Strafe für Speisereste in All you can eat Restaurants?

@datrueffel
Ne obst und Gemüse kaufe ich eh nix verpacktes, ich will es mir von allen Seiten,angucken können

Ich hab nich wirklich was gefunden, bin noch am recherchieren. Habe aber bisher das hier gefunden
https://www.verbraucherzentrale.de/Fertigpackungen-Eichaemter-beanstanden-immer-wieder-unerlaubtes-Untergewicht

Fast jede 10. Stichprobe bei Fertigpackungen mit unterschiedlicher Nennfüllmenge mussten die Eichämter 2013 beanstanden

@Kc

Wir als Kunden müssten etwas zurückstecken und akzeptieren, dass es eben beim Buffett vielleicht nicht bis zum Ende noch die leckeren Hähnchenspieße gibt (oder im Supermarkt den Joghurt einer bestimmten Marke in meiner Lieblingssorte). Dann könnte der Unternehmer auch knapper kalkulieren. Im Grunde sind es doch wir, die die Überbevorratung auslösen.

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@Kc
Ja ich dachte das steht auf der speisekarte oder iwo, dass es beim nich aufessen ein euro Strafe kostet. Das es im zusammenhang mit lebensmittelverschwendung und deren vermeidung geht, haste recht, ist Blödsinn. Aber im ersten moment klingts einleuchtend

@slider
Aus einem Überfluss zu schöpfen ist ein in uns tief verwurzeltes Verlangen. Die allermeiste Zeit unserer Geschichte lebten wir in einem Mangel. Das muss man erst mal überwinden. Was ohne Anreize vermutlich nicht funktioniert.

@kleinundgrün

Ich wollte mich da auch nicht ausnehmen. Aber einfach zu sagen die Anbieter sind schuld, ist zu einfach. Sie reagieren nur auf die Nachfrage.

@slider

Kann man so sehen.

Vielleicht ist das aber auch nur eine Behauptung, dass der Kunde immer absolute A-Ware will?
Und in Wahrheit der Unternehmer, typischerweise, seinen Gewinn steigern möchte?

Wenn wir das Bild mal im größeren Zusammenhang betrachten, sieht es meiner Meinung nach folgendermaßen aus:

Die Supermärkte und Discounter haben versucht, wenig überraschend, ihre Marktanteile zu steigern.
Das haben sie aber nicht einfach nur durch guten Service oder so versucht, sondern durch die Verringerung von Preisen und die dauernde Aufnahme diverser Sonderangebote.

Hoffnung:,,Wenn ich die besten, d.h. die niedrigsten Preise habe, kommen die Kunden alle zu mir und es rechnet sich für mich."

Irgendwo müssen die niedrigen Preise natürlich auch herkommen, also sparte man an den Löhnen, also bot man den Erzeugern geringere Preise.

Nun hat das aber nicht nur ein Wettbewerber gemacht, sondern es wurde zum Standard, Konkurrenzkampf praktisch nur über Preise zu führen.
Das hatte speziell 3 Auswirkungen zur Folge:

1. Die Produzenten mussten ihre Produktion hochfahren, um im Verhältnis geringere Preise besser verkraften zu können (was blöderweise auch gleichzeitig durch das Überangebot ihre Waren entwertete).

2. Die Supermärkte und Discounter mussten immer weiter runter gehen mit ihren Preisen, um ,,wettbewerbsfähig" zu bleiben und sie gerieten unter Zwang, immer mehr anzubieten und zu verkaufen, weil mehr Masse im Verhältnis billiger einzukaufen ist.

3. Die Kunden lernten, dass es überall in D. billige und billigste Nahrungsmittel gäbe und wurden dazu erzogen, auch billigste Preise zu erwarten. Da die Kunden an anderer Stelle auch Dienstleister, Produzenten, Arbeiter und Angestellte sind, waren sie teilweise auch gar nicht mehr in der Lage, höhere Preise zu zahlen, denn die Arbeit- und Auftraggeber sparten ja auch an ihren Löhnen.


Dieses extreme Überangebot an Nahrungsmitteln wirkt sich natürlich auch in Branchen wie der Gastronomie aus.
Auch hier sehr viel billiges und billigstes Essen, hohe Konkurrenz, die Kunden erwarten billige Preise bei vollem Angebot.


