Die Jugend von Heute

abberline schrieb:Wie käme eine Mittelstufen Schulklasse heutzutage mit einer Situation klar, in der es mal vier Wochen kein Internet oder Smartphone gäbe?

Das wäre nicht nur für Kinder ein erheblicher Verlust

@abberline

Klar muss man das, aber du wirst kaum einen jugendlichen finden, der das heute nicht ist.
Ich will damit lediglich sagen, dass das leben nicht ärmer wird, nur weil man vor einem bildschirm ist. jedenfalls nicht zwangsläufig.

Du machst ja nicht nur eine einzige sache davor, sondern sehr viele dinge.

Ein jugendlicher kann mit einem smartphone hemmungslos seine interessen ausleben (interessen, die eltern oft gar nicht verstehen).
Das gilt für alle bereiche des lebens. Soziales, Hobbys, Unterhaltung, sogar Bildung.

Und dann hängt de rvor dem smartphone und macht was interessantes und mama kommt und sagt ihm, dass er noch ganz viereckige augen kriegt und will es ihm wegnehmen. Und sagt ihm, dass er doch lieber irgendwas langweiliges machen soll

shionoro schrieb:So heißt das einfach nur, dass der andere junge vielleicht nicht so gut mit deinem sohn befreundet ist, wie die beiden dachten.

Oder dass der Junge schon so süchtig nach seinen smartphone-Aktivitäten ist.....

abberline schrieb:ich würde das telefonieren dem ständigen Getippe immer vorziehen.

Länger telefoniere ich nur mit Freunden, die nicht in meiner Stadt wohnen.
Mit Freunden vor Ort kläre ich eigentlich am Telefon nur, wann wir uns wo treffen.


Aber mir ist noch etwas anderes aufgefallen, was mMn mit der heutigen Jugend nicht stimmt. :D
Die neigen dazu - so meine unrepräsentative Beobachtung - Verbindlichkeit zu meiden.

Sich am Montag schon für Freitag verabreden?
Nöö, lass uns noch mal telefonieren. Da wird oft buchstäblich bis zur letzten Stunde gewartet, bevor man zusagt (wenn man zusagt)

@shionoro
Ein Jugendlicher kann mit einem Smartphone hemmungslos seine Interessen ausleben, statt was langweiliges zu machen? Bist Du Smartphone Verkäufer? 🤔

abberline schrieb:Ein Jugendlicher kann mit einem Smartphone hemmungslos seine Interessen ausleben, statt was langweiliges zu machen? Bist Du Smartphone Verkäufer? 🤔

Zu Hause? Ja. Wenn der zu Hause ist und der interessiert sich gerade für was und will sich stundenlang youtube videos ansehen und findet das spannend, dann würde es wohl einproblem sein, ihm das smartphone abzunehmen. Denn was ist mamas gegenangebot? "Ist doch sooo schön draußen junge! Ich früher hab da auch immer gespielt! Die anderen Kinder sind bestimmt auch alles draußen".

Da muss man sich nicht wundern, wenn er Mama nicht mehr ganz für voll nimmt.

@Groucho
Klar, zum kurz was ausmachen oder schreiben ist das tippen leichter als anrufen. Ich bezog mich auf den "Vorteil" des ständigen Schreibens, statt zu telefonieren. Wenn ich so viel zu erzählen hab, telefonier ich lieber.

Groucho schrieb:Oder dass der Junge schon so süchtig nach seinen smartphone-Aktivitäten ist.....

Dann wäre er ja gar nicht gekommen bzw. eingeladen worden, scheint ja vorher interessant genug als spielkamerad gewesen zu sein.

Als ich bei leuten gepennt hab ab einem bestimmten altern ging es eigentlich immer sehr odminant um das zocken, was dann aber eben zusammen gemacht wurde. Das ist dann ja auchgar kein problem.

abberline schrieb:Ein Jugendlicher kann mit einem Smartphone hemmungslos seine Interessen ausleben, statt was langweiliges zu machen?

:D Um das zu verstehen, müsstest du mal shionoros Schulthread besuchen. Er hat da doch ein wenig andere Vorstellungen von jugendlichen Verhaltensweisen als andere.

shionoro schrieb:Und dann hängt de rvor dem smartphone und macht was interessantes und mama kommt und sagt ihm, dass er noch ganz viereckige augen kriegt und will es ihm wegnehmen.

