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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

455 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Film, Demenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 20:49
Zitat von hexenladyhexenlady schrieb:Diese verfluchte Krankheit macht Leben kaputt, nur der selber betroffene kriegt nix mehr davon mit. Aber die Angehörigen.
Ich kenne es von der Mutter, sie hat auch Demenz, trotz der Medikamenten wird es immer schlimmer.
Zum Glück ist sie nicht aggressiv geworden, es ist mit ihr sehr mühsam geworden. Ihr Problem ist, sie will es nicht wahrhaben, was man zu ihr sagt oder die Ärzte sagen und macht immer was sie für richtig findet, da sie noch Diabetes hat.

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 20:51
@hexenlady
Das bei dieser Hölle auch noch Geld ne rolle spielt .... Furchtbar .


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 20:52
@Dr.AllmyLogo
Meine Mutter war am Anfang auch immer sehr misstrauisch und hat nichts geglaubt


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 21:40
Zu den Kosten - von wegen der Staat ... Mein Vater muss monatlich 1200€ ans Heim zahlen !!!
Dann seid Ihr Selbstzahler. Von denen gibt's nicht mehr so viele.

Sobald kein Vermögen mehr vorhanden ist, bezahlt das Sozialamt.

Schwacher Trost, tut mir leid.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 21:53
@Syrah
@RoseHunter
ich geh in solchen Situationen dann mit den Patienten im Gang spazieren denn sie möchten ja gehen, verwickle sie so weit möglich in ein Gespräch und bis wir wieder im Zimmer sind haben sie ihr eigentliches Vorhaben vergessen.
Mach ich auch meist so, manche sind allerdings hartnäckig und verlassen nach 30 Sekunden das Zimmer, um dann im Nebenzimmer herumzurennen.

Naja, das wirst du auch alles kennen.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 22:04
Bei sowas bin ich für den Tod Dankbar , allerdings spreche ich da nur für mich


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 22:04
@Allesforscher
Wenn jemand erste Anzeichen von Demenz zeigt und es wird mit den Jahren schlimmer, muss eine Einweisung ins Heim stattfinden. Die Kosten trägt der Staat. Niemand ist zur Pflege verpflichtet, wenn es extrem wird.
Die Kinder sind zwar nicht zur Pflege verpflichtet, allerdings zur Zahlung, wenn die Rente/Pension nicht reicht und ein möglicherweise vorhandenes Haus bereits verkauft wurde. Nur wenn die Kinder selber nichts haben, dann zahlt der Staat.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 22:10
Im näheren Kreis keine Bekannten.
Habe allerdings mit Demenzkranken gearbeitet, dass daraus irgendjemand irgendwann etwas positives gezogen hat wurde mir allerdings nie zu teil.


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Alano ehemaliges Mitglied

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 22:14
Mein bester Kumpel machte damals seinen Zivildienst in einem Altersheim und ich besuchte ihn dort oft und unterhielt mich mit den alten Menschen dort.

Da gab es eine sehr nette und süße Omi, die auf mich scheinbar recht gesund wirkte. Sie erzählte mir immer von einem alten Spruch, den sie aus ihrer Vergangenheit kannte:

"In Lankenau ist der Himmel Blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau".

Nur leider erzählte sie mir diesen Spruch dann alle paar Sekunden, weil sie dement war. Und mit der Zeit fand ich das traurig, weil ich bemerkte, dass hinter dieser scheinbaren Normalität nichts normal war.
Und irgendwann empfand ich es (entgegen meinem Willen), sogar abstoßend.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 22:51
@Alano
Das mit dem abstoßend hab ich leider auch erleben müssen . Meine Eltern als paar waren sehr beliebt , hatten weniger enge gute freunde und sehr viele Bekannte. Nach und nach dann das böse Erwachen - mein Vater stand allein da. Niemand wollte mehr was mit meiner Mama zu tun haben ! Das war soooo bitter und böse ! erst in solchen Momenten erkennt man wohl erst die wahren freunde - die dann gegen 0 gingen .
Für Außenstehende ist es halt auch nicht leicht. Die Situation die Du beschreibst kann ich verstehen .... Du kanntest die Omi ja eigentlich nicht. In dem Fall meiner Mama war es bitter und ich will nicht ausfallend werden , aber alle denen die auf einmal nix mehr mit ihr zu tun haben wollten, wünsche ich nicht gerade nur Sonnenschein ...