Um das Problem mal auf den Punkt zu bringen:

Es gibt in Deutschland (und in vielen anderen Ländern des Westens, nicht nur dort) einfach viel, viel, viel zu viel Nahrungsmittel, das Angebot ist viel zu hoch.
Angesichts der vielen Tonnen aller Arten von Nahrungsmitteln, die praktisch direkt für den Müll produziert werden, könnte man vermutlich problemlos die Nahrungsmittelproduktion um 25 oder sogar 50% reduzieren und hätte immer noch keine Versorgungsengpässe.

Aber welcher Nahrungsmittelproduzent, der ja auch Kredite etc. zu bedienen hat, der Aktionäre zufrieden stellen muss, der Mitarbeiter und Familie ernähren muss, gibt als erster freiwillig auf?

slider schrieb:Aber einfach zu sagen die Anbieter sind schuld, ist zu einfach. Sie reagieren nur auf die Nachfrage.

Ja, das sehe ich auch so.
Und auch die Anbieter brauchen Anreize, um den Kundenwunsch nicht als alleinige Grundlage ihres Angebotes zu nehmen. Denn es ist nur recht eingeschränkt die Sache des Anbieters, moralische Grundsätze in sein Angebot einfließen zu lassen. Die moralischen Grundsätze kommen von den Gesetzen und anderen Vorschriften.

Kc schrieb:Aber welcher Nahrungsmittelproduzent, der ja auch Kredite etc. zu bedienen hat, der Aktionäre zufrieden stellen muss, der Mitarbeiter und Familie ernähren muss, gibt als erster freiwillig auf?

Genau deswegen muss (und wird) so etwas verbindlich geregelt. Aber alles kann man nicht regeln (oder sollte nicht). Dem Supermarkt vorzuschreiben, wie viele Sorten an Äpfeln er an bieten darf, wäre kaum wünschenswert. Da sehe ich dann doch eher den Verbraucher in der Pflicht.
Und es ist ja auch so, dass Menschen zunehmend darüber nachdenken, wo die Produkte her kommen und was ein Überangebot bewirkt.

Es wird zwar vergleichsweise wenig in Restaurants weggeworfen, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung und auch ein Zeichen. Bei Fleisch würde ich die Gebühr sogar noch erhöhen, wenn ein Tier sterben muss nur um doch im Müll zu landen.

Ich verstehe hier nach wie vor diese ganze Aufgeregtheit nicht.

1. gilt es nur für die All you can eat Restaurants (und nur die, die das so handhaben).
2. Ist es nicht auf à la carte bezogen. Da bekommt man ja eh nur die Portion, die auf dem Teller ist.
3. Wenn ihr alle euch gar nicht so verhaltet, dann müsst ihr doch die Strafe auch gar nicht zahlen.

Und wieso haben sie sich das wohl so "ausgedacht"? Vermutlich doch deswegen, weil es genau ihre Beobachtungen sind, dass die Leute sich mehrfach so viel auf die Teller häufen, dass es in den Müll wandert.

Bei diesen Buffets wird doch auch im Minutentakt nachgefüllt und was vom Buffet übrig bleibt, wird vermutlich von den Mitarbeitern gegessen oder für das Abendbuffet genutzt. (Keine Ahnung, denke ich mir nur so).

Wieso sich alle jetzt so abgezockt fühlen, verstehe ich beim besten Willen nicht und auch nicht, warum man sich nicht immer nur so viel auftun kann, wieviel man auch essen möchte - man kann ja so oft nachlegen, wie man möchte. Manche bekommen nur scheinbar den Hals nicht voll genug.

Stellt man sich das nun zuhause vor. Tante Luzie hat zum Kaffee geladen. Oma Zibulke von nebenan geht an die Kuchentafel, nimmt sich zwei Stück Torte, isst die auf, geht wieder hin, packt sich 3 Stück Torte drauf und probiert von jedem nur nen Happen und isst nicht weiter. Tante Luzie ist verärgert, hätte sich Oma Zibulke doch auch erstmal ein Stück nachlegen können, statt 3 anzufressen^^ Fände doch niemand toll, oder?

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Und es ist ja auch so, dass Menschen zunehmend darüber nachdenken, wo die Produkte her kommen und was ein Überangebot bewirkt.

