Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

@Bottner29

Bottner29 schrieb:Mehr als einen Klaps auf den Fingern der Täter gibt es nicht.

Bei der Kuscheljustiz hier glaube ich das auch nicht.

Bottner29 schrieb:Da geb ich dir vollkommen Recht. MMn ist das aber seltenst der Fall...es wird nicht bis aufs Blut gemobbt, es sind "kleine" Sachen, wie Sprüche etc...

Die schon Auswirkungen haben können. Es ist schwer zu sagen, was schlimmer ist. Da es auch zum Suizid führen kann.
Ich kenne einen Fall, wo jemand richtig heftig verletzt wurde, physisch, wo er Glück hatte, dass er das überlebt hat. Es klang wie in einem Horrorfilm, als mir das erzählt wurde. Aber die psychischen Dinge vom Mobbing haben ihn heute so ziemlich das Selbstvertrauen genommen.

Ob da eine Anzeige erfolgte weiss ich nicht. Ich werde ihn da auch nicht nach fragen.

@shionoro

Falls ich es falsch verstehe, berichtige mich bitte.
Hab es jetzt so aufgefasst, das Du die "Erziehung" nur im Bereich des gemobbten Kindes siehst.
So gesehen, hast Du recht...es kann was bringen oder nicht.
Der wichtigere Punkt ist es mMn jedem Kind beizubringen nicht zum Mobber zu werden.

shionoro schrieb:Ich persönlich denke allerdings, dass es immer mobbing geben wird, weil es ein urmenschliches verhalten ist.
Und ich glaube nicht, dass durch institutionelle maßnahmen jeder einzelne davor geschützt werden kann.
Und auch nicht durch erziehung.
Vielleicht könnte man mit gutem willen der lehrerschaft dafür sorgen, dass gefährdete Kinder in ruhigere klassen kommen, und man diese kinder bewusst zusammen in klassen packt. Es gibt sicher viele gute möglichkeiten die helfen.
Aber schlussendlich muss man glaube ich manchmal als elternteil einfach die konsequenz ziehen und ein kind von der schule nehmen und aus dem umfeld rausnehmen, weil es keine andere möglichkeit gibt.

Und das, sehe ich genau wie Du.
Mobben wird man nie ganz verhindern können.
Als letzte Konsequenz, das Kind auf eine andere Schule zu bringen kann helfen...oder nicht.
Das Thema ist schwer zu händeln.

@Mage_of_Blood

Naja, wie möchtest Du Mobbing strafrechtlich verfolgen?
War selbst betroffen.
Im Grunde hast du Leute (Kinder) gegen dich, die dich nicht mögen und dies äussern.
Das ist keine Straftat...ich wüsste auch kein Patentrezept, welches dieses Verhalten eliminiert.
Wie @shionoro angedeutet hat, dies wird es immer wieder geben.

@Bottner29

Ich war auch betroffen. Wie man das verfolgen könnte, keine Ahnung. Ich schrieb ja, dass ich nicht sicher bin ob eine Anzeige überhaupt was bringen würde. Der User @Mech hat es ja schon erlebt, dass es nicht immer was bringt und manche noch aufstachelt.

Vielleicht sollte man die Täter direkt mit den Folgen von Mobbing konfrontieren. Durch Bilder oder Geschichten von Betroffenen. Nja obs was bringt ist eine andere Frage.

@Mage_of_Blood

Mage_of_Blood schrieb:Vielleicht sollte man die Täter direkt mit den Folgen von Mobbing konfrontieren. Durch Bilder oder Geschichten von Betroffenen. Nja obs was bringt ist eine andere Frage.

Wäre ich vollkommen dafür.
Ob es was bringt (wie du es schreibst) ist natürlich eine Sache, aber...Schaden könnte es nicht.

Ich habe eigentlich selten bei dem thema das gefühl gehabt, dass das leiden von jemandem unrechtsbewusstsein weckt.
Im gegenteil, man ist ja der meinung, der andere habe sich fehlverhalten und das eigene verhalten sei nur eine Konsequenz daraus.
Jemand, der andere mobbt, ist durchaus der meinung, dass entweder das eigene verhalten den braten eh nicht fett macht (beim passivne mobbing), oder eben der andere das ganze durchaus verdient hat.

Bottner29 schrieb:Der wichtigere Punkt ist es mMn jedem Kind beizubringen nicht zum Mobber zu werden.

