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Die letzte Entscheidung!

56 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Tod, Sterben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzte Entscheidung!

10.07.2014 um 17:31
Hallo alle miteinander!

Aufgrund diverser Ereignisse in meinem Berufsleben möchte ich die Frage mal in die Runde schmeißen.

Hat jemand von euch eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht oder sonstiges, was hinterlegt wer im Falle einer Erkrankung oder anderer Geschehnisse ueber euch entscheiden kann? Habt ihr hinterlegt, ob ihr im Falle einer Unzurechnungsfähigkeit, im Falle eines Unfalls intensivpflichtige Maßnahmen wie Beatmung, künstliche Ernährung oder sonstiges toleriert?

Oder aber gibt es welche in eurer Familie, in eurem Freundeskreis, die euch dazu auserwählt haben im Falle dessen ueber Sie zu entscheiden?
Wie kommt ihr mit der Situation zurecht, eine Entscheidung ueber ein anderes Leben treffen zu müssen?
Ich hatte nun innerhalb kürzester Zeit 2 Fälle von Patienten, wo der Ehemann die Entscheidung traf, dass alles Maßnahmen unterbunden werden, bezog sich hier auf sämtliche Medikamente und künstilche Ernährung.. in meinen Augen ist diese Maßnahme auch "verhungern" lassen, weshalb ichd amit haderte, die Sondenkost wirklich abzunehmen...wenn man sowieso davon ausgeht, dass jemand nicht mehr lange lebt, muss er dann "verhungern"?

Ich haette gerne sämtliche Meinungen dazu.. und hoffe auf eine rege Beteiligung, in diesem grenzwertigen Thema..

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10.07.2014 um 17:39
Hab es überlegt aber da ich selbst ne zeit lang im Krankenhaus gearbeitet habe gibt es Dinge wo ich sage "wozu soll ich es schriftlich festhalten wenn sich nicht drann gehalten wird."
Bei meinen Eltern ist es schon geklärt ohne Schriftstück meine Mutter lässt höchstens eine Vollmacht schreiben das ich mich um das zeug kümmern.


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10.07.2014 um 17:41
@Dr.AllmyCoR3
Immer direkt alles abgeben, bei einem Aufenthalt, was man hat.. in der Regel wird das bei uns direkt hinterlegt und dick fett ueberall drauf geschrieben.. ansonsten im Zweifelsfall immer Lebenserhaltend..


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10.07.2014 um 17:43
@Bassmonster
Zitat von BassmonsterBassmonster schrieb:@Dr.AllmyCoR3
Immer direkt alles abgeben, bei einem Aufenthalt, was man hat.. in der Regel wird das bei uns direkt hinterlegt und dick fett ueberall drauf geschrieben.. ansonsten im Zweifelsfall immer Lebenserhaltend..
Klingt gut. Aber bei spontanen, schweren Unfällen schwierig.


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10.07.2014 um 17:44
Wenn man nicht alles detailliert aufschreibt ist man am arsch.
Hab ne Frau gesehen die wollte keine PEG was machen die Kinder als sie dann kaum noch ansprechbar war!? Nasen Sonde legen lassen weil es rechtlich möglich ist, ist ja keine PEG stand nix drann das sie keine künstliche Ernährung will und die Kinder können nicht loslassen.
Na danke bevor ich als Kartoffel ende geb ich mir lieber die Kugel wenn möglich -_-


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10.07.2014 um 17:45
Ups zweimal :D kann man posts auch wieder löschen!?


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10.07.2014 um 17:46
Ich glaube, diejenigen die sich was um mich scheren würden ein Abschalten nicht über's Herz bringen und allen anderen kann ich nicht genug vertrauen, dass sie tatsächlich abschalten.
Ne Verfügung hab ich aber keine, hat sich iwie noch nie ergeben und ich hoffe einfach, dass ich im Fall der Fälle grade auf dem Motorrad sitze und schnell genug bin, dass sich die Frage gar nicht erst stellt.

Das eigentliche Problem in Deutschland ist ja, dass Sterbehilfe verboten ist.


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10.07.2014 um 17:48
Zitat von WraithriderWraithrider schrieb:Das eigentliche Problem in Deutschland ist ja, dass Sterbehilfe verboten ist.
nur die aktive.
die passive nicht.


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10.07.2014 um 17:49
@Dr.AllmyCoR3
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:Ups zweimal :D kann man posts auch wieder löschen!?
Ja, schreib die Verwaltung an und ersuche um Löschung wegen Doppelpost. Klicke auf "melden" bei einem der Beiträge und begründe es.


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10.07.2014 um 17:50
@Aether
Ja gut, da tritt es in Kraft lebenserhaltend zu arbeiten, zumal man von der Unfallstelle aus, wo die erste und wichtigste HIlfe anfängt, nicht abschätzen kann, wie es ausgeht..

