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Das Parental Alienation Syndrom

196 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Trennung, Väter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Parental Alienation Syndrom

17.11.2019 um 21:25
Hallo, ich werde diesen Thread mal aus der Versenkung holen, weil ich mich heute zum ersten Mal mit dem PAS-Syndrom auseinander gesetzt habe.
Ich habe einen 5jährigen Sohn. Die Trennung mit dem Kindsvater war bereits vor der Geburt. Ich muss dazu subjektiv erwähnen, das ich (und andere Ex-Partnerinnen) denke(n) er habe eine narzistische Persönlichkeitsstörung. Der Dialog zwischen ihm und mir ist von gegenseitigem Misstrauen geprägt.

Heute abend (nach dem Papa-Wochenende) beim zu Bett gehen sagte er mir, daß Papa gerne hätte wenn er immer bei ihm leben könnte.
Mein Sohn fand diese Idee auch sehr gut, er mache sich nur Sorgen um mich, weil ich ihn ja so vermissen würde und traurig wäre, wenn er dann bei Papa ist.
Als erstes hatte ich ein Gefühl des Schocks und auch direkte Verlustangst. Ich musste erst mal schlucken. Dann viel mir auf, wie oft ich nach dem Papa-Wochenende gesagt habe, daß ich ihn vermisst habe und froh bin ihn wieder zu sehen.
Ich habe dann gelächelt und gesagt, das ginge schon in Ordnung mit dem Vermissen, das wäre nicht so schlimm. Ich freue mich ja, wenn ich ihn wieder sehe. Als er meinte, daß wäre genauso schlimm wie traurig sein. Ich habe wieder gelächelt und nein gesagt.

Sobald er eingeschlafen war habe ich mich durchs Internet gewühlt und einige Seiten auf "trennungskind.com" gelesen.

Jetzt sitze ich hier und habe Angst, daß mich der Kindsvater entfremden will.
Oder ich vielleicht aufgrund unserer partnerschaftlichen Differenzen nicht selbst zum Entfremder mutiere.
So schnell kann das gehen mit dem PAS, lach.
Noch ein Drahtseilakt, den mir das Leben bietet...

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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 12:50
@Mystizit

Ich hatte das Thema hier mal aufgebracht und leider haben die meisten Mitdiskutanten das Thema mit ähnlicher Ignoranz bedacht, wie es unsere desinteressierte Regierung stets tut.

Erst mal finde ich es verantwortungsvoll, dass Du Dich mit dem Thema auseinandersetzt und auch nachdenkst: Was tue ich denn, vielleicht auch aus Verlustängsten? Damit hast DU den Schritt 'unreflektierte Handlung' schon mal vermieden.

Ich glaube, einer der Kernpunkte ist schlicht das Alter Deines Sohnes. Mit 5 Jahren denken Kinder nicht in einer sehr langfristigen Perspektive und es deutet erst mal nur auf ein schönes Papa Wochenende hin. Vielleicht würde sich Dein Sohn übermorgen schon ganz anders äußern, nach einem Spielenachmittag bei Dir.

Ich möchte Dir raten, als erstes mal nicht zu viel in situative kindliche Äußerungen hineinzuinterpretieren.

Wenn Du argwöhnst, Dein Ex könne eine Entfremdung betreiben wollen, dann musst Du schauen, ob der Papa nur ein schönes zu Hause für Euer Kind hat, oder aber im Sinne einer Kindesmanipulation Dich dauernd entwertet, Deine Handlungen, Deine Mutterkompetenz etc in Frage stellt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass einem dies nicht verborgen bleibt.

Wenn wir aber erst mal davon ausgehen, dass hier keine Kindesmanipulation vorliegt und natürlich auch kein PAS (dann würde Dein Kind Dich ja bereits beginnen, abzulehnen), halte ich es immer für das Beste, solche Entscheidungen nicht einem kleinen Kind zu überlassen. Umgangsregeln müssen Eltern aufstellen, wenn die sich nicht einigen können, müssen Mediatoren, JA oder Gerichte helfen. Nicht getrennte Eltern überlassen ja auch nicht 5jährigen die Entscheidung über den Lebensmittelpunkt und da werden Kinder ja auch nicht durch traumatisiert.