Ich weiß nicht, ob du Kinder hast oder anderweitig ab und an im Kindergarten zu tun hast, aber ich seh schwarz, dass das funktioniert. Denn da müssten die Eltern und Erzieher bei sich selbst anfangen. Solange es aber keine Konsequenzen hat, Kinder auch schon in dem Alter unter Druck zu setzen und ihnen zu vermitteln, dass Kinder die "anders" sind keine guten Spielkameraden sind, weil sie dumm sind, wird immer wieder eine neue Generation herangezüchtet, die Mobbing für ein probates Mittel der Meinungsäußerung hält.


Und weil das Thema auf den letzten Seiten mal aufkam: ich hätte lieber jeden Tag Schläge kassiert, statt den Psychoterror durchzumachen. Erstens wäre das schneller "überstanden" und zweitens strafrechtlich relevant.

LittleNicki schrieb:Ja klar kann man die durchaus Anzeigen... Aber leider passiert doch meist nix... Da müsste ein gesetz her damit sie auch die Konsequenzen dafür gesetzlich zu spüren bekommen...

Mage_of_Blood schrieb:Anzeigen? Damit man dann noch mehr Ärger mit denen bekommt?

Bottner29 schrieb:Der Punkt mit den Anzeigen...denkst Du wirklich, das gemobbte Schüler im Entferntesten daran denken ihre Peiniger anzuzeigen?
Das wäre Wunschdenken...glaub mir...die gemobbten sind froh, wenn sie auch nur einen Tag Ruhe haben...die denken mit 14-16 jahren nicht an Anzeigen...
Desweiteren, was soll dies bringen?
Mehr als einen Klaps auf den Fingern der Täter gibt es nicht.

Die Aussage, dass Mobbing härter bestraft gehört, die ich ja auch teile, steht ja völlig zu Recht im Raum.
Aber wie will man Mobbing bestrafen, wenn man die Leute nicht anzeigt? Wie?

Da gibt es nur 2 andere Möglichkeiten:
1. Man schafft Leute um sich herum, die einen "beschützen". Leute, die den Peiniger(n) klar machen, dass hier nichts mehr zu holen ist. Ist aber eigentlich keine Strafe.

2. Man klärt die Sache "1 gegen 1". Hier bestehen aber die Möglichkeiten, dass man
a) den kürzeren zieht und wohl auch mit körperlichen Blessuren davon kommt, das Mobbing anschließend weitergeht/zunimmt
oder
b) man "siegreich" aus der Sache hervor geht, aber selbst eine Anzeige wegen Körperverletzung an den Hacken hat.

Bleibt also nur die Anzeige, am besten in Verbindung mit einem "öffentlich machen" beispielsweise über lokale Zeitungen, soziale Netzwerke, Elternabende oder sonstwas.

Bottner29 schrieb:Naja, wie möchtest Du Mobbing strafrechtlich verfolgen?

Mobbing ist ein weitreichender Begriff, bei dem die meisten Aspekte strafrechtlich relevant sind.
Beleidigung, Bedrohung, Nötigung, Erpressung, üble Nachrede, Verleumdung, Diebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung (die auch durchaus psychischem Ursprungs sein kann).
All das wird täglich angezeigt, auch wenn es sich nicht um den Aspekt Mobbing handelt. Warum also nicht in Bezug auf Mobbing anzeigen?
Bei @Bishamon hat es geklappt und er/sie ist da sicherlich nicht die einzige.

Hier jetzt mit Kuscheljustiz kommen ist da auch der falsche Weg. Ich wünsche mir auch teilweise härtere Urteile.
Aber deswegen resignieren und auf eine Anzeige verzichten, lieber weiter bewusst die Schikanen hinnehmen ist doch genau der falsche Weg.
Natürlich kostet eine Anzeige erstmal Überwindung. Spätestens bei einer Schlägerei, die deutlich über eine normale jugendliche Rauferei hinaus geht (raufen setzt bei mir immer Gegenwehr voraus), müssen aber aber auch die Eltern tätig werden.

Auch ich war betroffen, inzwischen liegt die Sache 18-19 Jahre zurück.
Ich war damals Berufsanfängerin - und hatte danach lange Zeit Schwierigkeiten, beruflich Fuß zu fassen. Ich bin auch immer wieder in an Mobbing grenzende Situationen gekommen. Auf einem Seminar, das ich kurz nach der ersten Mobbingerfahrung besuchte, hatte ich gelernt, daß es auch später nur bestimmter Trigger bedarf, daß man wieder in eine solche Situation (Mobbing) zurückgeworfen wird.
Oder anders gesagt: Einmal Mobbingopfer immer Mobbingopfer.

