Worin besteht euer Sinn, zu existieren?

@raitoningu

Ich finde, leer und leidvoll ist irgendwie ein Widerspruch. Wenn man tatsächlich vom absoluten Nichts ausgeht, macht es ja auch wenig Sinn, ihm ständig negative Attribute zuschreiben zu wollen.

Für mich eine Mischung aus Langeweile und existentiellem Unbehagen - so würde ich mein Lebensgefühl umschreiben. Natürlich kann ich immer nur von mir selbst ausgehn - das Bewusstsein eines von diesen sterblichen Wesen zu sein, die ihr Körperchen über diesen bizarren Planeten schleppen, ist für mich wirklich eine Tragikkomödie von kosmischen Ausmaß.
Es mag paradox klingen, aber ich muss mich in jedem Moment zusammenreißen, um nicht unkontrollierte Lachanfälle zu bekommen... wobei das mehr einem sardonischem Lachen gleichkommt.

@Zetterz

Zetterz schrieb:Einmal ganz rational betrachtet hat es ja eigentlich überhaupt keinen wirklichen Sinn, zu leben. Ich meine, wir haben herausgefunden, wie unser Körper funktioniert und dass es für jede Funktion, egal ob Emotionen oder Vorgänge wie Verdauung bestimmte Faktoren gibt, die diese Funktion erst ermöglichen.
Das schließt doch die Transzendenz des Menschen aus, wenn seine Gedanken nur aus Atomen bestehen. Damit stellt sich nun wieder die Frage, warum nehmen wir eigentlich täglich aufs neue unser Kreuz auf den Rücken wenn wir den Tag ein einem scheinbar sinnlosen Kreislauf bestreiten?

Falsche Grundannahme, werd erwachsen!

Wir Menschen haben Phantasie.
Wir Menschen sind Geschöpfe.

Wir Menschen wollen diese Phantasie, diese sogenannten 'Träume' umsetzen, oder in einer Welt leben, die diese Phantasie, die Ideen, die Vorstellungen, die Träume umsetzt.

Wofür brennst du? Wofür hast du Interesse? Wenn man diesem Weg folgt, dann hat man das Sinnhaftigkeitsgefühl, wenn man seiner Spuhr folgt.

Wir alle sind aber entmachtete Kinder.

@Orbiter...

Orbiter... schrieb:Seine Welt schafft man sich selber...

Ja, bedingt. So absolut kann man das auch nicht sehen; es nutzt ja auch nichts, einfach zu nem Depressiven zu sagen, dass er halt mal ein bisschen "positiv denken" soll...
Mir geht es in erster Linie darum, dass die Darstellung, das Leid würde überwiegen, ja eine ebenso subjektive Einschätzung ist als wenn jemand sagt, dass das Leben aus seiner Sicht hauptsächlich aus Spaß besteht.


@Peisithanatos
Ich kann das schon nachvollziehen; ich würde meine Grundstimmung auch nicht unbedingt mit "fröhlich und optimistisch" umschreiben. Meistens eher desillusioniert.
Nur ist das eben nur meine eigene Bewertung und keine allgemeingültige Tatsache. Jemand, der sein Leben für sich selbst als total sinnvoll und erfüllend empfindet, hat damit objektiv betrachtet dann auch nicht mehr oder weniger recht.

meine arschhaare zu färben

@Zetterz

Wenn Du Deinen Kreislauf so sinnlos findest, solltest Du vielleicht aus diesem ausbrechen und einen neuen Anfang wagen?!

Ich Liebe das Leben und das leben liebt mich, klar habe ich wie jeder andere auch schon viel Scheisse erlebt, aufstehen, Krönchen richten, weiter laufen.

Mein Sinn ist es, glücklich, zufrieden und freudvoll zu leben, damit ich andere anstecken kann.
Der Mensch zu sein der ich wirklich bin und meinen Wünschen und Sehnsüchten zu folgen.

Dazu gehört Selbstliebe und viel Mut.

Bei mir auch lange Therapie, ausgeprägte Selbstreflexion -.- und den unbändigen Wunsch nach einem schönen, guten und sinnstiftenden Leben.

