Sind Transgender sexistisch?

waterfalletje3 schrieb:Wenn hier eine Userin schreibt, sie möchte sich umoperieren lassen zu Mann, dann möchte er/sie gerne vampir werden in ein buddhistisches kloster (leider fällt mir den namen nicht mehr ein) dann mache ich mir unnötig sorgen um diese person?

Das mit dem "Vampir werden" finde ich etwas seltsam, da es keine Vampire gibt. Aber was spricht dagegen, dass jemand transsexuell ist oder sich für den Buddhismus interessiert?

interrobang schrieb:Die einordnung ist dennoch irrelevant da man aussehen durch Kosmetik oder Operationen verändern kann. Daher sagt das eben nichts über das Geschlecht aus.

Na gut, dann kein Phänotyp ;) Aber was ist mit Hormonen? Es gibt Leute, die haben die Gonosomen XX und einen männlichen Hormonspiegel. Und nun?

interrobang schrieb:Is eine interessante frage. Grundsätzlich ein mann.

XY-Frauen sehen aber aus wie Frauen. Ich dachte, Du gehst nach dem Aussehen bei Deiner Bewertung, welches Geschlecht jemand hat? Wer weiß, wie viele Leute es gibt, die ihr Leben als normaler Mann oder normale Frau leben und gar nicht wissen, dass bei ihnen genetisch eigentlich was ganz Anderes vorliegt?!

waterfalletje3 schrieb:Junge kleine Männer die zu mir kamen, die sich schminkten, nägel lakierten, und wo die mama dann sagte, er wäre gerne ein Mädchen geworden.

Tja, wenn Menschen sich so kleiden könnten, wie sie wollen, generell so leben könnten, wie sie wollen, ohne Geschlechterklischees, dann würde "die Mama" sowas aber nicht behaupten. Sondern einfach sagen: "Der Junge mag halt bunte Nägel". Da sollte man doch wohl eher den Rollenzwang kritisieren, nicht die Existenz von Transsexualität (die abgesehen davon nichts mit Nägellackieren oder Nicht-Nägellackieren zu tun hat)?!

sacredheart schrieb:Dass Homosexualität im Hinblick auf eigene Nachkommenschaft ein Selektionsnachteil ist, bedarf doch keiner Erklärung.

Wie erklärst Du Dir homosexuelle Tiere? Und in einem Rudel pflanzt sich auch nicht jeder fort.

sacredheart schrieb:Es passt auch nicht ganz gut zu einer rein genetischen Erklärung, dass es Personen gibt, die erst im fortgeschritteneren Alter homosexuell werden.

Wer WIRD denn homosexuell? Es gibt Leute, die verdrängen es Ewigkeiten, aufgrund ihrer Sozialisierung.

@Drogan

Dann nenn mir doch bitte den Genlocus, der über sexuelle Orientierung entscheidet. Das müsste dann doch einfach sein.

In meinem Fall habe ich das Wort Glaube für eine Überzeugung genutzt, die auf Wahrscheinlichkeit beruht, nicht auf einer höheren Macht. Insofern wäre mein Glaube durch neue Erkenntnisse jederzeit zu ersetzen.

Aloceria schrieb:Es gibt Leute, die haben die Gonosomen XX und einen männlichen Hormonspiegel. Und nun?

Ja...? Was und nun?

Aloceria schrieb:Ich dachte, Du gehst nach dem Aussehen bei Deiner Bewertung, welches Geschlecht jemand hat?

Ähm.. Ich habe soweit ich mich richtig erinnere mehrmals gesagt das das aussehen für mich hier irrelevant ist.. Keine ahnung wo du das her hast...

sacredheart schrieb:Dann nenn mir doch bitte den Genlocus, der über sexuelle Orientierung entscheidet. Das müsste dann doch einfach sein.

In meinem Fall habe ich das Wort Glaube für eine Überzeugung genutzt, die auf Wahrscheinlichkeit beruht, nicht auf einer höheren Macht. Insofern wäre mein Glaube durch neue Erkenntnisse jederzeit zu ersetzen.

Ich bin Juristin, nicht Gentechnikerin und wie du sicherlich weißt ist es oft einfach zu belegen, dass es einen genetischen Zusammenhang gibt, dieser aber nicht zu verorten ist (Zusammenspiel vieler Gensequenzen, Aktivatoren, Repressoren)

Wer verleiht dir aber das Recht über das Leben anderer Menschen aufgrund von "Wahrscheinlichkeit" (die immernoch der herrschenden Lehre der Medizin und den Erfahrungen der Betroffenen widerspricht, weshalb ich dort bitte einen Beleg hätte) zu urteilen und diese Betroffenen als psychisch krank abzustempeln? Diskriminierung gegen sie zu rechtfertigen?

Ein einfacher Tipp: Immer wenn man Diskriminierung rechtfertigt, liegt man falsch.

@Aloceria

Also hat sexuelle Orientierung doch etwas mit Sozialisierung zu tun, wie Du selbst einräumst, was dann ja gegen eine rein genetische Determinierung spricht.

Bei homosexuellen Tieren geht man von Übersprunghandlungen aus, die daraus resultieren, dass eben nicht jedes Männchen zur Begattung von Weibchen kommt.

Ich glaube, die meisten homosexuellen Menschen würden für ihre eigene Person einer solchen Erklärung eher widersprechen.

@Drogan


Eltern haben auch oft unnötig sorgen und behüten zu sehr. Haben oft angst was falsch zu machen. Die meisten wollen alles gerne richtig machen. Und was man alles falsch machen kann ist häufig im netz zu lesen.
Und der Mensch wird immer vorsichtiger, empfindsamer, oder soll ich eher schreiben, sie werden immer mehr verunsichert.

So lese ich sachen, wie in facebook steht,

Welche Eltern lassen ihren 17 jährige Kinder abends um 12 am wald entlang laufen?


Wie lange sollen sie dann an der Hand genommen werden?

Keine freiheit mehr vor Jugendlichen? Immer an mamas händchen, bis der zum beispiel  Mann oder Frau kommt der sie heiratet und hiermti wieder ans händchen genommen werden?

Ohje ohje, irgendwann verheiraten wir sie wieder in junge jahre....vorsichtshalber?

interrobang schrieb:Am gesicht. Wen es daran nicht erkennbar ist dan ist es mir egal. Woran leute allerdings sowas festmachen hat ja nichts mit dem geschlecht der Personen zu tun.

QED?

sacredheart schrieb:Also hat sexuelle Orientierung doch etwas mit Sozialisierung zu tun, wie Du selbst einräumst, was dann ja gegen eine rein genetische Determinierung spricht.

Nägel lackieren heißt nicht das man homosexuell ist...

waterfalletje3 schrieb:Wie geschrieben, ich will nicht abstreiten das es sowass nicht geben kann, nur ich erlebte dinge im lauf des lebens was mich auch dies in frage stellen lies.Junge kleine Männer die zu mir kamen, die sich schminkten, nägel lakierten, und wo die mama dann sagte, er wäre gerne ein Mädchen geworden. Man nahm diese Kinder die langweile, und es war kein Thema mehr.Sie dürften, nur das interesse war erst mal weg.Über dieses gefühl kann und vermag ich nicht urteilen, wenn es dann doch zutrifft, und kann nur hoffen das die person weiß was sie tut. Und das man sich dies nicht einfach mal so antut, kann ich mir auch voorstellen.Nur habe durchaus etwas sorgen das dies nun alle naselang zu schnell so interpretiert wird, weil Eltern wollen locker sein und tolerant gegenüber ihren Kinder. Mh....

Ja, das sind aber normale Begleiterscheinungen der Pubertät; bzw. Vorpubertät.
Menschen, die wirklich im falschen Körper gefangen sind, sind tatsächlich die Ausnahme, fühlen sich genau durch solche Aussagen aber unverstanden und als Außenseiter.
Der Leidensdruck ist immens.