Sei wachsam, hör Deinem Kind gut zu und versuche vielleicht in einem ersten Schritt mal ein moderiertes Elterngespräch zu dem Thema zu erzielen. Oder gibt es noch Gespräche zwischen Euch Eltern?

Aus schlimmern Erfahrungen gebe ich Dir einen wichtigen Satz mit auf den Weg, der aus einem Kurs für Flugbegleiterinnen stammt:

Ignorieren Sie nie ihre Verdachtsmomente. Bewahren Sie Ruhe, aber wenn Sie nicht 4 Wochen auf einem arabischen Pisspottflughafen verbringen wollen, ignorieren Sie um Gottes Willen nie Ihre Verdachtsmomente.

Du kannst auch bei Dir in der Nähe nach einem Ortsverein 'Väteraufbruch für Kinder' suchen. Die beraten in aller Regel auch Mütter im persönlichen Gespräch, wenn es um so ein Thema geht. Die sind ja nicht 'gegen Mütter', die sind 'gegen PAS'.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 13:06
@Mystizit
Bitte sei vorsichtig, Väteraufbruch für Kinder betreffend. Das als ersten Tipp zu geben ist echt fragwürdig.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 13:26
@Tussinelda

Möchtest Du Deinen Beitrag vielleicht in den Thread Verschwörungstheorien verschieben? Das wäre vollkommen angemessen.

Ansonsten hätte ich gerne mal einen Beleg dafür, warum es schädlich sein soll, sich mit Menschen auszutauschen, die mit PAS Erfahrungen gemacht haben und bereit sind, diese Erfahrungen zu teilen.

Man kann allenfalls einschränkend ergänzen, dass es sich um Selbsthilfegruppen handelt. In denen sind Menschen aktiv, manche können einem besser helfen, andere weniger gut. Aber Versuch macht kluch.


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18.11.2019 um 13:47
@sacredheart
Väteraufbruch sind Männerrechtler, das als erste und einzige Empfehlung ist wohl etwas fragwürdig, findest Du nicht? Insbesondere für etwas wie das PAS, dass sowieso nicht anerkannt ist, sondern eher kritisiert wird.....außer natürlich von.....tadah....Männerrechtlern.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 14:13
@Tussinelda

Und Du denkst, @Mystizit ist ein Undercover Männerrechtler? Und weil das PAS nur von Männerrechtlern (was auch immer das sein soll) anerkannt wird, hat es gerade dieses Jahr auch einen Einzug ins ICD10 gefunden, weil sämtliche Gesundheitssysteme von Männerrechtlern unterwandert sind oder was?

Deshalb sind einige der beachtlichsten Bücher zum dem Thema auch von Frauen geschrieben worden, die werden dann wohl alle von Männerrechtlern unterdrückt?

Ich vermisse aber immer noch Deine Belege für die Fragwürdigkeit des Väteraufbruchs. Außer unbegründeten Herabwürdigungen durch Dich für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, kommt da wohl nichts Substantielles.

Es fühlen sich durch das Thema 'PAS' immer die gleichen angepiekst. Meine persönliche Vermutung ist folgenden:
Ein PAS wird häufiger durch Frauen induziert. Dadurch wird die Frau als 'unfehlbare Göttin' natürlich ein bißchen auf den Boden des normalen Menschen zurückgeholt. Das ist im Radikalfeminismus nicht vorgesehen, dass auch Frauen für einen Teil des Leids in der Welt verantwortlich sein könnten.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 14:46
@sacredheart
nee, das denke ich nicht, ich denke Du verweist @Mystizit an die falsche Vereinigung, ganz einfach. Also wenn, dann bist Du der Männerrechtler. Und von PAS steht im ICD nix. Sondern von "care giver child relationship problem". Das ist ein weites Feld.
Und hier zu Deinen Männerrechtlern:
Debatte alleinerziehende Männer
Väter auf Abwegen
Der „Väteraufbruch für Kinder“ begann als progressiver Verband. Inzwischen vertreten wichtige Ortsverbände rechtskonservative Positionen.
https://taz.de/Debatte-alleinerziehende-Maenner/!5530883/
und hier:
Väteraufbruch für Kinder e.V. (kurz: Väteraufbruch oder VafK) ist ein deutscher Verein, der teils als Selbsthilfegruppe, teils als politischer Verein und Interessenvertretung im Bereich der Väter- und Männerrechtsbewegung[1][2][3] die Rechte von Männern stärken will und den Wert des Vaters betont.
Wikipedia: Väteraufbruch für Kinder
und hier, auf der eigenen Seite verlinkt:
https://vaeteraufbruch.de/index.php?id=42&tx_ttnews%5Btt_news%5D=699&cHash=b6bd14c55bc70bf18b7d94e9cf8912f3
Männerrechtler kämpft um "echte Gleichberechtigung"
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein PAS wird häufiger durch Frauen induziert. Dadurch wird die Frau als 'unfehlbare Göttin' natürlich ein bißchen auf den Boden des normalen Menschen zurückgeholt. Das ist im Radikalfeminismus nicht vorgesehen, dass auch Frauen für einen Teil des Leids in der Welt verantwortlich sein könnten.
Du hast echt ein Problem mit Frauen bzw. Müttern. Mehr gibt es zu Deinem ständigen männerrechtlerischem Auftreten nicht zu sagen.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 15:05
@Tussinelda

Oh, die taz verortet den Väteraufbruch für Kinder 'rechtskonservativ'. So eine Bewertung von einem linksradikalen Blatt bedeutet doch ganz klar, dass der VAFK in der Mitte steht. Von ganz links sieht alles rechts aus.

'Der Väteraufbruch als Ganzes war jedoch nie antifeministisch orientiert, auch wenn es früh männerrechtliche Strömungen gab.'

Auszug aus dem verlinkten Artikel aus der taz. Da bestätigt noch nicht mal die taz Deine Vorurteile.



Dann hast Du sicher auch gesehen, was als Motto des VAFK direkt auf der Startseite steht: Allen Kindern beide Eltern.

Das ist nun gerade das Gegenteil von einseitigen Sichtweisen.

Wie in jedem Verband oder Verein, der viele Tausend Aktive hat, wird man auch dort Einzelne antreffen, die abseitige Meinungen vertreten. Das wird aber in jedem Verband so sein. Daher kann es durchaus Sinn machen, sich als Frau bei den Menschen nach PAS zu erkundigen, die so etwas erlebt haben. Und die meisten aktiven Väter, die ich kenne, werden mit gleichem Eifer eine möglicherweise betroffene Mutter beraten wie einen Vater.

Nö, ich habe keine Probleme mit Frauen und / oder Müttern, ich habe sogar selber Beides und bin sehr glücklich. Allerdings gibt es in meinem Weltbild auch einige Frauen und Männer, deren Verhalten ich sehr unangemessen finde. Die meisten hingegen sind klasse.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 15:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Daher kann es durchaus Sinn machen, sich als Frau bei den Menschen nach PAS zu erkundigen, die so etwas erlebt haben. Und die meisten aktiven Väter, die ich kenne, werden mit gleichem Eifer eine möglicherweise betroffene Mutter beraten wie einen Vater.
nö, die Mutter sollte erst einmal sehen, OB der Vater überhaupt versucht zu entfremden und sich dann nicht gerade von Väterrechtlern/Männerrechtlern beraten lassen, so dies der Fall ist.
Ich denke, sie betrachtet die Situation gesund genug, um nicht gleich einen extremen Verein als Beratungsstelle aufsuchen zu sollen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:'Der Väteraufbruch als Ganzes war jedoch nie antifeministisch orientiert, auch wenn es früh männerrechtliche Strömungen gab.'
ja, les mal weiter ;)
Was hat diese Frau auf einer Protestaktion des Väteraufbruchs zu suchen, warum kommt sie dort exponiert zu Wort? Der Bundesvorstand argumentiert stets, der Verband sei dezentral aufgebaut, die Ortsgruppen agierten unabhängig. Ein seltsames Verständnis von Verantwortung, schließlich kann jede Organisation per landesweiter Mitgliederversammlung entscheiden, was geht und was nicht. Hinzu kommt: Der Väteraufbruch ist Teil des Bundesforums Männer, des vom Familienministerium geförderten Dachs der männerpolitischen Initiativen. Auf der Kölner Demonstration aber waren direkt neben dem VafK-Logo vor dem Podium Plakate der „Interessengemeinschaft Jungen-Männer-Väter“ platziert.

Die „IG-JMV“ ist eine maskulinistische Reaktion auf das moderat auftretende Bundesforum. Sie beteiligt sich an sogenannten „Gender-Kongressen“, die faktisch Anti-Gender-Veranstaltungen sind und bei denen das Thema Scheidungsväter eine wichtige Rolle spielt. Zwei Tagungen dieser Ausrichtung fanden bisher in Nürnberg statt, die nächste ist 2019 in Köln geplant. An der Vorbereitung beteiligt: der lokale Kreisverein des Väteraufbruchs.....

Einem steuerfinanzierten Verband kann es aber nicht egal sein, wenn heikle Positionen in den Ortsgruppen eines Mitglieds vertreten werden – erst recht nicht, wenn diese mit der Konkurrenz gemeinsame Sache machen. Schon die Aufnahme des Väteraufbruchs in das Bundesforum war einst intern umstritten. Erst als problematische Links zu antifeministischen Seiten auf der Homepage entfernt wurden und der Vorstand einen geschlechterdialogisch orientierten Kurs zusicherte, sprach sich eine Zweidrittelmehrheit für den Beitritt aus. Angesichts fragwürdiger Aktivitäten auf regionaler Ebene sollte diese Entscheidung überprüft werden.
;)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nö, ich habe keine Probleme mit Frauen und / oder Müttern, ich habe sogar selber Beides und bin sehr glücklich. Allerdings gibt es in meinem Weltbild auch einige Frauen und Männer, deren Verhalten ich sehr unangemessen finde. Die meisten hingegen sind klasse.
ja, kann man Deinen vielen posts zum Thema entnehmen.... :troll:


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 17:46
Ich denke, sie betrachtet die Situation gesund genug
kannst Du das genauer ausfuehren?

IMHO kann frau/mann eine situation z.b emotional oder aber auch logisch rational betrachten.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 17:50
Zitat von MystizitMystizit schrieb:Ich muss dazu subjektiv erwähnen, das ich (und andere Ex-Partnerinnen) denke(n) er habe eine narzistische Persönlichkeitsstörung.
@Tussinelda

die aussage z.b. ist schon mal sehr fragwuerdig; subjektiv und diagnose erstellend(rein unter frauen, die aber moeglicherweise die fachliche kompetenz mitbringen - wovon aber da nix steht.)
Zitat von MystizitMystizit schrieb:Der Dialog zwischen ihm und mir ist von gegenseitigem Misstrauen geprägt.
was wiederum logisch ist wenn einer der partner dem anderen eine "persoenlichkeitsstoerung" attestiert.


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Das Parental Alienation Syndrom

18.11.2019 um 22:32
Hallo Alle zusammen,
Ihr bringt mich nach einem harten Tag noch mal zum Arbeiten.

@neoschamane
Ich habe ganz klar "subjektiv" geschrieben, um zu vermitteln, daß ich keine "Atteste" ausstelle, weil ich eben kein Halbgott in Weiß und schon gar nicht in Psychologie bin.
Ich werde hier auch keine "Beweis-Anekdoten" zum Thema Narzistische Beziehung raus hauen, damit mir Glauben geschenkt wird.
Mir ist gestern diese kleine Episode passiert, die mich stutzig gemacht hat. Seit der Beziehung mit dem Kindsvater prüfe ich meine Gefühle für eine Situation immer mehrmals. Ich schaue im Internet, ich schaue in meinem Lieblingsforum, ich schreibe einen Beitrag. Mehr nicht.
IMHO habe ich im Post bereits klar gemacht, daß ich befürchte zu emotional zu sein.
Keiner von uns leidet an PAS, ob es das jetzt gibt oder nicht ist egal. Anstatt eines Zwinkersmileys habe ich ein "lach" gesetzt, mit der Hoffnung daß es sogar einem BDU klar wird – für den ich Dich im Übrigen nicht halte, lieber Neoschamane.

@sacredheart
wir kennen uns schon aus dem Narzissmus-Thread. Danke für Deine Worte. Mein Sohn lebt seine Gefühle noch voll aus. Das ist gut so. Ich bin dankbar, daß er mit mir so offen redet. Trotzdem fürchte ich, daß er schon jetzt das Dilemma der Elternteile spürt.
Entwertung meiner Person durch Kindermund nach Besuchen: Mama Du weißt ja nicht so viel. Du bringst mir nichts bei, bei Papa lerne ich alles.Papa ist der Beste, Größte, Stärkste.
Das ist für mich aber alles im Rahmen, da ich es schon aus unserer Beziehung kenne. Meine fehlende Mutterkompetenz hat er mir bereits während der Schwangerschaft mit einem "Das ist so!" "attestiert". Das Jugendamt hat im letzten Sommer erkannt, daß er wohl ein "schwieriger Mensch" ist. Seitdem habe ich von der Seite Ruhe. Psychologe und Gerichtsverfahren hat mein Sohn im Säuglingsalter erlebt. Einen Mediator habe ich bereits mehrmals angeboten, nach der ersten Sitzung hat der Vater abgebrochen und seitdem konsequent abgelehnt.
Nein, es gibt keine Gespräche zwischen den Elternteilen, sämtliche Versuche enden nach spätestens 3 Minuten in Argwohn, Mißverständnis, Wut und Angst.
Ich will keine Angriffsfläche bieten, also halte ich die "Übergabe" kurz, bündig und freundlich, aber unpersönlich.
Die Zeit spielt für mich in Sachen Kindsvater. Er hat sich bisher immer selbst ins Bein geschossen. Aber ich habe Angst, daß er der gesunden Entwicklung des Kindes schadet und ich es nicht kompensieren kann. Leider bin ich kein Doc Superbrain und kann mit dem nötigen emotionalen Abstand das Allheilmittel präsentieren.
Da ich davon ausgehe, daß Du männlich bist, kann ich nachvollziehen, daß Du mir "Väteraufbruch für Kinder" ans Herz legst.

+@Tussinelda: Trotzdem würde ich mich -wenn es denn soweit kommt- mein Herz erst mal bei einem Frauenverein erleichtern, weil es für mich als Frau naheliegender ist. Ich war z.B. auch nicht beim "Weißen Ring" wegen emotionaler und häuslicher Gewalt während der Beziehung - es gibt überall schwarze Schafe! Dafür sollte man aber nicht eine ganze Organisation über den Kamm scheren.

Es wäre schön, wenn Ihr das Fass wieder zu macht.

Heute habe ich meinen Sohn in den Arm genommen und gesagt, daß sein Papa und ich ihn sehr lieb haben.


