Einwanderer in Deutschland u. Idealisierung d. Heimat

darüber dass es ein dritte-welt land ist brauchen wir nicht streiten. deswegen ja auch die bedingung, dass genug geld da ist, da auch ich nicht auf einen gewissen standart verzichten möchte. vor allem dass unsere kinder eine gute Schule besuchen können und die ärztliche versorgung gesichert ist. denn krankenkassen wie bei uns findet man dort nicht.

Kann man nehmen, wie man will, aber auch hier besteht der für mich respektlose Hammer darin, dass er bei dem Gespräch meinte, in Afghanistan würde er sich so natürlich nicht aufführen, da sei ja jeder bewaffnet.

Ich würde diese Person nicht gerade als "intelligent" einstufen (die haben dort ja eine ganz andere, rückschrittige Mentalität - nicht böse gemeint, ich schreibe nur eben aus dem Bauch heraus ^^). Wahrscheinlich ist er einfach frustriert und neidisch, weil es uns hierzulande so gut geht, und evtl. fühlt er sich auch, warum auch immer, von "den Deutschen" nicht akzeptiert, und so entsteht Wut. Was die Frauen betrifft: Klar, dass er es nicht kennt, wenn sich Frauen so ungeniert und "freizügig" zeigen - das ist in seinem Land wohl tabu. Aber die Frauen gleich als Schlampen bezeichnen? Wie gesagt - ein intelligenter und toleranter Mensch, würde sich doch nicht auf so ein Niveau begeben, und nachdenken.

Manche leben seit Jahrzehnten hier und sind trotzdem kaum in der Lage, ein paar deutsche Worte zu sprechen.

Und beschweren sich dann, dass sie keinen Job finden. :D

Aber weshalb kapseln sich auch Menschen, die freiwillig nach Deutschland ausgewandert sind, von der deutschen Gesellschaft und dem Staat ab? Warum bilden sie Parallelgesellschaften und äußern und verhalten sich teilweise noch explizit respektlos gegenüber dem Land und seinen Bewohnern, auch, wenn es ihnen eine Menge Schutz und Sicherheit in vielerlei Hinsicht bietet?

Habe oben schon größtenteils erwähnt, wie ich darüber denke.


Sie kapseln sich ab, weil sie mit unserer "Kultur" nicht klar kommen / sich wohl nicht akzeptiert fühlen.

@shebba

Ghana ist ja recht vorbildlich in seiner Entwicklung. Für afrikanische Verhältnisse halbwegs demokratisch, kaum nennbare Konflikte soweit ich weiß und die Wirtschaft wächst.Hoffentlich bleibt das so. Ghanaer gehören wirklich schon zu einem angenehmeren Klientel. Auch wenn gelegentlich etwas zappelig und ungeduldig. Und manchmal etwas zu eifrig und fleißig. Aber wirklich im Vergleich zu den Nigerianern im Nachbarland lieber freundlicher. Wo einzelne schon bisschen arg unsympathisch dominant sind und schon mit ihrem Blick aufspießen.

@kofi

für afrikanische verhältnisse sogar sehr demokratisch. zappelig ja aber für meine verhältnisse teilweise zu geduldig und langsam ;-) aber da stört mich die unpünktlichkeit nicht so sehr wie hier, da alles etwas langsamer läuft und der druck nicht so da ist.

@shebba
Irgendwann gewöhnt man sich ja doch an die "afrikanische Zeitrechnung". Wenn der ausgemachte Termin 15 Uhr ist, dann in den Kalender 15.30 Uhr eintragen :D

Wenn ein Ghanaer nach Ghana reist und meint, er bleibt 2 Wochen, dann bleibt er aller Voraussicht nach 4-8 Wochen.

Wo wir beim Threadthema "Idealisierung" der Heimat sind: "Problematisch" ist halt das Bedürfnis nach ein bisschen gelegentlich arg lauter Unterhaltung und Musikmachetei. Und natürlich das emotionale, lautstarke beten mit Kollegen, wenn es in der Wohnung sein muss.Morgens, mittags, abends. Das es durchaus manchmal schwer ist, Streit und normale Diskussion/beten etc. zu unterscheiden.

Der Fufu Geruch morgens, mittags, abends belastet die Nachbarn guterweise weniger, als die gelegentlichen Fischmenüs :D

achso...nigeria kann man nun nicht wirklich vergleichen auch wenns oft getan wird. selbst von ghanaen und niegerianern. es besteht so quasi eine hassliebe...
aber in nigeria musst du schon wieder als weiße frau, eigentlich überall begleitung haben. in ghana gibts natürlich auch ecken wo ich nicht alleine langlaufen würde, gerade abends. aber ich weiß wo und das ist nicht viel anders als hier in Deutschland je mehr arme, desto mehr Kriminalität.
allerdings werde ich da weit freundlicher aufgenommen als er hier. obwohl wir uns beide im jeweils anderen land anpassen. die menschen da sind offener und nicht so kopflastig wie hier.

@kofi

gut das mein mann seine tickets immer gleich auf zwei monate bucht ;-)
wir waren zusammen auch schon ein halbes jahr dort, da er das Glück hatte vom arbeitgeber aus dort was zu machen.
bei mir läuft es jedesmal gleich ab. die erste woche leide ich unter jetlag und rege mich über unpünktlichkeit, krawall, die korrupten polizisten, den Müll, die hitze, den gestank auf und dann hab ich mich dran gewöhnt und will nicht mehr weg.

fufu...ich liebe fufu und banku xD das einzige was mir dort fehlt ist gutes deutsches brot...aber nunja man gewöhnt sich auch an das pappbrot.

@shebba
In diesem Punkt kann man aber nicht immer Fremdenabneigung unterstellen. Weil das kühle und eher hartherzige gelegentlich dann doch zu so ner Art deutscher Mentalität gehört. Auch untereinander sind viele Deutsche kühl gegenüber dem anderen. Nur der engste Familienkreis. Freunde nur ausgewählt odet so. Ob deutsche oder nichtdeutsche Fremde werden generell kritisch beäugt. Also diametral zur Brudermentalität vieler Migranten und deren Kindern. Das ist ja genauso oft bei deutschen linken so, unter sich und gegenüber migrantischen Leuten. So tief verwurzelt ist diese Mentalität.

Ich muss gestehen, manchmal wird das doch verwechselt mitAbneigung konkret gegen Ausländer und ihre Kinder.

Unterschiede zwischen Ghana und Nigeria.. :ask: Sind das nicht in beiden Ländern Schwarze? :troll:

@vincent :D

Es gibt tatsächlich zwischen Afrikanern verschiedener Staaten genauso Mentalitätsunterschiede wie zwischen Europäern verschiedener Staaten. Glaubt man gar nicht, in der Regel gilt Afrika als ein Land. Mit viel Buschgebiet. Und die Staaten sind wohl so ne Art Bundesländer.

überi

so hab das auch nicht gemeint, das ist typisch deutsch und auch nicht verwerflich. nur macht es halt vieles schwieriger als es sein muss.
genau wie dieses "darf ich ihn angucken, denkt er dann ich verurteil ihn?" wir deutschen denken einfach zu viel nach.
in ghana werde ich ständig angegafft. kinder haben entweder angst oder sind total neugierig.
es gibt dort halt auch nicht soviele weiße, wie es hier schwarze gibt.

naja egal...bei uns deutschen spielt leider noch immer die Vergangenheit eine rolle, in dem wie wir uns verhalten und in dem wie wir auf andere wirken.
viele haben angst mit den früheren nazis gleichgesetzt zu werden und verhalten sich demnach unauffällig auffällig.
nur ist es doch schon gut 70jahre her, dass es bei uns so ablief. wir haben damit nichts mehr zutun und tragen keine schuld daran. diese denkweise muss endlich aufhören.
in vielen länder kämpfen noch immer rassen gegen rassen und religionen gegen religionen, nur uns wird es nachgetragen. ich für meinen teil zieh mir den Schuh nicht an, und somit fällt es mir nocht schwer mich allen gegenüber gleich zu verhalten. und wen jemand in meinem verhalten ein problem aieht, soll er doch...ist ja nicht mein problem ;-)

@kofi
:D

Jo, aber sind es ähnliche Unterschiede wie die zwischen Europäern? Sprich, wie sehr sind die Unterschiede auf die kulturelle Prägung der Kolonialmächte zurückzuführen und wie stark auf eine davon möglichst Losgelöste?

Glaubt man gar nicht, in der Regel gilt Afrika als ein Land. Und die Staaten sind so ne Art Bundesländer.

Dein Ernst jetzt oder trollst du mich?^^

@vincent
wir sind weiß und russen auch, finde den unterschied ;-p

ich schreib jetzt mal total verallgemeinernd, hier in der gegend haben wir den größten teil der schwarzen aufgeteilt in gambianern, ghanaen, guinear(?), nigerianern und cameroonern(bin mir nicht sicher ob die alle genau so genannt werden.
aber hier sieht man die unterschiede ganz stark.
während die aus guinea drogen am bahnhof verkaufen die sie von den gambianern in großen mengen von zuhause erhalten, während die nigerianer illegal klammotten dealen oder frauen bescheißen, gehen die camerooner studieren und die ghanaen arbeiten.
(wie gesagt, so läuft es hier größtenteils ab, ausnahmen gibts natürlich
.

shebba schrieb:wir deutschen denken einfach zu viel nach.

