TimScott schrieb:Ich bin da ja auch gut dabei, über den Stil meiner Mutter (Boomer) oder meine Schwester (Emo-Generation) habe ich auch mehr als oft die Augen verdreht :D und die sicherlich auch über mich :D
Als schlechter würde ich da weder die damalige ("unsere") noch die heutige sehen.
Ob man damals freundlicher war, weniger unfreundlich? Z.B. über Mobbing schien mehr hinweggesehen zu werden - wurde oft mit "haben sich gestritten", "haben miteinander gekämpft" abgetan, man sollte nicht "petzen". Scheint mir heutzutage mehr thematisiert werden.
Es war zwar mitunter mehr "Respekt" angsagt, welcher aber auch heißen konnte, Erwachsenen pauschal nicht widersprechen zu dürfen. (Umsetzung sicherlich je nach Schule, Familie... unterschiedlich, aber eine Tendenz.) Finde es, Begriff "Unfreundlichkeit", definitiv unfreundlich z.B. Kindern regelrecht zu erlauben anderen "auf der Nase herumzutanzen" (eher heutzutage verbreitet), genauso es aber auch unfreundlich, strikt einen Kurs wie "Erwachsenen widerspricht man nicht", "keine Extrawurst" zu fahren (eher vor einigen Jahrzehnten verbreitet).
Auch überhaupt anders als die Mehrheit zu sein - zumindest was man heutzutage als LGBTQ+ kennt, Neurodiversität, Teilleistungschwächen... In meiner Kindheit und Jugend kein Thema gewesen, fiel doch etwa auf galt es zumeist sich anzupassen/ die Eigenschaft zu verstecken. Diskriminierung existiert immer noch und das ist schlimm; obiges ist aber überhaupt mal ein Thema geworden. Dass z.B. in keiner meiner Schulklassen (komme da auf rund 80 verschiedene Kinder die jemals mit mir in der selben Klasse waren) ein Kind Nachteilsausgleiche hatte, ich selbst mit einer Dauerbefreiung vom Schulsport für die Schule "Neuland" war (Schule mit ca. 1200 Schülern hatte wohl zuvor noch keinen entsprechenden Fall...), sehe ich nicht als positiv-verklärt "die Kinder waren halt noch besser erzogen, man hat sich eben besser gekümmert und das nicht gebraucht".
Davon auszugehen, jeder habe die gleichen Bedürfnisse, entspreche standardisierten Einstufungen (wer x Jahre alt ist muss y können, wer älter ist hat immer recht, wer schlau ist muss die Rechtschreibung beherrschen oder ist faul, alle Kinder können x essen) und alles andere sei "Spinnerei" ist m.E. auch eine Art von Unfreundlichkeit (Ignoranz).
(Und Kleidung anderer, Subkulturen: Kann mr gefallen oder nicht, klar, sehe das aber allgemein sehr entspannt. Finde es auch abgenehm dass am Arbeitsplatz solche Individualität einfach präsent sein darf.)