@Zetterz

Zetterz schrieb:warum ihr leben wollt

Vielleicht, weil man Verantwortung für etwas oder für jemanden trägt. Wenn diese Verantwortlichkeit entfällt, entfällt auch die Notwendigkeit, zu leben.

Zetterz schrieb:warum nehmen wir eigentlich täglich aufs neue unser Kreuz auf den Rücken wenn wir den Tag ein einem scheinbar sinnlosen Kreislauf bestreiten?

Ich denke es geht im Leben nicht um ein grosses, ewiges Ziel. Sondern viel mehr um die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen und Sinn geben weiter zu existieren.
Und sei es auch nur das Feierabendbier mit den Kumpels in der Stammkneipe oder irgendein Hobby in dem man gerne besser werden möchte. Oder der Drang die Welt zu erkunden, zu reisen, möglichst viele Orte und Menschen zu erleben. Ein Abenteuer zu bestehen oder einfach nur die Suche nach dem nächsten Kick. Musik, der Partner, Filme, Spiele oder sogar die Arbeit. Irgendwas, dass einen Sinn gibt jeden Morgen wieder aufzustehen und sich durch einen weiteren grauen Tag zu kämpfen.
Und eh man sich versieht, ist man alt, blickt mit einer Träne im Auge und einem Lächeln auf den Lippen auf ein durchlebtes Leben zurück.

Das wertvollste Gut ist weder Geld noch irgendwelche Besitztümer sondern die Zeit, denn sie kommt nie wieder. Geniesst sie!

KillingTime schrieb:Wenn diese Verantwortlichkeit entfällt, entfällt auch die Notwendigkeit, zu leben.

Diese These halte ich mal für sehr gewagt. ;-)

@cucharadita

cucharadita schrieb:Der Mensch zu sein der ich wirklich bin

Erklär mal bitte genau, wer und wie du glaubst zu sein.

Zetterz schrieb:Aber andererseits theoretisch müsste Existenz schon einen Sinn machen. Sonst würde Mathematik beispielsweise ja nicht funktionieren. Die Frage die sich hier auch auftut ist, was macht Sinn und warum ist Sinn gut?

wenn du deinem leben sinn gibst dann wirst du wissen warum es sinnvoller ist einen sinn zu vergeben als dannach zu suchen :)

Ich denke, jedes Individuum hat entsprechende Ziele/Träume.

Viele trauen sich nicht, den Traum zu erreichen. Man muss handeln! Alles ist möglich!

Mein Lebenssinn enthält mehrere Punkte:
- erfolgreich werden/sein
- Freundin finden
- Weiterbildung
- das Maximale rausholen
- versuchen, die Welt zu verändern/beeinflussen

Das Leben hat einen Sinn! Diesen Sinn muss man jedoch finden. Ebenso die eigene Zufriedenheit ist wichtig.

Mein Sinn zu existieren?

Hmm, ohne Scheiß jetzt, ich mag Dönerfleisch..

Zetterz schrieb:Einmal ganz rational betrachtet hat es ja eigentlich überhaupt keinen wirklichen Sinn, zu leben.

Tja, dann: Drop dead!

Nein, das soll natürlich kein ernstgemeinter und zu befolgender Rat sein.

Das Leben, konkret: DEIN Leben hat nur den Sinn, den DU ihm gibst.

Wenn Du nicht in der Lage bist, Deinem Leben selbst einen Sinn zu geben, dann bliebe noch das Angebot der Sinngebungsbranche, vom Psychoguru bis zum Sektenfanatiker, vom Konsumjunkie bis zum Drogenkonsumenten.

Dann allerdings würde ich persönlich doch lieber tot umfallen.

Selbsterhaltungstrieb.

Wofür besteht der Sinn mich umzubringen?

Ich leb nun mal und gut ist. Ich weiß nicht, was für ein SInn das hat. Ich weiß nur das ich lebe und gut ist. Ob das Leben einen Sinn hat , oder nicht, ist mir egal.

Zu sterben hat auch keinen Sinn.

