Würdet ihr einen Partner verlassen, wenn der im Rollstuhl landet?

Manchmal dachte ich wir waren gut tätig hier. Heime liest sich negativ, nur so kann jeder für sich entscheiden wo er/sie hinwollen. So kann es auch mal passieren das sich menschen verlieben die beide das gleiche durchgemacht haben.
Dabei kann jedes zimmer sich so heimisch anfühlen, weil man so einrichten kann wie erwünscht...

Waren nur so meine gedanken. Nicht jeder ist gleich stark.

Was man in solchen extremen Situationen macht, das kann man sich vorher zwar wünschen, was dann aber wirklich passiert weiß niemand.

emz schrieb:Mit der Zeit wurde er immer unleidlicher, "warum ausgerechnet ich". Seine Frau konnte ihm nichts Recht machen, sie ließ schon mal durchblicken, dass sie es nicht mehr erträgt. Der Arzt hat ihr dringend zu einer Kur geraten, sie ist auch körperlich am Ende.

Er lehnt es ab, vorübergehend in eine Einrichtung zu gehen, ebenso akzeptiert er auch keine andere Pflegekraft. Und jetzt ist er tätlich geworden.

Und genau für solche Partner finde ich es grauenhaft, wenn sich Leute hinstellen und sagen, niemals würden sie einen Kranken Partner verlassen.
Es muss auch in dieser Situation erlaubt sein, sich einzugestehen, dass die Liebe nicht mehr da ist, dass der Andere sich so sehr verändert hat, dass man in ihm nicht mehr den Menschen sieht, in den man sich mal verliebt hat, und dann muss es auch erlaubt sein, sich zu trennen. Und zwar ohne, dass einem noch ein schlechtes Gewissen eingeredet wird.
Wenn man als Paar einen Weg findet, mit der Belastung durch die Krankheit oder Behinderung, gerade der psychischen Belastung, umzugehen, kann das eine Partnerschaft durchaus stärken.
Findet man diesen Weg nicht gemeinsam, zerbricht eine Partnerschaft daran.

@Shadow_84

Letzten Endes wird es darauf ankommen, was es kostet und ob man es sich leisten kann.

Es ist eine traurige Realität an der alle "Menschenfreunde" ihre Grenzen erreichen werden und umdenken müssen.

Nicht alles wird vom Staat bezahlt und wenns ans eigene Geld geht, werden so manche schlagartig umdenken, so siehts leider aus.

Shadow_84 schrieb:Meine Begründung ist, dass man in guten so wie schlechten Zeiten zusammenhalten sollte.

Eine im Grunde genommen sehr gesunde Einstellung (wenn auch als Floskel verschrien):)
Dein Beispiel aber ist aber mit einer "schlechten Zeit" absolut nicht vergleichbar. Wenn der Partner plötzlich im Rollstuhl sitzt ist das eine Extreme deren langfristige Folgen für alle Beteiligten nicht gleich absehbar sind.
Da gibt es eine Vielzahl von Problemen die zu bewältigen sind, angefangen vom Umstand selber der eingeschränkten Bewegungsfähigkeit bis hin zu grossen finanziellen Problemen die so etwas nach sich zieht.
Vollsten Respekt für jemand der das mit seinem Partner durchziehen kann, die meisten können es nicht.
In einem speziellen Fall aus meinem früheren Freundeskreis war es sogar der Betroffene selbst (Rollstuhl durch Motorradunfall) der letztendlich die Scheidung eingereicht hat.
Es gehört ne Menge dazu so eine Situation gemeinsam zu bestehen.

@Laucott

Ich bin zwar sehr selten mit jemandem einer Meinung aber ihrem Post kann ich nur vollinhaltlich zustimmen.

lg
Duck

RubberDuck schrieb:Ich bin zwar sehr selten mit jemandem einer Meinung

Es freut mich Sie mit mir übereinstimmen:)

@Laucott

Laucott schrieb:Es freut mich Sie mit mir übereinstimmen:)

Obwohl ein "daß" fehlt, ein Unikum, einmal der selben Meinung. :D

@RubberDuck

Ups, hab ich gar nicht gesehen, obwohl zweimal gelesen:)

Scherz beiseite, ich könnte mir unter keinen Umständen vorstellen, daß ich einen Menschen der mir lieb ist in so einer Situation allein zu lassen.

RubberDuck schrieb: ich könnte mir unter keinen Umständen vorstellen, daß ich einen Menschen der mir lieb ist in so einer Situation allein zu lassen.

Ein absolut nachvollziehbarer Gedankengang aller Menschen die viel Liebe für Ihre Partner empfinden.
Nur leider sieht die Realität im Extremfall anders aus. Die Ehen/Beziehungen gehen nicht in den Wochen nach einem Fall auseinander. Die Liebe und Motivation sind kurz danach sehr hoch. Auf Dauer ist es jedoch sehr schwierig, die Erfahrung habe ich gemacht im oben genannten Beispiel.

@Laucott

Beispiele sind gut und Beispiele sind böse, Erfahrungen sind eigene Dinge und nicht global anwendbar.

@RubberDuck

Ja da hast Du wohl recht, aber eigene Erfahrungen wirft man trotzdem immer wieder in die Waagschale auch wenn es nicht immer zu verallgemeinern ist.

@RubberDuck

Oh jetzt hab ich einfach "Du" geschrieben, sry, im Eifer des Geschreibsels:)

Nein
Warum? Weil


Es gibt für mich da kein "wenn" und "aber".
Dann wird daheim eben rollstuhlgerecht umgebaut.
Würde ich wandern gehen wollen (gähn), dann könnt ich mir auch Gleichgesinnte suchen.
Würde ich eine andere Aktivität machen wollen - die ein Rollifahrer nicht machen kann - dann würde ich mir eine Gruppe Gleichgesinnter suchen. Eine Freizeitgruppe eben.
Wo ist da das Problem? Eben, nirgends.

Wie scheiße wär ich denn bitte, würde ich meinen Mann sitzen lassen (im wahrsten Sinne) weil sein Körper in irgendeiner Form nimmer so wäre wie früher oder irgendein Körperteil nimmer funktionieren würde.

Nein würde Ich nicht....
Ein Rollstuhl ändert nichts an der Liebe zu dem Menschen der darin gezwungen ist zu sitzen....

@Laucott
kein Problem, Diskutanten haben auch üblicherweise nicht den Degen in der Hand :D

@slobber
mach dir mal Gedanken, so einfach ist es nicht

Ich denke eher weniger, denn wenn man jemanden liebt, kann man die Person nicht einfach abschießen.
Aber es kann durchaus sein, dass es schwer werden würde je nach Situation.

@slobber
Verbreite deinen Müll woanders, sorry