Sohn soll nichts erben

Im Nebeneingang wohnt ein Ehepaar im vorgerrücktem Alter. Sie ist fit und agil. Ihr Mann ist mehr oder weniger bettlägerig geworden. Sie selber u. ein Pflegedienst kümmern sich bestens um ihn.

Als sie uns ansprach, ihr bei Behördenbriefen, beim einkaufen usw. zu helfen, haben wir das auch gemacht, denn wir kennen sie seit vielen Jahren u. beide sind sehr nett.

Es entstand eine gewisse Vertrautheit u. sie sagte, das sich ihr einziger Sohn mit Ehefrau mit ihr u. ihrem Mann überworfen hat.

Wie sie sagte, sollte sie u. ihr Mann vor vielen Jahren zum Sohn u. Schwiegertochter ziehen u. deren Haus mitfinanzieren, sie sollte nach der Pfeife der Schwiegertochter tanzen, was sie nicht wollte. Seitdem gab es keinen Kontakt mehr.

Sie hat etwas Vermögen u. Eigentum u. sie möchte auf gar keinen Fall, das ihr Sohn etwas erbt.

Sie denkt daran, ein "Berliner Testament" zu machen, wo der Sohn 12,5% erhält.
Das wäre ihr zuviel.

Sie bat mich, ich solle Erkundigungen einziehen, damit er gar nichts bekommt....
Was meint ihr dazu?

Geht es tatsächlich, das der Sohn, im Falle eines Falles, gar nichts bekommt?
Ist es von mir unmoralisch, wenn ich euch bitte, mir Möglichkeiten aufzuzeigen?

@borabora

http://www.focus.de/finanzen/experten/steiner/ungeliebte-verwandte-richtig-enterben-mit-diesen-tricks-erhalten-die-kinder-fast-nichts_id_3285219.html

@borabora

Hallo :)

Ehrlich gesagt: An deiner Stelle würde ich mich da nicht einmischen. Wenn möglich sollte man sich aus solchen Geschichten raushalten, da kommt nichts positives bei rum.

Nachher wird gar noch gesagt, du hättest den Sohn und dessen Familie schlecht gemacht und so, ist nicht undenkbar.

Das sind familiäre Angelegenheiten, die auch nur diese Familie was angehen.

@Kc

Ich weiss, wie das gemeint ist, doch sie bat mich um Rat.
Ihren Sohn mit Ehefrau kenne ich nicht.

@borabora

Eigentlich wollte ich dich fragen ob das nicht etwas zu öffentlich ist ? Aber letztendlich bleiben die leute ja anonym.

@Doors

Vielen Dank, werde ich mir durchlesen...

@borabora

borabora schrieb:Sie bat mich, ich solle Erkundigungen einziehen, damit er gar nichts bekommt....
Was meint ihr dazu

Raushalten, das sind Angelegenheiten die sollen die unter sich ausmachen.
Du kannst als aussenstehnder bei sowas nur verlieren.

Nur ein gutgemeinter Rat von mir :)

aero schrieb:Eigentlich wollte ich dich fragen ob das nicht etwas zu öffentlich ist ?

Schon. Habe es mir auch nicht leichtgemacht damit.

Heijopei schrieb:Raushalten, das sind Angelegenheiten die sollen die unter sich ausmachen.
Du kannst als aussenstehnder bei sowas nur verlieren.

Ich sagte ihr, sie solle einen Anwalt für Erbschaftsrecht konsultieren, was sie auch tat. Doch 12,5% ist ihr zu viel.

Mit so familiären Sachen möchte ich auch nicht konfrontiert werden, wollte ihr das aber nicht so sagen...

@borabora


Diese erbschaftsfälle gibt es jeden tag zu hunderten. Solange du das hier dezent im rechtsbereich diskutierst und den leuten deine erkenntnisse dann schriftich übergibst dürfte das so ok sein.
Der einzige knackpunkt für mich ist, ob die frau, die dich beauftragt hat, nicht, sollte der streit eskarlieren durch das was sie vorhat, deinen namen nennt oder dich ganz da mit reinzieht.
Das du dir dadurch die wut des sohnes auf dich ziehst.

@borabora

borabora schrieb:Mit so familiären Sachen möchte ich auch nicht konfrontiert werden, wollte ihr das aber nicht so sagen...

Dann hol das nach, und zwar klip und klar.
Und sag gleich dabei das du von diesem Thema nichts mehr hören magst.

@aero

Es ist iwie schräg, wenn nicht gar unmoralisch (dem Sohn gegenüber) u. überhaupt, so eine Frage zu stellen. Auf der einen Seite versteh ich nicht, sich so mit dem einzigen Sohn so zu überwerfen, das sie ihm noch nicht einmal sein Pflichtteil gönnt.

