Freundschaft oder Liebe - für was entscheidet Ihr Euch?

Hey,

ich erkläre Euch kurz um was es mir geht.

Ich habe einen besten Freund, den ich nun schon seit 8 Jahren kenne. Wir sind aber erst seit März wirklich BESTE Freunde, so richtig tiefgehend. Er, 31 und ich 29. Wir beide haben die gleichen - manchmal etwas verqueren :D - Ansichten (wollen zum Beispiel beide nicht heiraten und niemals Kinder haben), wissen so gut wie alles von dem anderen und verstehen uns wunderbar. Wir können auch über wirklich alles offen reden.

Nun wird uns relativ oft eingeredet, dass wir beide ein gutes Paar seien und gerade meine Mädels wollen es nicht so recht wahrhaben, dass da irgendwie so gar nichts läuft. Sie glauben, wir wären perfekt füreinander und warten darauf, dass wir irgendwann zusammen kommen. Wir beide haben schon oft darüber geredet und sind uns einig: Diese Freundschaft ist tausend Mal wichtiger als alles andere und abgesehen davon, dass wir keine romantischen Gefühle füreinander hegen, würden wir uns wohl auch nicht darauf einlassen, wenn wir welche hätten, denn eins ist uns beiden klar: Würde das in die Hose gehen, würde das alles was wir haben zerstören.

Nun meine Frage an Euch: Könnt Ihr auch solche Dinge so rational bewerten und entscheidet Euch dann für die Freundschaft, oder würdet Ihr Euch für die Liebe entscheiden und schauen wo es hinführt? Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

PS: Ich möchte hier keine Tipps, da ich mit meiner Einstellung zu 100 % zufrieden bin und diese nicht ändern werde und mich interessiert tatsächlich nur Eure Meinung und wie ihr das seht :) Ich hoffe, es entsteht eine nette Diskussion.

Freeundschaft is mehr wert

Ich stehe vermutlich damit alleine da aber ich würde die Liebe wählen, weil ich eher der Typ Mensch bin, der sich darauf freut im Alter nicht allein auf der Schaukel sitzen zu müssen.
Freundschaften verlaufen zumindest irgendwann so im Sande, dass man den Großteil mit sich allein lebt.. und hier und da trifft man sich mit Freunden.

Aber ich denke, dass muss jeder für sich allein entscheiden und das ist vermutlich auch so eine Typ-Sache :)

na aber wenn die Liebe kaputt is, bedarf es doch nunmal diese Freundschaft
wenn du mit.dieser Freundschaft eine Beziehung hattest, dann...wie wir wissen: haste beides verloren @Streuselchen

Wenn ich keine romantischen Gefühle hege, dann muss ich da gar nicht erst groß drüber nachdenken. Dann bleibt es bei der Freundschaft. Wenn Gefühle, die übers Freundschaftliche hinaus gehen, vorhanden sind, dann zwing ich mich nicht künstlich sie zu verdrängen, sondern lass mich darauf ein. Wenn man innerhalb einer Freundschaft romantische Gefühle für den anderen hegt, dann ist es sowieso meist schwer, sie dauerhaft aufrecht zu erhalten, ohne sich damit wirklich schlecht zu fühlen oder daran kaputt zu gehen.
Also; ganz einfache Frage eigentlich :D

@apart

Weiss nicht, ich bin da anders.
In schweren Zeiten bin ich eh lieber allein und wenn ich spaß haben will, ziehe ich Freunde hinzu.
Irgendwelche "ich brauch mal deine Schulter" Abende gibt es bei mir nicht.

Und ich hab zum Beispiel eine ehemalige Beziehung die heute mein bester Freund ist.
Geht halt auch andersrum

@ahri
meistens Maenner distanzieren sich aber aus so ner Situation. Sie sind ueberfordert, wollen es nich wahrhaben..@ahri

@apart

Aus was für ner Situation? Drück dich mal konkreter aus :D

Für mich kann sich so eine Frage gar nicht stellen: Liebe entsteht, entwickelt sich und dann habe ich nichts zu entscheiden.

Ich kann doch nicht rein im Intellekt, rein rational, entscheiden, jemanden zu lieben. Wie soll das gehen? Ich kann nicht bestimmen, ob ich jemanden liebe oder nicht. Das ist absurd.

Das wäre möglich für all die vielen Fälle, wo Menschen vorgeben und glauben, zu lieben, ohne es zu tun und das ist auch tatsächlich sehr oft der Fall (oft beidseitig).
Aber mit Liebe hat das nichts zu tun.

@Streuselchen


Ich finde es super, dass Du das anders siehst. Das bietet guten Diskussionsbedarf :)

ahri schrieb:Wenn ich keine romantischen Gefühle hege, dann muss ich da gar nicht erst groß drüber nachdenken. Dann bleibt es bei der Freundschaft. Wenn Gefühle, die übers Freundschaftliche hinaus gehen, vorhanden sind, dann zwing ich mich nicht künstlich sie zu verdrängen, sondern lass mich darauf ein. Wenn man innerhalb einer Freundschaft romantische Gefühle für den anderen hegt, dann ist es sowieso meist schwer, sie dauerhaft aufrecht zu erhalten, ohne sich damit wirklich schlecht zu fühlen oder daran kaputt zu gehen.
Also; ganz einfache Frage eigentlich :D

@ahri
Es gibt aber in der Tat Menschen, die nicht von ihren Gefühlen "übermannt" werden. Das bedeutet, dass sie erst wirklich "fühlen" wenn sie sich auch darauf einlassen können. ;) Der Gedanke, dass man nur ein wehrloses Opfer seiner Emotionen ist, dem kann ich nicht so ganz beipflichten. Wenn ich was empfinden wollen würde, dann könnte ich das bestimmt. Ein bisschen mitbestimmen kann man immer. Die Frage ist aber auch: Wie weit liegen Liebe und Freundschaft beieinander? Bei mir liegt das sehr eng zusammen und eigentlich unterscheidet das eine von dem anderen lediglich die körperliche Anziehung.

Streuselchen schrieb:schweren Zeiten vin ich eh lieber allein

ja, kenne ich, is mir auch lieber!
aber du sagst selber, zum.Spass haben holste dir deine Freunde

@ahri
na guck ma den Fred : Ratschlaege zum beenden einer guten Freundschaft gesucht - der Typ will weg von seiner bestem Freundon! der weiss es nich zu schaetzen, so ne Freundscjaft zu haben, die Gefuehle machen ihm Angst?

ruku schrieb:Aber mit Liebe hat das nichts zu tun.

Darüber müsste man mal nachdenken: Was ist Liebe eigentlich und kann eine freundschaftliche Liebe nicht genau so schön sein, wie alles andere? Und kann aus Freundschaft nicht auch Liebe werden? ;)

@Black_Canary

Entweder ich spüre etwas, das über freundschaftliche Gefühle hinaus geht oder eben nicht. Wenn ich es spüre, dann versuche ich es nicht krampfhaft zu verdrängen. Wenn nicht, dann rede ich es mir auch nicht ein. Das hat nichts mit "übermannt" werden oder Opfer seiner Gefühle sein zu tun. Bedeutet ja nicht, dass das, was ich "übers Freundschaftliche hinaus" spüre, gleich Verliebtheit hoch zehn ist.

@apart

Ja und? Wenn er weiterhin in seinem aktuellen Zustand verbleiben würde, würde es ihn doch auch belasten, weil er eben Gefühle hat. Bringt doch auch nichts.

Beides, Freundschaft oder Liebe lässt sich nicht festhalten.

Wenn gegenseitige Gefühle für "mehr" fehlen, steht der Freundschaft (erstmal) nichts im Wege.

ahri schrieb:Entweder ich spüre etwas, das über freundschaftliche Gefühle hinaus geht oder eben nicht. Wenn ich es spüre, dann versuche ich es nicht krampfhaft zu verdrängen. Wenn nicht, dann rede ich es mir auch nicht ein. Das hat nichts mit "übermannt" werden oder Opfer seiner Gefühle sein zu tun. Bedeutet ja nicht, dass das, was ich "übers Freundschaftliche hinaus" spüre, gleich Verliebtheit hoch zehn ist.