@Doors

Doors schrieb:Das Leben, konkret: DEIN Leben hat nur den Sinn, den DU ihm gibst.

Wenn Du nicht in der Lage bist, Deinem Leben selbst einen Sinn zu geben, dann bliebe noch das Angebot der Sinngebungsbranche, vom Psychoguru bis zum Sektenfanatiker, vom Konsumjunkie bis zum Drogenkonsumenten.

Dann allerdings würde ich persönlich doch lieber tot umfallen.

Sehr gut auf den Punkt gebracht.

hm... das sind so 1st. World Problems...

...vielleicht besteht der Sinn einfach darin, DASS man lebt... also zu leben, zu atmen, zu sein, ist der Sinn.

Ich denke, so einfach sehen es Tiere... und ich glaube mittlerweile, dass es wirkich so ist.

Nicht umsonst gibt es den Überlebensinstinkt, der sich übrigens auch beim Menschen äußert.

Zetterz schrieb:Es hat theoretisch keinen Sinn, ein Buch zu lesen oder ein Spiel zu spielen, weil dieses Freudengefühl einfach nur ein Gefühl ist und wirklich nicht viel zu unserer Existenz beiträgt.

So kann eigentlich nur jemand urteilen, der noch nie ein Buch gelesen hat, welches ihm neue Horizonten eröffnet hat bzw. das großen Einfluss auf die eigene Sichtweise bedingte.

Bücher haben sehr wohl einen Sinn, unter anderem wenn sie gut sind und die eigene Perspektive erweitern... und Spiele erzeugen nicht nur ein Freuden-, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl, bringen Menschen zusammen und sind wichtige soziale Komponenten einer Zivilgesellschaft.

Hier zu sagen, dass diese Dinge keinen Sinn besitzen, ist für mich einfach nur die Meinung eines einzelnen Menschen, mit dessen Einstellung zum Leben ich nicht viel anfangen kann.

Samsaraa schrieb:Zu sterben hat auch keinen Sinn.

Da bin ich aber ganz anderer Meinung... vielleicht kann man sich das auch besser veranschaulichen, wenn man mal den Gedanken der Unsterblichkeit durchspielt.

Eine Unsterblichkeit der Menschen beispielsweise hätte viele, viele Folgen für unseren Planeten und unsere gesamte soziale wie ökonomische Struktur.

Wir sterben auch, wie ich finde, um dem Neuen Platz zu machen... neue Generationen bringen neue Ideen, brechen die alten Strukturen auf und weisen auf andere soziale Horizonte zwischenmenschlicher Beziehungen.

Ob es immer besser wird, ist eine andere Frage, aber ich denke schon, dass es so ist... dass es vielleicht nur leichte Verbesserungen sind, aber diese sind sehr notwendig.

Wie oft habe ich in Diskussionen mit meiner Generation oder auch älteren gemerkt, dass sich da im Denken nicht mehr viel ändern wird... es soll dann alles so bleiben, wie es ist oder es wird auf vergangene Zeiten verwiesen, wo alles besser und schöner, sicherer und komfortabler war.

Neue Ideen und Lebenskonzepte können eigentlich nur von den nachrückenden Generationen wirklich verwirklicht werden... ich denke da beispielsweise auch an das Zusammenleben von Mann und Frau. Ich finde, dass mit den neuen heranwachsenden Generationen es immer und immer leichter wird, immer mehr gegenseitige Akzeptanz geben wird, was die Symbiose zwischen Mann und Frau, beispielsweise am Arbeitsplatz, betrifft. Und in ein paar Jahrzehnten wird es auch in Deutschland so sein, dass Männer wie Frauen sich endlich als gleichwertige Partner in allen Bereichen betrachten werden.

Dazu aber ist es notwendig, dass das alte Denken, die ganzen Vorurteile diesbezüglich, sich durch das Ableben derselben (also das diese alten Generationen verschwinden) verwirklichen kann... und dies wäre nicht möglich, wenn die Menschen eine Unsterblichkeit besäßen.

Meinen Sohn aufzuziehen!

:lv: