutschland unsolidarisch ist und ich lösche diesen Thread aus meiner Liste :D


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Wraithrider Diskussionsleiter
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05.04.2014 um 12:03
Selbstverständlich trifft der Punkt nicht zu. Es gibt dermaßen viele Regulative, die vor Privateigentum und Eigenkapitalvergrößerung gehen, dass man es kaum überblicken kann. Das ist teilweise gut, teilweise nicht so gut, aber ganz sicher nicht kapitalistisch.

"Kapitalismus mit angeschlossenem Sozialsystem" ist dann wohl der neosozialistische Neusprech für die soziale Marktwirtschaft. Kapitalismus zeichnet sich ja grade dadurch aus, dass auf sowas keine Rücksicht genommen wird. Dass wir in Gesundheits- und Pflegefragen ein Zwo-Klassen-System haben, in dem die ärmere Klasse teilweise von der reicheren Klasse querfinanziert wird, ist richtig, aber auch das ist ja ausdrücklich wieder nicht kapitalistisch.

Mir ist schon klar, dass sich Markt und Politik beeinflussen. Aber "der Einfluss wächst" kann alles und nichts bedeuten und ist überhaupt nicht zur Kategorisierung eines Wirtschaftssystems geeignet.

Und die Kostenpflichtigkeit der Bildungsangebote ist ja wohl als Witz gemeint? Schau dir doch mal an, was man für Kindergarten, Schule, Ausbildung, Studium beim Bildungsträger so zahlen muss. Das sind lächerlich geringe Summen, die in einem kapitalistischen System nie möglich wären.


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05.04.2014 um 12:19
@xXGEH-H-EIMXx
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Wenn du nur die Einteilung zwischen Kapitalismus und Kommunismus siehst (was falsch ist).... ja, dann leben wir wohl im Kapitalismus.
Ein Vergleich zwischen Kapitalismus und Kommunismus ist zulässig, um deren Unterschiede zu vergleichen. Ich gebe aber zu bedenken, dass nicht ich den Begriff Kommunismus ins Spiel gebracht habe.
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Die Privatisierung nimmt zu, aber was ist das Problem?
Das Problem dabei ist, dass tatsächlich alles privatisiert werden wird, auch Dinge, die schon in privaten Händen von Konzernen sind. Die Machtkonzentration führt dazu, dass selbst die Expropriateure wiederum von anderen Expropriateuren expropriiert werden. Dies betrifft alle Bereiche des Lebens. So wird auch die Privatsphäre (zum Beispiel der Aufenthaltsort in Facebook) gewinnbringend vermarktet.
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:forderst du wieder Staatseigene Betriebe?
Ich fordere gar nichts. Ich analysiere und stelle fest. Zum Beispiel lässt sich feststellen, dass in Russland, wo seit Putins Zeiten wieder Betriebe verstaatlicht werden, der allgemeine Wohlstand zugenommen hat (im Gegensatz zu Jelzins Zeiten, wo alles an die Westmächte verscherbelt wurde).
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Diese Aussage trifft auf wirklich alles zu. Auch auf den Kommunismus!
Das ist falsch. Im Kommunismus gehören die Produktionsmittel per Definition dem Volk, und keinem privaten Anteilseigner.
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Ja, die Märkte (Lobby) nimmt einen Teil in der politischen Mitsprache ein, aber nicht einen wachsenden.
Du hast dich noch nicht über TTIP informiert, nehme ich an. Ich würde dich bitten, das nachzuholen, vielleicht setzt dann bei dir ein Umdenken ein. :)
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Im Kommunismus entscheidet die Partei alles
Das ist falsch. Im Kommunismus entscheidet per Definition die Gesellschaft. Da es bisher noch keine kommunistische Gesellschaft gegeben hat (vielleicht abgesehen von den frühen Urchristen), konnten wir das bislang nicht beobachten. Nein, die DDR oder Nordkorea hatten mit Kommunismus kaum was tun.


