Esoterik in der Kranken- bzw. Altenpflege

@insideman
wer ist denn hier Arzt? Okey Eamon als Zahnarzt, inwieweit man da mit Sterbenden zu tun hat oder schwerstkranken musst du ihn fragen. Ansonsten würde ich gerne von dir wissen wollen, wer hier Arzt ist.

Und keine Pflegefachkraft, wie @cucharadita schrieb, geht zum Patienten und sagt "Herr X, Chemo ist doch scheisse, komm trinken wir Misteltee" (gut ich kann nicht ausschliessen, dass es dies nicht gibt, aber ich handle sicher nicht so und finde das auch nicht in Ordnung).

Es ist aber mir aufgefallen, dass Ärzte oft aus rein medizinischer Sicht handeln, und das Pflegepersonal oder wer auch immer, halt andere Sichten miteinbezieht. Aber das ist mehr das Thema "ethisches Dilemma".

@Nerok
wollte ich auch noch @dden

Möchte hier einfach mal die Erfahrung, die ich als Betreuerin eines pflegebedürftigen Verwandten mit zwei sehr unterschiedlichen Altenheimen gemacht habe, mitteilen:
1. Heim ein Graus. Es gelten hier wirklich nur die drei "S", satt, sauber und vor allem still. Sowohl vom Haus selbst als auch von einem Großteil des Personals-hier vor allem von der Heimleitung- kommt auf Besucher wie Heimbewohner so eine Kälte rüber, dass man erfrieren könnte. Man hat das Gefühl, die Bewohner werden durch die Bank wie kleine Kinder behandelt und gar nicht für voll genommen, auch wenn sie noch alle fünf Sinne beinander haben. Meine Tante ist in diesem Heim regelrecht seelisch verkümmert. Hier geht es nur darum, dass der Laden läuft; wie sich die Menschen dabei fühlen interessiert nicht.
2. Heim für meine Tante ein Traum. In diesem Heim ist die Mehrzahl der Pflegekräfte in Energiearbeit ausgebildet, auch die Heimleitung. Entsprechend ist auch das Haus und die Umgebung gestaltet, lädt richtig ein. Es gibt einen eigenen Garten, in dem Kräuter, Gemüse.. für die Mahlzeiten angebaut werden.Der Koch sagte mir mal, dass er besonderen Wert auf gutes, frisches und abwechslungsreiches Essen legt. "Was haben denn die Alten hier noch? Ich möchte ihnen wenigstens eine kleine Freude machen und sie freuen sich wirklich auf jede Mahlzeit." Die gesamte Atmosphäre im Heim ist irgendwie entspannt. Die Pfleger hier machen genau denselben harten Job wie ihre Kollegen in Heim 1, aber wie schaffen sie es trotzdem, dass die Leute sich hier wohlfühlen? Das Pflegepersonal hat übrigens auch die Möglichkeit,sich bei Bedarf mal eine halbe Stunde von einer Kollegin energetisch wieder stabilisieren zu lassen. Dafür steht im Heim ein eigener Raum zur Verfügung. Man hat hier das Gefühl, dass es nicht nach dem Motto "Der Laden muss laufen, egal wie" geht, sondern "Es soll sich möglichst jeder hier wohlfühlen". Fakt ist, es funktioniert! Und alles ist zum selben Preis zu haben.
Natürlich sollten Pflegekräfte zum Selbstschutz nicht zuviel Gefühl bei ihrer Arbeit investieren, aber ohne Gefühl geht es halt nicht, wenn man mit Menschen arbeitet. Wer glaubt, in diesem Beruf nur sachlich arbeiten zu können, sollte sich lieber einem Beruf zuwenden, in dem es um Sachen und nicht Menschen geht.

@darkylein

darkylein schrieb: Ich zahle auch für diese mit, die betrunken rumfahren und sich den Kopf zermantschen weil sie betrunken in ne Mauer fahren.. unterstütze ich auch nicht (vom moralischen her), aber ja das zahle ich auch mit. Daher, wieso auch das alternative nicht zahlen?

