Glück kommt NICHT von innen!

Ich denke, jeder definiert Glück für sich anders. Ich muss zugeben, dass ich die allgemein Definition von Glück, sofern es da überhaupt einheitlich etwas geben mag, gar nicht kenne und mich damit bisher auch nie sonderlich tiefgehend beschäftigt habe. Glück war für mich schon immer etwas unglaublich Abstraktes - etwas kaum fassbares und messbares.
Ich glaube, dass jeder Mensch andere Bedingungen braucht, um glücklich zu sein und auch, dass es viele verschiedene Arten von Glück gibt.

Ich für meinen Teil, würde mich als relativ glücklichen Menschen bezeichnen und das, obwohl ich für das Verständnis anderer Menschen die denkbar schlechtesten Voraussetzungen mitbringe. Schlechte Kindheit, jahrelanges Mobbing, eine psychische Erkrankung, die mein gesamtes Leben einschränkt und ein Leben in ziemlicher sozialer Isolation. Dennoch bin ich mit dem Wenigen, das ich habe, zufrieden. Meine Lebensbedingungen sind zum Teil den Umständen entsprechend selbst gewählt und machen mein Leben erträglich. Ich bin dankbar dafür, dass ich körperlich sehr fit bin und dass ich meine Interessen ausleben kann - Dinge, die ich nicht für selbstverständlich halte. Klar, wäre ich einem Spontanreichtum nicht abgeneigt - und vielleicht wäre ich sogar noch zufriedener, wenn ich ein kleines Häuschen und noch mehr Freiraum für mich hätte. Aber eine Voraussetzung für Glück ist das für mich nicht. Ich brauche kein Haus, kein Auto, keine Reisen oder teure Markenware - andere hingegen vielleicht schon. Und selbst das fände ich legitim. Jeder, wie er sein eigenes Glück definiert.

Das was du da beschreist, dass ist kein Glücksgefühl, sondern dabei geht es mehr um das Sicherheitsgefühl ...

Da verwechselst du etwas! 

Dein kleines Beispiel mit dem Geld, es geht dabei hauptsächlich um Sicherheit.  
Bei der Vergewaltigung, ebenso, nur Sicherheit.
Sex, ebenso, die Sicherheit, dass deine Gene weitergeben werden und deine Linie nicht ausstirbt, ist halt evolutionär.

Und klar hat das Außen auch etwas mit der persönlichen Zufriendenheit zu tun. Wenn man sein Glück aber von den 
äußeren Umständen abhängig macht, dann kann man die Kontrolle verlieren und es kann einem wieder weggenommen
werden. Kein kann dir dein inneres Glück wegnehmen. Daher ist das innere Glück wertvoller, als das äußere, denn es
kann dir niemand wegnehmen und bleibt, wenn du es pflegst, für immer.

Alle die hauptsächlich ihr Glück im Außen suchen, haben ihr inneren noch nicht erforscht, begriffen und kultiviert und sind daher oft einfach nur gierig.
 

jimmy82 schrieb:Das zeigt dass die Behauptung Glück käme von innen Schwachsinn ist.

Ist es nicht, weil es eine Einstellungssache ist u. jeder weiss, was damit gemeint ist.

Vielleicht empfinden es viele als Pech, wenn sie ihren Job verloren haben oder im Moment keinen Freund/in haben.

Doch nichts ist so wichtig wie Gesundheit u. körperliches Wohlbefinden, finde ich. Wer einmal schwer krank war u. /oder einen geliebten Menschen hat leiden u. sterben hat sehen, der empfindet es als grösstes Glück, gesund zu sein, jedenfalls geht es mir so.

Das Problem ist doch folgendes:

Es gibt vieles, was einen tatsächlich unglücklich macht, und nichts, was einen automatisch glücklich macht.

Arm sein macht unglücklich. Wer ständig Angst haben muss zu verhungern oder zu erfrieren, wird nicht einer der glücklichsten Menschen der Erde sein.

Auf der anderen Seite macht die Sicherstellung der Lebensgrundlage, oder sogar viel darüber hinaus, nicht automatisch glücklich. 

Jobverlust würde ich als großes Pech sehen, eine plötzliche schwere Erkrankung ebenso. Sonst fällt mir nichts ein, was mich wirklich unglücklich machen könnte. 

