Ich glaube, ich habe mich in eine Frau verliebt

emz schrieb:Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Die genetische Disposition, je jünger jemand ist, wenn er erstmals mit Alkohol in Kontakt kommt, desto größer ist die Gefahr, Alkoholiker zu werden, wie wurde ihm in der Kindheit der Umgang mit Alkohol in der Familie vorgelebt, wie hat er gelernt, mit Konflikten und Problemen umzugehen, welches Selbstbewusstsein hat er mitbekommen, hat er gelernt, Nein zu sagen, usw.

Lt. einem Therapeuten, mit dem ich sprach, kann es sogar sein, das die Weichen im Babyalter gelegt werden können.
Und zwar erklärte er, das es mit Enttäuschungen einhergeht, was ich nicht glauben wollte.

emz schrieb:Die Frage sollte nicht sein, warum hat er angefangen zu trinken, sondern warum hat er bislang nichts gegen sein Trinken unternommen.

Unsinn! 1. Jeder Alkoholiker in Suchtzentren wird befragt, warum er angefangen hat, also nach den Ursachen.
Leuchtet wohl fast jedem ein, das diese Ursachen, so gut es geht, beseitigt werden sollten, sonst besteht die Gefahr, das er wieder abhängig wird. Wenn eine Ehe möglicherweise auf dem Spiel steht, halte ich die Frage nach dem warum für äusserst wichtig. Ist überhaupt wichtig.
Du kannst von einem Süchtigen nicht verlangen, das er vollkommen rational handelt und ihm vorwerfen, warum er denn nichts unternommen hat.
Da zu argumentieren, warum er nichts geändert hat, finde ich total daneben. Die Meisten machen es, weil der Partner "Nägel mit Köpfen" macht u. ihm/sie vor die Wahl stellt.
Sie müssen Ziele, Perspektiven haben, für die es sich lohnt,mit dem Trinken aufzuhören. Einer, der alleine lebt, wird kaum aus diesem Teufelkreislauf, im dem er steckt, herauskommen.
Ist natürlich nicht allgemeingültig.

Die sog. Klischees, die Du oben angeführt hast, sind z.T. keine Gründe, alkoholabhängig zu werden. Das entspringt Deiner Meinung oder Fantasie... eben Klischees.

@Chapa

Chapa schrieb:Keiner ist gezwungen in einer Partnerschaft zu bleiben.

Hört sich immer so einfach an, aber da sind Kinder, man hat vielleicht ein Haus gemeinsam gebaut, womöglich noch eine gemeinsame Firma, da geht es dann unter Umständen um die nackte Existenz. Nicht zu vergessen die dauernden Beschwörungen, es tut mir so Leid, das passiert nicht wieder, ich verspreche dir ..., und dann wieder, aber so ganz unschuldig bist du ja auch nicht, weil hättest du ...

@borabora

Suchtanfälligkeit kann schon in der Schwangerschaft gebildet werden.

Alkohol hin oder her. Wenn wir mal ehrlich sind geht es hier nicht um den Alkohol oder um die Sucht. Verstehe nicht wieso dieses Thema an die große Glocke gehängt wird. Sie ist der Meinung sich in eine andere Frau verliebt zu haben. Punkt.

Ihr Mann könnte genauso überhaupt keinen Alkohol trinken und dennoch ein Aggro Typ sein.
Die Tatsache ist hier einfach das er gerade ein Entzug macht und sie deshalb auch noch Rücksicht nehmen möchte. Das ist meiner Meinung nach vollkommen richtig.

Viel wichtiger ist doch das sie selbst ja schon dabei ist etwas zu ändern ... Und erkannt hat das es mal Zeit wird anzufangen zu leben. Das sie sich selbst offen eingesteht keine Gefühle mehr für ihren Mann zu haben.
Sie macht alles richtig.

Ich bekomme nur das blanke kotzen. ( mit Verlaub ) wenn ich Dinge lese wie " ich wäre schon längst weg " ja schon für euch. Wirklich? Dann habt ihr keine Ahnung von co-Abhängigkeit. Wenn es so einfach wäre gäbe es den Begriff gar nicht. Aber das nur am Rande zu den manchmal echt saudummen Antworten hier.