Weil man das im Vorfeld verhindern kann. In der Beliebigkeit, in der du das hier vorträgst, ist ja jeder Quatsch zu Laste der Allgemeinheit zu verordnen.
Dann haben wir bald auch Voodoo, indianische Medizinmänner ect. in den Krankenhäusern bzw. es wird von den Ärzten und Pflegern verlangt mit Eidechsenschwänzen und Baströckchen zur Visite zu erscheinen und irgendwelche magischen Formeln zu murmeln. Die Zeit geht den anderen Kranken verloren, ganz gleich, ob man cool findet sich von Esoterikgläubigen zum Affen machen zu lassen, oder nicht.

darkylein schrieb:wer ist denn hier Arzt? Okey Eamon als Zahnarzt, inwieweit man da mit Sterbenden zu tun hat oder schwerstkranken musst du ihn fragen. Ansonsten würde ich gerne von dir wissen wollen, wer hier Arzt ist.

Na der andere Kollege, welcher studiert hat und Patienten hat und im Bereich Medizin tätig ist und offenbar nicht in der Pflege aktiv ist.

Da habe ich volles Risiko genommen und 1 und 1 zusammengezählt. Verzeih wenn das nicht zutreffen sollte, aber abwegig war das doch nicht oder?

darkylein schrieb:Es ist aber mir aufgefallen, dass Ärzte oft aus rein medizinischer Sicht handeln, und das Pflegepersonal oder wer auch immer, halt andere Sichten miteinbezieht. Aber das ist mehr das Thema "ethisches Dilemma"

Das ist mir auch aufgefallen. Es scheinen hier paar Grabenkämpfe zu existieren. Wird wohl an den üblichen Dingen liegen.

Die einen schauen auf das niedere Personal herab und die anderen sind auf den Status der Ärzte neidisch.

Hoffe ich habe hier beide Parteien zufriedenstellen können.

@darkylein
pflegen bedeutet nicht sich aufzugeben. wenn mich ein patient schlägt, werde ich das auch nicht hinnehmen, dass bedeutet aber nicht das ich zurückschlage nein, ich verlasse den patienten und erstatte anzeige wegen körperverletzung.

@emanon
wie verhindere ich denn das du betrunken rumfährst? Wie verhindere ich, dass jemand täglich massiv viele Drogen konsumiert? Und solange du auf deine Meinung - die du mir als meine übergestülpt hast - verharrst, nützt es doch nichts. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass in jedem Krankehaus ein Voodoo-Priester da sein muss oder sonstiges. Aber es gibt ja Dinge die von den KK bezahlt werden und die komplementärmedizinisch sind. Es gibt auch Medikamente (medizinische!!) die von den KK nicht bezahlt werden. Da ich weder Präsidentin noch sonst was bin kann ich da wohl leider kaum was ändern. Aber ich möchte nur betonen, dass man je nach persönlicher einstellung, auch für andere Dinge mitzahlt die auch "unnötig" sind. Und bevor man mir hier wieder was unterstellen will, nein der Betrunkene als Person ist nicht unnötig, aber di eHandlung das er betrunken in ne Mauer fährt und dann vielleicht 10 Jahre lang im Wachkoma verbringt ja irgendwie schon.

@insideman
wenn ich neidisch auf Ärzte wäre, wäre ich selber einer geworden. Aber die Welt besteht aus mehr als Medizin, und damit beziehe ich mich nicht auf Hokuspokus (jetzt überspitzt gesagt) sondern auf Erfahrungen, Einstellungen, Vorurteile etc etc. Im Endeffekt ist das Pflegepersonal, dasjenige, dass die ärztlichen Verordnungen/Anordnungen ausführt. Und es macht für mich einen guten Arzt aus, wenn er offen ist und auch mal etwas anhören kann. Z.B. : Eine Patientin ist dement, sie ist teilweise sehr unruhig. Sie erhält Medikation. Der Arzt verordnet mehr Tropfen, das Pflegepersonal sagt, sie würden lieber schrittweise hochgehen und schauen wo die "Idealdosis" ist. Der Arzt meint nö es gibt so und soviele Tropfen fertig. Die Patientin ist nun mehr sediert als wach und kann eigentlich nichts mehr selbständig. Das Pflegepersonal "kämpft" darum, dass die Tropfenzahl verringert wird. Nicht auf die ursprüngliche Dosis, da dies wohl etwas zu wenig war, aber vielleicht einen Tropfen mehr. Mit viel drum und dran hat der Arzt dies dann so verordnet, und die Patientin konnte wieder viele Ressourcen sls ausführen und war aber nicht mehr so unruhig.
@polydeukes
bist du Arzt?

@dasewige
nur weil ich am Abend mit einem Bewohner das Vater Unser bete, gebe ich mich sicherlich nicht auf. Zu meiner Persönlichkeitsstruktur gehört mehr als ein Vater Unser.