Und in Polen wird gestohlen. Kennst du den? Morgens halb Zehn in Polen: "Wo ist mein Knoppers?" Scherz beiseite, solche Aussagen halte ich größtenteils für Floskeln. Aber wenn wir schon mal dabei sind: Das Nachdenken hat uns vorwärts gebracht. Schließlich leben wir in einem der fortschrittlichsten Länder auf der Erde. Die anderen sind alle nur neidisch. :troll:

Jep, lieber etwas mehr als nötig Nachdenken als zu wenig.. :D

Daher: kann dein Rätsel leider nicht lösen.. kläre mich auf.^^

shebba schrieb:wir sind weiß und russen auch, finde den unterschied ;-p

shebba schrieb:viele haben angst mit den früheren nazis gleichgesetzt zu werden und verhalten sich demnach unauffällig auffällig.
nur ist es doch schon gut 70jahre her, dass es bei uns so ablief. wir haben damit nichts mehr zutun und tragen keine schuld daran. diese denkweise muss endlich aufhören.

sehe ich nicht so.

Es gab damals einen bestimmten Grund, warum so was krankes und Irres passieren konnte. Da stimmte einfach etwas in der Denkweise der Deutschen nicht. Und Überheblichkeit bezüglich deutscher Wertvorstellungen gab es auch bereits vor Adolf Hitler.

Da stimmt einfach etwas ganz gewaltig nicht in der Denkweise. Und damit sowas nie wieder passiert, muss sich Deutschland auch heute noch immer wieder damit auseinandersetzen. Sogar in Hundert Jahren noch.

Nur leider sehe ich in letzter Zeit, dass diese verkehrte Denkweise bei vielen insgeheim weiterlief und nun wieder vermehrt zum Vorschein kommt.

@vincent

in afrika selbst kannst du die leute am besten nach dem zustand des landes unterscheide denke ich, ich war noch nicht in vielen ländern.

manche sind islamisch geprägt, manche christlich/katholisch. viele haben englisch als amtssprache und viele französisch, geprägg durch die kolonialzeit.

wenn man sich jetzt ein land wie somalia anschaut und dann ein land mit demokratie wie ghana, muss man zu dem schluss kommen, dass es große unterschiede gibt.

nichts desto trotz kann man afrikanische länder untereinander besser vergleichen als mit europäischen Ländern.

@shebba
man kann Afrikaner generell in vielen Dingen untereinander Unterscheiden. Selbst äußerlich merkt man ihnen die verschiedenen Herkünfte an.

@shebba
Okay.. wundert mich eigentlich. Hätte die kulturellen Unterschiede für eher größer als hier eingeschätzt. Verursacht durch die schiere Größe, den geringeren kulturellen Austausch, die Unterschiedliche Prägung eben durch die Kolonialmächte und den verschiedenen Religionen.

edit:
"nichts desto trotz kann man afrikanische länder untereinander besser vergleichen als mit europäischen Ländern."

okay.. falsch verstanden. Das kann ich mir auch eher vorstellen..

@Alano
:D

Aber wir sind die Rassisten wenn wir mal was sagen...
Alles klar.

Dann mal losgelegt:

Alano schrieb:Es gab damals einen bestimmten Grund, warum so was krankes und Irres passieren konnte.

Schon mal richtig, gibt einen Punkt!

Alano schrieb:Und Überheblichkeit bezüglich deutscher Wertvorstellungen gab es auch bereits vor Adolf Hitler.

Hm, also ich kennen niemanden persönlich der mir das beibringen konnte. Solltest du einen kennen, darfst ihn mir gern vorstellen.

Alano schrieb:Da stimmt einfach etwas ganz gewaltig nicht in der Denkweise.

Präzisieren bitte

Alano schrieb:Und damit sowas nie wieder passiert, muss sich Deutschland auch heute noch immer wieder damit auseinandersetzen. Sogar in Hundert Jahren noch.

Ich glaub ich lehne mich nicht sehr weit aus dem Fenster wenn ich behaupte das wir (die deutschen) sich wohl am meisten mit den Geschehnissen auseinandersetzen. Aber ich brauche dazu keine Urteile über mich, weil ich deutscher bin, von anderen. Denn ich habe nicht einen Schuss abgegeben und auch nicht einen Juden verraten, da hab ich ein völlig reines Gewissen.

Alano schrieb:Nur leider sehe ich in letzter Zeit, dass diese verkehrte Denkweise bei vielen insgeheim weiterlief und nun wieder vermehrt zum Vorschein kommt.

Sehe ich nicht, mag anderswo anders sein. Aber mach mal den Test:
Stell dich in Berlin ans Brandenburger Tor und ruf laut scheiß deutsche und nach ner Stunde das gleiche mit Juden oder so, mal sehen für was du eher einen auf den Deckel bekommst.

Und im allgemeinen:
Du sagst da lief was falsch im Denken der Deutschen. Hast du dich mal mit der Nachkriegssituation in Deutschland befasst? Scheint mir nicht so.