Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

@Bodo
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Noch einmal für ALLE zum Mitschreiben, holt Eure Blöcke raus, ich werde das nächste Woche unangekündigt überprüfen! :note:

Die Anrede "Frouwe" ist im Mittelhochdeutschen eine sehr respektvolle, sogar unterwürfige Anrede für eine vermeintlich gesellschaftlich höhergestellte, verheiratete Frau (Im Vergleich dazu das Fräulein - nicht negativ konnotiert und unverheiratet, ABER höhergestellt).

Da man es einer Frau nicht immer ansah, ob sie gesellschaftlich höhergestellt war, hat sich aus RESPEKT vor den Frauen UND um sie NICHT zu beleidigen oder zu diskreditieren, die Anrede "Frouwe" durchgesetzt, wobei man in diesem Fall IMMER von einer sozial hochgestellten (und höhergestellten) Frau ausging.

Die Anrede einer gesellschaftlich GLEICHGESTELLTEN Frau war "Wip" (Weib), was NICHT negativ konnotiert war.

Wer also eine Frau in einem Brief mit "Frau" anspricht, bezeugt ihr gegenüber HÖCHSTEN Respekt! :D

So und ab sofort fühle ich mich als Frau nicht mehr angesprochen, wenn es heißt "Liebe Fahrgäste, Schwarzfahren kostet 40€"! Super! *ironie aus*

Ilvareth schrieb:Im Ernst, ich finds albern. Da wird sich meiner Meinung nach eine sprachliche Diskriminierung gebastelt, die überhaupt nicht als solche gemeint ist.

Ganz genau, ich finde es einfach nur extrem umständlich, wirklich ALLE Geschlechter unterzubringen. Ich fühle mich weder beleidigt, diskriminiert oder gar vom Patriarchat vergewaltigt. Es gibt andere Probleme um die sich die sog. Feministen kümmern sollten.

Bodo schrieb:vom unternehmerisch tätigen Leistungsempfänger wiederum als Vorsteuer geltend gemacht werden.

Finde den Fehler...

@MissFortune

MissFortune schrieb:Es gibt andere Probleme um die sich die sog. Feministen kümmern sollten.

Word!! Vor allem herrscht auf der ganzen Welt Gewalt gegen Frauen und Kinder. Das wäre eine RIESEN-Baustelle, wenn sie sich mal ausschließlich dafür einsetzen würden. Vielleicht würde da auch was weitergehen.

@Kältezeit
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UND noch mehr sollt Ihr von Eurem Sprach-Inquisitor Fumo lernen, denn Ihr sollt nicht ohne Ahnung sterben! :D

Warum unterschied man eigentlich die sozial hochgestellten Ansprachen Frouwe und Froulein?

Sollte eine Frau mit dem Wort Fräulein diskriminiert werden? NEIN!

Es galt in sozial hochgestellten Kreisen als ABSOLUTER TABUBRUCH, um eine verheiratete Frau (Frouwe) zu buhlen oder sie zu umwerben.

Deswegen war es wichtig, WIE man einander vorgestellt wurde. Da ein Fräulein unverheiratet war, durfte man ihr theoretisch das Umwerben antragen, WAS diese ablehnen oder annehmen konnte:

Mein schönes Fräulein, darf ich wagen,
Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?

(Goethe)

Faust nährt sich hier dem vermeintlich sozial höhergestellten Fräulein (Gretchen) mit dem Anliegen, sie geleiten zu dürfen; was als Beginn eines Umwerbens verstanden werden kann.

Dieser Antrag erfolgte mit ÄUSSERSTER Höflichkeit und Zurückhaltung, um das Fräulein nicht zu beleidigen oder gesellschaftlich zu diskreditieren.

Die Antwort:

Bin weder Fräulein, weder schön, kann ungeleit nach Hause gehen

(grob wiedergegeben) = Ein ziemlich böser Korb für Faust.

