Seelischer Mülleimer

@shionoro

shionoro schrieb:Menschen, die viele sozialkontakte haben, trennen diese je nach funktion.

Das heißt, die haben leute mit denen sie reden können, leute, mit denen sie saufen können, leute mit denen sie auf der arbeit rumhängen, leute, mit denen sie einem hobby nachgehen usw.

Und das ist so auch in ordnung.

Das Problem ist, dass du von ihnen etwas erwartest, was sie dir niemals liefern werden, weil sie eure beziehung nicht so sehen wie du sie gerne hättest.

Das ist ein guter Ansatz!

Eine Person, die auf die Rolle des seelischen Mülleimers geeicht ist, kann noch lange nicht erwarten, in eine andere Rolle mit eingebunden zu werden (beispielsweise Freizeitbeschäftigung)

shionoro schrieb:Nur weil sie bei dir ballast abladen und dich mit ihren problemen zuquatschen heißt das nicht, dass ihr sehr gut befreundet seit und sie deine probleme interessieren.
Vielieicht haben sie auch kein interesse daran, wenn du ihnen nicht mehr zuhörst, die beziehung fortzuführen.

So ist es, dass die Person die ihr zugeschriebene Rolle verlässt, bedeutet nicht automatisch, dass ihr eine neue Rolle zugewiesen wird; in einem solchen Falle wäre der Kontakt beendet.

oft fällt den leuten für die diese rolle gespielt wird auch gar nicht auf, dass die andere person unzufrieden ist.
Gerade weil sich der zuhörer auf diese Rolle einlässt denken sie dann, dass er kein Problem damit hat.

Das ist genau wie bei den typen die sich einbilden in einer obskuren 'friendzone' zu sein weil sie seit jahren irgendeiner frau freundschaft vorheucheln. Da is auch nich die frau dran schuld, die den typen glaubt sie fänden es wirklich okay übermäßig freundlich und 'selbstlos' zu sein.

@shionoro

shionoro schrieb:oft fällt den leuten für die diese rolle gespielt wird auch gar nicht auf, dass die andere person unzufrieden ist.
Gerade weil sich der zuhörer auf diese Rolle einlässt denken sie dann, dass er kein Problem damit hat.

Ist ebenfalls richtig!

Man kann also an dieser Selle dem Müllabladenden noch nicht einmal einen Vorwurf machen.

@shionoro @fumo

ich hack da mal eben ein:

Das Ding ist.... meine damals beste Freundin, wir kennen, kannten uns seit über 15 Jahren.... wir waren wirklich ziemlich beste Freunde. Haben einiges durch zusammen....
Aber eben nur weil sie ihren kram bei mir abladen konnte ( das habe ich erst hinterher gemerkt) ... wenn ich mal was hatte, tat sie das ab, und lenkte direkt wieder auf ihre Probleme. Also habe ich das gelassen.... und seit dem ich ihr nicht mehr zuhöre, ging die Freundschaft zurück...... als ich krank wurde war ganz Ende.
Schließlich kann man mit mir ja nicht mehr so abhängen wie früher...

Aber wat solls.... Wer nicht im Regen bei mir ist, den brauch ich nicht bei Sonnenschein.

Ist zwar alt der Spruch aber stimmt.

@zaramanda

Manchmal ist das leider so, gerade bei instabilen charakteren.
Ich bin der meinung, mit vorwürfen tut man sich keinen gefallen.

Ich denke fast jeder war schonmal in einer beziehung die ihn im nachhinein verletzt hat, oder die er falsch bewertet hat.

Wenn ein Punkt kommt, wo man nix mehr miteinander anfangen kann (selbst wenn das ohne verschulden des gegenübers passiert, wie bei dir, als du krank geworden bist), dann driftet eine beziehung nunmal leider auseinander.

Natürlich gibt es implizite ansprüche, dass der andere für einen da sein soll, wenn man das auch immer war.
Leider sind diese ansprüche eben nur impliziert da, der andere muss ihnen nicht nachkommen, und wenn er das nicht tut, dann ist das schlimmste daran, dass man sich offenbar in ihm getäuscht hat.

Ich kenne auch genügend leute, die mir wenn sie 1-2 bier hatten erzählen, dass wir tolle fruende sind und ich wie ein bruder für sie wäre.