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 22:53
@Mariposa27
Die Kosten sind dadurch natürlich nicht gedeckt , aber mehr kann mein Vater auch nicht zahlen ... Frechheit alles das sowas noch dazu kommt


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 23:35
@Josephine77
Das ist ganz sicher unglaublich schwer, sich von einem Menschen zu verabschieden, der noch da ist, lebt und redet. Aber es ist halt nicht mehr der bekannte Mensch, nicht mehr die Mutter oder der Vater, und es ist auch nicht die Hilflosigkeit und Veränderung eines Kranken. Und es kann eben so sehr lange dauern.
In meiner Familie gab es nur einen dementen Onkel, der sich mit Alkohol zu Grunde gerichtet hatte. Die Folgen waren dieselben, und es war ebenso schwer für die Tochter (er war kein schlechter Mensch, auch als Säufer).

Der Mensch, den man immer als Vertrauensperson empfand, von dem man sich immer Geborgenheit wünschte, der immer stärker und klüger sein sollte, der wir immer mehr zum irrationalen Unbekannten. Nicht zum Kind, denn das lernt stetig dazu, sondern zu etwas vollkommen unbestimmbaren. Und das ist, was so anstrengend ist: Nicht zu wissen, was man damit anfangen soll. Woher soll man auch die Distanz nehmen, die sogar professionellen Pflegern zum Teil schwer fällt...

Manchmal denke ich, unsere Gesellschaft ist viel zu arm an so etwas wie Ritualen.
Es fehlt uns die Möglichkeit, sich von dem Menschen als das, was er einem bedeutet hat, zu verabschieden und ihn als etwas anderes zu betrachten.
So trauert man fortgesetzt, jedes mal wenn man sich begegnet, um das Unerfüllte.
Niemand sagt einem: Das ist nicht mehr Deine Mutter. Das ist eine kranke, pflegebedürftige, liebesbedürftige Frau, die aber nie wieder Deine Mutter sein kann und die sich immer weiter von Dir entfernen wird. Und wenn Du das nicht aushältst, dann sind andere dafür da, das auszuhalten. Niemand kann das von Dir verlangen, das irgendwie zu verarbeiten.

Ich kann einigermaßen nachvollziehen, wie schwer es ist, die Bilder zu ertragen. Zwar habe ich zwei Menschen gepflegt, die nur wenige Monate bis zum Tod hatten und die bis zuletzt bei Bewusstsein waren. Aber es ist ja trotzdem nicht leicht, das zu verkraften, was man da erlebt.
Kommt dazu noch die psychische Komponente, wird es wirklich hart.
Die Nachbarin auf dem Dorf pflegte die Schwiegermutter hingebungsvoll und eines Abends stand die im Nachthemd und vollgepinkelt auf der Straße und schrie, sie würde vergiftet ... erst da ahnten wir, was die Schwiegertochter und der Sohn durchmachen.

Vielleicht ist eine Selbsthilfegruppe eine gute Idee. Kann auch sein, dass Dir der Jammerverein nicht liegt. ;)
Aber man könnte das ausprobieren. Ansonsten ist so ein Forum hier auch keine schlechte Idee ...
:)

Und Du solltest auch darüber nachdenken, ob Du Dir jemanden zum quasseln suchst. Es wäre eigentlich das Normalste von der Welt, wegen so etwas eine handfeste Depression zu entwickeln, denke ich. Und spätestens dann wäre professionelle Hilfe ganz sicher das Richtige. Du musst das nicht alleine durchstehen oder denken, dass Du irgendwie versagen würdest. Niemand kann so etwas wegstecken, und das ist das Tückische an der Demenz: Sie betrifft nicht nur den Dementen, sondern gerade auch die Angehörigen. Der schleichende, jahrelange Verlauf macht es umso schlimmer, da man psychisch nie wirklich auf den nächsten (Rück-)Schritt vorbereitet ist. Wir können so eigentlich gar nicht denken.

