Was ist Deutsch sein?

@freespeech
ich kann aber gerne noch mehr auf der Pro seite aufzählen
hast du interesse?

freespeech schrieb:Aber der Spruch: "Ich bin stolz Deutscher zu sein" geht einfach nicht, weil du eben absolut nichts dazu beigetragen hast, außer deiner Existenz - das reicht nicht.

Den Spruch würde ich auch so nicht benutzen - bei mir reicht die Identifikation maximal in's Regionale rein. Ich versuche nur zu ergründen, ab wann es legitim erscheint und ab wann nicht. Angenommen, du stammst aus einer angesehenen Familie, deren Vorfahren sich weit zurück verfolgen lassen. Wärst du beispielsweise stolz, Teil dieser Familie zu sein, einfach weil du in diese Familie geboren wurdest oder müsstest du dafür erst selbst etwas 'für' diese Familie geleistet haben?

@blutfeder
Ich bin jetzt von deiner Aussage verwirrt. Worauf bezieht sich denn nun dein Stolz, wenn du Verhältnisse, die das Leben von jedermann in Deutschland bestimmen, kritisierst. Immerhin ist
von den Geheimdiensten, dem Verfassungsschutz jedermann betroffen, so wie das wiedererstarken des rechtspopulistischen Flügels.
Ist es nicht so dass Deutschland nicht das ist, was sich zur Zeit hier auf deutschem
Territorium unter deutscher Hoheit mit deutschen und anderen Menschen abspielt?
Willst du sagen, dass du stolz auf ein Deutschland bist, dass es gar nicht gibt, das
nur in deiner idealen Vorstellung existiert?

Ich find es immer sehr befremdlich wenn bei solchen Themen von "wir" und "uns" gesprochen wird.

Und klar, Juden hatten nie ein Problem hier zu Lande, oder im Rest von Europa oder Allgemein lol

@freespeech
Nein ich bin stolz darauf deutscher Zu sein und in dem Real existierenden Deutschland zu leben, jedoch wünsche ich mir ein besseres Deutschland, was mit meinem Wunsch nach einer Besseren Welt einhergeht, denn nur Deutschland allein kann nicht existieren, ebenso wie kein anderes land, in der Form, wie es jetzt ist, alleine, und autak existieren kann

Dieser Stolz wird nicht von irgendwelchen Rechten Spinnern odert Voyeuristischen Geheimdienstlern geschmälert aber ich verschließe die augen nicht davor, sondern setze mich dafür ein, den ist zustand an den Soll zustand anzunähern, soweit dies eben möglich ist

@Aldaris

Aldaris schrieb:Wärst du beispielsweise stolz, Teil dieser Familie zu sein, einfach weil du in diese Familie geboren wurdest oder müsstest du dafür erst selbst etwas 'für' diese Familie geleistet haben?

Lassen wir mal die Familie für einen Moment außen vor, nicht weil ich mich vor der Antwort drücken will, ich will erstmal eine Frage stellen

Mal angenommen du bist im Sportverein, weil du gern Tennis spielst. Das geht auch: Du zahlst und
zu bestimmten Zeiten hast du Zugang zum Platz. Aber immer wieder stellst du fest, dass
der bestellte Platz besetzt oder in miesem Zustand ist und die Waschgelegenheiten verdreckt
sind. Wie hieße jetzt dein Urteil über den Verein? Bist du bedingungslos für den
Verein, nur weil du Mitglied bist und Tennis spielen willst? Gehst du weiter hin mit einer
Vorstellung vom eigentlich schönen Verein im Kopf? Oder überlegst du, ihn zu
wechseln, weil du für deinen Mitgliedsbeitrag auch eine ordentliche Leistung haben
willst?

@freespeech

In dem Fall würde bei mir das gegenteilige Gefühl eintreten: Scham. Und wenn ich mich auf Dauer für etwas schäme, dann kehre ich (in dem Fall) dem Verein irgendwann den Rücken. Stolz und Scham sind schließlich Gefühle, die sich im Laufe der Zeit verändern können, sofern sich die 'Objekte' oder 'Subjekte' oder die eigene Ansicht verändern.

