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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

51 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Gedanken, Sorgen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

30.06.2018 um 13:05
Zitat von RedoxRedox schrieb:Glaubst du denn tatsächlich, dass durch dein Gebet, Gott die Zügeln in die Hand nimmt und sich deiner Wünsche bemächtigt?

Dann frage ich mich, was mit den aber tausenden Gebeten jener Eltern ist, die nicht ihre Kinder beim sterben zusehen wollen. Die nicht verhungern wollen, an einer Krankheit elend verrecken wollen. Die nicht geschlagen, gefoltert und ermordert werden wollen. Die nicht zusehen wollen wie Soldaten ihr Haus zerbomben und ihre Familie erschlagen.
Ich habe das Gefühl, dass du nicht verstehst, was ich in diesem Thema meine.
Nein, es geht nicht um die Hoffnung, dass durch das Gebet etwas passiert. Ein Gebet kann in schwierigen Situationen guten Halt geben. Man redet sich sein Problem von der Seele und beruhigt sich ein wenig.

Mir ist bewusst, dass Eltern am Sterbebett ihres Kindes durch das Gebet kein Wunder erwirken werden. Sie sind sich bewusst, dass sie einfach nichts machen können, um ihrem Kind zu helfen und in ihrer Verzweiflung machen sie ein Stoßgebet. Dieses Gebet hilft den Eltern psychisch, weil sie in dem Moment das Gefühl haben, dass sie dem Kind damit helfen und sich somit ein wenig beruhigen. Das meine ich.

Aber nicht nur bei solchen schreckligen Sachen hilft ein Stoßgebet. Wie oben schon erwähnt war ich vor meiner Gesellenprüfung sehr aufgeregt und drehte schon fast durch, weil sie über meine Zukunft entscheidet. Freunde und Bekannte können einen da natürlich beruhigen. Stehst du aber aufgewühlt vor der Tür zum Prüfungssaal, die sich in fünf Minuten öffnet, bist du auf dich alleine gestellt. Mich hat das kurze Gebet beruhigt.

Es ist zweitrangig, ob sich der Wunsch im Gebet erfüllt oder nicht. Es zählt nur, dass es der betenden Person ein Stück weit besser geht.
Zitat von RedoxRedox schrieb:Nicht falsch verstehen, aber aus deinem Standpunkt gesehen kann natürlich so ein Gebet beruhigend wirken... aber jene Situationen für die du ein Gebet verwendest, sind schlichtweg lächerlich in meinen Augen, wenn man sich weltweit die Probleme ansieht.
Soll ich mit dem Beten aufhören, obwohl es mir hilft, nur weil es größere Probleme auf der Welt gibt? Würde ich das nicht tun, würde ich psychisch wohl irgendwann mal absacken und dann hat die Gesellschaft ein Problem mehr.
Zitat von RedoxRedox schrieb:Was willst du diesen Menschen sagen? Die Wege des Herren sind unergründlich?
Du musst diesen Menschen überhaupt nichts sagen. In solchen Situationen kommen einige aus Verzweiflung alleine auf die Idee zu beten, weil sie nicht wissen, was sie sonst tun sollen. Für sie gibt das Gebet das Gefühl, dass sie alles getan haben, was sie können.
Lassen wir den Glauben in dem Punkt doch einfach mal weg. Ich rede hier auch nicht von bestimmten Religionen.


@Redox
Gestern hatte ich am späten Abend plötzlich ein gesundheitliches Problem, auf das ich nicht näher eingehen möchte und nach einer Stunde habe ich beschlossen den ärztlichen Bereitschaftsdienst anzurufen oder gleich in die Notaufnahme zu fahren, wenn es sich nicht bessert.
Es wurde besser und nächste Woche lasse ich mich mal in Ruhe untersuchen. Aber ich war sehr beunruhigt und konnte kaum schlafen, weil ich Angst hatte, dass am nächsten Tag vielleicht wieder was ist. Darum konnte ich nicht einschlafen. Für dich ist es vielleicht unverständlich, aber ein Stoßgebet im Bett hat mich sehr beruhigt und ich konnte gut schlafen.
Heute geht es mir super. Damit will ich nicht sagen, dass es Zusammenhänge mit dem Gebet gibt. Nein, es war doch einfach nur das Gebet, das mich vor dem Einschlafen beruhigt hat.