@Bodo

Bodo schrieb:Ist natürlich ganz klar übertrieben, aber solche offiziellen Texte kann man schon mal finden -->

Absolut unglaublich! :shot:

:D

So, habt Ihr heute was gelernt? :ask:

@Kältezeit
Es muss Vorsteuerin heißen, richtig? 😜

Ich denke gerade über Folgendes nach: "Liebe Hundebesitzer, bitte nehmt die Hinterlassenschaften eures Hundes wieder mit!"
Ausschließlich biologisch und emotional männliche Personen werden hier aufgefordert, die Kackhaufen des Hundes aufzusammeln, der auch Eigentum des jeweiligen Individuums ist.
Alle anderen dürfen die Tretmine liegen lassen.
Wie diskriminierend....

fumo schrieb:So, habt Ihr heute was gelernt? :ask:

Vielen Dank. Finde ich wirklich interessant! :)

Ilvareth schrieb:Es muss Vorsteuerin heißen, richtig? 😜

Richtig! Ist ja immerhin "die" :troll:

Ilvareth schrieb:Ausschließlich biologisch und emotional männliche Personen werden hier aufgefordert, die Kackhaufen des Hundes aufzusammeln, der auch Eigentum des jeweiligen Individuums ist.

Und die weiblichen Hunde, ähm, Hündinnen, dürfen scheißen wie es ihnen beliebt, ohne dass Herrchen oder Frauchen ihre Tretminen beseitigen müssen. :note:

@Kältezeit
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Und noch eine Info, WEIL ich ein kranker Freak bin! :troll:

Wenn ich heute vor einem Menschen stehe, den ich optisch als Frau erkenne und spreche diesen Menschen mit "Guten Tag, Frau Meier" an, dann hat das nichts damit zu tun, dass ich zu blöd bin, zu erkennen, dass es sich um eine Frau handelt, denn ich SEHE die Person ja vor Augen....

Ich bezeuge ihr mit der Ansprache " Frau" IMMER noch meinen Respekt und betrachte sie als sozial höhergestellt, auch wenn wir das meistens nicht mehr wissen oder am Wort Frau nicht mehr erkennen können.

Im Laufe des semantischen Wandels des Wortes "Frau" müsste ich heute korrekterweise sagen:" Guten Tag, Edelfrau Meier", damit man meine respektvollen und höflichen Absichten besser erkennen kann! :D

@all

*Sich den Schweiß von der Stirn wischt*

Ich glaube, dass ich Euch nun hinreichend belegen konnte, dass Femen-Deutsch undurchdachter Schwachsinn und Unfug ist.

Gehet nun wieder hinaus in die Welt und schreibt Studentenwerk oder Hundebesitzer oder Bäcker, denn diese Worte sind frei von Sünde! :Y:

Ich habe fertig! -.-

fumo schrieb:dass ich Euch nun hinreichend belegen konnte

Ich freue mich, dass du deinen Respekt vor uns allen zum Ausdruck bringst, indem du entgegen der geltenden Rechtschreibregeln das "Euch" mit einem Großbuchstaben am Anfang schreibst. 😄

@Kältezeit
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Nein, ich bin doch noch nicht fertig! :troll:

Bevor jetzt jemand kommt und fragt: " Warum hat man in Frau und Fräulein und nicht in Herr und Herrlein unterschieden? DAS IST VERGEWALTIGUNG!" NEIN, ist es nicht!

Der Impuls des Umwerbens musste stets vom Mann kommen, es galt als Tabubruch, wenn eine Frau um einen Mann gebuhlt hätte; was es nur in abfälliger Literatur überhaupt gibt. Eine Frau, die etwas auf sich hielt, hätte nicht um einen Mann gebuhlt.

Es war von daher IMMER klar, dass der Mann single sein musste, wenn er sich einer Frau näherte und deswegen musste man nur zwischen Frau und Fräulein unterscheiden und nicht in Herr und Herrlein.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Ich freue mich, dass du deinen Respekt vor uns allen zum Ausdruck bringst, indem du entgegen der geltenden Rechtschreibregeln das "Euch" mit einem Großbuchstaben am Anfang schreibst

Schön, dass es Dir aufgefallen ist; ich verwende diese Schreibweise bewusst hingegen der bestehenden Ordnung. ^^

@Ilvareth
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Und immer weiter gehts! :trollking:

Man könnte ja jetzt schreien, dass eine Frau über ihren Familienstand definiert wurde "DAS IST VERGEWALTIGUNG!" NEIN, ist es nicht!

Die Bezeichnung Frouwe hatte eine nicht zu unterschätzende Schutzfunktion für Frauen, die man nicht vergessen darf.

Eine Frau, die sich zu einem gesellschaftlichen Anlass mit Frouwe ansprechen ließ, machte JEDEM Mann klar, dass sie nicht bereit war, umworben zu werden.

Sie konnte sich also über die korrekte Ansprache Distanz verschaffen, wenn sie nicht bereit zu einem "Flirt" war. Das ging übrigens auch, wenn sie eigentlich noch ein Fräulein gewesen ist.

Die Frau machte am Anfang eines Abends klar, was möglich war und was nicht möglich war für Männer und JEDER hielt sich daran!

Interessant wird es, wenn eine Frau verwitwet war. Hier kommt der Aspekt des sich nähern dürfens besonders stark zum Ausdruck.

Ließ sich die Witwe als Frouwe vorstellen, war es ein absoluter Tabubruch, diese Frau zu umwerben, AUCH wenn der Mann bereits tot war - EGAL wie lange der Mann tot war, das konnten 10 Jahre sein.

Ließ sich die Frau jedoch als Witfrouwe vorstellen, so bedeutete das zwar, dass sie sich im Moment zwar in Trauer um ihren verstorbenen Mann befand, jedoch war es nach Einhaltung einer angemessenen Trauerzeit (in der Regel 1-2 Jahre, teilweise weniger) möglich, ihr wieder die Werbung anzutragen - sie schloss es in diesem Moment nicht in GÄNZE aus.

Man sieht also, WIE respektvoll der Umgang mit Frauen war!

@fumo
Dafür gibt's doch heute entsprechende Seiten im Netz, bei denen man seinen Beziehungsstatus einträgt 😉

@fumo

Mich hat der Versuch, mit populistischem Stammtischgeschwätz der Sorte „ Kampfemanzen weg „
nicht überzeugt.
Jemand, der nicht mal in der Lage ist ( eher, nicht Willens ) in einem Rundschreiben, die einfachen Worte „ Kollegen und Kolleginnen „ zu benutzen, ist meiner Meinung nach auch nicht in der Lage, sachlich über das Thema zu diskutieren.
Für mich macht das Ganze hier eher den Eindruck einer Spelunkenrunde, mit Freibier für die User, die die Meinung des TE teilen, um sich gegenseitig ein paar lustige Schenkelklopfer zu bescheren.
Mehr nicht.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Dafür gibt's doch heute entsprechende Seiten im Netz, bei denen man seinen Beziehungsstatus einträgt 😉

Das ist richtig, da sich die Bedeutung des Wortes Frau gewandelt hat, ist es heute nötig, zu ergänzen, ob sie verheiratet ist oder nicht, um sich ihr angemessen nähern zu können.

Hätten die Femen-Hexen nicht das Wort Fräulein als sexistisch verteufelt, könnte man den Familienstand auch weiterhin aus dem Begriff erschließen! :D

Was mich interessieren würde: Wie sieht es denn in anderen Sprachen aus? Beispiel englisch: Miss/Madam, französisch: mademoiselle/madame, spanisch: senorita/seniora... Gibt es dort die gleichen Diskussionen wie hier im deutschsprachigen Raum? Muss mich gleich mal auf Googlesuche machen ;)

fumo schrieb:Hätten die Femen-Hexen nicht das Wort Fräulein als sexistisch verteufelt, könnte man den Familienstand auch weiterhin aus dem Begriff erschließen

Bist du Herrlein oder Herr? Männeken oder Mann?