Früher hab ich sowas noch geglaubt, heute bin ich da schlauer, denn ich weiß, wenn ich ein wirklich problem hätte würden die damit gar nicht fertig werden wie sie damit reagieren sollen.

Das kann ich ihnen aber kaum zum vorwurf machen. Ich kann mit denen immernoch spaß haben und trinken gehen, das wichtige ist, dass ich mich nicht auf sie verlasse wenn ich sie vom charakter her nicht so einschätze als dass sie 'für mich da sind' wenn ich probleme habe.

Andererseits gibt es leute, die ich eher als bekannte einschätzen würde, und nicht so engen kontakt hab, bei denen ich aber weiß, sie würden, allein vom charakter her, sie viel eher hilfestellung geben.

Wie sympathisch man sich ist und wie viel spaß man gemeinsam hat ist nicht immer davon abhängig, ob man sich gegnseitig durch probleme helfen kann und will, leider.

Daran scheitern auch viele beziehungen.
Ein partner der dich glücklich macht in guten zeiten ist noch lange nicht der, der dir sicherheit gibt in schlechten zeiten.
Und umgekehrt auch nicht.

@shionoro
Im Prinzip hast du recht.

Sie hat mir meine Krankheit ne ganze zeit lang vorgeworfen, so als wenn ich das mit Absicht getan hätte. Immer geht's dir schlecht..... sag doch wenn du dich nicht treffen willst....
Jetzt erzählt sie überall was für eine schlechte Freundin ich doch war...

Es interessiert sie schlicht nicht wenn es jemandem schlecht geht. Das höre ich auch von anderen. Also waren wir eigentlich keine guten Freunde, sie will nur Party machen und saufen. Alles andere ist ihr egal. Getäuscht habe ich mich wirklich.

Aber ich bin schlauer,... nur leider manchmal zu misstrauisch... wenn dann doch mal welche kommen, die sich wirklich für mich zu interessieren zu scheinen.... vielleicht aber sagt mir mein Bauch, lass es..... bringt nix.


Finde du hast das echt gut auf den punkt gebracht.

Nur wenn es dann so ist, wozu sind Beziehungen dann da? Wenn man so enttäuscht ist, dass man fast keinen mehr an sich ran lässt.

@zaramanda

Das ist richtig, natürlich wird man vorsichtiger wenn man häufig oder stark enttäuscht worden ist.
Vernünftig finde ich es, beziehungen langsam angehen zu lassen, also nicht allzu schnell vertrauen zu leuten zu fassen und nach und nach zu testen inwieweit man den leuten vertrauen kann.

Insofern, wer mir nicht beim Umzug hilft unter vorwänden obwohl ich die hilfe gut gebrauchen kann obwohl er sagt er sei mein bester freund, von dem erwarte ich dann nicht, dass ich heulend nachts auf der türschwelle auftauchen kann.

@shionoro

shionoro schrieb: Insofern, wer mir nicht beim Umzug hilft unter vorwänden obwohl ich die hilfe gut gebrauchen kann obwohl er sagt er sei mein bester freund, von dem erwarte ich dann nicht, dass ich heulend nachts auf der türschwelle auftauchen kann.

Jo, ich erwarte von niemandem mehr was... ich glaube aber irgendwie an Karma.
Also entscheide ich wem ich helfe, und wem nicht. Wenn die Leute dann schlecht reden.... haben ja offensichtlich nichts besseres zu tun.

Bei mir kann auch außer meiner Sis keiner nachts anrufen und heulend auf der Türschwelle stehen. Das mach ich nicht mehr. Mein Schlaf ist mir wichtig, und den brauch ich auch.

@zaramanda

Och also ich hab schon leute bei denen das klar geht, ich bin gern hilfsbereit, aber eben zu meinen eigenen regeln. Ich opfere mich nicht mti sachen auf die mir nicht recht sind bei leuten bei denen ich weiß, dass da nichts zurückkommen würde wenn ich ein problem hätte.

Ich hab aber durchaus auch freunde, bei denen ich weiß, dass ich bei problemen an der falschen adresse sind, weil sie weder helfen können, noch es wirklich als mehr als eine leidige angelegenheit wahrnehmen würden, jedenfalls bei gewissen problemen.
Da gibt es dann andere gründe warum wir befreundet sind, weil man gut spaß zusammen haben kann, und anderweitig dinge gemeinsam tun kann die für beide schön sind.