Warum sollte ich in einem solchen Fall darauf verzichten, nur weil es auf der Welt größere Probleme gibt?
Jeder Mensch findet seinen eigenen Weg, um mit Problemen klarzukommen und bei Leuten wie mir sind es Gebete. Ein einfacher kurzer Satz, der viel beruhigen kann.
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:Ich kann mir dennoch sehr gut vorstellen, dass Gebete, Mantras, Glaubenssätze etc. einen gesunden Effekt für die Seele haben kann..sie stärken uns sicherlich..
Manche Menschen haben darin einen Weg gefunden, mit Problemen besser zurechtzukommen. Es heißt ja nicht, dass das die einzige Methode ist. Wichtig ist nur, dass man irgendwie wieder zur Ruhe kommt, um klare Gedanken zu haben.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Es geht aus psychologischer Sicht auch gar nicht um das, was man erfüllt bekommt, sondern um das Gebet selbst.
Das trifft es ganz richtig. :)

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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

30.06.2018 um 13:34
Zitat von RedoxRedox schrieb: Klingt zwar hart, aber wofür soll ich mich täglich in die Kirche stellen, wenn Gott den Menschen sich selbst überlässt?
Du argumentierst wie alle Menschen, die den Glauben nicht verstehen und auch nicht verstehen wollen. Es ist ok wenn du Gebeten nichts abgewinnen kannst, aber deine Argumentation dagegen ist nichts anderes als ein Versuch, die Menschen die es tun, davon zu überzeugen dass es eh Schrott ist. Selbst möchtest du aber nicht zum Glauben überredet werden, oder?

An deiner Argumentation machen mich ein paar Dinge allerdings sehr wütend: Erstens lässt du den Menschen ihren Glauben nicht, sondern machst ihn schlecht und redest noch dazu schlecht über Gott. Das kann sehr verletzend sein, denn Gott ist für viele Menschen die einzige verlässliche Konstante.

Zweitens finde ich deine Denkweise extrem undankbar. Ich kenne deine persönliche Geschichte nicht und verzeih mir, falls ich voreilig bin. Aber du lebst in einem der reichsten Länder der Erde, du musst nicht um dein Leben bangen und außer dem üblichen Paket, was wohl jeder von uns zu tragen hat, geht es dir im Großen und Ganzen gut. Du lebst dein Leben und kümmerst dich nicht weiter um andere, aber wenn es zu Gott kommt, dann fällt dir auf einmal ein, wie gemein die Welt ist und alle leiden und alles ist so schrecklich. Meine Frage an dich: Was genau tust DU dafür, dass diese Welt ein besserer Ort wird? Wenn du nichts tust, dann ist deine Argumentation einfach nur falsch und künstliches Aufregen. Oder besser gesagt, einfach mal dagegen halten. Viele Menschen spüren eine Abneigung gegen Gott und alles Religiöse und argumentieren dann vermeintlich rational. ABER:

Ich studiere etwas naturwissenschaftliches, bin also vermeintlich rational, aber ich kann dir mit Garantie sagen, dass wir Menschen kleine Würmchen sind und im Grunde genommen keinen blassen Schimmer davon haben, was in unserem Universum eigentlich abgeht. Gott sieht man nicht mit den Augen, man sieht ihn mit dem Herzen. Zu Glauben ist ein Geschenk. Glaube kann dich bei hereinbrechendem Unglück stützen. Dass Menschen sterben, findest du ungerecht? Ich sag dir was: Niemand von uns ist unsterblich, und selbst DU hättest bei deiner Geburt sterben können. Das bist du GOTT SEI DANK nicht, also sei Dankbar.

Ich finde wunderbar, dass Ford betet.


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30.06.2018 um 14:42
@Ford
Ich freue mich gerade, obwohl ich dich nicht kenne, dass es dir mit dem Beten oft besser geht. Nichtgläubige Menschen machen es vielleicht ähnlich mit Achtsamkeitsübungen oder Motivationsmantras oder Atemübungen,die sie beruhigen. Ich selbst bete nicht sehr oft,aber in für mich belastenden Situationen schon. Bei mir ist es die Hoffnung,dass es eben doch etwas bringt, die Situation damit zu beeinflussen. Oder zumindest, dass ich meine Sorge damit ablegen kann. Letztens sagte eine gläubige Freundin zu mir, dass sie für mich betet, dass meine Reise gut läuft für mich. Ich habe mich darüber gefreut; nicht weil ich mich dadurch beschützt fühle,sondern weil sie sich etwas für mich wünscht und Gedanken daran verschwendet.