@darkylein

so schnell gibts du deine grundrechte auf!

@Mirella
Danke für dein Beispiel, es ist sehr schön, wenn es deiner Tante gut gefällt dort, denn das ist ja das Wichtigste. Darum geht es mir auch, die einen brauchen dies für das Wohlbefinden, die anderen das. Dies sollte man respektieren. Ich finde es auch super von euch, dass ihr eure Tante unterstützt habt, und ein neues Heim gesucht habt. Es wäre schlimm gewesen, wenn sie seelisch als auch körperlich irgendwann verkümmert wäre.

@dasewige
Welches Grundrecht denn? Ich mache dies Freiwillig. Es zwingt mich niemand mit einer Pistole auf meinem Hinterkopf meine Arbeit auszuüben, es steht auch nicht im Vertrag, dass ich beten muss. Ich mache dies, weil es dem Bewohner wichtig ist, ich begleite ihn auch in die Kirche. Ich kann in dieser Zeit problemlos meine persönlichen Meinungen zurückstellen.

@emanon

emanon schrieb:Dann haben wir bald auch Voodoo, indianische Medizinmänner ect. in den Krankenhäusern bzw. es wird von den Ärzten und Pflegern verlangt mit Eidechsenschwänzen und Baströckchen zur Visite zu erscheinen und irgendwelche magischen Formeln zu murmeln. Die Zeit geht den anderen Kranken verloren, ganz gleich, ob man cool findet sich von Esoterikgläubigen zum Affen machen zu lassen, oder nicht.

Und wenn?
Wenn Du es nicht willst, dann wirst Du sowas bestimmt auch nicht erfahren.
Menschen die dieses für ihr wohlbefinden und Seelerheil brauchen sind mehr als dankbar und glücklich darüber.

emanon schrieb:Die Zeit geht den anderen Kranken verloren,

Du weist anscheined wirklich nicht was Pflegekräfte alles leisten, oder?
Und das jeder mit gleicher "Hingabe" gepflegt wird.
Weil jeder Mensch eine würdevolle und respektvolle Plege und Zuwendung verdient.

emanon schrieb:ganz gleich, ob man cool findet sich von Esoterikgläubigen zum Affen machen zu lassen, oder nicht.

Woher rührt nur Dein Hass gegen die Ganzeitliche pflege des Menschen?

Körper, Geist und Seele.
Die Du ja nach wie vor auch noch leugnest, welch Witz.

@dasewige

pflegen bedeutet nicht sich aufzugeben. wenn mich ein patient schlägt, werde ich das auch nicht hinnehmen, dass bedeutet aber nicht das ich zurückschlage nein, ich verlasse den patienten und erstatte anzeige wegen körperverletzung.

Genau, das sind mior die lie4bsten, Machtmenschen die andere dominieren wollen und badabam, passt denen das nicht, ja klar dan wird der Schutzbefohlene kurzer Hand angezeigt, bravo.

dasewige schrieb:so schnell gibts du deine grundrechte auf

Grundrechte?
Und was hat der von Dir zu Betreuende für ein Recht, für eine Würde?

@cucharadita

Und das jeder mit gleichen "Hingabe" gepflegt wird.

Das ist eine pauschale Aussage. Ich habe da andere Erfahrungen bzw. fülle 'Hingabe' u.U. anders als Du.

@darkylein

sorry, bei aller liebe zu meinen beruf, aber es gibt grenzen und die fangen da an wo ich meine überzeugung zurück stellen muß, ansonsten wäre ich nicht der mensch der ich bin.

das bedeutet aber nicht das ich dem patien bzw bewohner am beten hindere, das soll er, ich würde mich solange ruhig zurück ziehen und ebenso würde ich ihn zu seiner kultstätte fahren aber nicht mit an der kulthandlung teil nehmen.