Eine beziehung ist nicht dadurch wertlos, dass man nicht in jeder lebenslage nutzen aus ihr ziehen kann.

Aber ich würde ehrlich gesagt niemandem helfen der schlecht über mich redet, zumindest nicht zweimal.

Leute die eher bekannte sind stelle ich ganz bewusst hinten an, aber das beeinträchtigt das zusammenleben meiner meinung nacht nicht, im gegenteil.
Denn das positive an leuten die selbst eine sehr biegsam mit ihrer 'loyalität' umgehen ist das oft auch nicht so problematisch, wenn man selbst das gleiche macht.

WEnn jemand natürlich forderungen stellt die er selbst nicht erfüllt bin ich raus.

@shionoro

shionoro schrieb:Och also ich hab schon leute bei denen das klar geht, ich bin gern hilfsbereit, aber eben zu meinen eigenen regeln. Ich opfere mich nicht mti sachen auf die mir nicht recht sind bei leuten bei denen ich weiß, dass da nichts zurückkommen würde wenn ich ein problem hätte.

Das mein ich. Ich helfe wo ich weiß, ok derjenige gibt auch was zurück. Manchmal kommt dann auch der Satz : Sorry, ich weiß nicht wie dir helfen kann.
Das ist aber auch ok. Das ist ehrlich.

Aber nicht wenn jemand einem vorheuchelt, immer da zu sein, und es dann nicht ist.

shionoro schrieb:Eine beziehung ist nicht dadurch wertlos, dass man nicht in jeder lebenslage nutzen aus ihr ziehen kann.

Das ist mir klar. Und wenn jemand Forderungen stellt, die er selber nicht zurück zugeben bereit ist, dann ..... bin ich weg.

Bekannte habe ich eigentlich nur noch... wenn man das so sehen kann. Bei einer Person bändelt sich da ne Freundschaft an. Das gute ist, wir haben beide so ziemlich das gleiche... zum. der Formenkreis, und wir verstehen wirklich wenns dem anderen mal so scheiße geht, das man auch nicht telefonieren möchte.

Vielleicht ergibt sich dadurch ja auch was anderes neues. Wer weiß...
.

@Mindslaver

helfe nach wie vor gerne, wenn jemand Hilfe benötigt, allerdings hab ich mir meine Erwartungshaltung abgewöhnt, sprich ich erwarte keine 1:1 Gegenleistung mehr und sage es auch, wenn ich glaube dass es zu viel wird und ich doch nicht so helfen kann, wie vom Gegenüber erwartet!

Hab viel zu lange Freundschaft auch über idealisiert gesehen und dachte so wie ich das mit der Hilfe sehe müsste es mein Gegenüber auch...mein Leben hat mich eines Besseren belehrt, heute ziehe ich Grenzen und hab keine all zu großen Erwartungen mehr, werde dafür dann aber hier und da dann doch positiv überrascht, weil es doch Menschen gibt, die es dann eben doch zu würdigen wissen, wenn man sich als Seelenmülleimer zur Verfügung stellt ;)

@shionoro
Ich werde jetzt mal off gehen..... ich danke dir für deine Sichtweise. Wünsche dir angenehme Nachtruhe :)

@zaramanda

danke, dir auch :)

Das Problem ist mir bekannt, und es ist verwandt mit diesem hier:

Umgang mit anstrengenden, schwierigen, energiesaugenden Menschen

Jahrelang habe ich den lieben Onkel gespielt, zugehört, mir Probleme angehört, um dann erfahren zu müssen, dass wenn man selbst mal Not hat, oder wenn man mal Kritik übt, einen die "Freundschaft" gekündigt wird. Das ist bitter.
Ich mache das heute nicht mehr mit, und ich erwarte nicht mehr etwas zurück. Was eine wirkliche Freundschaft ist, kristallisiert sich erst in solchen Momenten heraus. Eine Freundschaft ist geben und nehmen. Sie muss auch schlechtes Wezzer aushalten, und das über Jahre. An einem Streit zerbricht normalerweise keine Freundschaft.

Übel ist es, wenn man zwar vollgekammert wird, ach wie ungerecht die Welt doch ist, und was alles schlecht läuft, jedoch außer Jammern nichts getan wird. Kein Rat wird angenommen. Im Gegenteil, wenn man mal deutlich wird, was das Ändern der eigenen Lage betrifft, werden sie noch pampig.

Von solchen Energievampieren verabschiede ich mich schnell.

Wenn es dich so nervt, du aber diesen Nicknamen wählst, find ich das eigenartig. 😉.

Seelischer Mülleimer...

Menschen die nur nehmen, müssen damit rechnen, dass sie irgendwann nichts mehr zu nehmen haben/bekommen. Dieses Handeln bzw. der unweigerliche Ablauf ist Strafe genug.

Menschen die gerne geben, sollten damit rechnen, dass es einige Personen gibt, die eben genau das ausnutzen. Der 'Gute Wille' zählt.


Der natürliche Lauf der Dinge, möchte man meinen.

Ja du bist für sie ein seelischer Mülleimer, wieso lässt du das mit dir machen? Sag denen mal klar die Meinung!

@Mindslaver
Vielleicht intressiert es dich. :)

Was passiert wirklich, wenn wir über negative Themen reden

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@Mindslaver

Das klingt jetzt hart, aber ein guter Schritt wäre, diese Menschen aus deinem Leben zu verbannen. Wie du schon sagtest, bist Du für sie nur ein guter Zuhörer, doch wenn es um deine Probleme geht, wirst Du abgeblockt. Im Umkehrschluss heißt das, dass Du diesen Menschen ziemlich egal bist. Sie rauben dir nur die Kräfte und bringen dir nichts positives entgegen. Du wirst ausgenutzt.

Setze dich am besten hin und überlege, warum Du an diesen Personen hängst. Es befreit dich, wenn Du diese Menschen nicht mehr ihre Last auf deinen Schultern abladen lässt. Auch wenn Du dich einsam fühlen könntest: Ändere etwas an diesem Zustand :) Viel Kraft und Erfolg!

@Mindslaver
Kenne ich. Viele Freundschaften haben lange und gut funktioniert, solange ich stabil war, es mir gut ging.
Dann war ich beste Freundin und Ratgeberin.
Wenn es mir schlecht ging, war es dann vorbei.
Selbst Freundschaften, von denen ich dachte sie wären stabiler, sie würden es aushalten, wenn es auch mir einmal schlecht ginge, waren es nicht.
Extremstes Beispiel: Nach einem Suizidversuch hatte mich eine langjährige Freundin in die Klinik gebracht. Sie war beim Arztgespräch dabei, wusste also was los war. Ich war dann einige Zeit in der Klinik.
Besucht wurde ich von meiner Freundin nicht. Noch während meines Klinikaufenthalts war ich einmal zu Besuch bei ihr, dann noch bei ihrer Geburtstagsfeier, dann noch ein weiteres Mal einen Abend bei ihr.
Obwohlt es wahrlich nicht mein bevorzugtes Thema ist, habe ich versucht mit ihr darüber zu sprechen was mit mir los ist. Mein Suizidversuch war nun mal Fakt und ganz klar ein Fakt der unsere Beziehung belastet hat.
Trotz meiner Versuche diese Wand, dieses Tabu zu durchbrechen haben wir letztlich nicht darüber gesprochen. Letztlich sind wir immer bei ihren Themen gelandet. Sicherlich war das eine der (ungeplanten) Folgen meines Suizidversuchs und ich muss es mir zum Teil selbst anrechnen. Verständnis darf man da nicht erwarten.
Erhofft hatte ich mir nach einer Freundschaft von mehr als 15 Jahren aber schon. Wie oft habe ich ihr beigestanden, ihr nicht nur mit Rat sondern ganz pragmatisch zur Seite gestanden.

Nach all den Jahren und durchaus auch Differenzen habe ich heute meine Schwester die mir trotz allem zur Seite steht, die bereit ist, sich mit mir auseinander zu setzen, die trotz anderer Meinung bereit ist mich und meine Meinung zu akzeptieren. Aber das haben wir uns beide hart erarbeitet.

Ob es Freunde gibt, die tatsächlich mit dir durch dick und dünn gehen, weiß ich nicht. Nach meiner Erfahrung haben Freundschaften ihre Zeit. Im Idealfall nützt man sich gegenseitig. Irgenwann ist es vorbei.
Nach meiner Erfahrung kannst Du Dich stets und immer nur auf Dich selbst verlassen, gerade in der Not ist keiner da.