Bei dir hört sich "macht was Interessantes" so an, als würde der programmieren lernen oder irgendwas intellektuell Kreatives machen. In der Realität (also meiner Realität, die ich beobachten konnte), ist dieses Interessante nur das stundenlange daddeln von irgendwelchen Spielen.

Darüberhinaus kann ich bei meinem Sohn immer sehr schön beobachten, wenn er zu lange an Handy der Computer war. Die Folge sind in der Regel Stimmungsschwankungen, mit starkem Missmutanteil (nicht immer aber oft) und eine körperliche Unruhe (klar, der jugendliche Körper braucht Bewegung)

@shionoro
Sich ständig stundenlang youtube Videos anzuschauen, sollten Eltern bei Kindern durchaus unterbinden und mit ihren Kindern was unternehmen. Die sollen ja auch nicht den ganzen Tag nur zocken oder Netflix gucken.

abberline schrieb:Sich ständig stundenlang youtube Videos anzuschauen, sollten Eltern bei Kindern durchaus unterbinden und mit ihren Kindern was unternehmen.

Aber wie gesagt, warum? Unternehmungen und stundenlang yt schließt sich ja nicht aus.

shionoro schrieb:Dann wäre er ja gar nicht gekommen bzw. eingeladen worden, scheint ja vorher interessant genug als spielkamerad gewesen zu sein.

Glaub mir, ich kenne die beiden Jungs deutlich besser als du. ;-)

Groucho schrieb:Bei dir hört sich "macht was Interessantes" so an, als würde der programmieren lernen oder irgendwas intellektuell Kreatives machen. In der Realität (also meiner Realität, die ich beobachten konnte), ist dieses Interessante nur das stundenlange daddeln von irgendwelchen Spielen.

Darüberhinaus kann ich bei meinem Sohn immer sehr schön beobachten, wenn er zu lange an Handy der Computer war. Die Folge sind in der Regel Stimmungsschwankungen, mit starkem Missmutanteil (nicht immer aber oft) und eine körperliche Unruhe (klar, der jugendliche Körper braucht Bewegung)

Und spiele können durchaus extrem interessant und entwicklungstechnisch förderlich sein. Wenn einer ein jahr seines lebens counterstrike ineinem clan spielt, ist das eine nützliche erfahrung.

Dass sich einer nicht bewegen soll, sage ich nicht. Ist halt die frage: Bewegt der sich, nur weil du ihm das handy wegnimmst?

@shionoro
"Wenn einer ein Jahr seines Lebens Counterstrike in einem Clan spielt, ist das eine nützliche Erfahrung" 🤣🤣🤣🤣🤣
.. .und ich war sogar bei der Bundeswehr. Das war auch eine nützliche Erfahrung.
Ich bin raus....

@abberline

Auch wenn du das nicht begreifen kannst, aber das ist eine nützliche erfahrung. Du lernst dabei eine ganze Menge. Wie du mit personen umgehen musst, wie du als team ein ziel erreichst, wie du dinge organisierst, dass du zuverlässig sein musst.

Ich weiß definitiv, dass ich durch sowas für mein Leben viel mitgenommen habe. Definitiv mehr als von dem, wozu mich meine Eltern hätten motivieren wollen.

shionoro schrieb:Wie du mit personen umgehen musst, wie du als team ein ziel erreichst, wie du dinge organisierst, dass du zuverlässig sein musst.

Huch! Das hört sich ja wie Gruppenarbeit in der Schule an. :D

shionoro schrieb:Definitiv mehr als von dem, wozu mich meine Eltern hätten motivieren wollen.

Ich frage jetzt lieber nicht, woher du weißt, dass etwas, was du scheinbar gar nicht erst gemacht hast, weniger Effekt gehabt hätte...

Groucho schrieb:Huch! Das hört sich ja wie Gruppenarbeit in der Schule an.

Genau, nur dass da mehr Ernsthaftigkeit anden Tag gelegt wird. In einer Gruppenarbeit in der Schule muss ich mich mit niemanden auseinandersetzen. Höchstens im Vortrag ein bisschen was bullshiiten und beim 'recherchieren' halt so faul sein, dass die anderen es schon für mich übernehmen werden (in jeder gruppe gibt es 1-2. wie es machen und der rest, der das absolute minimalprogramm macht).
Dabei lernst du nichts außer arbeitsvermeidung.