Den Menschen ist ein gewisses Sicherheitsgefühl wichtig, aber ich würde Sicherheit nicht mit Glück gleichsetzen.

"Glück kommt von innen"... soll man ja auch nicht wortwörtlich nehmen.

Zumal man den Spruch auch dahingehend auslegen kann, das man nicht alleine darauf hoffen sollte das einen materielle Dinge alleine glücklich machen. Was nützt einem Reichtum und Status, wenn man innerlich einsam und unglücklich ist.
Oder eine andere Auslegung: Du kannst warten bis zum Sankt Nimemrleinstag wenn du darauf hoffst das dir schon alles vor die Füße fällt und sich alles von alleine ergibt, das Glück kommt nicht "zu dir", du musst schon selbst handeln um voran zu kommen/ um glücklich zu sein/ um etwas zu erreichen.


Glück, das ist Definitionssache. Mancher ist mit sich alleine glücklich und zufrieden.
Mancher sucht sein Glück/ sein Glücklichsein in seinem Wunschberuf.
Manch einer findet das eigene Glück/ das Glücklichsein innerhalb der selbst gegründeten Familie.

slobber schrieb:Du kannst warten bis zum Sankt Nimemrleinstag wenn du darauf hoffst das dir schon alles vor die Füße fällt und sich alles von alleine ergibt, das Glück kommt nicht "zu dir", du musst schon selbst handeln um voran zu kommen/ um glücklich zu sein/ um etwas zu erreichen.

Naja, es gibt Menschen, denen fällt alles in den Schoß.
Dann gibt es wieder Menschen, die kämpfen und kommen trotzdem nicht vorwärts.


Bedeutet: Glück ist etwas, was einem auch von außen treffen kann.


Glück muss man haben, Schwein haben...

Glück ist, wenn du etwas falsch machst, aber trotzdem das Richtige bei heraus kommt.

@sunshinelight

Nun ja, man kann den Spruch eben so oder anders deuten.

Klar, es gibt Leute denen fällt das Glück quasi in den Schoß (wobei Glück eben doch wieder eine Sache der persönlichen Definition ist) - und andere ackern ohne das angestrebte "Glück" zu erreichen.

Da fragt sich doch eigentlich "Was ist Glück? Glück, das ist etwas das individuell ist"
Glück, das ist wenn man nach einem schweren Vorfall noch lebt.
Glück, das ist wenn man täglich genügend zu essen hat.
Glück, das ist wenn man geliebt wird und lieben darf.
Glück, das ist das Lachen in glücklichen Kinderaugen.
Glück, das findet sich auf dem Rücken der Pferde.
... und so weiter und so fort...
Jeder definiert seine persönliche Version von Glück anders - und betrachtet als Außenstehender das vermeintliche Glück einer anderen Person entsprechend anders.

slobber schrieb:Klar, es gibt Leute denen fällt das Glück quasi in den Schoß (wobei Glück eben doch wieder eine Sache der persönlichen Definition ist) - und andere ackern ohne das angestrebte "Glück" zu erreichen.

Naja, ich rede davon, dass manche Menschen was tun. Aber auf Tun folgt kein Glück, sondern ein Ergebnis.
Also ist das, worauf man was tut, kein Glück, sondern ein Ziel. Erfolg.

Glück ist, wenn es wirklich wie aus dem Nichts und ohne erklärbare Gründe von selbst kommt.

Glück und Pech haben nichts mit Eigenleistung zu tun, sondern sind eigenständige Einwirkungen von außen.

Das sind alles aber eher Definitionen für temporäreres Glück.
Dem TE geht es ja anscheinend eher um die bedingungslos glückliche Einstellung

Breakthrough schrieb:Dem TE geht es ja anscheinend eher um die bedingungslos glückliche Einstellung

Hab ich auch so verstanden.

Glück als Gefühl macht für mich in diesem Kontext am meisten Sinn.

Das Glück als Ereignis kann man aber auch nicht ganz ausblenden.
Ich hatte das Glück in Deutschland aufzuwachsen. Die meisten Menschen auf der Welt haben das nicht. Und diese Definition von Glück (Zufall, glückliches Ereignis) bedingt zu einem nicht unerheblichen Teil das Gefühl Glück.

Wir wissen ja, wie sehr die Umwelt (Eltern, Staat, Zeitpunkt, Verhältnisse) uns besonders in der Kindheit prägen.

Glück haben, hängt von äußeren Umständen ab. Aber äußeres Glück auch genießen können, oder Unglück nicht so tragisch nehmen, kurzum: sich glücklich fühlen, das hängt von innen ab. Aber nicht von irgendwelchen Einstellungen, sondern schlicht und einfach von der Körperchemie, die man genetisch mitbekommen hat oder nicht. Von der körpereigenen Glückshormonenproduktion.
Dei diversen Einstellungen sind die Folgen dieser Hormone, nicht umgekehrt.

Depressionen kommen ja auch nicht daher, weil so jemanden alls im Leben schief liefe, sondern weil ein Depressiver sein Leben, auch wenn es noch so toll wäre, einfach nicht positiv empfinden kann.
Und glücklichen Menschen geht es eben umgekehrt.

@off-peak
@Breakthrough
Ja, wollte nur auf einen Teil eines Beitrages eingehen. :)

off-peak schrieb:Aber nicht von irgendwelchen Einstellungen, sondern schlicht und einfach von der Körperchemie, die man genetisch mitbekommen hat oder nicht. Von der körpereigenen Glückshormonenproduktion.

Richtig, gehe ich absolut konform.

off-peak schrieb:Depressionen kommen ja auch nicht daher, weil so jemanden alls im Leben schief liefe, sondern weil ein Depressiver sein Leben, auch wenn es noch so toll wäre, einfach nicht positiv empfinden kann.
Und glücklichen Menschen geht es eben umgekehrt.

Ja und nein.
Depressionen sind auch Überlagerungen von anderen Aspekten, zum Beispiel tiefes Unzufriedensein, wie sie bei Persönlichkeitsstörungen häufig zu finden sind.
Nicht das zu finden, was man sucht, also nichts haben, was man möchte, führt dann auch zu tiefen Depressionen.
Depressionen sind da vielschichtig, es kann organische Ursachen haben, also körperliche (wie Fehlfunktionen im Hirn) oder auch äußerliche Einflüsse wie ein ewiger Kampf ohne Erfolge.

off-peak schrieb:Aber nicht von irgendwelchen Einstellungen, sondern schlicht und einfach von der Körperchemie, die man genetisch mitbekommen  hat oder nicht. Von der körpereigenen Glückshormonenproduktion.Dei diversen Einstellungen sind die Folgen dieser Hormone, nicht umgekehrt.

Ja schon klar, wenn ich glücklich bin (also das Gefühl), werden in diesem Moment Glückshormone ausgeschüttet.

Aber ist die Glückshormonproduktion genetisch festgelegt, und wenn ja, in wie weit?

Selbst wenn ich genetisch dadurch benachteiligt wäre, eine geringere Glückshormonproduktion zu besitzen, kann ich diesen Mangel mit "günstigen" Umständen und der Einstellung bzw. meinen Willen, diese günstigen Umstände herbeizuführen, wett machen.

Also ich glaube nicht, das wir soweit biologisch determiniert sind, um sagen zu können "Glücklichsein ist genetisch bedingt"

off-peak schrieb:Depressionen kommen ja auch nicht daher, weil so jemanden alls im Leben schief liefe

Ich dachte schon, das Depressionen zum Großteil erfahrungsabhängig sind bzw. entstehen können, die sich im Endeffekt wieder auf den Hormonspiegel auswirken.

parafugacious schrieb:off-peak schrieb:
Depressionen kommen ja auch nicht daher, weil so jemanden alls im Leben schief liefe

Ich dachte schon, das Depressionen zum Großteil erfahrungsabhängig sind bzw. entstehen können, die sich im Endeffekt wieder auf den Hormonspiegel auswirken.

Das ist auch so. Depressionen können im Enddefekt jeden Menschen unter bestimmten Umständen treffen.

@jimmy82

ich finde dass durchaus was wahres an dem Spruch ist, dass Glück von innen kommt. Für mich hängt die eigene Deffinition was man als Glück ansieht tatsächlich mit der eigenen inneren Grundeinstellung zum Leben zusammen!