Eine Tatsache, welche so einige Branchen und klassischen Unternehmen zunehmend nervt.
Habe erst gestern oder so einen Artikel darüber gelesen, dass auch bei den Amerikanern unter den jüngeren Leuten der American Dream, selbst wenn er finanziell machbar ist, nicht mehr unbedingt Haus mit Garten, zwei Autos und ein Boot sowie Familie und Kinder ist.

Sie konsumieren also weniger und bewusster, was große Unternehmen wohl mehr und mehr in Schwierigkeiten bringt.

Andersherum glaube ich aber auch, dass jetzt gerade die Zeit günstig ist für kleinere, innovative Unternehmen in vielen Bereichen.
Solche, die mehr auf Qualität setzen, mehr auf Handarbeit...weil man dann im Gegensatz zu dem ganzen Massenkram merkt:

,,Guck mal, da haben sich Leute Zeit genommen, sie haben das ohne große Maschinen geschafft, nur mit ihren Händen und Kreativität...".

@Interested
Danke, du verstehst mich

Kc schrieb:Eine Tatsache, welche so einige Branchen und klassischen Unternehmen zunehmend nervt.

Zumindest müssen sie umdenken und ihre Produktpalette anpassen. Aber daran sieht man, dass der Kunde sowohl die Macht, aber auch die Verantwortung hat, sein Kaufverhalten zu reflektieren.

@kleinundgrün

Ja, stimmt.

Deshalb ist es auch oft eher als Faulheit zu werten, wenn die Leute sagen:,,Ich kann ja eh nichts ändern".
Wollen sie eher nicht. Sondern sie WOLLEN billig konsumieren. Paradoxerweise aber auch gleichzeitig immer tolle Qualität :D

@apart

Über irgendwas müssen die Leute ja jammern und sich echauffieren. :troll: :D

Ey mich schockt das voll das man sich hier über diese ein Euro mehr zahlen so aufregt 😞 wenn das ernstgemeint sein sollte von jedem hier....gute nacht Deutschland -.-

Finde ich gut. Wenn ich manchmal in meinem Lieblingsrestaurant (auch ein chinesisches mit All you can eat-Buffet) in der Nähe des Buffets sitze und sehe, wie sich die Leute den Teller vollschaufeln, als hätten sie eine Woche nichts mehr zu essen bekommen, dann später aber die Hälfte stehen lassen, könnte ich wirklich brechen. Sowas ekelhaftes. Vielleicht lernen die Leute es ja mal mit dem 1€ Strafe.

@Ciela
Ehrlich gesagt bezweifel ich, dass man es mit nur 1€ versteht. Meiner einer tut der Euro nich weh..mhh so Menschen wie ich, die würden ab 5€ erst so richtig verstehen, weil da tut's mir zb schon weh^^ kippenschachtel is sowas ua wert

@apart
Vielleicht dann so, dass die Strafe an der Menge des übrig gelassenen Essen gemessen wird?
Gibt ja Unterschiede zwischen denen, die vielleicht mal ein Stückchen liegen lassen, weil es ihnen nicht geschmeckt hat und denen, die sich mutwillig nen Berg auf den Teller schaufeln und es später doch nicht packen. Denn beim Buffet ist ja das Gute und auch der Sinn, dass man mehrmals gehen kann = viele kleine Portionen.

Was ist denn, wenn ich jetzt beispielsweise meinen zweiten Teller habe, beide hatte ich nicht sehr voll gemacht und bekomme auf einmal ein Völlegefühl und bin pappsatt, obwohl ich dachte, dass ich den zweiten Teller tatsächlich schaffen würde. Muss ich dann diesen Euro auch zahlen?

Mich stört der Euro per sé nicht, mich stört einfach das Prinzip des Ganzen. So etwas kann man nur als Pauschal"strafe" aussprechen und dann trifft es eben ausnahmslos jeden, der nicht aufisst. Sorry, aber die einzige die mich unter Strafe zwingen konnte meinen Teller leer zu essen war meine Mutter...und das vor knapp 25-30 Jahren...

Ohaa wie alt bist du denn dann?? 😞 ich dachte kraken leben max. Nur 4 Jahre :troll: @datrueffel
Ich denke du musst auch hierbei zahlen. Ansonsten kannst du doch auch ne tupperdose mitnehmen und es da rein tun bzw versteckst du es ja. Du kannst Aba auch so gewitzt sein und es zurückschieben aufs buffet. Würde mich nich wundern wenn es auch hier die Leute gibt, die sowas tun ^^