In einem CS clan wirst du rausgeworfen, wenn du sowas machst. Da sind dann deine vorherigen Spielfreunde im TS mit dir und sagen, dass sie keinen bock mehr auf dich haben. Tut wesentlich mehr weh, als wenn der lehrer mal schimpft.

In einem CS clan willst du auch etwas erreichen. Du willst gewinnen. Auch du bist sauer, wenn einer sich keine Mühe gibt. Man schaut sich zusammen taktiken an, trainiert zusammen und versucht, besser zu werden und bekommt positives und negatives feedback, sowohl für das spielen, als auch für das verhalten.

Groucho schrieb:Ich frage jetzt lieber nicht, woher du weißt, dass etwas, was du scheinbar gar nicht erst gemacht hast, weniger Effekt gehabt hätte...

Weil man sowas durchaus einschätzen kann. Wie gesagt, meine Eltern hatten ja kein ernsthaftes gegenangebot.
'lies doch mal was oder geh raus' ist kein konkretes gegenangebot, es heißt 'bitte langweile dich auf eine art und weise, die ich als ästhetisch empfinde in meinen ansichten die deine lebensrealität nicht widerspiegeln'.

Ganz schlichtweg: Die Jugend von heute akzeptiert es nicht mehr, sich schämen zu müssen, nur weil ihre Eltern oder Großeltern etwas nicht begreifen können.

Solange ich mein Leben auf die Reihe kriege, muss ich micht nicht für meinen Medienkonsum entschuldigen, noch für mein Aussehen, das Aussehen meiner Wohnung, , meine schlafgewohnheiten, meine Essgewohnheiten oder derartiges.

Und das sehen auch Jugendliche mittlerweile so. Viele Dinge, die ihre Eltern sagen, fußen auf irgendwelchen wahllosen Prinzipien, nicht auf rationalen Argumenten. Und das kann sehr nervig sein.

abberline schrieb:Street Hawk, Captain Future, A-Team und der Hulk?

Um mal an der Oberfläche zu kratzen. :)

shionoro schrieb:Der Computer kann ja mehr als der Super Nintendo, das Smartphone auch.
Auf dem computer spielst du erst die stunde, die du sonst vor dem super nintendo gespielt hättest.

Natürlich, aber auch das C64 haben wir zum zocken genutzt, anstatt irgendetwas "produktives" damit zu machen. Heute ist das doch nichts anderes, zumindest größtenteils.

Ich find es aber ok, solang sich alles in Waage befindet.

So halt ich es auch mit meinem fast 3-jährigen. Früh hat er Feuerwehrmann Sam geschaut, gerade waren wir eine Stunde spazieren und den Weihnachtsbaum weg bringen.

Irgendwann wird die Zeit mit den Smartphones für ihn anfangen. Was macht man da? Auf der einen Seite will ich ihn nicht zu früh an dieses Gerät bringen, auf der anderen Seite kann er auch schnell zum Außenseiter werden.

Mal schauen wie sich die Gesellschaft und die Technik bis dahin entwickelt. Es sind noch 4-6 Jahre Zeit bevor man sich damit beschäftigen muss.

@DerThorag

In Zukunft wird das auch gar nicht mehr vermeidbar sein. Wenn gar nicht die frage ist, ob man dem kind ein smartphone kauft, sondern die alexa da steht und allzeit bereit ist, hat das kind sofort mit solchen technologien kontakt, ohne, dass man da groß etwas gegen machen kann (klar kann man das kind digital aussperren, cih glaube aber nicht, dass sich das durchsetzt).

So wie du das machst ist das ja richtig. Kinder sind neugierig, sie brauchen und wollen so viele erfahrungen wie möglich, online und offline.

Nur wenn jugendliche halt wirklich bestimmte einzelinteressen haben, für die sie eben vor dem bildschirm hängen wollen und das auch sehr lange, ist das nichts degeriertes. Das kann ein wichtiger entwicklungsschritt sein.

shionoro schrieb:Solange ich mein Leben auf die Reihe kriege, muss ich micht nicht für meinen Medienkonsum entschuldigen, noch für mein Aussehen, das Aussehen meiner Wohnung, , meine schlafgewohnheiten, meine Essgewohnheiten oder derartiges

Den Satz sollte man einrahmen :Y: