Beziehung mit Bisexuellen

HereIAm12 schrieb:Ich fand das etwas merkwürdig- nur weil jemand auf Männer und Frauen steht, heißt dass meiner Meinung ja nicht, dass man den Partner gleich verlässt!

Ich bin selbst bi, und mit solchen Ansichten wird man tatsächlich oft konfrontiert. Selbst innerhalb der LGBTQ+ Community wird man teilweise nicht so respektiert, wie es der Fall sein sollte, was sehr schade ist. Man ist nicht automatisch untreu, unentschlossen oder sonst irgendetwas, nur weil man bisexuell ist.

Ich als single könnte mir eine Beziehungen mit einem bisexuellen Mann genau so gut vorstellen wie mit einem heterosexuellen Mann.

Ich glaube männliche Konkurrenz wäre mir sogar angenehmer als weibliche. Denn dann kann ich mir selbst immer noch einreden: "Er findet diesen Mann zwar sehr toll, aber von den Frauen bin ich immer noch die beste und schönste für ihn".

Die Diskussionen hatte ich in meinen bisherigen Beziehungen oft.
Es ist so das ich mich romantisch zu Männern gezogen fühle und Beziehungen zu Männern suche.
Sexuell finde ich Frauen attraktiver.
Ich habe zumindest noch keine Frau kennengelernt zu der ich eine Beziehung auf Dauer wollte.
Jetzt fand ich manche Antworten von Männern doch recht lustig.
"wenn du mit einer frau fremd gehst ist das ok, solang ich der einzige mit einem penis bin ist mir das egal"
"ja ist doch geil, lass mal nen dreier starten"
"ich wäre traurig wenn dich eine Frau mehr befriedigt als mein penis"
Es lief meist darauf hinaus das Männer egal ob Partner oder auch Kumpels mit denen ich mich unterhalten habe, es einfach nur irgendwie geil fanden und es ihnen lieber ist, als das ein fremder penis ihr Territorium streitig macht.
Ich finde fremdgehen ist egal mit welchem Geschlecht fremd gehen.
Vill können an der Diskussion beteiligte Männer ja mal was dazu sagen :D

@Dr.AllmyCoR3
Ich kann nicht wirklich eifersüchtig sein, wenn meine Freundin was mit ner anderen Frau hätte.
Mit einem Mann könnte ich mich vergleichen. Ne Frau ist aber was völlig anderes.
Ne Frau weiß von sich selbst aus besser, was die andere Frau mögen könnte.

Ich könnte vermutlich auch einer Frau niemals geben, was eine andere Frau geben könnte.

Ich will aber der einzige Mann sein, weil meine Freundin sich ja immerhin für mich als Mann entschieden hat. Wenn sie anderen Männer möchte, dann kann sie die gerne haben aber ohne mich. Ich kann ihr, im Rahmen meiner körperlichen Fähigkeiten, alles geben was ein Mann eben so kann. Wenn sie Dinge will, die nur eine Frau geben kann, habe ich da nichts gegen, weil weder ich noch ein anderer Mann sie ihr je geben könnte.


Etwas anders sieht es da beziehungstechnisch aus. Ich will keine komische Dreiecksbeziehung führen. Sich sozusagen jemanden teilen.

sunshinelight schrieb:Es sind keine Vorurteile, wenn persönliche Erfahrungen im Spiel sind.

Doch und zwar genau dann, wenn man von einer Person auf andere schließt. 

sunshinelight schrieb:Tja, ich kann keine Bifrau daten.
Wenn man sich in einen Mann verlieben kann und in eine Frau, besteht die Gefahr, zu teilen.
Und ich teile nicht.

Immer diese Unterstellung, dass Bisexuelle per se nicht monogam oder treu seien ...

@deponianer
Ja aber gerade weil du weißt das eine frau deiner freundin etwas gibt was du nicht kannst muss dich doch verrückt machen

sunshinelight schrieb:Wenn man sich in einen Mann verlieben kann und in eine Frau, besteht die Gefahr, zu teilen.
Und ich teile nicht.

Als Mann könntest du nicht Gefahr laufen, deine Frau mit einem anderen Kerl zu "teilen"? Sind Heteros von Untreue plötzlich verschont? oO

Also, als bisexuelle Frau, die sich in einer intakten Beziehung mit einem Mann befindet, kann ich dir sagen, dass ich kein Verlangen danach verspüre, mit einer Frau zu schlafen (und ebenso mit keinem anderen Mann). Wie kommt denn überhaupt darauf, so etwas anzunehmen?  Für mich ein unsinniges Vorurteil.

Wenn es dich beruhigt:
Die Gefahr, betrogen zu werden, ist bei Bisexuellen nicht höher als bei Heterosexuellen.

@Dr.AllmyCoR3
Es ist aber etwas was ich eh nie könnte.
Es würde mich verrückt machen, wenn ein Mann etwas könnte, was ich nicht kann.

Eine Frau aber ist anatomisch anders als ich und hat deswegen Reize die ich garnicht haben kann. Ein Mann hat die gleichen Reize wie ich, daher bin ich dort bestrebt besser zu sein, mitzuhalten.

Um mit einer Frau mitzuhalten, müsste ich eine Frau sein.

Der Vogel kann keine Höhlen graben, dafür aber fliegen.
Die Maus kann nicht fliegen, dafür aber Höhlen graben. ;)
Es gibt keinen Grund eifersüchtig auf etwas/jemanden zu sein, was man nicht sein kann.

@deponianer
Naja das macht es mir zumindest etwas einfacher es zu verstehen danke dafür :)

@Dr.AllmyCoR3
Ich glaube das hat etwas von Besitzdenken. Männer wollen Frauen alleinig besitzen (nicht in Form von Allmacht, die meisten jedenfalls :-)), sehen eine Frau einfach nicht als Konkurrenz.

@neugierchen
Ja das hab ich halt nie verstanden, bei einer scharfen Frau ist zumindest von der Theorie bei mir die Gefahr des fremdgehens höher

@Dr.AllmyCoR3
Eine rein latente Gefahr des Fremdgehens besteht ja in jeder Beziehung. Da gibt es doch keinerlei Unterschiede. Der Unterschied besteht doch nur in der Gedankenwelt. Eine Frau ist gedanklich keine sexuelle Konkurrenz für einen Mann, dies wäre gedanklich wohl so einzuordnen als ob sich die Partnerin selbst befriedigen würde.
Das natürlich der eventuell gegebene Treueschwur trotzdem gebrochen wäre steht außer Frage.

Könnte mir nicht egaler sein, wenn meine Freundin bisexuell wäre. Ich bin dann eher so ein "Geil, lass mal dreier starten"-Typ. :D
Achja:
http://m.focus.de/gesundheit/videos/nur-bi-oder-homosexuell-bizarre-studie-behauptet-darum-frauen-koennen-nicht-heterosexuell-sein_id_5069603.html

neugierchen schrieb:Eine Frau ist gedanklich keine sexuelle Konkurrenz für einen Mann, dies wäre gedanklich wohl so einzuordnen als ob sich die Partnerin selbst befriedigen würde.

Ist das dann nicht eher das Problem, dass man die gleichgeschlechtliche Beziehung nicht so ernst nimmt, wie die gegengeschlechtliche?  Würde man sie als gleich ansehen, dann würde man doch die gleiche Konkurrenz im anderen Geschlecht sehen, oder?

RosaBlock schrieb: dass man die gleichgeschlechtliche Beziehung nicht so ernst nimmt

@RosaBlock
Da ist viel wahres dran. In einer heterosexuellen Beziehung ist es eben eher unwahrscheinlich das sich der Partner dem gleichem Geschlecht zuwendet. Es geht dabei auch rein um die Sexualität, das bei einem "Betrug" vollkommen egal ist mit welchem Geschlecht dieses vollzogen wird steht außer Frage.
Bei meinen Ausführungen kann ich auch nur über meine Sichtweise, eines heterosexuellen Mannes, schreiben. Das für mich eine Beziehung mit dem Betrug unabhängig vom Geschlecht endet hat nichts damit zu tun das ich in Frauen keine sexuelle Konkurrenz sehe.

RosaBlock schrieb:Doch und zwar genau dann, wenn man von einer Person auf andere schließt. 

Guck mal:

Dasdeeeeniz schrieb:Haha wunderbar^^ Generell hätte ich jetzt gesagt, schönes Klischee ;-) Aber nach meiner bisherigen Erfahrung kann ich dem durchaus zustimmen.

Wo steht hier “eine Person“?
Nirgendwo.
Aber diese Leute haben nun mal Erfahrungen, die können sie ruhig mitteilen, genauso wie andere Erfahrungen einfach Erfahrungen sind, die jemand mitteilen kann.
Das sind keine Äußerungen von Vorurteilen und einem persönlichen Fazit. 

Also ich hab mal eine kennengelernt die war auch bi, anfangs fand ich es interessant. Doch als sie meinte für sie wäre es kein Fremdgehen, wenn sie einfach mit anderen Frauen rummacht und auch mal bei ihr pennen würde, war es für mich keine Frage mehr ob es nun weiter geht oder nicht.

Für mich ist es genauso Fremdgehen, egal welches Geschlecht, hat sie aber nicht verstanden, musste sie aber auch nicht mehr :)

sunshinelight schrieb:Das sind keine Äußerungen von Vorurteilen und einem persönlichen Fazit.

Klar sind das Vorurteile, wenn man Bisexuellen gleich mal unterstellt, nicht treu sein zu können. Hat jemand diese Erfahrung gemacht, dann ist das halt so, aber pauschalisierend urteilen, in dem man diese Erfahrungen auf jeden übertragt, war noch nie sonderlich sinnvoll.

Genug Heteros werden von ihren ebenfalls heterosexuellen Partnern betrogen, was sagt das nun aus?

Ist eben die Frage inwieweit es diese Bisexualität gibt.
Für manche ist es vermutlich nur eine Ausrede, weil sie sich nicht eingestehen wollen das sie homosexuell sind oder ähnliche Neigungen haben.
Es kommt da vermutlich immer auf den Grad drauf an, wie diese Person empfindet. Sollte man sich in jemanden verliebt haben, so sollte man eigentlich zu diesem Partner sich hingezogen fühlen. Tut man dies nicht, ist es keine wirkliche Liebe sondern nur eher eine art Zwecksbeziehung nur um damit anzugeben, dass man eben einen Partner hat.

Intemporal schrieb:Genug Heteros werden von ihren ebenfalls heterosexuellen Partnern betrogen, was sagt das nun aus?

Da es eben einige gibt, die so drauf sind würde ich denken sie sind unentschlossen bzw. haben Angst davor etwas zu verpassen. Sie versuchen eben so viele Beziehungen wie möglich einzugehen, da sie eben sich daraus erhoffen sie können so alles erleben, was es in der Liebeswelt gibt.

@Yotokonyx
Ich würde sagen, darauß kann man schließen, dass Fremdgehen sowohl bei Heteros, als auch Bisexuellen vorkommt. Es ist keine Bisexuellen-Sache.

Also ich zweifle keineswegs an der Existenz von Bisexualität. Mag schon sein, dass einige vorgeben, es zu sein, obwohl sie es nicht sind... Aber deshalb kann man Bisexualität als solche doch nicht infrage stellen.