Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

@Abahatschi

im GG steht nicht, dass der Staat jede Wunschausbildung finanziert sondern Berufsfreiheit.
Berufsfreiheit = sich eine Arbeit nach den eigenen Fähigkeiten und Vorlieben zu suchen.


Im Übrigen müsstest du die strengen Grundvorraussetzungen/Auswahlverfahren für Piloten bestehen (Alter, Gesundheit ... )

Abahatschi schrieb:Du sagst ich hätte Berufsfreiheit (wie der Lagerarbeiter habe ich auch eine Ausbildung)...jetzt möchte ich Pilot werden -> zahlt der Jobcenter das?

Wer das zahlt ist eine ganz andere Frage, aber das Recht dazu, seinen Beruf frei wählen zu dürfen darf eigentlich nicht beschnitten werden! Wenn jemand gegen seinen Willen zu einer Tätigkeit gezwungen werden soll, ist das meiner Meinung nach nicht mehr Rechtens!

Nun gibt es ja leider auch immer wieder Missbrauchsfälle und wegen denen müssen dann die anderen mit darunter leiden, was ich auch nicht fair finde! Es gibt halt auch totale Arbeitsverweigerer, denen würde überhaupt kein Job liegen. Ich denke das kann man aber vorab klären, dafür müssen dann nicht alle anderen in Mitleidenschaft gezogen werden! Und was diese drastischen Sanktionen angeht, das könnte man vielleicht auch anders regeln! Denn immerhin ist der Satz von derzeit 409 Euro im Monat das ermittelte Existenzminimum! Alles was durch Kürzungen drunter liegt, gefährdet somit direkt die Existenz. Das kann man eigentlich nicht machen, zumindest nicht solange es sich noch um einen Sozialstaat handelt, der ja niemanden verhungern lässt...

LaDaya schrieb:Im Übrigen müsstest du die strengen Grundvorraussetzungen/Auswahlverfahren für Piloten bestehen (Alter, Gesundheit ... )

Aha Zustimmung und Befürwortung von Diskriminierung. Nice Move. 

Abahatschi schrieb:Ach was? Ich bin zweifach studiert und wenn ich eine Ausbildung für 100.000€ als Pilot bei der Lufthansa machen will, kriege ich das ? 

Wenn das Angebot existiert, warum nicht?
Darum dreht sich doch die Freiheit, oder nicht?
Kann man doch entscheiden.
Und das tut jetzt das Bundesverfassungsgericht.

Erasmus schrieb:und für gut befunden wird auch nur das, was gerade politisch in die Landschaft passt

Das war aber schon immer so.
Alle Verurteilungen wegen Homosexuallität sind bie heute zb. nicht als unrecht anerkannt.
Dann so war das Gesetz und hatte nach dem damaligen Zeitgeist anscheinend auch kein Konflikt mit dem GG.
Das GG ist halt so ein bischen wie die Bibel: auslegungssache.
Kommt auf die Verdauung der Richter an.
Da braucht man sich nichts vor machen.

Also nicht nur Schull zwang auch Arbeits zwang ?
Das würde heisen, wenn man die Arbeit verweigert dann werden strafen auferlegt. Bis die Polizei kommt und einen in den Knast steckt ?

Wo sind wir den das wir unsere eigene freiheit nehmen lassen.

Erasmus schrieb:Denn immerhin ist der Satz von derzeit 409 Euro im Monat das ermittelte Existenzminimum! Alles was durch Kürzungen drunter liegt, gefährdet somit direkt die Existenz.

Falsch, das Nutzen von Lebensmittelgutscheinen sichert das Existenzminimum, es ist nirgends festgelegt dass durch monetärer Auszahlung alleinig die Existenz gesichert werden muss. 

@LaDaya 
@SergeyFärlich
@Erasmus

Warum immer der Hinweis auf Art.12? Der Lagerarbeiter wollte Verkäufer werden und nicht als Lagerarbeiter arbeiten. Berufsfreiheit hatte er schon bei der Ausbildung nur wenn er eine Stelle ablehnt zu der er in der Lage wäre, gibt es Sanktionen.

@capspauldin

also wenn du gerne in ein Flugzeug steigen willst, welches von einem halbblinden, tauben mit Herzschrittmacher versehenen Piloten gesteuert wird. Ich jedenfalls nicht.

Abahatschi schrieb:Berufsfreiheit hatte er schon bei der Ausbildung nur wenn er eine Stelle ablehnt zu der er in der Lage wäre, gibt es Sanktionen

Eben nicht. Nämlich nur dann, wenn er sich dafür beworben hat und es dann ablehnt.

@LaDaya

Du kannst die Diskriminierung verpacken wie du willst, du reduzierst und diskriminierst damit 3/4 der Bevölkerung, tja und dann was von sozialer Gerechtigkeit schwadronieren. 

Aber hey, die DB oder jedes Linienbusunternehmen könnte die gleichen Maßstäbe ansetzen.
Moment, dann ist es aber nicht mehr so schön elitär, wie bei den Piloten. 
Welche Mutter wünscht sich nicht, dass ihr Kind von einer tauben Erzieherin fallengelassen wird. 