Andere Sichtweise: Ich kann jedoch trotzdem noch stolz auf diejenigen sein, die den Verein z.B. damals vorangebracht haben und deshalb auch auf den Verein selbst, so wie man auf den BVB stolz sein kann, obwohl der eine miese Flaute hat. Denn auch vergangene Taten fließen ja in so eine Organisation ein und bleiben bestehen. Das setzt aber voraus, dass ich von Anfang an ein gewisse Bindung dazu habe. Wenn ich mich da einfach anmelde und sonst kaum einen Bezug dazu habe, dann gilt das, was im oberen Absatz steht.

Deutsch sein bedeutet, die deutsche Staatsbürgerschaft zu besitzen.

@Aldaris
Ich habe das Beispiel mit dem Sportverein gewählt, weil es irgend einen Punkt gibt wo du nicht mehr zu deinem Verein stehst. Es gibt ja auch noch andere Tennisvereine, die dir besseres für dein Gelb bieten.

Den "Sportverein" Deutschland hast du dir nicht zu deinem Vergnügen ausgewählt, sondern der hat dich ausgewählt, besser: der hat dich als das Kind deutscher Eltern gleich bei deiner Geburt mit Beschlag belegt, weil er dich seinem Staatsvolk einverleiben wollte, das er für seine kapitalistischen Zwecke einsetzt. Deswegen hat er dir den Stempel 'Deutscher' verpasst, ohne deine Eltern oder dich - später - zu fragen.

Und er hat mit dem Stempel zugleich verfügt, dass all das für dich gilt, was hier in
Deutschland als Rechte und Pflichten, als Regeln und Normen gesetzlich, also mit staatlicher
Gewalt geschützt, festgelegt ist. Dem hast du dich von klein auf zu unterwerfen. Un genau das machst du hier jeden Tag.

Das Land kannst du schon wechseln. Das machst du bei jedem Auslandsurlaub. Nur
die Staatsbürgerschaft und das, was an ihr hängt, kannst du nicht wechseln.“

@blutfeder

blutfeder schrieb:ich kann aber gerne noch mehr auf der Pro seite aufzählen
hast du interesse?

Sicher gibt es sehr viele Pros und sicherlich würde ich auch etliche dazu beisteuern können.
Es geht aber auch um die vielen negativen Dinge, die auch in meinem Namen als Deutscher passieren auf die ich garnicht so stolz bin, die aber auch Deutschland ausmachen.

Worauf ich hinaus will ist dein Patriotismus. Obwohl es viele Dinge gibt, die du und viele von uns negativ sehen, hältst du an deinem Patriotismus fest und blendest die negativen aus, indem du pauschal stolz bist Deutscher zu sein.

Auch wenn du etwas positiv verändern willst, das wollen viele in diesem Land, stellt sich doch die Frage, ob sich an den kritisierten Verhältnissen etwas ändert; genauer gesagt,
etwas anderes ändert, als die per Wahl neu zusammengesetzte Regierung?

Dein Patriotismus und vieler derer die sagen sie seine stolz Deutscher zu sein, ist ziemlich abstrakt. D.h. er basiert gar nicht auf einer ausführlichen Bilanz dessen, was man von dem hiesigen Gemeinwesen eigentlich hat und was eben nicht, sondern macht sich davon frei und ist die aus der alternativlosen Unterwerfung unter die Staatsräson geborene Zustimmung zu ihr.

Immer mit der falschen Unterstellung, dass diejenigen, die da kritisiert werden, auch zuständig
und willens sind, für mich mehr zu tun. Das du kritisieren darfst ist schon fast die halbe Versöhnung mit dem Staat, obwohl es diejenigen sind, die sich hauptsäch darum kümmern was sie selber stört.

SoundsLegit schrieb:Was ist Deutschsein?

Deutsches Essen zu lieben! Literweise Bier trinken, und wenn Fußball WM ist Schlaaaaaaaand brüllen.

Da ist noch mehr ich weiß, das fällt mir spontan ein.

@freespeech

freespeech schrieb:Worauf ich hinaus will ist dein Patriotismus. Obwohl es viele Dinge gibt, die du und viele von uns negativ sehen, hältst du an deinem Patriotismus fest und blendest die negativen aus, indem du pauschal stolz bist Deutscher zu sein.