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30.06.2018 um 15:27
@Ford
Meine Mutter ist vor einigen Jahren die letzten 300 km des Jakobsweges gelaufen. Am Anfang ging es um das Ergebnis dabei, ankommen in Santiago. Ab dem „Noch 100 km-Schild“ war ihr schlagartig klar, dass es um den Weg geht und nicht das Ziel. Sie fand es plötzlich schade, dass es nur noch 100 km sind und dann ist es vorbei.
Ebenso sehe ich das mit dem Gebet. Ich kann für alles mögliche beten (Lottogewinn, Gesundheit, oder wie Jürgen von der Lippe sagte „für Fußballvereine in aussichtsloser Position“), das werde ich aber nicht kriegen, es ist ja kein Bestellsystem. Oder ich kann mich mit meinem Sorgen und Ängsten im Gebet an die höhere Macht wenden, an die ich glaube, und hinterher das Gefühl haben, mir hat jemand zugehört, auch dann, wenn andere Menschen meine Sorgen vielleicht lächerlich finden. Und dann hat das Gebet schon geholfen, wenn es mir danach besser geht, ich ruhiger bin.


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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

30.06.2018 um 19:54
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich kenne Leute, die sagen, diese Dinge passieren, weil Gott dich und deinen Glauben prüft.
Also oberes steht für mich im logischen Konflikt mit folgendem:
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Und die Theologie sagt auch ganz klar, Gott hat dem Menschen den freien Willen gegeben.
Was macht er denn nun? Greift er in mein Leben ein, oder nicht? Lässt er jeden Leben wie er will und es kommt wie es kommt, oder erlegt er jedem Menschen eine "to-do"-Liste auf mit Glaubensprüfungen? Und warum muss für meine Glaubensprüfung ein Familienmitglied zum Beispiel sterben? Welche Möglichkeit hat ein Säugling seinen Glauben darzubieten wenn er schon vor seinem ersten Geburtstag stirbt?
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Auch das hat mit immer geholfen, denn er wird mir schon keine Aufgabe stellen, die ich nicht bewältigen kann.
Ich höre auch oft, dass Gott einem nie mehr zumutet, als man ertragen kann.
Dürfte es dann überhaupt Selbstmorde aus Verzweiflung geben?


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30.06.2018 um 20:01
Zitat von FordFord schrieb:Ich habe das Gefühl, dass du nicht verstehst, was ich in diesem Thema meine.
Nein, es geht nicht um die Hoffnung, dass durch das Gebet etwas passiert. Ein Gebet kann in schwierigen Situationen guten Halt geben. Man redet sich sein Problem von der Seele und beruhigt sich ein wenig.
Doch doch Ford. Ich weiß sehr gut was du meinst. Reden hilft nun mal. Die Frage ist nur, ob es unbedingt Gott dafür sein muss. Hätte es dich vielleicht nicht genauso beruhigt wenn du dir selbst gut zugeredest hättest in dem Moment? Oder einfach nur die Tür zum Prüfungssaal zugequatscht hättest? Braucht es dafür tatsächlich einen Gott und ein Gebet um sich etwas erleichternd zu reden?
Zitat von FordFord schrieb:Soll ich mit dem Beten aufhören, obwohl es mir hilft, nur weil es größere Probleme auf der Welt gibt?
Keinesfalls. Tu was immer dir hilft. Ich will niemanden seine Methoden und schon gar nicht seinen Glauben absprechen... einzig die Frage würde mich interessieren, ob es vielleicht auch andere Methoden mit dem selben Ausgang geben könnte - ohne Gott?