Das ist echt ein großer Unterschied.

interrobang schrieb:Ja...? Was und nun?

Ist eine Person mit XX aber männlichem Hormonspiegel für Dich männlich oder weiblich?

interrobang schrieb:Ähm.. Ich habe soweit ich mich richtig erinnere mehrmals gesagt das das aussehen für mich hier irrelevant ist.. Keine ahnung wo du das her hast...

Aus Deiner Antwort auf die Frage, wie Du Menschen zu einem bestimmten Geschlecht zuordnest, wenn Du ihnen begegnest. Da meintest Du, wer ein weibliches Gesicht hat, wird von Dir als Frau einordnet. Das trifft 100%ig auf XY-Frauen zu. Gleichzeitig sagst Du, das wären für Dich Männer, wegen ihrer Genetik. Was denn nun? Wenn Du die Person kennenlernst, ist es für Dich eine Frau - sobald Du ihre Chromosomen erfährst (das steht ja keinem auf der Stirn geschrieben), ist die Person für Dich ein Mann? Du glaubst nicht, dass es darüber hinaus vielleicht auch ein soziales Geschlecht gibt?

sacredheart schrieb:Also hat sexuelle Orientierung doch etwas mit Sozialisierung zu tun, wie Du selbst einräumst, was dann ja gegen eine rein genetische Determinierung spricht.

Nein! Nicht die Orientierung (oder Identität, das ist ein Unterschied!) ist ansozialisiert, sondern die Frage, ob man sich traut, sie auszuleben, oder eben nicht (beispielsweise, weil man anerzogen bekommen hat, Homosexualität sei pervers - derjenige wird sich damit quälen, seine Orientierung zu unterdrücken). Die Orientierung ist und bleibt vorhanden, ob man so nun unterdrückt, oder nicht!

sacredheart schrieb:Bei homosexuellen Tieren geht man von Übersprunghandlungen aus, die daraus resultieren, dass eben nicht jedes Männchen zur Begattung von Weibchen kommt. Ich glaube, die meisten homosexuellen Menschen würden für ihre eigene Person einer solchen Erklärung eher widersprechen.

Es entspricht ja auch nicht der Wahrheit. Es gibt genug lesbische Frauen, die regelmäßig von Männern angeflirtet bis belästigt werden, also ein "Männermangel", der ein Lesbischsein hätte verursachen können, liegt definitiv nicht vor. Wobei es gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen als Ersatzhandlung (also in Ermangelung eines andersgeschlechtlichen Partners) durchaus gibt, zB im Gefängnis. Diese Leute sind allerdings mitunter nicht wirklich homosexuell, sondern heterosexuell.

@sacredheart
Hier ist es relativ gut verständlich erklärt:

http://www.zeit.de/2013/11/Homosexualitaet/seite-2

Homosexualität wird als Veranlagung vererbt, allerdings nicht über Mechanismen der klassischen Genetik (und damit ist die Frage nach bestimmten Genloci nicht unbedingt zielführend), sondern epigenetisch (so zumindest der Stand der Forschung im Moment).
Davon abzugrenzen ist die Frage nach der Sozialisation, die damit aber primär nichts zu tun hat.

@AliceT


Wenn mir ein transgender über den weg läuft habe ich hiermit keine probleme. Ich frage mir nur, wenn ich lese, das promis schreiben sie bekommen ein Kind, und welches geschlecht es hat das sagen sie nicht, weil dies kann das Kind selber entscheiden.

Dann frage ich mich auch, wieviele verunsicherte Kinder kommen.

Was jedesmal sein/ihr geschlecht in frage stellt vielleicht.

Oder unbewusste von den Eltern jedesmal in frage gestelllt wird.

Wieviel Chaos dies auch auslösen kann!

waterfalletje3 schrieb:Wieviel Chaos dies auch auslösen kann!

Du meinst Chaos dadurch das Kinder sie selbst sein dürfen und akzeptiert werden, egal was und wie sie sind? Klingt für mich recht angenehm. Lass sie sich doch ausprobieren. Was soll passieren?

waterfalletje3 schrieb:Ich frage mir nur, wenn ich lese, das promis schreiben sie bekommen ein Kind, und welches geschlecht es hat das sagen sie nicht, weil dies kann das Kind selber entscheiden.

Wer schreibt das denn zum Beispiel? Ich habe nicht das Gefühl, dass das oft vorkommt.

waterfalletje3 schrieb:Wenn mir ein transgender über den weg läuft habe ich hiermit keine probleme. Ich frage mir nur, wenn ich lese, das promis schreiben sie bekommen ein Kind, und welches geschlecht es hat das sagen sie nicht, weil dies kann das Kind selber entscheiden.Dann frage ich mich auch, wieviele verunsicherte Kinder kommen.Was jedesmal sein/ihr geschlecht in frage stellt vielleicht.Oder unbewusste von den Eltern jedesmal in frage gestelllt wird.Wieviel Chaos dies auch auslösen kann!

Kann deinen Einwand gut verstehen und würde ihn auch teilen, wenn es nun ausgerechnet nicht um Transgender gehen würde.
Die Geschlechtsidentität steht ja nun schon sehr früh fest und die meisten Kinder sind sich dessen auch ganz klar bewusst: "Ich bin ein Mädchen."/ "Ich bin ein Junge."

Problematisch wird es erst dann, wenn einem Menschen klar wird, dass die Identität, die er für sich selbst als Tatsache festgestellt hat, von der Gesellschaft nicht anerkannt und geteilt wird. Das ist richtig schlimm und führt nicht selten dazu, dass ein solcher Mensch seine eigentliche Identität verleugnet und verdrängt oder anderweitig "auffällig" wird, weil einfach niemand ihn ernstnimmt.

Dagegen sind irgend welchen schrägen Eltern, die ihre Kinder mit gerade hippen Erziehungsmethoden konfrontieren (und z. B. ihrem Jungen ein Röckchen anziehen) ein wirklich vernachlässigbares Problem. Denn, der kleine Junge wird, wenn er denn ein Junge ist (und sich auch so fühlt), dadurch keinen Wechsel seiner Identität erleben und somit auch keine tiefergreifende Verunsicherung.

Aloceria schrieb:Ist eine Person mit XX aber männlichem Hormonspiegel für Dich männlich oder weiblich?

Grundsätzlich männlich.

Aloceria schrieb:Aus Deiner Antwort auf die Frage, wie Du Menschen zu einem bestimmten Geschlecht zuordnest, wenn Du ihnen begegnest. Da meintest Du, wer ein weibliches Gesicht hat, wird von Dir als Frau einordnet. Das trifft 100%ig auf XY-Frauen zu. Gleichzeitig sagst Du, das wären für Dich Männer, wegen ihrer Genetik. Was denn nun?

Nichts was den nun. Ich habe ja gesagt das es irrelevant ist. Beispiel: wen ich glaube das eine angemalte Bowlingkugel ein fussball ist ändert das nichts daran das es keiner ist sondern eine Bowlingkugel.

Glaube ist irrelevant

interrobang schrieb:Grundsätzlich männlich.

Also Hormone > Gonosomen ? Vorhin meintest Du noch, die Chromosomen/Gonosomen seien DAS Entscheidende für das Geschlecht?

@Aloceria


Habe ich gelesen bei web.de

Es ist auch erst am kommen dieses 'wissen'

Ich nehme auch an das dies ein leidensdrück ergeben kann. Nur sowass ergibt sich im lauf der zeit. Und eltern nehmen ihre kinder wie sie sind.

Kommen sie als junge auf der welt behandel ich sie auch erstmal so.
Der rest ergibt sich im lauf des lebens.

Deswegen finde ich das hier gar nicht soviel wind drum gemacht werden muss.

@Aloceria
Sorry verlesen. Sollte weiblich heissen. Hat das eigentlich einen sinn deine fragen?

@waterfalletje3
Du behandelst Neugeborene schon unterschiedlich, also bewusst? Wieso?