@borabora

Du hast also Einblick in die Arbeit von Suchtzentren, interessant.

In den Therapien wird viel darüber gesprochen, wie es mit dem Trinken angefangen hat. Auch in Zusammenarbeit mit Angehörigen. Das Warum können Patienten häufig selbst nicht konkret beantworten.

Interessant...
Wenn man also den Gefühlen folgen soll, muß ich mich an meinen Kollegen werfen...
Wow, Leute....

Ich habe seit 5 Monaten keine kippe angerührt und ich verdanke dies dem vehementen Nein zum mitrauchen meiner Frau.
Wegen ein wenig Kribbelei, was sich eher nach guter Freundschaft anhört, schmeißt man keine achievements weg.
Und du solltest bedenken, daß es von der Seite deiner Kinder aus in Mißgunst umschlagen kann, sollte ein Rückfall deines Mannes nach ner Trennung eintreten.
Ich will dir nix ausreden, nur solltest du Dinge abwägen.
Für mich persönlich gäbe es nichts schlimmeres, würde meine Frau Lebewohl sagen und die halbe Welt sähe mich als loser.
Unterhalt würde die Gute eh keins sehen, Weil ich immerhin weiß, Wie ich n deckenschlips knöpfe :)

Höre auf dein Herz und lasse den Kopf gegenprüfen.

Das Warum können Patienten häufig selbst nicht konkret beantworten.

Ich hab andere Eindrücke gewonnen. Allermeist lag immer ein Grund vor.

emz schrieb:Du hast also Einblick in die Arbeit von Suchtzentren, interessant.

Zwangsläufig, wenn ein Angehöriger dem Alkohol verfallen war. Ich hab mit ihm auch Selbsthilfegruppen besucht. Mein Neffe konnte seine Kindheit nicht verarbeiten, falscher Umgang, labil. Er hat in "dieser" Zeit allerand Unfug angestellt. Er war iwie "Opfer" u. "Täter", jedenfalls sehe ich das so.
Leider gibt es kein Patentrezept, um einen Alkoholkranken vom Alkohol wegzubringen, "nur" Hilfestellungen.
Letztendlich muss bei jedem der Groschen selbst fallen u. einige brauchen mehrere Anläufe, bis sie dauerhaft davon weg sind.
Mein Neffe ist gottlob seit vier Jahren trocken u. ich hoffe, das er es auch bleibt.

@Reminos
Danke für deine Worte, du siehst es genau richtig, egal was ihr denkt, nach so vielen Jahren, in denen nur mein Mann gezählt hat, fang ich endlich mal an an mich zu leben.
Keiner, der diese Hölle nicht selbst erlebt hat, kann sich in so etwas hineinversetzen.

@Reminos
Meinte natürlich, an mich zu denken.

@elfenpfad
Vielleicht hast du recht. Aber er hat mich so kennengelernt und die ersten Jahre auch nicht getrunken.
Er hätte ja was ändern können, wenn es wirklich daran gelegen hätte.
Meiner Meinung nach, konnte er mit der Veränderung, das er Vater und nun auch Verantwortung für seine Kinder hatte, nicht umgehen.
Schuld an seiner Sucht ist nur er alleine, und nur er allein kann da auch wieder raus.
Hätte ich was daran ändern können, wäre das längst passiert, probiert hab ich das viel zu lange. Ich weiss, das nur wenn ich mich ändere, auch er was ändert, nur ob ich das jetzt noch will, das ist eine andere Frage, die ich mir selbst zur Zeit am meisten stelle.

@emz

Nun das ist mir durchaus bewusst, weiß ich doch, wovon ich rede.
Aber allzuoft bleiben die Partner zusammen eben aus deinen genannten Gründen

emz schrieb:aber da sind Kinder, man hat vielleicht ein Haus gemeinsam gebaut, womöglich noch eine gemeinsame Firma, da geht es dann unter Umständen um die nackte Existenz. Nicht zu vergessen die dauernden Beschwörungen, es tut mir so Leid, das passiert nicht wieder, ich verspreche dir ...