Das sehe ich einen leichten wiederspruch
und nein die schlechten seiten blende ich nicht aus, ich sehe sie und versuche sie zu ändern

freespeech schrieb:Dein Patriotismus und vieler derer die sagen sie seine stolz Deutscher zu sein, ist ziemlich abstrakt. D.h. er basiert gar nicht auf einer ausführlichen Bilanz dessen, was man von dem hiesigen Gemeinwesen eigentlich hat und was eben nicht, sondern macht sich davon frei und ist die aus der alternativlosen Unterwerfung unter die Staatsräson geborene Zustimmung zu ihr.

ich unterwerfe mich den Deutschen Gesetzen und der Deutschen verfassung, da es sonst einen eklatanten verflust meiner Freiheit zu folge hätte.
Dennnoch Kritisiere ich, wo ich es für angebracht halte. Zum Beispiel halte ich das derzeitige Parlament für in großen teilen Unfähig. Allen Voran unsere Hochhohlvergorenheit, die Bundesdeutsche grumpycat, und natürlich unsere Verteidigungsministerin.
Dennnoch kann ich bis zur nächsten Wahl nichts dagegen unternehmen.

freespeech schrieb:Den "Sportverein" Deutschland hast du dir nicht zu deinem Vergnügen ausgewählt, sondern der hat dich ausgewählt, besser: der hat dich als das Kind deutscher Eltern gleich bei deiner Geburt mit Beschlag belegt, weil er dich seinem Staatsvolk einverleiben wollte, das er für seine kapitalistischen Zwecke einsetzt. Deswegen hat er dir den Stempel 'Deutscher' verpasst, ohne deine Eltern oder dich - später - zu fragen.

Richtig, aber ich hatte zuvor ja das Familienbeispiel angeführt. Und ich fragte dich, ob du darauf stolz sein würdest, obwohl du nichts dazu beigetragen hast. Denn das kommt dem 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein' näher, da von Geburt an da drin hängst, jedoch nichts geleistet haben musst.

Anders als beim "Sportverein" Deutschland hat die Familie etwas endgültiges. Man wird dort hinein geboren und kommt nicht mehr heraus. Wenn ein Deutscher in Brasilien beispielsweise aufgenommen wird dann wird man Basilianer mit allen Rechten und Pflichten.
Ein gebürtiger Müller oder Meyer bleibt es bis an sein Lebensende.

Du kannst also stolz sein, auf die lange Geschichte der Familie Meyer, die so viele hervorragende Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Nicht korrekt ist aber zu behaupten ich bin wegen der Gnade der Geburt stolz ein Meyer zu sein.

Um den Kreis zu schließen, "ich bin stolz auf Deutschland" trifft auch für mich zu, aber ich darf mir nicht anmaßen zu sagen ich bin stolz ein Deutscher zu sein.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich mag Deutschland, es ist meine Heimat und ich bin froh hier zu leben.

Ich bin stolz auf die Dinge, die ich vollbracht habe. Auf meine Kinder bin ich stolz, weil sie sich gut entwickelt haben und ich mir einbilde vieles von dem was ich ihnen mitgegeben habe auch positiv umgesetzt haben. Ich bin auch ein wenig stolz, dass ich unsere Familie durch Höhen und Tiefen geführt habe und immer noch alle zusammen stehen.

Ich kann nicht darauf stolz sein der Geburt wegen in die Familie meiner Eltern geboren worden zu sein. Dazu habe ich keinerlei Beitrag geleistet, genauso wenig wie ich in Deutschland zu Welt gekommen bin.

deutsch sein ist deutscher Staatsbürger zu sein. Was sonst?

Deutschsein ist Nix.

Ich bin viel zu deutsch um andere Menschen wegen ihrer Herkunft, Religion oder Aussehen zu diskriminieren, ich bin so deutsch das ich mich an das Grundgesetz halte und jedem eine Chance gebe der kein Deutscher ist meine Kultur kennen zulernen.

blutfeder schrieb:kann ja jeder stolz drauf sein Funktionierende Genitalien zu haben ist etwas arm

Es geht doch nicht um den Akt der Fortpflanzung.

Ein richtiger deutscher isst Sauerkraut und Schweinshaxe.

@Juvenile

Juvenile schrieb:Ein richtiger deutscher isst Sauerkraut und Schweinshaxe.

Also diese Vegetarier, besonders diese Veganer waren mir auch schon immer suspekt. Sowas untoitsches aber auch.