@ahri
Ich denke, manches muss man nicht zwangsläufig verdrängen, sondern man lernt einfach, damit zu leben. Wenn man nicht genau weiß, was es ist, dann hinterfragt man es nicht weiter.

@apart
aba dann beendet man keine Freundschaften! auch wenns schwer is! ich hab das selber durch und zum Glueck ehh finden wir als Freunde immer wieder zusammen. mit paar Monaten Auszeit aba die Menschheit rafft nich, das es was Wertvolles is, so ne Freunddchaft

Black_Canary schrieb:Nun meine Frage an Euch: Könnt Ihr auch solche Dinge so rational bewerten und entscheidet Euch dann für die Freundschaft, oder würdet Ihr Euch für die Liebe entscheiden und schauen wo es hinführt? Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

Für die Liebe kann man sich nur "entscheiden", wenn erotische Gefühle im Spiel sind. Sich zu einer Liebesbeziehung entschließen, das ist keine rationale Entscheidung, sondern eine aus dem Bauch heraus, denn die tiefergehenden Gefühle müssen ja bereits präsent sein.

Black_Canary schrieb:Wenn ich was empfinden wollen würde, dann könnte ich das bestimmt. Ein bisschen mitbestimmen kann man immer.

Man kann sich etwas einreden, ja. Aber ob man direkt mitbestimmen kann, bei wem es BÄM macht und bei wem nicht, das wage ich zu bezweifeln.

@apart

Was "man" tut ist jedem selbst überlassen. Ich bin auch der Meinung, dass eine gute Freundschaft mit so etwas umgehen kann und das auch aushält. Wenn es jemanden aber so sehr belastet, dass ihm eine Freundschaft nicht mehr möglich ist, dann ist es nur sinnvoll es anzusprechen und wenn der Gegenpart die Gefühle nicht erwidert, es zu beenden.

Ansonsten stimme ich @Kältezeit zu. Wenn nichts vorhanden ist, dann kann man es sich auch nicht wirklich einreden. Vielleicht denkt man, man würde etwas empfinden, wenn man sich daran festbeißt, aber ich denke nicht, dass Gefühle wirklich einfach "herbeigeredet" werden können. Genauso, wie ich denke, dass man es nicht vollständig wegreden kann, wenn Gefühle da sind. Ob man dann damit leben will/kann oder nicht, das ist jedem selbst überlassen und das muss jeder für sich selbst herausfinden @Black_Canary
Das Ding ist ja auch, wenn ich anfange etwas zu empfinden (romantische Gefühle/sexuelle Anziehung), dann werde ich natürlich nicht sofort zu dem Freund rennen und das groß vor ihm ausbreiten. Ich denke man beobachtet erstmal. Es nicht zu hinterfragen, halte ich allerdings für etwas seltsam. Denn wenn ich etwas empfinde, dann möchte ich auch wissen, was es in mir auslöst. Weil ich gerne reflektiert bin und weiß, was in mir vorgeht. Aber gut, wenn andere Menschen das anders handhaben und es ihnen dann eher egal ist, dann ist das natürlich auch ihre Sache.

Kältezeit schrieb:Man kann sich etwas einreden, ja. Aber ob man direkt mitbestimmen kann, bei wem es BÄM macht und bei wem nicht, das wage ich zu bezweifeln.

@Kältezeit
Muss es denn immer BÄM machen? Darum geht es mir ja. Wir suchen nach dem BÄM, aber eigentlich ist es doch so, dass so ein BÄM auch meist schnell wieder weg gehen kann. Und ist eine Liebe, die aus Freundschaft entsteht nicht eigentlich viel langfristiger? Das ist etwas, was ich mich auch frage.