Ich war damals nicht die einzige, die von der Direktorin so drangsaliert wurde, es waren mehrere Verfahren bei Gericht anhängig.
Man hat sich jedoch mit Ablauf der Probezeit von mir getrennt, da dies weniger Aufsehen verursachte als die Direktorin zu schassen (es handelte sich um ein regionales Museum).

Wenige Jahre danach ist die Dame die Karriereleiter nach oben gestolpert und nach Berlin an ein größeres Museum gewechselt, wo sie dann endlich nach längerer erfolgloser Mediation entfernt wurde. Sie hatte die Belegschaft geschlossen gegen sich gebracht.

Leider durfte sie später noch einer Privatstiftung vorstehen.

Ich hätte ihr nur das Schlechteste gegönnt. Sie ist auch heute noch einer der wenigen Menschen, denen ich die Krätze an den Allerwertesten und Stummelarme wünsche...

Generell wünsche ich mir, daß bei der Besetzung übergeordneter Positionen verstärkt auf die sog. Soft skills geachtet wird, und daß die "kleinen" Angestellten eine größere Lobby bekommen. Mir ist aufgefallen, daß sich in höheren Positionen immer mehr A....löcher tummeln, die meist null Personalführungsqualitäten mitbringen...

Das mit dem anzeigen eines Mobbers ist nicht so einfach, dazu braucht man Beweise. Versucht das Opfer gegen die Mobber vorzugehen, können die Mobber sich durch andere ersetzen und die alten Mobber sieht das Opfer nie wieder. Mobber nutzen gerne Hintermänner die sich versuchen sich beim Opfer einzuschmeicheln um an Informationen zu kommen, etwa durch das Stammlokal des Opfer.

Selbst das wehren gegen Mobber ist nicht so einfach, da der Mobber das Opfer ausspioniert und Indizien sucht um mehr aussagekräftige Dinge zu haben um das Opfer anzuzeigen, und um für die Polizei glaubhaft zu klingen. Der Mobber dreht das Spiel um und tut durch eine Person die das Opfer nicht kennt ein Scheinopfer zu täuschen. Teils mit ausspionierten Indizen und auch mit dazu erfundenen Fantasien kann der Mobber letztendlich besser dastehen als das Opfer, leider ist das so.

Mobber nehmen dazu auch gerne geschriebene Foren Beiträge des Opfers um das Opfer schlecht zu machen.

OddThomas schrieb:Bei @Bishamon hat es geklappt und er/sie ist da sicherlich nicht die einzige.

Bei mir fing es in der Schlue gaaanz leicht an und endete in Körperverletzung (blutige Nase).

Zuerst fing es mit Beleidigungen an ("du stinkst"), dann wurde ich geschubst, dann wurde ich in einen Container und dann in einen Schrank gesteckt. Alles in der Schulpause.

Ich blieb am Nachmittag länger in der Schule, damit man mich nicht am Schulweg abfangen kann.

Das ging über Jahre. Der Rädelsführer versuchte mich mit "Knie nieder!", auf die Knie zu bringen. Man kann mich zu Boden werfen, aber ich werde gaaanz bestimmt nicht niederknien. Da Ohrfeigen mich auch nicht zu Boden brachten, schlug er mit der Faust ins Gesicht. Und beim 2. Faustschlag hat er die Nase zum Bluten gebracht. Nicht ein paar Tropfen ... ein ganzer Schwall hat den Boden und meine Kleidung versaut.

Ich hab mich auf ihn gestürzt und hab getreten, gekratzt und um mich geschlagen. Und hab auch die 2 anderen mit meinem Blut beschmutzt.

Das fiel natürlich in der nächsten Schulstunde auf und der Lehrer hat mich zum Schluarzt gebracht. Und der Schularzt hat mich zur Anzeige gedrängt.

Was würde ich heute anders machen?
Bereits bei der ersten Beleidung anspringen und alles geben (kratzen, schlagen,treten). Auch wenn ich verliere und am Boden liege. Aber ich muss meine Haut so teuer wie möglich verkaufen.

Heute weiß ich: es hört nicht auf. wehret den anfängen

@OddThomas

OddThomas schrieb:Die Aussage, dass Mobbing härter bestraft gehört, die ich ja auch teile, steht ja völlig zu Recht im Raum.
Aber wie will man Mobbing bestrafen, wenn man die Leute nicht anzeigt? Wie?

Entweder ihn mit den Taten konfrontieren (nicht direkt Bestrafung, eher ein verpflichteter Lehrgang), oder ihn von der Schule verweisen, Job kündigen etc..

Und Anzeigen sind nicht immer klug.Es gibt Freunde des Täters oder wenn man es mit einer Clique zutun hat z.b.. Es kann sein, dass die einen dann das Leben zur Hölle machen.