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30.06.2018 um 20:26
Zitat von SanarySanary schrieb:Du argumentierst wie alle Menschen, die den Glauben nicht verstehen und auch nicht verstehen wollen. Es ist ok wenn du Gebeten nichts abgewinnen kannst, aber deine Argumentation dagegen ist nichts anderes als ein Versuch, die Menschen die es tun, davon zu überzeugen dass es eh Schrott ist. Selbst möchtest du aber nicht zum Glauben überredet werden, oder?
Braucht man als Mensch also einen gewissen IQ um das religiöse Werk überhaupt erst zu kapieren?

Und nein! Keinesfalls will ich jemanden einreden dass sein Glaube Schrott ist. Wenn du das aus meinen Zeilen gelesen hast, habe ich mich entweder falsch ausgedrückt, oder du falsch aufgenommen. Dann war irgendwo ein Hund drinnen. Falls der Fehler bei mir lag, sorry.
Zitat von SanarySanary schrieb:An deiner Argumentation machen mich ein paar Dinge allerdings sehr wütend: Erstens lässt du den Menschen ihren Glauben nicht, sondern machst ihn schlecht und redest noch dazu schlecht über Gott. Das kann sehr verletzend sein, denn Gott ist für viele Menschen die einzige verlässliche Konstante.
Ich mache mich keinesfalls über Gott schlecht. Nur falls es ihn tatsächlich gibt, sind seine Ansichten, Forderungen und Gesetze FÜR MICH nicht schlüssig und logisch - und ich bin "leider" nun mal ein sehr real-bezogener Mensch.
Zitat von SanarySanary schrieb:Zweitens finde ich deine Denkweise extrem undankbar. Ich kenne deine persönliche Geschichte nicht und verzeih mir, falls ich voreilig bin. Aber du lebst in einem der reichsten Länder der Erde, du musst nicht um dein Leben bangen und außer dem üblichen Paket, was wohl jeder von uns zu tragen hat, geht es dir im Großen und Ganzen gut. Du lebst dein Leben und kümmerst dich nicht weiter um andere, aber wenn es zu Gott kommt, dann fällt dir auf einmal ein, wie gemein die Welt ist und alle leiden und alles ist so schrecklich.
Du hast vollkommend recht. Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Und ich bin auch oft dankbar dafür, nur weiß ich eben nicht an was oder wem? Gott? Zufall? Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit in Österreich geboren zu werden bei 8.000.000 Einwohnern? Verschwindend gering, denke ich.

Aber dennoch machst du einen Fehler. Denn auch wenn es mir gut geht, erkenne ich die nicht vorhandene Fairness in dieser Welt. Ich sehe dennoch wie Menschen in ein Elend hineingeboren werden, aus die sie eigentlich nur mehr der Tod rausholen kann. Nur weil ich an der besseren anderen Seite steh, bedeutet dass nicht automatisch dass ich das System nicht kritisieren darf. Klar hat jemand in armen Verhältnissen viel mehr Anrecht auf "jammern", aber ich kann genauso in meiner Position für diese Menschen einstehen und irgendwo sagen "ja, ihr habt recht".
Zitat von SanarySanary schrieb:Was genau tust DU dafür, dass diese Welt ein besserer Ort wird? Wenn du nichts tust, dann ist deine Argumentation einfach nur falsch und künstliches Aufregen. Oder besser gesagt, einfach mal dagegen halten. Viele Menschen spüren eine Abneigung gegen Gott und alles Religiöse und argumentieren dann vermeintlich rational.
Nicht viel. Kann man denn tatsächlich der Welt "helfen". Mit spenden kann ich vielleicht einzelne Schicksale da rausholen... nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Gott könnte im Handumdrehen die Denkweise und Handlungen vieler Menschen mit einem Auftreten ändern, und das, ohne dabei sogar in den freien Willen dieser einzugreifen. Wer würde nicht sofort freiwillig anders leben und Mitmenschen ganz anderst wahrnehmen wenn Gott sich selbst in seiner Herrlichkeit uns aller bestätigen würde?