@cucharadita

cucharadita schrieb:Genau, das sind mior die lie4bsten, Machtmenschen die andere dominieren wollen und badabam, passt denen das nicht, ja klar dan wird der Schutzbefohlene kurzer Hand angezeigt, bravo.

war mir klar das du es nicht verstehst! bei der anzeige geht es nicht darum den patienten bzw bewohner ein urteil aufzudrücken.
es geht darum, die kollegen und mich zu schützen und das es an einer offiziellen stelle bekannt wird, sollte dieses mehrmals vorkommen müßen daraus konsequenzen erwachsen.

cucharadita schrieb:Und was hat der von Dir zu Betreuende für ein Recht, für eine Würde?

ja ja pflegekräfte haben keine grundrechte, die haben nur pflichten, typische einstellung von einer pflegekraft mit einem verkappten starken helfersyndrom

cucharadita schrieb:Du weist anscheined wirklich nicht was Pflegekräfte alles leisten, oder?
Und das jeder mit gleicher "Hingabe" gepflegt wird.
Weil jeder Mensch eine würdevolle und respektvolle Plege und Zuwendung verdient.

Wenn ich in einem Krankenhaus liege möchte ich in erster Linie von meiner Krankheit oder Verletzung geheilt werden.
Das beinhaltet auch mir schonungslos zu sagen wenn meine Vorstellung einer Behandlung absoluter Schwachsinn ist.

@dasewige
das ist aber DEINE Einstellung, und wenn du dies für dich so machst, ist es ja in Ordnung. Meine Einstellung ist eine Andere. Genauso wie ich deine respektiere, wünsche ich mir, dass meine respektiert wird, ohne das mir gleich irgendwelche Grundrechte abgesprochen werden, oder ich unsozial bin oder weiss ich was.

@darkylein

ich bin die aller letzte, die dir irgend ein grundrecht absprechen würde, ganz im gegenteil, ich würde dafür kämpfen dass du die wahr nehmen kannst.
das problem ist aber du würdes die grundrechte aufgeben, nur um deinen patienten bzw. bewohner dienen zu dürfen.

@cucharadita

cucharadita schrieb:Und wenn?
Wenn Du es nicht willst, dann wirst Du sowas bestimmt auch nicht erfahren.
Menschen die dieses für ihr wohlbefinden und Seelerheil brauchen sind mehr als dankbar und glücklich darüber.

Du scheinst das Problem immer noch nicht verstanden zu haben.
Mir ist es gleich, wenn sich jemand einen Medizinmal, Reikisten oder Astrologen nach Hause bestellt oder sich Heisteine in diverse Körperöffnungen steckt und nebenbei die Klangschale malträtiert. Das soll lediglich Privatvergnügen bleiben und nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden.
Wo soll denn die Grenze sein?
Durch die Globalisierung haben wir in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen Patienten aus aller Herren Länder und mit den verschiedensten esoterischen Vorstellungen. Das Geld, dass für solche eienen Spökes ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle

Du weist anscheined wirklich nicht was Pflegekräfte alles leisten, oder?
Und das jeder mit gleichen "Hingabe" gepflegt wird.

Pflegekräfte leisten eine Menge, aber der Ponyhof, den du hier suggerieren willst existiert nicht.
Auch Pflegekräfte sind keine homogene Masse und auch unter ihnen gibts welche manche Patienten bevorzugt behandeln und andere schlechter. Und bevor du fragst, meine Frage arbeitet seit langem im KH und kann dazu eine ganze Menge erzählen.

cucharadita schrieb:Woher rührt nur Dein Hass gegen die Ganzeitliche pflege des Menschen?

Ich hasse sie nicht, du bist lediglich das Opfer deiner falschen Interpretation.

@Snart

Servus. =)

@emanon

emanon schrieb:Auch Pflegekräfte sind keine homogene Masse und auch unter ihnen gibts welche manche Patienten bevorzugt behandeln und andere schlechter.

vollkommen richtig, pflegekräfte sind auch nur menschen und keine heilige. wenn ein arschloch von patient da ist, bekommt der was ihm pflegerisch zusteht mehr aber nicht und der patient der auch mal für uns ein liebes wort übrig hat, der bekommt dann eben mehr aufmerksamkeit, ist nur menschlich dieses verhalten.

@dasewige

dasewige schrieb:war mir klar das du es nicht verstehst! bei der anzeige geht es nicht darum den patienten bzw bewohner ein urteil aufzudrücken.
es geht darum, die kollegen und mich zu schützen und das es an einer offiziellen stelle bekannt wird, sollte dieses mehrmals vorkommen müßen daraus konsequenzen erwachsen.

Verstehe Deine Gedankengänge - und es geht letztendlich nicht nur um Deine Unversehrtheit und die Deiner Kollegen - sondern auch um die des Patienten.

Ob der Weg eine Anzeige ist oder, ob das intern geregelt werden kann, kommt wohl auf den Einzelfall an.

@polydeukes
Tach auch :)