OddThomas schrieb:Hier jetzt mit Kuscheljustiz kommen ist da auch der falsche Weg. Ich wünsche mir auch teilweise härtere Urteile.
Aber deswegen resignieren und auf eine Anzeige verzichten, lieber weiter bewusst die Schikanen hinnehmen ist doch genau der falsche Weg.

Na ist doch so. Wenn keine GEZ bezahlst gehst in den Bau. Wenn einen Menschen schwer verletzt kommst teilweise wieder raus. Oder es gibt eben nur den Fingerzeig mit dem "DuDuDu" und gut ist.

Mich hat es wahnsinnig stark gemacht und spornt mich jeden Tag dazu an, meinem Kind zu erklären, dass er sich nichts gefallen lassen muss.

@Gim

Dumm ist der, der dummes tut.

@Shiiva

Ja und? Das hat mit meiner Aussage nicht im Geringsten etwas zu tun. Dumm ist nicht das Gleiche wie Grausamkeit, weshalb man nicht zwangsläufig sagen kann, dass nur dumme Menschen andere Menschen mobben.

Ich bin froh, dass es hier mal so einen Thread gibt. Durch Mobbing hat sich mein ganzes Leben total krass verändert! Ich bin im Moment nicht arbeitsfähig und weiß nicht, ob ich überhaupt nochmal richtig arbeiten kann. Das alles durch SIE! Sie sind richtig kriminel!! Ich kann mir denken, wer es ist aber ich habe keine Beweise! Die haben mein gesamtes soziales Umfeld zerstört. Ich weiß nicht. WARUM?? Ich hätte niemals gedacht, dass es so schlechte und böse Menschen geben kann! Bin mittlerweile psychisch und psysisch am Ende. Finanziell ruiniert. Gesundheitlich am Ende! Wahrscheinlich oder ganz bestimmt lesen sie hier mit. Sie haben mich hier auch schon angegriffen und verfolgt. Sie hören mein Telefon ab, sie verfolgen, was ich im Internet mache, sie beobachten mich in meiner Wohnung über WLAN Kameras (habe alles abgesucht, weiß nicht, wo die Kameras sind!) und verbreiten Fotos aus meiner Wohnung an meinen Arbeitsplätzen. Sie erzählen bei der Arbeit die fiesesten Sachen und setzen Gerüchte über mich in die Welt! Die übelsten und fiesesten Sachen! Sie rufen an, 10 Blödanrufe hintereinander! Sie zerstören mein Eigentum und waren nachts in meiner Wohnung, zum Glück bin ich wach geworden und es hat von außen wieder jemand abgeschlossen! Es waren schwarze Fingerabdrücke in meiner Wohnung als ich nachhause kam, oder es brannte Licht. Oder es fehlten bestimmte Dinge!! Vor kurzem hatte ich Brief mit einer Flüssigkeit drauf im Briefkasten. Meine Hände und Arme fingen an zu kribbeln und weh zu tun. Lymphknoten sind angeschwollen! Wenn mir jemand helfen kann oder Tipps bzw. Ratschläge für mich hat, bin ich sehr sehr dankbar!!!

@Frozenjoghurt

Bist du mal auf die Idee gekommen, die Polizei zu rufen und Anzeige zu erstatten? Das wär das erste, das mir durch den Kopf geht.

@Frozenjoghurt
Ist es eine Person oder mehrere, die sich das erlauben?
Die einfachste Variante wäre, deine Sachen zu packen und auszuziehen.
Die andere, zeitraubende und mit dicken Nerven verbunden ist erstmal 100 prozent sicher zu sein, wer das macht.

Ja klar! Die können nichts machen, da es keine Beweise gibt! Habe alles angezeigt. Sie sträubten sich sogar, Anzeigen aufzunehmen. Meine Post wurde sogar geöffnet, Pakete geöffnet, Einschreiben sind verschwunden. Habe es immer angezeigt, es der Bundesnetzagentur gemeldet. Unglaublich, das schlimmste war bis jetzt der nächtliche Besuch und dass an meinem Auto plötzlich beide Bremsleuchten gleichzeitig nicht mehr funktionierten! Und dass, wo ich mit meinem Kind im Auto vorher noch über die Autobahn gefahren bin, ist natürlich schlimm, wenn man bremst und der Hintermann, vielleicht noch ein LKW?? nicht sieht, dass man bremst...

Ich weiß, dass sie mich vertreiben wollen aber ich habe so eine schöne Wohnung. Sehe es nicht ein, vor Ihnen zu flüchten!!!