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Das Parental Alienation Syndrom

19.11.2019 um 08:54
@Mystizit
Neben dem (zweifelhaften) PAS gibt es noch etwas, was als „Besuchsrechtssyndrom“ bezeichnet wird und vielleicht auf eure Situation etwas besser passt, auch wenn es sich nicht in der typischen Art äußert. Im Vordergrund steht hierbei ein Loyalitätskonflikt, der für das Kind immer bei den Besuchen besonders spürbar wird und dessen Folgen vielfach von beiden Elternteilen falsch gedeutet werden.
Nachdem du dich zum PAS belesen hast, lies doch da auch noch mal rein, das kennen viele Eltern in unterschiedlichsten Ausprägungen. Das Problem daran ist in erster Linie, dass es meist ohne böse Absicht heftigst fehlgedeutet wird.


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Das Parental Alienation Syndrom

19.11.2019 um 08:55
@neoschamane

Na ja, eine Diagnose stellen und persönlich etwas zu vermuten ist ja nicht das Gleiche. Wenn man den Eindruck gewinnt, es könne eine Störung vorliegen, muss man sich ja kein Denkverbot auferlegen. Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, für schwierige Situationen im Leben eine Erklärung zu finden, wie zB warum ist eine Kommunikation so schwierig.

Solange man auf für Alternativversionen offen bleibt, muss es doch nicht falsch sein, Verhaltensweisen zu analysieren, sich zu belesen und daraus für sich Schlüsse zu ziehen. Das ist solange gut, solange es einem selbst weiterhilft. Es wird nur dann schlecht, wenn man sich herausnimmt, eine in Stein gemeißelte Diagnose zu stellen. Aber das tut man mit dem Ausdruck 'vermute' ja gerade nicht.
Zitat von neoschamaneneoschamane schrieb:fachliche kompetenz mitbringen - wovon aber da nix steht.)Mystizit schrieb:Der Dialog zwischen ihm und mir ist von gegenseitigem Misstrauen geprägt.was wiederum logisch ist wenn einer der partner dem anderen eine "persoenlichkeitsstoerung" attestiert.
Und ein kleiner victim shaming Punkt für Dich. Ich finde es anmaßend von Dir, hier gleich einen Schuldigen festzumachen.

@Mystizit
Darf ich fragen: Dein Sohn lebt weit überwiegend bei Dir und ist nur im üblichen '50er Jahre Rechtstaat' Rhythmus - sprich jedes zweite WE - beim Vater? Dann könntest Du die Befürchtung, dass er ein PAS induzieren könnte, relativ weit zur Seite legen, weil Manipulation benötigt vor allem eines: den Faktor Zeit.


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19.11.2019 um 09:03
@Ilvareth

Danke für die gute Ergänzung. Ich stelle mal einen sehr guten Artikel ein, der die Unterschiede aufzeigt:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/35550/Parental-Alienation-Syndrome-Nicht-instrumentalisieren-lassen

Tatsächlich gibt es im Leben ja immer mehrere Möglichkeiten. Und es ist wichtig, dass Eltern die Emotionalität der Kinder zulassen und ernstnehmen, allerdings ohne aus jedem spontan geäußerten Wunsch gleich eine Riesensache zu machen.

Ein gewisses Mischbild halte ich auch nicht für ausgeschlossen. Es gibt ja nicht nur A) grundgütige Eltern, die immer das Kindeswohl an erste Stelle stellen oder B) abgrundtief böse PAS Indoktrinatoren. Es gibt sicher viele Eltern, die eigentlich vernünftig sind, aber ab und zu mal aus eigener Angst heraus in ein Verhalten hineinrutschen, das gerade nicht weiterhilft, dieses dann aber auch wieder verlassen oder die halt mal einen blöden Spruch fallenlassen, den sie an anderen Tagen nicht machen würden und dadurch vielleicht ohne Absicht etwas auslösen.


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20.11.2019 um 08:21
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Manipulation benötigt vor allem eines: den Faktor Zeit.
Würde ich so nicht unterschreiben.

