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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

736 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entsagung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

03.05.2025 um 22:41
Zitat von koef3koef3 schrieb: Da kenne ich eine ideale Lösung: "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" :D
Und nach einem 11 Stunden (!) Arbeitstag ist selbst die akademische Viertelstunde eine Viertelstunde zu viel.
Ja, aber das war nicht eingänglich. Er hat sich geweigert, das Protokoll zu unterschreiben, in dem ich aufgeschrieben hatte, dass der Mathelehrer nach 15 Minuten Wartezeit ging, da nicht mehr davon auszugehen war, dass das Elternteil noch kommt. Zumal wir ihn ja angerufen hatten, aber er meinte, er geht bei fremden Nummer nicht ran (haben extra das Festnetz der Schule genommen, dass er sieht, es ist eine lokale Nummer).
Zitat von koef3koef3 schrieb:Ist halt auch der Zeitgeist. Sehe in der Stadt oft genug so Leute, die sich wie die tollsten fühlen... sicherlich auch irgendwo ein Stück weit ein politisches Problem.
Leute werden nun eben auch so aufgezogen, mit riesigen Erwartungen, dass alles stimmen muss: Arbeit - Freizeit - Hobbys - Freunde. Da hebt man schon schnell mal ab.
Zitat von koef3koef3 schrieb: Und wenn doch einer dort parkt? Sie sind ja nicht das Ordnungsamt bzw. die Polizei, die öffentlichen Straßenraum absperren oder reglementieren können. Gott, wie mich diese Leute ankotzen. Allein darum zu bitten, finde ich schon unverschämt. Dann müssen sie halt mal paar hundert Meter zum nächsten Feldweg gehen, wo keine Autos stehen.
Genau das. Die glauben aber, dass alle ihre nervigen Balgen (und ich mag Kinder, aber diese beiden und ihre Freunde sind einfach laut) süß finden und sich alle daran freuen, dass die nun Fahrradfahren lernen und gerne umparken, damit sie eine Fahrradstrecke haben - der nächste Feldweg wäre wirklich in Sichtweite.

Gestern habe ich auch an diesen Thread gedacht. Da bin ich mit dem Bus heimgefahren - unsere Sitze sind in den neuen Bussen sehr eng - wenn zwei normalgewichtige Männer nebeneinander sitzen, haben sie keinen Platz für ihre Schultern. Da setzte sich eine sehr schlanke Frau neben mich - und fing an, in ihrer Handtasche zu kramen und haute mir dabei dreimal ihren Ellbogen in die Seite. War ihr gar nicht bewusst, dass das ein Problem ist. Aha ...


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03.05.2025 um 22:45
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Leute werden nun eben auch so aufgezogen, mit riesigen Erwartungen, dass alles stimmen muss: Arbeit - Freizeit - Hobbys - Freunde. Da hebt man schon schnell mal ab.
DAS ist tatsächlich ein Problem. Leistungsdruck, und vor allem der Druck, etwas "im Leben erreicht zu haben, sonst ist man nix" - ergo, teures Auto, Familie, Kinder, schickes Haus. Da hab ich in meinem Umfeld einige von. Klar fahren die tolle Autos (ich mit meiner Kleinwagen-Kiste aus 2009 haha) und haben eigenes Haus, aber zu welchem Preis? Kaum Freizeit gehabt, noch weniger Hobbies, und viel Druck von allen Seiten. Sie mussten immer allen Leuten gefallen und alles richtig machen, da es sonst üble Konsequenzen haben könnte...

Nein, für mich wäre das nix. Ich erfreue mich an meiner freien Zeit, der Ungebundenheit und der Freiheit, alles tun zu können was ich möchte. Vielleicht ist gerade das der Unterschied zu vielen da draußen.

Vielleicht war das bei den Eltern aus deinem Beispiel auch so: ständig müssen sie performen und allen gefallen (erklärt auch das nicht ans Handy gehen bei fremden Nummern, irgendwann hat man genug), und dann ist natürlich aus deren Sicht die Kritik an der Verspätung einfach zu viel. Entschuldigt die Verspätung dennoch nicht.