Aber er tut es nicht. Er weiß wohl ganz genau wie viele Leute zweifeln, eine Bestätigung für sich suchen... und dennoch lässt er sie im dunklem Zimmer stehen. Was soll ich daraus lernen als Skeptiker? Bete und Lebe für etwas, dass dir nie auch nur den Hauch einer Existenzbestätigung zukommen lassen wird? Es ist für mich einfach sinnfrei. Woher weiß ich denn überhaupt dass dieser Gott, für den ich bete der richtige ist? Ich bin römisch-katholisch aufgewachsen, hätte genauso gut als Buddhist geboren werden können? Was macht meine Religion richtiger als andere? Und dann bekomm ich in der Bibel zu lesen "ich bin ein eifersüchtiger Gott" und "neben mir sollst du keine andere Götter haben"? Ist das sein ernst? Wie sollte ein Mensch, der in China unter dem Buddhismus geboren wird zum Beispiel auch nur irgendwie einmal einen Denkanstoß bekommen, dass er an den falschen Gott glaubt, wenn sich dieser nicht zeigt? Also für mich wieder nur ein Zufalls- und oder Glücksspiel.
Zitat von SanarySanary schrieb:Dass Menschen sterben, findest du ungerecht? Ich sag dir was: Niemand von uns ist unsterblich, und selbst DU hättest bei deiner Geburt sterben können. Das bist du GOTT SEI DANK nicht, also sei Dankbar.
Ich finde es nicht grundsätzlich ungerecht das Menschen sterben, der gerade der Tod und das endliche Leben macht es erst wertvoll.
Ich finde es nur ungerecht, dass man manchen Menschen ja noch nicht einmal eine Chance auf Leben einwirft, bevor dieser überhaupt noch im Stande ist über Gott oder das Leben nachzudenken.


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30.06.2018 um 21:03
Zitat von RedoxRedox schrieb:Was macht er denn nun? Greift er in mein Leben ein, oder nicht?
Er gibt dir den freien Willen, der sich in erster Linie darauf bezieht, dein Leben mit oder ohne Gott zu führen. Sonst könnte er ja jeden Menschen so formen, wie er will, zu einem gottesfürchtigen Menschen machen und alle huldigen ihm und fertig. So hat Gott es aber nicht gemacht. Jeder Mensch hat die Wahl.
Wenn du dich entscheidest, dein Leben ohne Gott zu führen, ist das okay. Ein bisschen wie beim fliegenden Spaghettimonster. Du hast ja die Wahl.
Zitat von RedoxRedox schrieb:Dürfte es dann überhaupt Selbstmorde aus Verzweiflung geben?
Der freie Wille.


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Redox ehemaliges Mitglied

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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

30.06.2018 um 21:16
@Ilvareth

Ahhh... ich weiß schon worauf du hinaus willst... ich werde meine Frage nun bisschen anders formulieren.

Wenn Gott jedem seinen freien Willen lässt um an ihn zu glauben, oder auch eben nicht. Und gleichzeitig für ihn gilt, dass Gott einem nie mehr zutraut, als man als Mensch "verkraften" kann...

Dürfte es dann überhaupt Selbstmorde aus Verzweiflung bei Menschen geben, die an Gott glauben?


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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

30.06.2018 um 21:29
Zitat von RedoxRedox schrieb:Die Frage ist nur, ob es unbedingt Gott dafür sein muss. Hätte es dich vielleicht nicht genauso beruhigt wenn du dir selbst gut zugeredest hättest in dem Moment? Oder einfach nur die Tür zum Prüfungssaal zugequatscht hättest? Braucht es dafür tatsächlich einen Gott und ein Gebet um sich etwas erleichternd zu reden?
Zitat von RedoxRedox schrieb:Ich will niemanden seine Methoden und schon gar nicht seinen Glauben absprechen... einzig die Frage würde mich interessieren, ob es vielleicht auch andere Methoden mit dem selben Ausgang geben könnte - ohne Gott?
Es gibt nicht die eine und einzig wahre Methode. Jeder Mensch hat seine eigene Methode, um mit Problemen fertig zu werden. Es kommt ganz allein auf die Person an.
Ja, ich brauche Gott und Gebete, um mir etwas erleichternd zu reden. Und nein, andere Methoden mit dem selben Ausgang gibt es für mich (derzeit) nicht. Warum? Weil ich mit dem Glauben aufgewachsen bin und er Teil meines Lebens ist. Genauso wie du wohl ohne Glaube aufgewachsen bist oder irgendwann im Leben den Glauben abgelegt hast.

Im Leben entwickelt man seine eigene Methoden und lebt mit ihnen. Wie ich zum Beispiel mit meinen Gebeten. Jemand anderes meditiert vielleicht und ein anderer summt eine Melodie.