Gerade weil der Junge den Vater wahrscheinlich seltener sieht, als die Mutter, beide also nicht den - auch mal teilweise öden und langweiligen - Alltag leben, sieht er die Zeit mit seinem Vater sicherlich als wichtige Qualitytime an. Was so ja auch stimmt, nur denke ich, dass eine Person, die mit dem Kind nur die schönen Seiten des Lebens teilt, ganz abseits vom Alltag, gerade gut zu manipulieren in der Lage sein wird. ;)

Meine Tochter ist z.B. auch ein komplettes Papakind, obwohl der Vater beachtlich weniger Zeit mit ihr verbringt, als ich. Bei mir ist eben alles strukturiert und geregelt, weil der Alltag es anders nicht zulässt. Wäre ich ne Wochenendmama würde ich sicherlich auch mal mehr durchgehen lassen. Und das sehen Kinder in diesem Alter nunmal auch als nonplusultra an.


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20.11.2019 um 12:39
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Oh, die taz verortet den Väteraufbruch für Kinder 'rechtskonservativ'. So eine Bewertung von einem linksradikalen Blatt bedeutet doch ganz klar, dass der VAFK in der Mitte steht. Von ganz links sieht alles rechts aus.
Die TAZ ist kein linksradikales Blatt... die Zeitung greift viele Themen auf und ist eher linksliberal zuzuordnen... in diesem Zusammenhang das Wort "radikal" zu gebrauchen, ist schon richtig hart. Wir wissen doch hier wohl, was "linksradikal" bedeutet, oder nicht?

Ich hätte jetzt, ehrlich gesagt, auch nicht direkt eine Gruppierung empfohlen, die sich "Väteraufbruch" nennt. Das schreckt doch nun wirklich jede Mutter ab, oder nicht?

Würdest du denn zu einer Gruppierung gehen, nach der Trennung mit Kind, die sich "Mütteraufbruch" nennen würde?

Es gibt doch genügend andere, auch staatliche Anlaufstellen wie die Familienbetreuungseinrichtungen in den jeweiligen Städten (Familienberatungs-Stellen), dann Selbsthilfegruppen usw., die finde ich da schon passender.
Zitat von MystizitMystizit schrieb:Mir ist gestern diese kleine Episode passiert, die mich stutzig gemacht hat. Seit der Beziehung mit dem Kindsvater prüfe ich meine Gefühle für eine Situation immer mehrmals. Ich schaue im Internet, ich schaue in meinem Lieblingsforum, ich schreibe einen Beitrag. Mehr nicht.
IMHO habe ich im Post bereits klar gemacht, daß ich befürchte zu emotional zu sein.
Keiner von uns leidet an PAS, ob es das jetzt gibt oder nicht ist egal. Anstatt eines Zwinkersmileys habe ich ein "lach" gesetzt, mit der Hoffnung daß es sogar einem BDU klar wird – für den ich Dich im Übrigen nicht halte, lieber Neoschamane.
Kurz eine Frage: Ist dein Sohn im Moment die Woche über bei dir und der Kindsvater sieht das Kind alle 2 Wochen? Sorry, wenn ich das irgendwo überlesen haben sollte.

Und wenn es so ist, dann kann der Vater doch hier nicht einfach das Kind so suggestiv "anquatschen", dass er jetzt gerne hätte, dass das Kind bei ihm wohnen solle. Das ist doch einfach nur Manipulation eines 5jährigen... da würde ich einfach nichts drum geben und deinem Kind sagen, du möchtest gerne, das alles so bleibt, wie es jetzt ist. Und Punkt! Sonst kann dein Ex doch immer wieder dich mit so Machtspielchen verunsichern. Das würde ich einfach nicht zulassen.


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20.11.2019 um 16:51
@Kältezeit

Ich halte es für absolut gut vorstellbar, dass es ein Elternteil (zB in dem Fall ein Vater) schafft, in begrenzter Umgangszeit an Wochenenden einem Kind zu vermitteln: Bei mir hast Du es gut, bei mir ist alles immer easy und wunderbar. Soweit gehe ich da mit. Das ist aber nicht mit einem PAS gemeint.

