Macht uns die moderne Arbeitswelt zu funktionierenden Zombies?

@inspektor
Ist doch eigentlich egal ob du Akte Maier in Form von Pixeln oder in Form eines plastischen Aktenstapels aus Papier beackerst,hättest du spannende,thrillige Arbeit gewollt wärst du Stuntman,Industriekletterer,Profikiller oder Plutoniumschmuggler geworden
Die Sache ist die,verändert hat sich die Arbeit selbst gar nicht so sehr,was sich verändert hat sind die Informationsflüsse und die Menge der Daten,verglichen mit den heutigen Tempo.mit dem Daten zu dir gelangen+der Menge an Daten die ebenfalls exponentiell angestiegen,bist du vor dreißig Jahren mit deinem C64 oder Amis im Schneckentempo dahergeschlichen..
Was sich dagegen nur wenig verändert hat ist die Aufnahmekapazität der Menschen,die meisten sind vom Tempo überfordert,die es nicht sind verzweifeln an der gestiegenen Menge,dazu kommt der Druck,Arbeit die früher von dreien gemacht wurde ist nun auf eine Person gestopft worden,der Lohn hat sich dabei aber nicht verdoppelt,verdoppelt haben sich unbezahlte Überstunden,gleichzeitig bist du,im Gegensatz zu früher,deine Arbeit auch noch zu rechtfertigen,du musst dich also noch verkaufen,dabei wird "Professionalität erwartet...der Satz"ich weiss es nicht"kommt nur bei Verlierern vor,Laterne ganz unten,Professionalität verpackt die Ahnungslosigkeit in verschachtelten Phrasendresch wie ihn nur ein Bullshitgenerator zustande bringt...
Das alles macht so depressiv das Doping mit Neuroleptika,Antidepressiva,Serotonin und Dopaminkmallern wie Crystal,Pervitin,Glutamin,NADH und ähnlichen Substanzen mittlerweile zur Tagesordnung gehört.
Und spätestens jetzt betreten WIR die Bühne,die Hypies.p. .. ADHSler,immer irgendwie vereint, nerdig,hippelige Stühlekippler,permanente Provozierer...
Ihr hasst uns,ihr Monat uns,ihr nennt uns krank,verhaltensgestört,impulsgesteuert..
Wir nennen euch NTs,NT,das steht für neurologisch typisch,man könnte auch böswillig sein und mittelmäßiges Arschloch sagen,aber warum eine Spezies beleidigen die eh zum Aussterben verdammt ist
Wir sind die Zukunft,wir verarbeiten Daten anders,schneller und mehr,vor allem vertrödeln wir unsere Zeit nicht bei endlosen Smalltalk übers Wetter.
Die Evolution geht weiter,permanent schmeißt sie neue Pilotprojekte raus,wir sind die Antwort auf veränderte,beschleunigte Informationsaufnahme,Filterung und Verarbeitung.Wir arbeiten mit flachen Hirarchien.Lange Dienstwege werden kurz,geht nicht,oder nicht gestattet gibt's nicht...Ritalin . ..ich persönlich halte ja nix von dem Dreckzeug,ich nahm DL-AMPHETAMIN...benötigen wir um euch und die damit verbundene Lahmarschigkeit,die ganze bräsige Trägheit die euch umgibt,eure öden Hirarchierituale und das schwerfällige Denken,zu ertragen ohne ständig vor lauter Verzweiflung irgendwas kurz und klein hauen zu müssen...wir brauchen Action,keinen Stillstand,bis auf diejenigen die als Zusatz noch Asperger mitbringen,die sind langsamer aber dafür umso genauer

@Warhead
WTF? Du redest ja so, als ob ein ADHS'ler die neue Überrasse wär o_O
ADHS-Leute sind weder besser noch schlechter... sie sind Menschen mit persönlichen Stärken und Schwächen wie jede andere auch. Was geht bei dir in Kopf ab? o_O

@NothingM
Nee überhaupt nicht Überraschung, sozial skills nahe null.Aber die Wahrnehmung ist eben anders als die von NTs,die meisten sind Multitasking,Denk und Entscheidungsprozesse laufen ganz anders ab,schau dir mal ein EEG von ADHSlern an,die unterscheiden sich erheblich vom normal strukturierten Gehirn,der Balken ist ebenfalls anders strukturiert

Warhead schrieb:Aber die Wahrnehmung ist eben anders als die von NTs,die meisten sind Multitasking,Denk und Entscheidungsprozesse laufen ganz anders ab,schau dir mal ein EEG von ADHSlern an,die unterscheiden sich erheblich vom normal strukturierten Gehirn,der Balken ist ebenfalls anders strukturier

Bestreite ich auch nicht, nur was hat es genau mit unserer heutigen Arbeitswelt zu tun?

@NothingM
Hab ich doch erklärt,ließ nochmal genau durch

Wieso sollte sie? Wir sind auch selbst dafür verantwortlich wie wir Arbeit sehen und umsetzen.
Ich bin sehr glücklich eigentlich.
@Heijopei scheint im Bereich Arbeit (s. Thread zur Zeitarbeit) alles eher negativ zu sehen.
Der Kopf spielt eine große Rolle dabei, ob man glücklich sein kann oder alles immer negativ sieht.

machinen bis zum defekt, dann ausgemustert und beschimpft.

@Herzamelie
Das ist doch wirklich nur esoterisches Gesülze.

@inspektor
Wer so Selbstzufrieden durch die Gegend schwebt arbeitet in nem esoterischen Buchladen oder bietet Kuschelworkshops an

@Warhead
@inspektor
Ähm, wie bitte??

so viel text mag ich am frühen morgen nicht lesen

und ja ... funktionierende dings sind wir in der arbeitswelt ein stückweit

@Herzamelie
Man kann sich auch ne Mülldeponie,eine Beinamputation oder den Ausbruch des Vulkans im Yellowstone Park schänden.Ich bin da sehr pragmatisch,man soll die Dinge so sehen wie sie sind,von daher halte ich nichts davon einen Scheisshaufen schln zureden. ..selbst wenn ich ihn verkleidet riecht er immer noch nach scheisse,und zu Partys wird er auch nicht eingeladen

@Scox

ich stimme deinem ersten Beitrag zu. Arbeit ist zwar anstrengend und kann mit Vollzeitpensum - je nach Persönlichkeit - schon an den Nerven zerren und "zu viel" sein, aber es ist nicht qualvoll viel, so dass man gar nicht mehr klarkommen kann.
Ich sehe auch das Hauptproblem im fehlenden Ausgleich und im Verschwimmen der Arbeits- so wie auch der Freizeit in einem einzigen Alltagsmatsch, der höchstens einmal im Jahr von ein, zwei Wochen Urlaub mal durchbrochen wird ( wenn überhaupt!).

Es passiert auch zu wenig, was man zu Erinnerungen werden lassen kann, weil entweder alle Leute so unterschiedlich arbeiten, dass man kaum mal alle zusammenbekommt oder dann, wenn doch, selbst diese Treffen mit Anderen immer gleich ablaufen. Man isst was, trinkt vielleicht ein Bier und spielt Karten oder PS4. Man redet über Uni oder Arbeit und wenn mal jemand den Vorschlag macht, doch spontan in die Kneipe oder feiern oder sonstwas "Außerplanmäßiges" zu machen, ist die Hälfte "mit dem Auto da und hat dann keine Lust" oder oder oder.

@Kuschki

Ich kann dir da leider auch nur zustimmen. Besonders mit dem Alltagsmatsch sprichst du da was an. Urlaub und Wochenende mutieren allmählich zu den Zeiten im Jahr, an denen man bewusst lebt, während sich dies in der alltäglichen Tretmühle mehr und mehr verabschiedet. Wenn man da noch weiterdenkt, dass etliche Arbeitnehmer freiwillig Urlaubstage streichen lassen oder sich nicht gegen Anrufe vom Chef innerhalb des Urlaubs zur Wehr setzen, brav "Ja" sagen, dann macht dies die Dimensionen an Raum, die der Beruf einnimmt, schon deutlich. Denken wir bei der Entwicklung mal in die Zukunft, so können wir mit einer totalen Ökonomisierung des Lebens mit Zentrierung auf den Beruf rechnen. Frisst sich dieser Umstand noch weitgehend in's Bewusstsein, bekommt der Satz "Ich lebe, um zu arbeiten und arbeite nicht, um zu leben" seine ganze diabolische Bestätigung. Das Hamsterrad sieht halt von innen wie 'ne Karriereleiter aus.

Ja, es passiert zu wenig. Tägliche Routine lässt die Zeit subjektiv vorbeirasen. Und im hohen Alter wundert man sich über die so schnell vergangenen 40 oder 50 Jahre. Auch, wenn diese voll gefüllt waren (mit Arbeit und dem immergleichen Irrsinn), erscheinen sie leer. Noch schlimmer, wenn sich diese Lebenszeitverschwendung nicht mal mehr rentiert, und man am Ende als Rentner mit Almosen abgespeist wird. Diese Erkenntnis muss die reinste Sinnkrise auslösen.

Kuschki schrieb:Man isst was, trinkt vielleicht ein Bier und spielt Karten oder PS4. Man redet über Uni oder Arbeit und wenn mal jemand den Vorschlag macht, doch spontan in die Kneipe oder feiern oder sonstwas "Außerplanmäßiges" zu machen, ist die Hälfte "mit dem Auto da und hat dann keine Lust" oder oder oder.

Vor 'ner Weile traf ich abends am Wochenende in 'ner Barterrasse ehemalige Leute aus der Oberstufe, die nun studieren bzw. fast fertig sind. Wir saßen da am Tisch, tranken die Biere und laberten. Und was waren da so die Themen? Uni, Klausuren, Profs, Stress. Irgendwann platzte mir der Kragen und machte klar, dass ich dieses ständige Leistungsgequatsche nicht mehr ertragen könne. Diese Leute waren vollkommen unfähig, mal abzuschalten. Zwar wurde es denen dann mal wirklich bewusst (anscheinend zum ersten Mal, so still, wie sie danach waren), aber ich bezweifle, dass sie beim nächsten Umtrunk untereinander nicht wieder über Uni, Klausuren, Profs und Stress salbadert haben.

Ich weiß nicht, ob es ein typisch deutsches Phänomen ist, aber nicht nur das Abschalten scheint schwererzufallen, sondern auch die kollektive Langeweile greift sichtbar um sich. Weiß man nichts mehr mit sich anzufangen außerhalb des Leistungswahnsinns? Kommt mir manchmal fast so vor.

@Scox
Du spricht mir aus der Seele. Das Leben ist sehr arm geworden. Die Menschen sind Gefangene der Bildungs- und Leistungsgesellschaft. Wie schön war es noch, als die Oma damit kokettierte, das Wissenschaft etwas Unbegreifliches ist, sie aber auch keinen Wert darauf legt, die Dinge zu verstehen, weil Liebe und Einssein mit der Natur die Dinge zusammenhält.

Scox schrieb:Ich weiß nicht, ob es ein typisch deutsches Phänomen ist, aber nicht nur das Abschalten scheint schwererzufallen, sondern auch die kollektive Langeweile greift sichtbar um sich. Weiß man nichts mehr mit sich anzufangen außerhalb des Leistungswahnsinns? Kommt mir manchmal fast so vor.

Das erinnert mich an meinen ehemaligen besten Freund, der damit begründete den Kontakt zu mir abzubrechen, weil er wegen Arbeit, Haushalt und Freundin überhaupt keine Zeit hat. Bin ich so dumm, naiv? Muss man wirklich 24/7 mit Arbeit/Haushalt/Ehepflichten beschäftigt sein und kann nicht mal in Zeiten von Socialmedia nicht mal mehr 5 Minuten Zeit mit seinen Freunden verbringen? :/

Scox schrieb:Ja, es passiert zu wenig. Tägliche Routine lässt die Zeit subjektiv vorbeirasen. Und im hohen Alter wundert man sich über die so schnell vergangenen 40 oder 50 Jahre.

Auch wenn ich momentan arbeitslos und in Augen anderer ja "nix sinnvolles tue", setz ich momentan alles daran ein Roman zu beenden und sie später zu veröffentlichen. Ich mag das Geschichtenschreiben sehr... da kann ich mich in hohen Alter nicht darüber beklagen, dass ich es nicht wenigstens versucht hab meine Träume zu verwirklichen.

Herzamelie schrieb:@Heijopei scheint im Bereich Arbeit (s. Thread zur Zeitarbeit) alles eher negativ zu sehen.
Der Kopf spielt eine große Rolle dabei, ob man glücklich sein kann oder alles immer negativ sieht.

Das ist doch wirklich nur esoterisches Gesülze.

Ein Fünkchen Wahrheit ist aber dran:

Wenn man aber schon in der Früh mit einer Nullbock-Einstellung zur Arbeit geht, wird es im Laufe des Tages nicht besser.

Ein gutes Stück weit ist man selbst dafür verantwortlich, wie weit man sich in die Rolle des "funktionierenden Zombies" begibt.

Ich persönlich trenne private und berufliche Sachen so gut es geht. Nach der Arbeit und im Urlaub bin ich für keinen Kollegen erreichbar. Diese Zeit gehört mir alleine und ich bin froh, wenn ich mal Abstand vom Alltag habe.

Die Frage ist auch, wie es aussieht, wenn man in Gegensatz zu mir große Verantwortung im Job hat (z.B. als Abteilungsleiter). Dort ist wohl die Hemmschwelle, nein zu sagen, wesentlich höher angesiedelt als bei mir. Ein großer Teil der "Entwicklung zum Zombie" hängt in meinen Augen vom Pflichtbewusstsein ggü. dem Arbeitgeber sowie von fehlenden Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben ab. Auch Charaktereigenschaften spielen eine wichtige Rolle. Personen mit niedrigem Durchsetzungsvermögen, wenig Selbstachtung und Angst vor Konsequenzen neigen oft dazu, zu "Ja-Sagern" zu werden. Gefährliche Sache.

@Reliable
In vielen Unternehmen werden nur noch Ja-Sager eingestellt. Das erhöht den Druck auf die kritischen Mitarbeiter. In meiner Abteilung arbeiteten zwei chinesische Kollegen, die ganz Pfingsten freiwillig durcharbeiteten. Schöne neue Arbeitswelt!