Ich denke nämlich dass gerade sowas der springende Punkt ist, wo viele sagen ich möchte das nicht, da die Lebensqualität einfach weg ist, eine alte Dame anfang 80, sehr pflegebedürftig bettlägerig, gibt keine Antwort mehr.. reanimieren? Wo führt das hin? Auch hier hat es lange gedauert und viele Gespräche zwischen Arzt und Ehemann, dass dieser loslassen konnte und die Einsicht gezeigt hat, dass er sich selber nichts gutes tut, wenn er täglich ins Krankenhaus rennen muss und seiner Frau in dieser Situation auch nicht, das einzige was sie hätte noch retten können, wäre eine Operation und die Narkoseärztin sagte dem Ehemann eiskalt, wenn ich ihre Frau in diesem Zustand operiere, wird sie auf dem Tisch liegen bleiben..

@Wraithrider
Naja, Sterbehilfe verboten.. wenn man an nem Zustand ist.. wo es kaum voran geht, man jemanden hat der sagen kann alle Gerätschaften aus..in der Regel wird dann, je nach Patientensituation mit Medikamenten gearbeitet um palliativ zu arbeiten, sprich den Weg zum endgültigen lindern.. die Schmerzen die aufkommen nehmen.. ein geschwächter Körper kann mit der Zeit ein Medikament wie Morphin nicht richtig verarbeiten, somit läuft es dann auf den Tod hinaus.
Aktive Sterbehilfe ist verboten, das Prinzip von dem ich rede ist die passive Sterbehilfe, unter anderem auch als Palliativ Care bekannt..
Bei der aktiven Sterbehilfe, muss derjenige, der sie beziehen möchte auch zu 100% mündig sein, um diese Entscheidung treffen zu können, habe ich jetzt eine oben beschriebene Omi da liegen, wie soll ich dieser Frau eine Pille aushändigen, die ihr Leben beendet? Denn es ist nur gültig, wenn diese Person diese Pille auch selbstständig schluckt..


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10.07.2014 um 17:53
Klar ist es eine schwere Entscheidung aber da ich weiß das meine Mutter es so will, respektiere ich ihren Wunsch auch.
Ich denke da ich aus dem Berufsfeld komme sehe ich die Dinge auch ein wenig anders und weiß relativ gut wann man Schluss machen sollte.
Also ich möchte nicht das meine Mutter Wochen oder Monate lang vegetiert bis sie dann stirbt (was hoffentlich mal mindestens noch 40-50jahre dauert)


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10.07.2014 um 17:57
@Dr.AllmyCoR3
Ja, es muss alles kleinlaut vorliegen, deshalb finde ich es nicht verkehrt, solch eine Verfügung mit einem Arzt an der Seite auszufuellen, gibt doch sicher auch Schriften, die einem sowas vereinfachen..
Ich finde es eben wirklich schwer in solchen Situationen korrekt zu handeln..Ich kann schlecht reinschreiben "wenn et jetzt jar keinen auswech mehr für mich jibt, dann bitte alles aus!!!", hätte es vllt doch noch einen Ausweg gegeben?
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:Ich denke da ich aus dem Berufsfeld komme sehe ich die Dinge auch ein wenig anders und weiß relativ gut wann man Schluss machen sollte.
gewagte Aussage. Wann ist denn für dich Schluss? Gibt es ne Definition, wo du sagst jetzt ist Feierabend? Was ist, wenn es für deine Mutter eine Situation wäre, die sie durchaus noch tolerieren würde?
Vor ein paar Wochen haben wir ne Patientin für so gut wie Tod erklärt, sie hat alles intensivmedizinische abgelehnt, die Patientin wurde entlassen, es geht ihr gut...
Weiß man was kommt? Was sind die Anhaltspunkte? Jede Situation kann so individuell erscheinen, dass man sie vorher nicht so niederschreiben kann, wie sie eintrifft..


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10.07.2014 um 17:57
@Bassmonster
Zitat von BassmonsterBassmonster schrieb:Ich hatte nun innerhalb kürzester Zeit 2 Fälle von Patienten, wo der Ehemann die Entscheidung traf, dass alles Maßnahmen unterbunden werden, bezog sich hier auf sämtliche Medikamente und künstilche Ernährung.. in meinen Augen ist diese Maßnahme auch "verhungern" lassen, weshalb ichd amit haderte, die Sondenkost wirklich abzunehmen...wenn man sowieso davon ausgeht, dass jemand nicht mehr lange lebt, muss er dann "verhungern"?
Klingt ja echt krass.
Zur Rechtslage: Ist es rechtlich überhaupt möglich, dass in diesem Fall der Ehegatte so eine Entscheidung trifft? Ich meine in Bezug auf die künstliche Ernährung...


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10.07.2014 um 17:58
@Casa_blanca
Das habe ich mich auch gefragt. :) Leider bin ich, gerade wo das Gespräch geführt wurde, in den Urlaub gegangen.. habe leider keine Info, ob der Ehemann irgendne Vollmacht hatte..


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10.07.2014 um 17:59
Zitat von Casa_blancaCasa_blanca schrieb:Zur Rechtslage: Ist es rechtlich überhaupt möglich, dass in diesem Fall der Ehegatte so eine Entscheidung trifft? Ich meine in Bezug auf die künstliche Ernährung...
nur wenn es überhaupt keine sicht mehr auf besserung gibt.


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10.07.2014 um 18:01
@Bassmonster

Aus ärztlicher Sicht ist jeder Arzt verpflichtet, einen Menschen so lange am Leben zu erhalten, wie es eben die Medizin ermöglicht. Es sei denn, die Patientenverfügung sagt etwas anderes.

Meine Schwiegermutter war so ein Fall, da wurden noch Maßnahmen gesetzt, dass ich nur mehr mit den Ohren geschlackert habe.
Ich habe damals die Ärztin gefragt, ob das alles wirklich noch notwendig war. Ihre Antwort: "Wir sind verpflichtet dazu".


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10.07.2014 um 18:06
Einmal zur Erklärung, über die Besagte Patientin.. Sie kam mit verdacht auf Lungenentzündung zu uns, hatte einen Dekubitus Grad 3. Wer nicht weiß was das ist.. eine kurze Erklärung. (Druckstelle, Wundlagerung. Liegt mn länger auf ein und derselben Stelle, besteht keine Durchblutung mehr in dem Hautabschnitt, erst rötet sich die Haut, dann geht sie langsam auf, im schlimmsten Falle bis runter auf den Knochen, was bei dieser Patientin der Fall war. Dementsprechend gab es hierbei ohne eine OPeration unter Vollnarkose keine Chance.), man wusste quasi, entweder diese Dame wird operiert und bleibt "auf dem Tisch liegen", oder sie wird an einer Sepsis sterben, also Blutvergiftung..eines Tages habe ich diese Patientin uebernommen, sie wurde mir bereits mit Atemaussetzern angekuendigt.. gut, ich wusste, alle Maßnahmen sollten durchgeführt werden, also rief ich den Arzt an um ihn darueber zu informieren, dass Atempausen vorhanden sind..Spät am Abend kurz vor Feierabend ging ich zu der Patientin, wollte einen Verbandswechsel durchführen, wollte die Wunde ausspülen.. dieser Dekubitus war am Steiß.. ich habe UNGELOGEN nen HALBEN LITER Spüllösung reinschuetten können, welcher einfach drin versickert ist und verschwunden war... demnach vorzustellen, die OP Indikation war wirklich vorhanden..

@Casa_blanca
Ich weiß, im Zweifelsfalls, ohne irgendwelche Infos arbeitet man lebenserhaltend, total egal ob du auf ne alte Frau im Alter von 90 Jahren drauf springst und reanimierst, alles andere ist fahrlässige Tötung.. man sagt nicht umsonst als Krankenschwester und Arzt steht man immer mit einem Bein im Knast, genau wie diese behinderten Bestimmungen zu Freiheitsberaubung..ich hatte nen Patienten der 3 mal am Tag aus dem Bett fiel.. 3 mal! Durfte aber keine Bettgitter ans Bett befestigen, haette ich es gemacht, wäre es freiheitsberaubung gewesen..


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10.07.2014 um 18:08
@Nerok
Zitat von NerokNerok schrieb:nur wenn es überhaupt keine sicht mehr auf besserung gibt.
Die Frage ist, wo ist die Grenze, ab wann gibt es keine Besserung.
Mir ging es speziell um die Ernährung mittels Sonde.
Wird die Nahrungszufuhr abgestellt, verhungert der Mensch.
Es gibt Sondenpatienten, die leben sehr lange nur durch Sondennahrung.


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10.07.2014 um 18:11
@Casa_blanca
Ja, aber bei dieser Patientin war es eh absehbar, ich mein, Hallo? Dann muss man die Sondenkost nicht abstellen, das ist verhungern.. es ist einfach verhungern lassen.. stell dir vor du liegst da und dann knurrt dir auch noch der Magen, nicht, dass das alles schon schlimm genug ist und keiner so liegen will, nein dann wird dir auch noch die Ernährung genommen..Wenn jemand, der wirklich keine Lust mehr hat, so einen Patienten hatte ich ebenfalls, mit Krebs, aber geistig total fit.. sagt er will diese scheiß Sondenkost nicht mehr, dann ist das was anderes.. er hat aufgegeben.. er ist mündig, das einzige was ihn am Leben gehalten hat, war die Sondenkost..find ich echt irgendwo grenzwertig..


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10.07.2014 um 18:12
@Bassmonster
Zitat von BassmonsterBassmonster schrieb: Sie kam mit verdacht auf Lungenentzündung zu uns, hatte einen Dekubitus Grad 3.
Wie blöd kann das Pflegepersonal sein, dass wer so nen Deku hat...unverständlich für mich.
Zitat von BassmonsterBassmonster schrieb:ich hatte nen Patienten der 3 mal am Tag aus dem Bett fiel.. 3 mal! Durfte aber keine Bettgitter ans Bett befestigen, haette ich es gemacht, wäre es freiheitsberaubung gewesen..
Ich weiß, ist die tollste Bestimmung, die je eingeführt wurde von Vollkoffern.


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