Jedenfalls drücke ich Dich ganz fest, und wünsche Dir, dass Du alle Unterstützung bekommst, die Du brauchst.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 23:43
Ich bin nicht wirklich ein Familienmensch und habe nur noch wenig Kontakt zu meinen Verwandten. Man sieht sich allenfalls zu so Anlässen wie Geburtstag oder Weihnachten. Meine Großmutter ist jetzt 91, war eigentlich bis ins hohe Alter fit, aber hat in den letzten Jahren dann doch sehr abgebaut. Wohnt seit einigen Jahren auch im Pflegeheim. Dass sie mich nicht mehr erkennt, ist ja nicht verwunderlich, so selten wie ich sie sehe. Sie erkennt aber auch alle anderen nicht mehr, weiß oft nicht mehr wo sie ist oder was sie sagt. Das habe ich an Weihnachten dann erstmals mitbekommen, als ich kurz vorbei geschaut hatte (sie war über die Feiertage bei meinen Eltern) - im Jahr davor war es noch nicht so "schlimm". Keine Ahnung inwiefern das "normal" ist in dem Alter, oder ab wann man von Demenz spricht.

Sehr alte und / oder demenzkranke Menschen sind häufig wie ganz kleine Kinder. Sie brauchen bei allen alltäglichen Dingen Hilfe, und man muss mit ihnen sprechen wie mit Kindern. Ist irgendwie so, als ob wir Menschen irgendwann wieder so enden, wie wir angefangen haben.

Den Film habe ich zufällig vor kurzem gesehen. Was mich gestört hat war, dass vieles was für Betroffene eigentlich schlimm / entwürdigend und für Angehörige extrem belastend ist, dort als komisch / lustig dargestellt wurde. Ich konnte jedenfalls nicht lachen an vielen Stellen, wo die Leute im Kino alle gelacht haben.

Um ehrlich zu sein bin ich nicht wirklich darauf vorbereitet, wenn es einen meiner näheren Angehörigen treffen sollte. Denke dass ich es weder emotional noch finanziell bewältigen könnte. :-(


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

02.01.2015 um 23:45
@Josephine77
Drück Dich ebenfalls und alles Liebe für Dich.
Kann das zwar als Angehörige nicht nachempfinden, weil ich nie in dieser Situation gesteckt habe, aber als Pflegefachkraft (Altenpflegerin)

Seit genau 2 Tagen habe ich mich aus dem Pflegealltag (Altenheim) zurück gezogen und mir jetzt etwas anderes gesucht. Ich war einfach, ausgebrannt :/

Nur das Beste für Dich :-*


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

03.01.2015 um 00:15
@zett
Ich denke, solche Jobs sollte man immer nur zeitlich begrenzt machen.
Als ich meine Tante pflegte (1994), sagten die Pflegerinnen, dass ihre Chefin sie immer so einteilt, dass sie am gleichen Tag auch neugebohrene Drillinge versorgen dürfen.
Und als ich meinen Vater pflegte (2011), sagte die Palliativdienst-Leiterin, dass die Frauen das nur begrenzte Zeit machen sollen.
Für längere Zeit kann man so einen Job nicht machen, denn das nimmt einen emotional zu sehr mit.
Wie extrem muss das dann erst für die Angehörigen sein, die da jahrelang drin stecken .....


