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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

455 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Film, Demenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 17:20
@RoseHunter

was spricht dagegen, wenn der Betroffene/Patient, diesen Wunsch schon äußert und für sich schriftlich festlegt, solange er/sie noch bei klarem Verstand ist?

Ich finde dass auch diese Entscheidung jedem selbst zusteht!

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 17:37
@DieSache

Er kann die Bedingungen noch nicht kennen, unter denen er mal sein wird.
Meine Zustimmung habe ich an gewisse Bedingungen gebunden, aber man weiß ja nicht, wie man sich fühlt, wenn man vielleicht 30 Jahre später mal so weit ist.

Ausgezeichnet finde ich in dem Zusammenhang die lehrreichen Aussagen des Palliativmediziners Gian Domenico Borasio, absolut hörenswert:
http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr5/tischgespraech120.html


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 17:44
@RoseHunter

sehe ich anders, denn in etwa weiß man was da auf einen zukommt, wenn es sich um gewisse Diagnosen wie Alzheimer, oder andere Erkrankungen handelt, also womit man in etwa rechnen kann.

Ich für meinen Teil weiß, dass wenn eine beeinträchtigende Hirnschädigung vorliegt, ich dann jedenfalls nicht mehr leben will, wenn absolut nichts mehr selbstbestimmt erfahren werden kann und nur am Leben erhalten, damit die "Pflege-Industrie" noch ordentlich an mir verdient, Nein Danke!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 17:55
@DieSache

Das ist ja auch dein gutes Recht, ich würde mir nur wünschen, dass man nicht irgendwann Gründe ankreuzen muss, warum man meint, noch nicht ausgeknipst werden zu sollen, um es mal etwas zuzuspitzen.

Vieles was man heute als "lohnt sich nicht" interpretiert, ist vielleicht ein Resultat falscher Angst.
Borasio spricht sich zum Beispiel explizit gegen eine Lebensverlängerung um jeden Preis aus.

Ich habe da auch schon das ganze Spektrum erlebt. Übel fand ich den Fall einer Frau, die sichtbar gequält hat, druchmetastasiert war, künstlich ernährt wurde, usw. und nur noch etwas wie "Nein" wimmerte, aber die Tocher konnte/wollte sie nicht gehen lassen.

Qualen zu verlängern finde ich tendenziell unmenschlich, aber vielleicht ist es ein Genuss in die Stimmung von Sterbenden zu kommen, die vom Egoismus (vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben) wegkommen, zum Altruismus hin.
Das ist eine Empfindung die selbst als ausgesprochen befreiend erlebt wird.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 17:57
@RoseHunter

Nur zum Verständnis ich gehe vom mündigen Patienten aus, der aufgeklärt und bewusst selbst die Entscheidung über sein Ableben bestimmt und nicht davon nach reiner Willkür zu verfahren!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 18:04
@DieSache

Das habe ich verstanden und ich respektiere deine Entscheidung.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

28.01.2015 um 14:53
Musste leider feststellen , dass mir mein eigener Thread hier zu viel wurde ... Dazu wurde ich "gezwungen" alles nochmal neu aufzurollen und mich an die übelsten Dinge zu erinnern. Stellenweise tat das sehr gut - und ich danke euch für die tollen Beiträge von Herzen !!!
Zum Schluss hat es mich jedoch wieder in ein kleines Loch geworfen, weshalb ich auch an den Diskussionen nicht mehr teilgenommen hab .

Wie gesagt , mir ist es wichtig euch für eurer Interesse und den Beiträgen zu danken !!!!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

29.01.2015 um 09:51
@Josephine77

Kein Problem, danke fürs Eröffnen!
Das Thema macht ja nun wahrlich keinen Spaß, dennoch müssen wir Lösungen finden, eben weil so viele von uns schon ihre bitteren Erfahrungen machen mussten und es sieht ja nicht so aus, als ob sich die Lage von selbst entspannt.

War gut, war richtig, war wichtig.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

30.01.2015 um 01:04
Ein schönes Schlusswort wie ich finde ....


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

01.02.2015 um 19:12
Habe ich gerade in der FAZ online Ausgabe gelesen:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/schlaf-und-allergiemittel-gaengige-medikamente-erhoehen-das-demenzrisiko-13393314.html


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

11.02.2015 um 23:12
Ich denke nicht dass die Krankheit im Film verharmlost wird. Die Tatsache dass er Opi da fast die Bude abfackelt... wäre die Mutter nicht reingekommen. Meiner Meinung nach wird in dem Film der Anfang der Erkrankung gezeigt. Ich denke um die volle Breitseite der Erkrankung zu zeigen, fehlt jedem das Schauspielerische etwas. Ich habe aus beruflichen Gründen tagtäglich mit dementen Patienten zu tun und gehe dabei auch gut und gerne mal enorm an meine Grenzen. Es gibt Dinge die der Film Honig im Kopf sehr gut aufzeigt. Den Richtigen Umgang mit der Erkrankung zum Beispiel.
Mal davon abgesehen dass nicht jeder Mensch, der an Demenz leidet gleich reagiert. Es gibt mitunter sehr viele aggressive Typen. Da kannste ran gehen wie du willst da wirst du mit der Handtasche verprügelt weil du eben den Ehering geklaut hast.
Ich für meinen Teil fand den Film sehr interessant und authentisch. Man muss eben auch versuchen, Menschen die von der Erkrankung keinerlei Ahnung haben, die Dinge Nahe zu bringen.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