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05.04.2014 um 12:27
@Wraithrider
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Es gibt dermaßen viele Regulative, die vor Privateigentum und Eigenkapitalvergrößerung gehen, dass man es kaum überblicken kann. Das ist teilweise gut, teilweise nicht so gut, aber ganz sicher nicht kapitalistisch.
Dann bringt doch mal ein paar Beispiele oder wenigstens Argumente, anstatt nur herumzuschwurbeln. Sonst führt diese Diskussion ins Leere.
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Kapitalismus zeichnet sich ja grade dadurch aus, dass auf sowas keine Rücksicht genommen wird.
Das wird es doch auch nicht. :) Selbst bei Allmystery wird sowas thematisiert:

Sozialer Notstand im allseits hilfsbereiten Deutschland
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Dass wir in Gesundheits- und Pflegefragen ein Zwo-Klassen-System haben, in dem die ärmere Klasse teilweise von der reicheren Klasse querfinanziert wird
Hä?? Das genaue Gegenteil ist der Fall: die reichere Klasse wird von der armen Klasse finanziert, ansonsten wäre sie nicht reich. Aber ich finde es beruhigend, dass du mittlerweile die Existenz von Klassen eingestanden hast. :)
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Schau dir doch mal an, was man für Kindergarten, Schule, Ausbildung, Studium beim Bildungsträger so zahlen muss. Das sind lächerlich geringe Summen, die in einem kapitalistischen System nie möglich wären.
Da fließen ganz beträchtliche Summen, die die Bevölkerung so nicht mitbekommt, weil das meiste davon über Steuergelder läuft.


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05.04.2014 um 12:36
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Da es bisher noch keine kommunistische Gesellschaft gegeben hat
So ist das haeufiger mit theoretischen Systemen, die Realitaet macht da nicht mit. Niemand weiss ob Kommunismus ueberhaupt funktioniert oder jemals funktionieren wird weil es, vage ausgedrueckt, gegen natuerliche Instinkte geht und diese sich nur schwer unterdruecken lassen.

Unterschiedliche Bezahlung abzuschaffen hat bisher immer nur dazu gefuehrt, dass weniger gearbeitet wird. Man muss schon irgendeinen Anreiz bieten warum es sich lohnt mehr zu tun.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Da fließen ganz beträchtliche Summen, die die Bevölkerung so nicht mitbekommt, weil das meiste davon über Steuergelder läuft.
Du meinst also dass die Gemeinschaft mittels Steuergeldern fuer Kindergaerten bezahlt? Klingt nach Bilderbuchkapitalismus :-)


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05.04.2014 um 12:36
@KillingTime

Deine Aussage besagt, dass die Wirtschaftsordnung Deutschlands dem Kapitalismus zuzuschreiben ist.
Das halte ich für sehr oberflächlich. Es ist eine soziale Marktwirtschaft, da gibt es große Unterschiede (Unterscheidung zwischen Monetarismus, Keynesianismus, ......!)
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Ein Vergleich zwischen Kapitalismus und Kommunismus ist zulässig
Richtig, ein Vergleich zwischen den beiden Wirtschaftsformen kann man machen. Man kommt zwangsläufig aufs Ergebnis, dass Deutschland dem Kapitalismus zuzuschreiben ist. Es gibt aber nicht nur Schwarz und Weiß!
Wenn etwas dunkelblaues zum schwarz "abgestempelt" wird kann man davon ausgehen, dass man Gegenwind bekommt.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Die Machtkonzentration führt dazu, dass selbst die Expropriateure wiederum von anderen Expropriateuren expropriiert werden.
Das ist aber in unserem rechtsstaatlich-demokratischen System nur in gewissen Ausnahmen machbar.
Aber nochmal: Ich habe nicht gesagt, dass der Trend nicht zu sehen ist, gleichwohl verstehe ich nicht, was daran schlimm ist, denn:
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:So wird auch die Privatsphäre (zum Beispiel der Aufenthaltsort in Facebook) gewinnbringend vermarktet.
ich wüsste nicht, dass es einen Zwang gibt bei Facebook einen Account zu haben?!
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Ich analysiere und stelle fest
Gut, dann sag aber nicht, dass die Wirtschaftsform hier dem lupenreinen Kapitalismus zuzuordnen ist!
Da solltest du weiter analysieren, es gibt noch etliche Unterteilungen :)
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Das ist falsch. Im Kommunismus gehören die Produktionsmittel per Definition dem Volk, und keinem privaten Anteilseigner.
Ja, per Definition sind kommunistische Parteien auch demokratisch gewählt :D
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Das ist falsch. Im Kommunismus entscheidet per Definition die Gesellschaft.
Mit den Definitionen haben wir's heute aber
Ja, in einer Demokratie auch :D
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb: Da es bisher noch keine kommunistische Gesellschaft gegeben hat (vielleicht abgesehen von den frühen Urchristen), konnten wir das bislang nicht beobachten
Fuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Nein, die DDR oder Nordkorea hatten mit Kommunismus kaum was tun.
Du bist grade dabei mein Weltbild zu zerstören !
Bei deiner Schwarz-Weiß-Sicht muss es demnach eine kapitalistische Wirtschaftsform gewesen sein? :D :D :D


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05.04.2014 um 12:52
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Du bist grade dabei mein Weltbild zu zerstören !
Bei deiner Schwarz-Weiß-Sicht muss es demnach eine kapitalistische Wirtschaftsform gewesen sein?
Da hat er aber schon recht. Richtigen Kommunismus hat es nie gegeben, so wie Marx ihn beschrieben hat. Alle Versuche in die Richtung endeten in der Uebergangsform.


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05.04.2014 um 12:56
@McNeal
Zitat von McNealMcNeal schrieb:So ist das haeufiger mit theoretischen Systemen, die Realitaet macht da nicht mit. Niemand weiss ob Kommunismus ueberhaupt funktioniert oder jemals funktionieren wird weil es, vage ausgedrueckt, gegen natuerliche Instinkte geht und diese sich nur schwer unterdruecken lassen.
Ja, das ist eine theoretische Betrachtung. Man könnte vermuten, dass es funktionieren würde, denn bei den frühen Urchristen hat es ja auch funktioniert (bevor die Machtkonzentration durch die Religion überhand genommen hat). Ob das gegen "natürliche Instinkte" geht, der Mensch also von Grund auf schlecht ist, müsste man tatsächlich mal analysieren. Es gibt diverse biologische Betrachtungen in dieser Richtung, und grundsätzlich tendiere ich daher auch zu dieser Ansicht. Aber andererseits haben Menschen auch einen Verstand, und können beurteilen, ob ihr Verhalten (also die Ausbeutung von Schwächeren) ethisch vertretbar ist. Wenn du dazu was beitragen kannst, würde ich mich freuen, dann könnten wir diesen Aspekt endlich mal beleuchten.
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Man muss schon irgendeinen Anreiz bieten warum es sich lohnt mehr zu tun.
Ich halte das für ein klassisches Henne-Ei-Problem. Im Kapitalismus lohnt sich Mehrarbeit tatsächlich nur, wenn diese auch gewisse Anreize bietet. Das ist aber nicht die Kernfrage, sondern man müsste überlegen, welche Aspekte eine andere Gesellschaftsordnung der Gesellschaft bieten könnte. Ob dann immer noch Anreize notwendig wären. Oder ob man sogar feststellen würde, Mehrarbeit wäre generell nicht notwendig, um einen durchgängigen Lebensstandard für alle Beteiligten zu bieten.


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05.04.2014 um 13:22
@KillingTime

Was genau meinst du mit Urchristen? Und warum soll es da funktioniert haben wenn sich doch wieder Leute die Macht geschnappt haben? Funktionierender Kommunismus muesste doch stabil sein, sodass entweder kein Verlangen da ist mehr Macht zu bekommen oder dass es durch irgendwelche Mechanismen verhindert wird.

Das Problem ist doch immer wieder dasselbe: Manche Menschen wollen mehr als andere, in irgendeiner Form, sei es Macht, Besitz, Aufmerksamkeit, etc. und in einer Gesellschaft, in der alle gleich sind arbeiten diese Menschen dann dafuer, dass sie gleicher als andere sind.

Diese Eigenschaft muss man auch nicht unbedingt moralisch bewerten und als schlecht deklarieren. Ich wuerde eher sagen dass man diese Energie sinnvoll nutzen sollte sodass die Gesellschaft als ganzes davon profitiert. Aeusserst simpel waere dies zu bewerkstelligen, indem man auch wirklich hohe Steuern fordert und nicht irgendwo deckelt, so wie das in viele Bereichen der Fall ist (Krankenversicherung ...). Loest das Machtproblem zwar noch nicht waere aber mal ein Anfang.


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05.04.2014 um 13:34
@McNeal
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Funktionierender Kommunismus muesste doch stabil sein, sodass entweder kein Verlangen da ist mehr Macht zu bekommen oder dass es durch irgendwelche Mechanismen verhindert wird.
Das ist ein guter Punkt. Ich kann nicht einschätzen, ob eine kommunistische Gesellschaft stabil ist, es sich also um eine sogenannte ESS handelt: Wikipedia: Evolutionär stabile Strategie

Meine Vermutung ist, dass sie es grundsätzlich sein könnte, wenn die Anzahl der Individuen überschaubar bleibt (sogenannte Kleingruppen). Wenn die Gesellschaft zu groß wird, zerfällt sie. Übergeordnete lenkende Instanzen könnten das Problem mit dem Zerfall eindämmen, wären aber eigentlich nicht zulässig.
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Manche Menschen wollen mehr als andere, in irgendeiner Form, sei es Macht, Besitz, Aufmerksamkeit, etc. und in einer Gesellschaft, in der alle gleich sind arbeiten diese Menschen dann dafuer, dass sie gleicher als andere sind.
Solche Menschen müssten sanktioniert oder aus eben jener Gesellschaft ausgeschlossen werden. Aber auch das müsste gesellschaftlicher Konsens sein. Den Menschen dieser hypothetischen Gruppe müsste klar sein, dass es zu Sanktionen kommen wird, wenn sie gegen die gesellschaftlich anerkannten Regeln verstoßen. In dem diese Individuen entfernt werden, bleibt die Gruppe stabil, so meine Vermutung.


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05.04.2014 um 14:21
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Richtigen Kommunismus hat es nie gegeben, so wie Marx ihn beschrieben hat. Alle Versuche in die Richtung endeten in der Uebergangsform.
Also gleich falle ich hier vom Glauben.
Ihr seid die Meister der klassischen Einteilung in Kommunismus und Kapitalismus, schert alles über einen Kamm und jetzt wollt ihr mir weißmachen, dass es keine kommunistische Gesellschaft gegeben haben soll?
Ich nehme mal ein Wikipedia-Definition, die Legitimität sollte jedoch nicht angezweifelt werden!
Kommunismus (lat. communis ‚gemeinsam‘) bezeichnet politische Lehren und Bewegungen, die zuerst die Gütergemeinschaft zum Ziel haben, im weiteren Sinne die klassenlose Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben sein und die Produktion des gesellschaftlichen Lebens rational und gemeinschaftlich geplant und durchgeführt werden soll.
Wenn ihr jetzt zurückrudert mit irgendwelchen kleinlichen Theorie-Aspekten, dann weiß ich auch nicht mehr, wie ich euch überzeugen soll.
Aber bitte begeht nicht den Fehler und setzt Kommunismus mit Marxismus gleich, ich habe stark das Gefühl, dass das hier vermischt wird!
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Man könnte vermuten, dass es funktionieren würde, denn bei den frühen Urchristen hat es ja auch funktioniert
Was für Urchristen? Ich habe jetzt schon mehrmals diese Aussage gehört, aber mir fehlt immernoch eine Definition und eine geschichtliche Einordnung... evtl. könnt ihr mich ja belehren :D
Aber eine Sache sei gesagt:
Waren das einzelne, autonome, kleine Völker mit ihrem System, oder waren das Gesellschaften, die mit heutigen Nationen vergleichbar sind?


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05.04.2014 um 14:26
@xXGEH-H-EIMXx
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:bitte begeht nicht den Fehler und setzt Kommunismus mit Marxismus gleich, ich habe stark das Gefühl, dass das hier vermischt wird!
Weder betreibe ich schwarzweiß-Denken, noch vermische ich Kommunismus und Marxismus. Beide Begriffe wurden nicht von mir in diesen Thread eingeführt!

Auch wenn Deutschland als "soziale Marktwirtschaft" deklariert ist (wobei man heutzutage eher von "marktkonformer Demokratie" spricht), dann ist das zugrundeliegende Wirtschaftssystem immer noch der Kapitalismus.
Zitat von xXGEH-H-EIMXxxXGEH-H-EIMXx schrieb:Waren das einzelne, autonome, kleine Völker mit ihrem System
Diese "Urchristen" würde ich als Solches einordnen.


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05.04.2014 um 14:48
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Solche Menschen müssten sanktioniert oder aus eben jener Gesellschaft ausgeschlossen werden. Aber auch das müsste gesellschaftlicher Konsens sein.
Und dabei gewinnen wie immer die rhetorisch begabten Menschen, die den gesellschaftlichen Konsens zu ihren Gunsten beinflussen koennen. Ausschluss halte ich fuer ein gesellschaftliches Armutszeugnis.

@xXGEH-H-EIMXx

Es reicht halt nicht den ersten Satz aus Wikipekia zu zitieren um den Themenkomplex zu erschlagen, der faechert sich zu weit auf. Im selben Abschnitt findet man u.a. auch
Der Theorie nach heben sich durch die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln nach und nach alle Klassengegensätze auf. Bei diesem Übergang zum klassenlosen Kommunismus werde der Staat, der ein Produkt der polit-ökonomischen Verhältnisse und Ausdruck der politischen Klassenherrschaft ist, nicht abgeschafft, sondern sterbe ab, [9][10] wenn er nicht mehr notwendig, also überflüssig werde.
Zusaetzlich waere es angebracht wenn du meinen Satz auch vollstaendig lesen wuerdest, wenn du auf ihn antwortest. Ich highlighte mal ein Detail:
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Richtigen Kommunismus hat es nie gegeben, so wie Marx ihn beschrieben hat.



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05.04.2014 um 15:38
@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Weder betreibe ich schwarzweiß-Denken, noch vermische ich Kommunismus und Marxismus. Beide Begriffe wurden nicht von mir in diesen Thread eingeführt!
Meine Ausführungen diesbezüglich liegen daran, dass ich das Grauen kriege, wenn jemand die deutsche Wirtschaft dem Kapitalismus zuordnet. Klar, wenn man die Wahl zwischen Kommunismus und Kapitalismus als Überbegriff wählt, ist das keine Frage. Als Beschreibung unserer Wirtschaftsform dennoch zu oberflächlich, weil es sich einfach zu sehr nach freie Marktwirtschaft anhört, ohne Einschreiten des Staates, etc.
Zum zweiten Satz: Das habe ich nie behauptet :)
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Auch wenn Deutschland als "soziale Marktwirtschaft" deklariert ist (wobei man heutzutage eher von "marktkonformer Demokratie" spricht), dann ist das zugrundeliegende Wirtschaftssystem immer noch der Kapitalismus.
Jein... ich wollte dem Missverständnis aus dem Weg gehen, was sicherlich ein Großteil der Forenleser (Bevölkerung) hat, nämlich den Begriff Wirtschaftssystem mit dem Begriff Wirtschaftsordnung zu verwechseln.
Kapitalismus ist soooooo ein Überbegriff, den man eigentlich nie verwenden sollte, um eine Wirtschaftsform zu beschreiben (zumal ihr ja sogar sagt, dass es Kommunismus nie richtig gegeben haben soll, also schließe ich daraus, dass man immer mit "Kapitalismus" richtig fährt, oder wollt ihr jetzt den Sozialismus auch noch einführen?).
Das WIRTSCHAFTSSYSTEM ist ersteinmal abhängig von der WIRTSCHAFTSORDNUNG. Hier unterschiedet man die Marktwirtschaft und die Zentralverwaltungswirtschaft! Diese beiden Begriffe (Wirtschaftssystem und Wirtschaftsordnung) werden oft als Synonyme verwendet, genauso wie Marktwirtschaft=Kapitalismus und Zentralverwaltungswirtschaft=Kommunismus..... das ist falsch.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Diese "Urchristen" würde ich als Solches einordnen.
Ok, dann stimmst du mir evtl. zu, dass solche Systeme nicht auf die heutige Situation zu übertragen sind?! ;)

@McNeal
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Es reicht halt nicht den ersten Satz aus Wikipekia zu zitieren um den Themenkomplex zu erschlagen, der faechert sich zu weit auf. Im selben Abschnitt findet man u.a. auch
Nocheinmal... so wie oben.
Bei dem Wirtschaftssystem geht es ersteinmal gaaaaaanz grob um die Richtung. Willst du mir sagen, dass die Sowjetunion kein kommunistisches Wirtschaftssystem zugrunde legte?
"Die wirtschaftliche Führung lag bei den Zentralorganen der kommunistischen Staatspartei, die über Ziele und Mittel für die Wirtschaft entschieden. Oberstes perspektivisches Ziel war dabei der Aufbau einer kommunistischen Gesellschaft."
Zitat von McNealMcNeal schrieb:Richtigen Kommunismus hat es nie gegeben, so wie Marx ihn beschrieben hat.
Wie kann man denn
1. "richtigen" Kommunismus schreiben? Demnach leben wir im "falschen" Kapitalismus, was eure Aussage revidieren würde.
2. Wie oben schon erwähnt wurde ist eine Theorie (fast) nie völlig zu realisieren.
^^Ich schrieb schon mehrmals: Wollt ihr abstreiten, dass kommunistische Wirtschaftsformen existiert haben?


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