Ihre Frage hat mich in Gewissenskonflikte gestürzt. Sowas soll sie mit anderen Leuten besprechen, doch, wenn mich jemand um Rat fragt, fühle ich mich auch verpflichtet, zu helfen bzw. zu raten

@borabora

Ich weiß nicht wie oft ihr jetzt schon darüber gesprochen habt,
Bleibe bei der sache jetzt höflich aber bestimmt. Kannst du ihr zwischen tür und angel nicht mal so beiläufig nebenbei sagen, ...ach ja, ich hab da mal gehört und man hat gesagt das es am besten wäre wenn Sie sich gerade für solche angelegenheiten einen anwalt nehmen...

Und damit hast du dann deinen gefallen erfüllt.
Und das sie dann spürt das dich das auch jetzt nicht mehr interessiert.
Ich will die frau jetzt nicht schlechtreden in eurem guten verhältnis, aber mit dem was sie da vorhat kann sie dich auch mit ihrer gutmütigkeit in diese sache dann reinziehen.

@borabora

borabora schrieb:Ihre Frage hat mich in Gewissenskonflikte gestürzt. Sowas soll sie mit anderen Leuten besprechen, doch, wenn mich jemand um Rat fragt, fühle ich mich auch verpflichtet, zu helfen bzw. zu raten

Dann sag ihr das genau so, und stelle ganz klar fest das du mit diesem Thema nichts zu tun haben willst.
Das ist deine Entscheidung und nicht ihre.
Ich wäre da ganz konsequent, sowas bringt nur schlechtes hervor ....

hinterher heisst es dann:

" ja du hast aber gesagt...."

"du hast sie aufgehetzt..."
"du hast mich aufgehetzt..."

Lass lieber den kontakt für eine bestimmte Zeit abbrechen als dich einzumischen, damit bist du besser beraten als Ratschläge zu geben die dir hinterher nur vorgehalten werden.

aero schrieb:das es am besten wäre wenn Sie sich gerade für solche angelegenheiten einen anwalt nehmen...

Hab ich ihr gesagt. Der Anwalt sagte ihr, sie könne/solle ein "Berliner Testament" machen, womit sie sich nicht anfreunden kann.
Das hätte sie ebenfalls mit ihm absprechen können. Ich bzw. wir sind ihr gern behilflich, doch aus Geld- bzw. Erbangelegenheiten möchten wir uns raushalten.
@Heijopei

Heijopei schrieb:Lass lieber den kontakt für eine bestimmte Zeit abbrechen

Das kann ich nicht, da sie sich auf unsere Hilfe verläßt. Da hätte ich ein schlechtes Gewissen.
Manchmal verfluche ich mich dafür...

@borabora

borabora schrieb:Das kann ich nicht, da sie sich auf unsere Hilfe verläßt. Da hätte ich ein schlechtes Gewissen.

Das redest du dir selbst ein, anscheinend hast du ein Helfersyndrom oder so :)

borabora schrieb:Manchmal verfluche ich mich dafür...

Kann ich verstehen, weil du insgeheim selbst schon weist auf was das hinnauslaufen kann wenn es eskaliert.
Und das ist nicht selten in solchen Angelegenheiten.

Spring über deinen Schatten und mach klar das du mit diesem Familienklüngel nichts zu tun haben willst.

Lass dich in nichts reinziehen.

@Heijopei

Sie muss sich um ihren Ehemann kümmern, was gar nicht so einfach für sie ist, da sie 75 Jahre alt ist. Da ist sie froh, wenn ich sie zum Einkaufen fahre, ihr was aus der Apotheke mitbringe u. so Sachen eben.

Ich kann sie da nicht im Stich lassen. Und es wäre die Aufgabe des Sohnes, sich um seine Eltern zu kümmern, finde ich. Egal, was vorgefallen ist, doch jemanden im Stich zu lassen, geht gar nicht. Die Hilfe muss da im Vordergrund stehen.

Sie macht das, jetzt ohne ihr was Böses unterstellen zu wollen, auf die emotionale Ebene. Ich kann bei einigen Sachen einfach nicht nein sagen.

Heijopei schrieb:Das redest du dir selbst ein, anscheinend hast du ein Helfersyndrom oder so :)

Helfersyndrom, weil ich mich an mein Versprechen halte, für jemanden, der darauf angewiesen ist, einkaufen zu gehen?

Sorry, aber hier sind schon ganz andere Themen diskutiert worden, ohne auch nur ansatzweise einen Gedanken daran zu verschwenden, das sei zu öffentlich.

aero schrieb:Das du dir dadurch die wut des sohnes auf dich ziehst.

Na und? Die beiden kennen sich doch gar nicht.

@borabora
Tu was du für richtig hältst, aber beschwer dich hinterher nicht wenn es ungemütlich wird.

Mit Ratschlägen solltest du vorsichtig sein. Wenn der Sohn das mitkriegt, kann er dir einen Strick daraus drehen und behaupten, du hättest unbefugter Weise juristische Ratschläge erteilt. Ist auch eine Haftungsfrage, deshalb sollte man das Anwälten überlassen. Du kannst ihr ja den Focus-artikel ausdrucken und ihr helfen, einen besseren Anwalt für Erbrecht zu finden. Mehr würd ich aber nicht machen und du kannst es auch begründen: du bist keine Anwältin und kennst dich da nicht aus. Punkt. Das müsste sie verstehen