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03.05.2025 um 22:53
Zitat von koef3koef3 schrieb:DAS ist tatsächlich ein Problem. Leistungsdruck, und vor allem der Druck, etwas "im Leben erreicht zu haben, sonst ist man nix" - ergo, teures Auto, Familie, Kinder, schickes Haus.
Gerade das mit dem Haus ... wenn ich immer sehe, was für Hütten in den Neubaugebieten unserer Dörfer hochgezogen werden. Dann denke ich schon immer Mann, mann, mann ... in zehn Jahren ziehen eure Kinder aus und dann hockt ihr alleine auf 250 qm. Irgendwie wird auch alles komplexer habe ich den Eindruck, für jedes Hobby braucht man haufenweise Zubehör, wie das Auto - es gibt ja nicht nur Benzin, sondern drei Sorten, im Supermarkt 10 verschiedene Salzarten, ... vielleicht drehen die Leute da einfach auch irgendwie durch.
Zitat von koef3koef3 schrieb:Da hab ich in meinem Umfeld einige von. Klar fahren die tolle Autos (ich mit meiner Kleinwagen-Kiste aus 2009 haha) und haben eigenes Haus, aber zu welchem Preis?
Solche kenne ich auch :-). Es sei ihnen ja gegönnt, aber der ultimative Weg zum Glück ist es halt auch nicht. Bei uns - bin vermutlich etwas älter als du - geht gerade das Landschaftsgärtnergespenst durch den Bekanntenkreis. Kinder ziehen langsam aus, da lässt man für 50.000€ den Landschaftsgärtner kommen und den Garten umgraben. Entfernte Bekannte haben sich einen Schwimmteich baggern lassen - sieht neidlos super aus, aber sie haben nicht bedacht, dass sie nun damit eine Stechmückenzucht aufgemacht haben :-).

Bei uns (damals 5 Leute, 130qm) kam immer die Frage: Echt? Ist euch das nicht zu klein? Äh ... nö .... Jetzt wohnt eh nur noch ein Kind daheim, der nutzt (mit Absprache) die anderen beiden Kinderzimmer mit.
Zitat von koef3koef3 schrieb:Vielleicht war das bei den Eltern aus deinem Beispiel auch so: ständig müssen sie performen und allen gefallen (erklärt auch das nicht ans Handy gehen bei fremden Nummern, irgendwann hat man genug), und dann ist natürlich aus deren Sicht die Kritik an der Verspätung einfach zu viel. Entschuldigt die Verspätung dennoch nicht.
Das kann sein - sind ziemlich hilflos, die guten - wie übrigens viele Eltern, dann kauft man irgendeine Hilfestellung (z.B. Nachhilfe), obwohl schon reichen würde, wenn der Junior mal regelmäßig die Hausaufgaben macht.


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03.05.2025 um 23:01
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns (damals 5 Leute, 130qm) kam immer die Frage: Echt? Ist euch das nicht zu klein? Äh ... nö .... Jetzt wohnt eh nur noch ein Kind daheim, der nutzt (mit Absprache) die anderen beiden Kinderzimmer mit.
Das ist ja auch sowas: dieser Unglauben, wie man sich mit vermeintlich wenig zufrieden geben kann... kam bei mir auf der Arbeit auch letztens so eine Frage "und wann willst du dir ein neues Auto kaufen".
Ich so: "Dann, wenn es gar nicht mehr anders geht, also hoffentlich nie" - der Blick war unbezahlbar. :D

Es ist für viele - gerade jene mit reichlich Geld einfach kaum vorstellbar, mit wenig zufrieden zu sein. Ich kaufe mir gerne Zeug für mein Hobby, aber das mache ich halt auch für mich, und nicht um anderen zu gefallen - und gerade das ist bei vielen wohl eher Thema: schickes Moped fahren, Golf spielen, in irgendeinem Verein sein, und und und - ob es da wirklich um den eigenen Spaß geht? Bezweifele ich stark.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das kann sein - sind ziemlich hilflos, die guten - wie übrigens viele Eltern, dann kauft man irgendeine Hilfestellung (z.B. Nachhilfe), obwohl schon reichen würde, wenn der Junior mal regelmäßig die Hausaufgaben macht.
Dann steckt da wohl wirklich sowas hinter. Die sind wahrscheinlich froh, wenn sie mal eine halbe Stunde für sich haben, weil deren Alltag sonst von Morgens bis Abends mit allem möglichen vollgestopft ist. Bei mir habe ich das, sobald ich nach Feierabend im Auto nach Hause sitze. Und in der Wohnung nervt mich keiner mehr. Und das ist mit das Wertvollste, was ich mir vorstellen kann.


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

04.05.2025 um 02:20
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Zumal wir ihn ja angerufen hatten, aber er meinte, er geht bei fremden Nummer nicht ran (haben extra das Festnetz der Schule genommen, dass er sieht, es ist eine lokale Nummer).
Rund um einen Termin sollte einen es "normalerweise" stutzig machen, erfolgt ein Anruf...
(Eigenes Verhalten rund um Termine: Lasse mein Handy an, sofern dort meine Nummer oder e-Mail-Adresse bekannt ist (z.B. bei der Terminvereinbarung durchzugeben war), für den Fall dass sich gemeldet wird falls z.B. der Termin ausfällt. Kommt es auf meiner Seite zu einer Verzögerung (was trotz eigener Zuverlässigkeit nicht ausgeschlossen werden kann), rufe ich sofort an.)
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Gestern habe ich auch an diesen Thread gedacht. Da bin ich mit dem Bus heimgefahren - unsere Sitze sind in den neuen Bussen sehr eng - wenn zwei normalgewichtige Männer nebeneinander sitzen, haben sie keinen Platz für ihre Schultern. Da setzte sich eine sehr schlanke Frau neben mich - und fing an, in ihrer Handtasche zu kramen und haute mir dabei dreimal ihren Ellbogen in die Seite. War ihr gar nicht bewusst, dass das ein Problem ist. Aha ...
Bei sowas versuche ich - schlank und klein, aber keine gute Oberkörperbeweglichkeit -, wenn ich denn etwas aus einer Tasche entnehmen oder hineingeben muss (nicht immer vermeidbar), mich an die vordere Kante des Sitzes zu setzen damit die Arme nicht andere Menschen berühren sondern sich wenigtens vor ihnen bewegen.
Finde es trotzdem unangenehm.
Zitat von koef3koef3 schrieb:Das ist ja auch sowas: dieser Unglauben, wie man sich mit vermeintlich wenig zufrieden geben kann... kam bei mir auf der Arbeit auch letztens so eine Frage "und wann willst du dir ein neues Auto kaufen".
Ich so: "Dann, wenn es gar nicht mehr anders geht, also hoffentlich nie" - der Blick war unbezahlbar. :D
Kenne ich auch.
Z.B. ob ich mir mit der neuen Stelle (gewisser Karriereaufstieg, aber aus fachlichem Interesse - und nicht "fürs Türschild", "fürs Ego") jetzt mal endlich ein Auto kaufe. (Wohne soweit städtisch dass ich keines brauche.)
Oder auch "Hast du dir zu [setze beginnende Jahreszeit ein] was Neues (zum Anziehen) gekauft?" Die Antwort "nein, es passt noch alles und ist noch intakt" ist super :D

Persönlich freue ich mich - komme "aus einfachen Verhältnissen", teils mit Hartz IV der Eltern aufgewachsen - darüber, dass die laufenden Kosten ohne Sorgen bezahlt werden können (ist schon viel wert), und dass Hobbies leistbar sind, für die ich mir auch nicht immer alles kaufen "muss" (manchmal finde ich auch leihen, mitbenutzen besser, z.B. über einen hobbybezogenen Verein).
Dafür, dass andere mein Einkommen richtig schätzen oder überschätzen (also "Status") gebe ich nichs aus - das ist mein "sauer erarbeitetes Geld" (mag meinen Beruf sehr, siehe oben, aber im Sinne von: es war lange Zeit sehr knapp), das gebe ich für mich und für Menschen und Zwecke die mir was bedeuten aus. Lieber Geld für eine Spende, denn für ein Kaffeemaschinenbewundern durch eine Bekannte.
Bin auch sehr froh darüber, dass mein Beruf keinen bestimmten Dresscode verlangt, sprich, ich nicht überlegen muss, ob die Uhr, Laptoptasche, Hose... für die Arbeit "geht". (Sauber und ordentlich schon, das ist für mich auch selbstverständlich, aber es wird eben kein bestimmtes Aussehen das eher mit teuren Dingen bestimmter Marken realisierbar ist verlangt.)

Ob mich jetzt jemand ärmer/arm schätzt, weil der Autostellplatz (gehört zur Wohnung) leersteht oder zum Einkaufen ein Trolley dabei ist? Mir egal.


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04.05.2025 um 13:39
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb: Rund um einen Termin sollte einen es "normalerweise" stutzig machen, erfolgt ein Anruf...
(Eigenes Verhalten rund um Termine: Lasse mein Handy an, sofern dort meine Nummer oder e-Mail-Adresse bekannt ist (z.B. bei der Terminvereinbarung durchzugeben war), für den Fall dass sich gemeldet wird falls z.B. der Termin ausfällt.
Wir hatten den Termin noch zwei Tage später mit ihm bestätigt, aber es ist insgesamt "mindset" von Leuten, dass sie nun lieber andere Leute warten lassen, um Zeit zu sparen.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Bei sowas versuche ich - schlank und klein, aber keine gute Oberkörperbeweglichkeit -, wenn ich denn etwas aus einer Tasche entnehmen oder hineingeben muss (nicht immer vermeidbar), mich an die vordere Kante des Sitzes zu setzen damit die Arme nicht andere Menschen berühren sondern sich wenigtens vor ihnen bewegen.
Finde es trotzdem unangenehm.
Ja, es ist einfach rücksichtslos und unnötig.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Kenne ich auch.
Z.B. ob ich mir mit der neuen Stelle (gewisser Karriereaufstieg, aber aus fachlichem Interesse - und nicht "fürs Türschild", "fürs Ego") jetzt mal endlich ein Auto kaufe. (Wohne soweit städtisch dass ich keines brauche.)
Ja, wobei es da so ist, dass viele Leute ihre eigene Anspruchshaltung auf andere übertragen. Ich kann mich noch an die Konfirmation meines Cousins erinnern - da kam es fast zum Streit, da wir damals -meine Eltern hatten gebaut zum stolzen Zinssatz von 14% oder so- einfach immer die alten Autos meines Großvaters übernommen und "totgefahren" haben. Mein Vater ist, soweit es ging, schon damals mit dem Rad zur Arbeit gefahren (war Teil seines Fitnessprogramms, dafür ist er nun, fast 90 noch immer sehr fit). Da wurden wir total aufgezogen, so weit, bis mein Vater aufstand und sagte, wir gingen nun ... hat sich dann wieder eingerenkt, aber war meine erste wirkliche Begegnung mit Statusdenken.

Bei uns (Schwarzwald) ist das so mit Pools. Es gibt wirklich Leute, die sich einen Pool in den Keller bauen, damit sie abends nach der Arbeit noch sporteln können, ohne sich an Öffnungszeiten zu halten. Dann gibt es die Leute mit dem Pool im Garten: Heute hat es bei uns 12°C - den Pool kann man von Juni - September nutzen und da sind sie dann meist im Ferienhaus in der Provence, das ist auch mehr Show.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Oder auch "Hast du dir zu [setze beginnende Jahreszeit ein] was Neues (zum Anziehen) gekauft?" Die Antwort "nein, es passt noch alles und ist noch intakt" ist super :D
Es gibt halt solche Leute, die wirklich auch jede Saison eine neue Winterjacke kaufen. Wir haben unseren Kinderwagen damals von einer Familie mit mehreren Kindern gekauft, die die Einstellung hatten, dass jedes Kind alles neu bekommen solle, damit alle gleich behandelt werden. Fand ich auch krass. Bei uns hat er drei Kinder ausgehalten und wir haben das gesparte Geld lieber anders investiert. Aber das ist auch so etwas Gesellschaftliches: alles soll möglichst perfekt sein.

Was ich auch krass fand: Unser Konditor macht keine Torten mehr auf Bestellung. Begründung: Die Leute erwarten inzwischen ein einstündiges Beratungsgespräch und rufen dann noch 3x an, um die Bestellung zu ändern, weil sie im Internet was anderes sehen. Darauf hat er keine Lust mehr und es lohnt sich für ihn nicht.


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04.05.2025 um 18:37
Zitat von koef3koef3 schrieb:Es ist für viele - gerade jene mit reichlich Geld einfach kaum vorstellbar, mit wenig zufrieden zu sein.
Das erinnert mich an meinen intelligenzgedrosselten Kollegen. Der kaut sich immer das alle zwei oder drei Jahre irgendein teures Samsung Smartphone, kennt sich aber dann immer so gut damit aus, das er es gerade noch von alleine anbekommt.


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gestern um 00:09
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es gibt halt solche Leute, die wirklich auch jede Saison eine neue Winterjacke kaufen. Wir haben unseren Kinderwagen damals von einer Familie mit mehreren Kindern gekauft, die die Einstellung hatten, dass jedes Kind alles neu bekommen solle, damit alle gleich behandelt werden. Fand ich auch krass. Bei uns hat er drei Kinder ausgehalten und wir haben das gesparte Geld lieber anders investiert. Aber das ist auch so etwas Gesellschaftliches: alles soll möglichst perfekt sein.

Was ich auch krass fand: Unser Konditor macht keine Torten mehr auf Bestellung. Begründung: Die Leute erwarten inzwischen ein einstündiges Beratungsgespräch und rufen dann noch 3x an, um die Bestellung zu ändern, weil sie im Internet was anderes sehen. Darauf hat er keine Lust mehr und es lohnt sich für ihn nicht.
Für mich ist es auch heutzutage mit solidem Gehalt normal dass man etwas das noch einwandfrei nutzbar ist weiterverwendet.
Beispiel: Ich habe kürzlich Hosen übernommen die mal meinem Mann gehörten (ich bin weiblich).
Da denkt sich evl. jemand: "Oh je, das muss doch echt nicht sein, wie kommt denn die daher?". Aber: Passen perfekt (bei einer musste ich die Hose kürzen, muss ich bei denen frisch aus dem Geschäft auch), wurden von ihm nur kurze Zeit getragen (Jugend) und sind neuwertig. Bevor ich jetzt Zeit und Geld investiere, Hosen kaufen zu gehen (bei denen ich sowieso bevorzugt eine kleine Männergröße nehme), und da sind drei übrige...

Ich würde da auch definitiv nichts dagegen sagen, wenn mir jemand selbiges erzählt. Und wie sich jemand kleidet (wenn es nicht gerade darauf hinausläuft, sich ungewaschen zu kleiden und zu stinken) ist m.E. auch eine individuelle Sache die einem gefallen kann oder auch nicht (ich finde auch nicht jeden Kleidungsstil schön), über die man aber nicht lästert.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Was ich auch krass fand: Unser Konditor macht keine Torten mehr auf Bestellung. Begründung: Die Leute erwarten inzwischen ein einstündiges Beratungsgespräch und rufen dann noch 3x an, um die Bestellung zu ändern, weil sie im Internet was anderes sehen. Darauf hat er keine Lust mehr und es lohnt sich für ihn nicht.
Oh schreck... auf die Idee würde ich gar nicht kommen! (Selbst falls mir da noch etwas einfällt, fände ich es unangemessen noch zu ändern und täte das allenfalls wenn mir bei der Bestellung ein Fehler unterlaufen wäre (nach dem Motto "der Name Thomas mit oder ohne h"), aber würde zu "habe ich selbst verbockt, dann ist es nunmal so" tendieren.)

Ich würde auch ferner darauf wetten dass sich jeder Gast, jeder Beschenkte generell über eine Torte freut, und es auf Details (hält die Fee nun Rosen oder Zauberstab? Name farbig oder mit Glitzer?) nicht ankommt, und insbesondere Kinder über eine Motivtorte schon enorm staunen dürften.
Zitat von kaumeisterbobkaumeisterbob schrieb:Das erinnert mich an meinen intelligenzgedrosselten Kollegen. Der kaut sich immer das alle zwei oder drei Jahre irgendein teures Samsung Smartphone, kennt sich aber dann immer so gut damit aus, das er es gerade noch von alleine anbekommt
Käme für mich auch nicht in Frage - häufiges Austauschen, wie Kauf von etwas das ich dann doch nicht nutze.
Ich höre z.B. ab und zu mal Musik - bin echt nicht audiophil, und deshalb stelle ich mir auch keine teure Stereoanlage hin, um mal eine CD abzuspielen oder mal das Radio einzuschalten. (Wenn ich hingegen etwas ausführlich nutze, für ein spezielles Hobby, dann kaufe ich mir schon etwas Spezielleres wenn ich es mir leisten kann.)
(Ich habe zwar ein Smartphone, da insbesondere beruflich mittlerweile nötig (einen Stadtplan bekommt man für Geschäftsreisen nunmal kaum mehr) und auch in dem Land in dem ich lebe für viele Behörden- und Bankvorgänge nötig (z.B. hat die Bank immer nur kurz geöffnet, und Onlinebanking geht nur mit 2FA) - Gebrauchtgerät, schon lange in Benutzung, statt Vertrag Prepaid.)


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gestern um 00:17
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:wie Kauf von etwas das ich dann doch nicht nutze.
Er nutzt es schon in einem gewissen Rahmen. Ich wollte eher darauf hinaus, das er sich das teuerste Smartphone kauft als "Prothese". Ein Smartphone für 200€ maximal, vermutlich weniger, würde für ihn auch reichen, für das, was er kann und damit macht


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gestern um 00:28
@kaumeisterbob

Ich hatte "gerade noch von alleine anbekommt" zwar nicht wortwörtlich genommen, aber in der Tat eine sehr geringe Verwendung (z.B.: nur zum Anrufen und e-Mails abrufen) vermutet.
Zitat von kaumeisterbobkaumeisterbob schrieb:Ein Smartphone für 200€ maximal, vermutlich weniger, würde für ihn auch reichen, für das, was er kann und damit macht
Wenn man nicht sehr spezielle Anwendungen nutzt oder auf eine hohe Qualität von Handyfotos aus ist (z.B. Hobby Fotografieren aber doch keine Digitalkamera), geht damit m.E. auch schon das meiste.
(Internet bei Bedarf (muss es teils auch nutzen wenn der Internetanschluss ausfällt), e-Mails abrufen, Anrufen, Videotelefonie-Apps, Fotos zumindest als Schnappschüsse, Navigation, 2FA... das ist zumindest meine Nutzung und finde das bei "so gut wie jedem" aktuell verkauften, selbst gebrauchten Gerät.)


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gestern um 00:33
Zitat von kaumeisterbobkaumeisterbob schrieb:kann zwar diesen Herren zwar auch irgendwo verstehen, aber den letzten in der Reihe stellvertretend für eine ganze Gruppe anzumachen, ist auch nicht sinnvoll.
Ne natürlich nicht. Er war halt gefrustet weil keiner was sagte.
Das mein ich. Auf der einen Seite versteh ich das. Auf der anderen Seite, wie du sagst nicht hilfreich und auch nicht wirklich sinnvoll.


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gestern um 08:01
Zitat von koef3koef3 schrieb:Und immer öfters frage ich mich, ob die das extra machen. Oder sind die einfach so dermaßen gedankenverloren oder nur auf sich fokussiert, dass alle anderen Menschen völlig egal sind?
Das ist auch die Frage, die mir immer wieder durch den Kopf schießt.
Können manche Leute nicht anders oder wollen sie einfach nicht?
Lieben sie Diskussionen und / oder Streit? Macht die das irgendwie geil?

Man merkt doch i.d.R. wenn man z.B. blöd steht und geht automatisch einen Schritt zur Seite.
Oder wie in dem Beispiel mit dem Schwimmbad. Wie kommen Leute überhaupt auf die Idee, sich im abgetrennten SCHWIMMERBEREICH treiben zu lassen, ein bisschen zu planschen und die Schwimmer zu behindern? Warum?
Das ist auch ein Grund, warum ich seit Jahren nicht mehr ins Schwimmbad gehe. Bahnen schwimmen ist bei uns schon lange nicht mehr möglich und die Bademeister sagen dazu leider nie etwas. Und wenn doch, dann ist es eine Frage von 10 Minuten, bis die Planscher wieder mitten in der Bahn aufkreuzen.
Es wäre ganz schön traurig, wenn es nur Egosimus wäre. Gedankenlosigkeit könnte man ja vielleicht noch akzeptieren.


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gestern um 08:25
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:nach 11 Stunden Arbeit, nicht mehr verfügbar ist und diskutierte erst mal, ob man ihn nicht anrufen könne, dass er nochmal umdreht, denn schließlich sei er ja jetzt da. Das haben wir in letzter Zeit öfter ...
Darf ich fragen, was du geantwortet hast? Mir persönlich fällt Kommunikation mit solchen Menschen immer wahnsinnig schwer.
Am liebsten würde ich dann Dinge sagen, die ich wohl eher bereuen würde. In meinem Job muss ich auch immer freundlich sein - Kunde ist König - aber so manches Mal könnte ich echt ausrasten.


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gestern um 12:17
Zitat von BibibeeBibibee schrieb:Es wäre ganz schön traurig, wenn es nur Egosimus wäre
Leider ist es Egoismus oder "mir doch egal-Haltung"....Schwimmbad ist seit Ende der 70ger bei mir erledigt, ich mag Leute nicht die sich so gar nicht mehr an wichtige Regeln halten,da gehts auch um Sicherheit. Wer 1x miterlebt hat was passieren kann wenn Jugendliche auf Kleinkinder keine Rücksicht nehmen und auch wie die Justiz damit umgeht überlegt sich das gut ob er ein Bad noch besuchen mag.


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gestern um 12:20
Zitat von BibibeeBibibee schrieb:In meinem Job muss ich auch immer freundlich sein - Kunde ist König - aber so manches Mal könnte ich echt ausrasten.
Verständlich....man kann aber solchen antworten: wer wie ein König behandelt werden will soll sich auch wie ein König verhalten und nicht pöbeln und ähnliches. Hab ich schon so gemacht, wirkt.


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gestern um 15:19
Zitat von BibibeeBibibee schrieb:Lieben sie Diskussionen und / oder Streit? Macht die das irgendwie geil?
Glaube ich nicht unbedingt (ok, manchmal stimmt das vielleicht schon). Wahrscheinlich schlussendlich eine Mischung aus Egoismus, Gleichgültigkeit und Gedankenlosigkeit. Wer sowas aus purer Boshaftigkeit macht, fällt damit - zumindest bei mir - sofort auf, weil man das in aller Regel auch an der Körperhaltung bzw. der Gestik/Mimik ablesen kann.
Zitat von Nemesis59Nemesis59 schrieb:Hab ich schon so gemacht, wirkt.
Kann aber auch schnell eskalierend wirken, weil das eigene Fehlverhalten sofort als Vorwurf zurückgespiegelt wird. Menschlich betrachtet sehr nachvollziehbar, aber nicht unbedingt hilfreich. Mit sowas bin ich immer sehr vorsichtig, zumal nicht unbedingt klar ist, was die Vorgeschichte ist.


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gestern um 19:35
Das Beste finde ich, wenn jemand an der Straße parkt. Und aussteigt aus seinem Auto. Rückspiegel gucken?
Sich um den Verkehr scheren.

Fehlanzeige

Ich will ja aussteigen- also reiße ich die Türe auf


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gestern um 22:34
Zitat von BibibeeBibibee schrieb: Darf ich fragen, was du geantwortet hast? Mir persönlich fällt Kommunikation mit solchen Menschen immer wahnsinnig schwer. Am liebsten würde ich dann Dinge sagen, die ich wohl eher bereuen würde. In meinem Job muss ich auch immer freundlich sein - Kunde ist König - aber so manches Mal könnte ich echt ausrasten.
Wir haben mitunter auch sehr schwierige Elternteile - ich habe inzwischen echt gelernt, sehr professionell zu bleiben und einfach auch zu sagen, dass wir die strikte Anweisung unseres Chefs haben, maximal 15 Minuten zu warten, da das zu Lasten unserer Arbeitszeit geht und er sich das nächste Mal bitte rechtzeitig melden soll, um derartige Situationen zu vermeiden.


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