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:Warum immer der Hinweis auf Art.12?

Ich meinte damit nur, dass der Staat dir nicht verbieten darf Pilot zu werden, solange du die Voraussetzungen dafür erfüllst. Du hast aber keinen Anspruch dem Staat gegenüber, dass du auch Pilot wirst.

@sunshinelight

Falsch. Auf eine zumutbare Beschäftigung muss sich nicht beworben werden. 

sunshinelight schrieb:Eben nicht. Nämlich nur dann, wenn er sich dafür beworben hat und es dann ablehnt.

Liest Du hier überhaupt mit? Er hat sich als fertig ausgebildeter Lagerarbeiter beim JC gemeldet und dann eine Stelle als Lagerarbeiter abgelehnt...er wollte lieber Verkäufer werden.

SergeyFärlich schrieb:Du hast aber keinen Anspruch dem Staat gegenüber, dass du auch Pilot wirst.

Der Lagerarbeiter der Verkäufer werden will auch nicht - schreibe ich die ganze Zeit.

capspauldin schrieb:Falsch, das Nutzen von Lebensmittelgutscheinen sichert das Existenzminimum, es ist nirgends festgelegt dass durch monetärer Auszahlung alleinig die Existenz gesichert werden muss. 

Das ist richtig. Allerdings ist eine Kürzung eben eine Kürzung und ich wüsste jetzt nicht ob diese durch Lebensmittelgutscheine wieder ausgeglichen wird oder worden ist in dem konkreten Fall.

@capspauldin
Man kann sich bewerben, wohin man möchte.
Solange man eine vorgegebene Anzahl an Bewerbungen schreibt.
Und wenn man den Job nicht kriegt, kriegt man keine Sanktion, vorausgesetzt, man hat es nicht darauf angelegt. Oder den Job bekommen und abgelehnt.

@Abahatschi
lies das hier mal. ;)

Erasmus schrieb:Allerdings ist eine Kürzung eben eine Kürzung

Eine Kürzung betrifft nicht immer den Essenanteil, zuerst nur die den Lebensbereich betreffend, kein Kino, kein Theater und vielleicht keine Zigaretten oder andere Luxusartikel.
http://uploads.hartziv.org/regelsatztorte2017.jpg (Archiv-Version vom 03.06.2017)

Abahatschi schrieb:Der Lagerarbeiter wollte Verkäufer werden und nicht als Lagerarbeiter arbeiten. Berufsfreiheit hatte er schon bei der Ausbildung

Der hier diskutierte Fall stößt mir auch auf, weil er war Lagerarbeiter und bekam ein Stellenangebot als Lagerarbeiter und die lehnte er ab. Warum, weiß ich nicht. Wie gesagt, es gibt aber nun einmal die im GG verankerte Berufsfreiheit. Notfalls muss man dann eben das GG ändern und diese streichen. Aber man kann nicht sagen, wir arbeiten im Sinne des GG aber wir zwingen Arbeitslose in Jobs die sie nicht ausüben möchten... Irgendwo beißt sich das für mich.

@sunshinelight

Bewegungen haben zielgerichtet zu erfolgen. In Gera brauche ich mich nicht als Schiffsbauer zu bewerben. Diese Lebenszeit die man damit verbringt, Pseudobewerbungen zu schreiben, wäre mir zu kostbar. 

Von mir aus, schreibst du jeden Tag 100 Bewerbungen, als Raketenbauer. Ob dies eine Erfüllung deiner Pflichten ist, steht auf einem anderen Blatt. 

@capspauldin

oh danke für die Blumen, nach deiner Meinung gehört mir die Lufthansa und ich stelle die Vorraussetzungen für die Ausbildung von Piloten auf.

http://www.vimana-gmbh.de/blog/wie-kann-man-pilot-werden.html#voraussetzungen

Anforderungsprofil Lufthansa

   fließende Deutsch- und Englischkenntnisse
   Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (Fachhochschulreife reicht nicht aus). Kein      N.C.
   Alter zum Bewerbungszeitpunkt mind. 17 Jahre
   Gute körperliche Konstitution
   Körpergröße zwischen 1,65 und 1,98 m
   Gutes Sehvermögen, d.h. Grenzwert für Refraktionsfehler +/- 3,0 Dioptrien, für Astigmatismus 2 Dioptrien. Bei einem Refraktionswert über +/- 3,0 bis max. +/- 5,0 Dioptrien bzw. Astigmatismus > 2 Dioptrien erfolgt eine Einzelfallprüfung durch den LH Medizinischen Dienst bzw. das Luftfahrtbundesamt.
   Staatsangehörigkeit eines EU-Landes oder eine Aufenthaltsberechtigung oder eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland
   Besitz eines uneingeschränkten Reisepasses
   Nicht mehr als 5 Punkte beim Verkehrszentralregister, darunter keine Eintragung aufgrund von Drogen- oder Alkoholkonsum
   Verantwortungsbewusstsein, Disziplin, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit
   überzeugende Darlegung der Berufsmotivation