Man bekommt die Lebenszeit nie wieder zurück. Die Kinder verstehen mehr als wir Erwachsene glauben, sie spüren genau ob sich ihre Eltern wirklich lieben. Bis zu 10 Jahren verkraften sie eine Trennung der Eltern besser als im späteren Tenniealter. Aber viele in Partnerschaften oder Ehen sind einfach zu abhängig von einander und machen den anderen damit auch abhängig und manipulieren ihn unbewusst oder auch bewusst, durch Drohungen oder so.

Wie auch immer, letztendlich muss jeder seine Entscheidung allein treffen, aber später dann nicht rumjammern ... hätte ich doch, wäre ich doch. Das Leben ist kurz.

@Klickklack

Ich lasse bewusst jetzt mal das ganze privat-erzählte über deinen Mann weg, weil ich finde das es keine Rolle spielt bei deinen Problem.

Fakt ist, du bist nicht glücklich.
Warum an etwas klammern was nicht glücklich macht?
Das heisst nicht, dass man alles hinschmeißen soll sobald mal Flaute ist, oder man einen Disput hat.
Aber wenn man GRUNDSÄTZLICH unglücklich ist, dann sollte man schauen wie man sich daraus entfernen kann.

Ich glaube auch nicht das dein Mann sich wünschen würde das du bei ihm bleibst, wenn er wüsste wie du dich fühlst.
Klar er macht einen Entzug und brauch Hilfe.
Aber.... rein theoretisch könnte man sich auch trenneb mit dem Satz "ich bin trotzdem für dich da, aber partnerschaftlich möchte ich dich nicht mehr an meiner Seite"

@SeahawksHeart

Streuselchen schrieb:Klar er macht einen Entzug und brauch Hilfe.

Diese Hilfe muss er sich aber woanders holen, nicht in seiner Familie. Denn dass das nicht funktioniert, hat die vergangene Zeit bewiesen. Da gibt es Therapeuten und Selbsthilfegruppen.

@emz

Ja geb ich dur völlig Recht.
Familien sind keine Psychologen und für das eigene Leid weder verantwortlich noch gezwungen dieses Leid auszumerzen.

Ich sage ja nur das wenn sie dadurch im Konflikt mit sich selbst steht und sich deswegen vllt nicht trennen möchte, dann wäre das noch eine Variante die es für sie vllt leichter macht.

@Chapa

Da hatte ich dich wohl ein bisschen missverstanden, vertreten wir doch die gleiche Einschätzung.

Vieles hat mich hier zum Nachdenken gebracht, ich will es mal so ausdrücken.
Viel zu lange hab ich mir diesen Moment gewünscht, das er einen Entzug macht, da er die Liebe meines Lebens war. Und jetzt , da es soweit ist, kann ich mich nicht mehr darüber freuen, weil die Angst vor einer noch tieferen Verletzung, nämlich wenn er wieder rückfällig wird, überwiegt.
Lieber glücklich alleine, als diese erneute Enttäuschung. Und dann kommt meine Freundin dazu, mit der es total anders, total vertraut ist. Egal wie es ausgeht, aber glücklich will ich wieder sein und das war ich schon lange nicht mehr.
Ich will ihm ja vertrauen nur funktioniert es nicht mehr, und bei ihr bin ich zur Zeit glücklich.
Die Entscheidung muss ich alleine treffen, egal wie schwer sie mir fällt.
Danke

glauben ist nicht wissen. probier es doch einfach mal aus. @Klickklack

traurig

@Klickklack

Tut mir Leid wenn ich frage, aber was genau war so schlimm in den letzten Jahren mit deinem Mann, konnte jetzt nicht alles nachlesen..

Was ich nähmlich glaub ist, dass du dieses Leben nicht mehr willst, Mutter von 2 Kindern, und Ehemann auf dem Mann immer aufpassen muss usw., du willst was neues anfangen du fühlst dich so als wäre dein Leben vorbei.