16.02.2015 um 22:40
@Josephine77
liebe josephine, danke für den thread.

ich sorge mich seit zehn jahren um eine demente person, und schlimmer als die krankheit, ist die agressive art der krankenpflegerinnen im heim.
am samstag keifte mich wieder ein bediensteter eine gefühlte halbe stunde an, weil der alte mensch seine angemachten kleidungstücke im bad hinlegte, aber meine bitte an das personal des heimes, ihm endlich einen schmutzwäschekorb zu erlauben, wird seit monaten abgewiesen.

einmal hielt ich mich über vier wochen zurück mit privater hilfe, weil eine kontrollinstanz meinte, man müsse die missstände dokumentieren. nachdem dem patienten die ganze zeit nicht einmal der bart rasiert, das immer gleiche angekotete unterhemd gewechselt worden, oder die inzwischen sich schon verdrehenden krallenlangen zehennägel geschnitten worden wären, griff ich doch wieder ein.

die schöne privat gekaufte kleidung verschwindet aber trotzdem irgendwo auf dem weg in die wäscherei, nur hässliche sachen tauchen wieder auf.

vor kurzem stürzte der kranke, man hatte ihn seit tagen ohne schuhbänder gehen lassen.
erst nach zwei tagen betteln ließ man die dabei entstandenen rückenverletzungen vom arzt ansehen.
inzwischen war das hemd mit der wunde verklebt.

einmal wurden doch mängel dokumentiert, man befragte das heim dazu, die betreuer antworteten, der alte wolle es so. da gab man sich damit zufrieden.

ich fühle mich jeden tag schrecklich, nichts tun zu können.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

16.02.2015 um 23:12
@vielefragen
Solche Zustände darf es eigentlich gar nicht geben. Frage doch mal bei der Krankenkasse nach, ob es nicht eine zuständige Stelle dafür gibt.
Unversorgte Wunden sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch lebensbedrohlich und eindeutig Ärzte- und Pflegepfusch.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 12:20
Hallo zusammen,ich möchte auch hier was dazu sagen zu dem Thema Demenz.Aus Gesundheitlichen Gründen,musste ich eine Umschulung machen für den Beruf Demenzbetreuer 87.bVorher machte ich ein Praktikum in 2 Altenheime.Was ich dort so erlebt habe,macht mich Nervlich fertig.Ich kam mit mehreren Bewohner zusammen,die Demez haben.Darunter war auch ein Mann.Er war in seinem Leben sehr Erfolgreich.Er hatte einen guten Beruf,hatte alles was man sich wünschen kann.Heute ist er an Demz Erkrankt.Er sitzt im Rollstuhl,und ruft den ganzen Tag nach der Mama,dann erzählt er der Wand,wie er in seinem Beruf am besten die Kabel verlegt.Er ist ganz alleine.Wenn man ihn so beoabchtet,könnte man meinen,das er jede Menge Arbeiter um sich rum hat.Wie schon gesagt,er ist alleine.Da kommt man dann als Demenzbetreuer hin,und man muss soche eine Person betreuen.Es ist sehr schwer.
Dann ein Zimmer weiter,trifft man auf eine Demenzkranke Frau.Ich wahr sehr erschrocken gewesen,als ich sie das erste Mal sah.Sie bewegte sich wie ein Zombie,der Mund schief,dann läuft der Speichel aus ihren Mund,und dann sind noch ihre Augen verdreht.Das ganze ist sehr belastend.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 12:25
Ich glaube,das ich diesen Beruf nicht lange mitmache.Ich denke mal,das es ein grosser Fehler wahr,mich in so einem Beruf zu bewerben und zu arbeiten,Es gibt noch mehrere Bewohner die noch härter drauf sind,möchte das aber nicht hier noch weiter preisgeben.Man muss selber ein starkes Nervengerüst besitzen.Dann auch der Geruch in den Altenheimen,der ist unmöglich,immer der Geruch nach Urin und Fäkalien.Es ist HAMMERHART.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 12:29
Es gibt auch Bewohner die eigentlich ganz normal sind,man kommt mit denen ins Gespräch.Man erfährt viel von ihren Leben,das ist eigentlich ganz Interessant.Aber was mich sehr stört ist,das einige Pflegekräfte sehr übernatürlich freundlich zu den Bwohner sind.Ich weis,das viele nur Schauspielen,also ich kann es nicht,so zu spielen.Ich bin so wie ich bin.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 12:32
@Saarländer

Es ist derselbe Geruch wie auf den geriatrischen Stationen.
Gib dir noch ne Chance, aber die Probleme hast du korrekt benannt, wenn es nicht deines ist, dann geh, eh du selbst Schaden nimmst, denn es ist so, wie du sagst und wird auch nicht besser.