Für ein PAS müsste man einem Kind ein absolut wahrheitswidriges Bild des anderen Elternteils vermitteln und den Umgang mit diesem Elternteil als abslut unerträglich oder gar gefährlich schildern. Das können Menschen ohne Gewissen tun. Ein Kind, das aber immer wieder den Großteil der Zeit mit dem Elternteil verbringt, dem gegenüber diese Angriffe verübt werden, hat dann in aller Regel genügend Zeit, sich wieder von der Realität zu überzeugen, die eben nicht mit der Indoktrination übereinstimmt.

És gibt gute Statistiken aus den USA, aus den hervorgeht, dass man ein PAS schon bei einem Doppelresidenzmodell praktisch nicht induzieren kann, einfach wegen der möglichen Realitätsprüfung. Noch weniger wird das klappen, wenn man eine Zeit <50% zur Verfügung hat, um ein Kind zu manipulieren. Daher wird ja auch in entwickelten Ländern in aller Regel ein Doppelresidenzmodell angewandt, weil es einen ausreichenden Schutz bietet.

Noch mal was zur 'quality time': Das ist ein Begriff, der bei mir Übelkeit hervorruft. Er wird oft dafür verwendet, Elternteilen einzureden, sie sollen sich mit wenig Umgang zufrieden geben, ich hatte mir vor Jahren den Scheiss auch mal einreden lassen. Zeit ist wie Hubraum durch nichts zu ersetzen. Wenn man mit dem Begriff meint, dass die Zeit für das Kind eine hohe Qualität haben soll, ist das was anderes. Ich wüsste aber nicht, warum nicht auch eine weniger bespaßte Alltagszeit Qualität haben kann. Ich habe für mich vor vielen Jahren auch erst lernen müssen, dass 'eine gute Zeit' und 'immer neue Sensationen' nicht das Gleiche sind. Ein unsicherer Elternteil kann schnell dazu neigen, die wenige Zeit immer möglichst sensationell gestalten zu wollen. Kinder genießen aber oft das Unspektakuläre mehr.

@moric
Mir ist bewusst, dass meine Empfehlung etwas ungewöhnlich war. Aber wer soll sich mit dem Thema PAS denn besser auskennen als Väter? @Mystizit hatte sich nun mal mit dem Thema beschäftigt. Bei vielen organisierten Müttern herrscht der Irrglaube, so etwas gäbe es nicht. Dann weisen sie meistens auf den eher nicht so nachahmenswerten Lebenswandel des Erstbeschreibers Gardner hin und sind fertig mit dem Thema. Das ist so, als wäre die spezielle Relativitätstheorie Blödsinn, weil Einstein eine eher abseitige Frisur hatte.


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Das Parental Alienation Syndrom

20.11.2019 um 17:56
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Noch mal was zur 'quality time': Das ist ein Begriff, der bei mir Übelkeit hervorruft. Er wird oft dafür verwendet, Elternteilen einzureden, sie sollen sich mit wenig Umgang zufrieden geben
Ganz ehrlich, in diesem Zusammenhang habe ich den Begriff noch nie gehört.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn man mit dem Begriff meint, dass die Zeit für das Kind eine hohe Qualität haben soll, ist das was anderes. Ich wüsste aber nicht, warum nicht auch eine weniger bespaßte Alltagszeit Qualität haben kann. Ich habe für mich vor vielen Jahren auch erst lernen müssen, dass 'eine gute Zeit' und 'immer neue Sensationen' nicht das Gleiche sind.
Ehrlich, mir ist ein Rätsel, wo und in welchem Zusammenhang dir der Begriff begegnet ist. Es geht dabei nicht um Dauerbespaßung und maximale Action.


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Das Parental Alienation Syndrom

20.11.2019 um 19:15
@sacredheart
Quality time bedeutet nichts anderes, als eine intensive Zeit miteinander zu verbringen, ohne die Ablenkungen des Altagsstresses. Ohne das alltägliche Klimbim, was Eltern und Kind sonst so um sich haben. Also konzentriert Zeit bewusst miteinander verbringen.


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