Ich denke das Ideal Glück gibt es nicht als allgemeingültige Antwort darauf was man als Glück empfindet, aber meiner Ansicht nach ist es davon abhängig wie man sozial zu agieren im Stande ist. Kausalität eben Ursache und Wirkung.

Die Esoterik und Religion hat viele Ratgeber hervorgebracht, teils auch mit positiven Ansätzen.

Liebe, Respekt und Achtung, das sind Dinge, die will man sein eigenes Glück finden vorallem auch sich selbst gegenüber aufbringen sollte!

Und Glück?

Glück ist für mich z.B. auch ein Tag ohne körperliches, oder seelisches Leid, oder der kleine Augenblick, wenn ich im Garten die Tiere wie z.B. die Eichhörnchen beobachten kann...

Selbstverwirklichung ist auch so ein Reizthema, denn um dies tun zu können muss ich mich erstmal wirklich gut selber kennen und meinen Wert nicht ausschließlich im Äußeren suchen!

Das ist eine Premiere, ich verteidige mal die Esoterik-Fraktion:

Ich glaube, 'Glück kommt von innen' hat schon eine Berechtigung, denn von innen muss folgendes kommen: Die Tendenz, glücklich zu sein, die Bereitschaft Glück anzunehmen und ein offenes Herz um Glück überhaupt wahrzunehmen.

Das bedeutet nicht, dass damit Glück bereits erreicht ist, nö. Sonst bräuchte doch keiner andere Menschen. Das Gegenteil ist aber richtig.
Mit o.g. Voraussetzungen erhöht man seine Chancen, Glück zu erleben, aber man muss auf andere Menschen zugehen und zulassen, dass diese dasselbe tun.

Zerstört werden kann Glück von innen, indem man es nicht annimmt, aber auch von außen, wie im Eingangsthread beschrieben. Das ist leider nicht schwer.

Was ich glaube, was man für echtes Glück braucht:
einen oder mehrere Menschen, die man liebt und / oder mag auf Basis von Gegenseitigkeit
ein Mindestmaß an Gesundheit und Schmerzfreiheit
ein Mindestmaß an Sicherheit des Lebens (Dach überm Kopf, wat aufm Teller)
Das Erleben von Selbstwirksamkeit, aus denen alle anderen Dinge erwachsen

Gar nicht mal so wenig und gar nicht mal so viel.

'Glück kommt von innen' kann aber auch ein saublöder Spruch sein, wenn man jemanden trösten möchte, dessen Frau gerade weggelaufen ist und dessen Hund sich erhängt hat. Dann ist das nur ne hohle Phrase, mit der der Betroffenen gerade nichts anfangen kann.

@DieSache:

Jau, Selbstverwirklichung: klingt gar nicht mal so schlecht, wenn man damit Entfaltung meint. Leider ist dies oft auch einfach eine Killervokabel um eigene Rücksichtslosigkeit zu entschuldigen.

@sunshinelight

Ach so, du definierst "Glück" offenbar einfach anders als ich.
Für mich ist "Glück" mehr als "eine 6 beim Mensch-ärgere-dich-nicht" oder "einen Geldschein zu finden"...

Für mich bedeutet Glück weit mehr als "etwas durch Zufall zu bekommen, etwas das einem plötzlich geschieht..."

Glück, also das innere Gefühl des Glücklichseins, das kann man erreichen (meiner Meinung nach). Wenn man das eigene Ziel erreicht, wenn man etwas erlebt das einen positiv berührt.

jimmy82 schrieb:Immer wieder höre ich diesen esoterischen Quatsch dass Glück von Innen käme.

Ich glaube nicht, dass das so gemeint ist, wie du es im EP geschrieben hast. Ich glaube eher, es geht darum, durch eine eigene (positive) Einstellung ein glücklicheres Leben führen zu können. Man kann Dinge negativ sehen (oder eben auch nicht), die es eigentlich nicht sind, man kann auch Fehler weniger kritisch sehen, weil man aus ihnen lernen kann.

Die von dir genannten Extrembeispiele werden aber sicher keine positive Einstellung zulassen.