Was du können musst, ist den Hammer fallen lassen, wenn Schluss ist und den Krempel nicht mit nach Hause nehmen. Dass du ungekünstelt bist, ist ein Vorteil.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 13:07
@Saarländer

Ich arbeite in einem Pflegeheim und wir haben ebenfalls eine Demenzstation, auf der ich gelegentlich aushelfe.

Ja, es ist hart, sehr hart sogar.Wichtig ist, das du emotional gefestigt bist.Sonst gehst du daran kaputt und auch den Bewohnern hilfst du damit nicht wirklich.Diese Menschen brauchen dich.In jeder Hinsicht, in der ein Mensch einen anderen brauchen kann.Wenn es dich so mitnimmt, tust du dir nichts Gutes und den Bewohnern ebenfalls nicht.Und wie @RoseHunter richtig sagte: Nach Feierabend Alles vergessen.Nichts mit nach Hause nehmen.Auch das braucht ein bisschen Übung.Es ist aber sehr wichtig.


Es gibt tolle Fortbildungen, in denen man speziell im Hinblick auf diese Herausforderungen geschult wird.In unserem Haus werden die monatlich kostenlos angeboten, vielleicht gibt es sowas bei dir auch?Oder mit den erfahrenen Kräften im Haus reden, die haben oft ganz tolle Tipps parat.Natürlich hilft das Alles nix, wenn du nicht für diesen Beruf geeignet bist.Das ist auch nichts Schlimmes.

Und es ist egal, wie deine Kollegen sich den Bewohnern gegenüber benehmen.Wichtig ist, dass du deinen eigenen Weg findest.Vielleicht ist ihre übertriebene freundliche Art ihre Art und Weise, wie sie damit umgehen können.Hab hier an Kollegen auch alles dabei: Die Tiefgekühlte, die Herzliche, die Strenge, den Chaoten, den Witzbold, etc...Privat sind viele nicht so wie auf Arbeit bzw nicht in dem Maß.Ich versuche auch meine eigene Art beizubehalten und erhalte sowohl von Angehörigen als auch Bewohnern durchweg sehr positives Feedback.

Dieser Beruf besteht aber nicht nur aus Leid, Tod und Fäkalien.Dieser Beruf hat sehr viele schöne Momente, und die Bewohner sind sehr dankbar.Ich liebe diesen Beruf.

Am Anfang dachte ich auch, dass ich das nicht schaffe.Aber irgendwann kommt ein Stück Routine und man sieht auch das Schöne.Man selbst kann so viel Gutes bewirken.Das ist nicht immer leicht, da Zeitdruck und Personalmangel, aber es lohnt sich doch so sehr und ist für mich sehr erfüllend.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 17:59
@Khali
Zitat von KhaliKhali schrieb:Man selbst kann so viel Gutes bewirken.Das ist nicht immer leicht, da Zeitdruck und Personalmangel, aber es lohnt sich doch so sehr und ist für mich sehr erfüllend.
... und zwar gerade, wenn man ungekünstelt ist.
Man muss erkennen, dass die Fernbedienung für den Fernseher manchmal wichtiger ist, als die nächste Infusion oder die nächste Dröhnung Schmerztropfen.
Wann, bei wem, das merkt man am ehesten, wenn man offen ist und bleibt.
Bei manchen ist Nähe gut, andere hassen das. Der offene Blick ist da besser, als das starre Programm.

Es ist, wie Khali sagt, eine schöne Erfahrung, dass du die Welt im Kleinen ein wenig besser machen kannst. Kannst du da wirklich. Das ist nicht immer schön und beglückend, aber einer Oma die Angst zu nehmen, das hat auch was.
Es erdet auch, ist gut für Leute, die das Rezept für die Welt haben und viel wichtiges Zeug faseln.
Drei Jahre Schutzhosen wechseln und die Scheiße aus den Ritzen kratzen, macht irgendwie auch demütig. Bis man da gleichmütig ist, da muss man lange für stricken.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

17.02.2015 um 17:59
Hallo hier bin ich nochmal.Es ist ein interessantes Thema hier,und werde jetzt noch mehr Berichten.Als ich vor einigen Monaten eine Schule Besuchte,wo man das Thema Demenz unterrichtete,wurde ja auch gesagt,das man ein Praktikum machen soll in einem Altenheim.Als ich dann ein Altenheim gefunden habe,wurde mir gesagt,das man dort in dem Altenheim kein Praktikum machen soll,wegen den schlimmen Umständen in dem Altenheim.Man wird dort nicht als Praktikant unterstützt,und dort werden Bewohner schr schlecht Behandelt.Das wurde mir gesagt von einer ehemaligen Pflegekraft die dort einige Jahre gearbeitet hatte.Natürlich wollte ich das so nicht hinnehmen,und ging trotzdem hin.
ES WAR DIE HÖLLE FÜR MICH.


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