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

03.01.2015 um 03:15
@FF
Vielen Dank für den tollen Beitrag ! Es ist einfach wahnsinnig schwer !
Ohne irgendjemand angreifen zu wollen , oder das zu verharmlosen der sowas durchlebt hat ... Aber ich habe mir oft gedacht ... Hätte ich sie bei nem Autounfall verloren , oder an nem Herzinfarkt etc . Es tut weh und man trauert . Vllt kommt man auch da nie drüber weg - will hier nix schön reden -auch das ist schrecklich , bitte nicht falsch verstehen . Dies waren nur meine Gedanken. -denn so ... Es war über Jahre jeden Tag abschied nehmen - jeden Tag ist ein bisschen mehr von ihr gestorben . Stellenweise war es nicht auszuhalten für mich und hat auch mich verändert. Dieses ewige leid - stetig steigend bis zum bitteren Ende . Es ist die reinste Folter ! Ich hatte bisher nie das Bedürfnis darüber zu sprechen - anders gesagt , ich wollte nicht . Ob da eine Selbsthilfegruppe angebracht ist weiß ich momentan nicht . Eine Depression , das kann schon sein ... Wer weiß . Gut gehts mir die meiste zeit natürlich nicht , ich stand meiner Mama halt sehr nahe und frage mich oft , ob ich nicht irgendwas hätte anders machen können , was natürlich quatsch ist ...

Danke nochmal für den Beitrag


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

03.01.2015 um 03:16
@zett
Danke für die Grüße ! Für mich wäre das auch kein Job , ganz ehrlich . Ich würde auch alles Leid mit nach Hause nehmen ! Das kann nicht jeder distanzieren , daher versteh ich deine Meinung total !


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

03.01.2015 um 03:18
@deja-vu.
Find es gut , dass du stellenweise über Szenen im Film nicht lachen konntest. Hab ihn nicht gesehen und will es auch gar nicht , weil es mich extrem wütend macht !!! Und vorbereiten faaaaaalls es deine engeren angehörigen trifft , kannst du dich eh nicht . Da wächst man irgendwie rein bzw gibt einfach sein bestes !


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

03.01.2015 um 03:59
@Josephine77

Ich kann Dich so sehr verstehen. Es tut so unglaublich weh, den Zerfall eines geliebten Menschen zu beobachten.Meine Großmutter war alles für mich und hat sehr früh Demenz bekommen- erst unbemerkt. Mal wurde der Herd angelassen, mal Wasser mit den Staubsauger aufgesaugt. Das war alles noch "harmlos". Sie wiederholte sie sich ständig, fing an zu nuscheln und bekam Angstzustände. Irgendwann hat Parkinson auch noch zugeschlagen. Ihr ( für ihr Alter) hübsches Gesicht zerfiel zusehends, sie konnte irgendwann nicht mehr reden, wurde aggressiv , hat mich nicht mehr erkannt und ist nach 15 Jahren Qual erstickt, nachdem sie sich 8 Jahre davon wundgelegen hat und absolut nicht mehr "da" war- fast wie ein Wachkoma.

Wie ein Zombie- der Körper ist noch da, aber die Seele- alles was dieser Mensch mal war, was ihn ausgemacht hat- ist fort.

Sterbehilfe wäre gnadenvoller gewesen, als diese Hölle. Ich glaube nicht, dass irgendein Film so etwas erfassen kann, das sich überhaupt jemand so etwas ansehen würde- nur die Angehörigen sind gezwungen zuzusehen und zu verarbeiten.

Leider war ich zu schwach dafür und habe meine Goßmutter in ihren letzten Monaten in Stich gelassen- ich konnte sie nicht mehr so sehen. Es hat mich fertig gemacht nicht helfen zu können und sich vorzustellen, das dieses seelenlose, kalte "Ding" dort einmal meine Oma war, die mich geknuddelt hat...

Vielleicht gibt es irgendwann einmal ein Medikamt gegen den Verfall- oder zumindest Sterbehilfe, nur bitte keine Filme mit Schweiger über solche Themen.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

03.01.2015 um 04:41
@yong
Im Stich gelassen ??? Gewiss nicht ! Ich war auch über ein Jahr nicht bei meiner Mama ( bis Heiligabend wieder) weil Ichs nicht ertragen konnte und einfach nicht hin wollte - es tat zu weh! Aber das hat nichts mit - im Stich lassen zu tun ! Denn - mal ehrlich - helfen kann man nicht mehr :( ist eine gewisse Art von Selbstschutz ! Mach dir also keine Vorwürfe - deine Gedanken waren sicherlich ganz oft bei deiner Omi wie die meinen bei meiner Mutter !


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