Die von mir angesprochenen Gebete sind eine von vielen Möglichkeiten, die ein Mensch nutzt. Es ist egal, ob man Christ, Moslem, Jude ist, einfach nur so an ein höheres Wesen glaubt oder als Atheist vor lauter Verzweiflung die Hoffnung hat, durch das Gebet vielleicht doch irgendwie gehört zu werden. Durch das Stoßgebet denkt man, dass jemand anderes sich die Probleme und Bitten angehört hat und das ist doch schon alles, was man braucht.
Vielleicht hast du dich mal irgendwann im Leben bei jemandem ausgeheult und einfach mal deine Gefühle rausgelassen. Diese Person hat sich deine Probleme angehört und auch wenn sie dir nicht helfen konnte, so tat es gut, dass dir jemand zugehört hat. Und dieses Gefühl des Zuhörens hat man beim Gebet auch.
Der Glaube ist nicht der einzige Weg zum Glück. Er ist einer von Vielen.


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30.06.2018 um 21:33
Zitat von RedoxRedox schrieb:Dürfte es dann überhaupt Selbstmorde aus Verzweiflung bei Menschen geben, die an Gott glauben?
Ja natürlich, warum auch nicht?
Diese Personen haben sicher schon gebetet, doch die Verzweiflung war so groß, dass die Selbsthilfe durch Gebete nicht geholfen hat. Es ist klar, dass da dann professionelle Hilfe notwendig ist.


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Redox ehemaliges Mitglied

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30.06.2018 um 21:44
Zitat von FordFord schrieb:Ja natürlich, warum auch nicht?
Weil es dann ein Widerspruch zu folgendem ist:

1.Korinther 10,13 sagt: “Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.” Diese Passage lehrt uns ein wunderbares Prinzip. Wenn wir zu ihm gehören, wird Gott keine Schwierigkeiten in unserem Leben zulassen, die wir nicht fähig sind, zu ertragen. Mit jedem Problem und jeder Versuchung, der wir gegenüberstehen, wird Gott uns gegenüber treu bleiben; er wird einen Weg bereiten, damit wir den Test ertragen können. Wir müssen nicht der Sünde nachgeben. Wir können unter allen Umständen Gott gehorchen.


Weiters würde es implizieren, dass für Leute, welche an Gott glauben ganz andere Prämissen gelten. Das wiederrum würde im Widerspruch zu folgendem stehen:

Roemer 2:11 Hoffnung für Alle (HOF)
11 Denn Gott bevorzugt oder benachteiligt niemanden.



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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

30.06.2018 um 23:49
Was die "Paulusse" gesagt haben, ersteinmal ganz nach hinten schieben.

Der jüdische Wanderprediger und Zimmermannsohn soll das folgende gesagt haben:


Matthäus 6, 5-8

5 "Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
6 Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
7 Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.
8 Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet."

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe
© 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.


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01.07.2018 um 09:02
@Redox
Ob ein Mensch sich aus Verzweiflung das Leben nimmt oder nicht, liegt nicht an Gott, sondern am Menschen selbst.
Zitat von RedoxRedox schrieb:Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.
Da steht „könnt“, nicht „werdet“. Es ist immer Sache des Einzelnen, wie er mit den Dingen umgeht und welchen Weg er wählt.
Das geht allerdings langsam aber sicher an der Intention des Threads vorbei.


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26.08.2018 um 02:32
Ich bin jetzt auch kein Gläubiger, aber solche Gebete sind nützlich. Bei mir funktionieren sie nicht. Ich habe die Idee, daß nur Taten etwas verändern, so verinnerlicht, daß ich mich nach einem solchen Gebet nicht besser oder anders fühlen würde. In gewisser Weise beneide ich Menschen, die das können.

Beten, um sich zu beruhigen, um gefühlt weniger allein zu sein mit was auch immer einen belastet, feine Sache. Wir sind Gruppentiere und wenn wir das Gefühl haben, jemand sei auf unserer Seite, dann ist das in Ordnung. Was man sich intensiv genug vorstellt, das erscheint dem Gehirn als real.

Was ich widerlich finde, das ist wenn Menschen für andere beten. Anstatt zu helfen. Pseudonächstenliebe als Schönwetterregel. Damit tun sie für sich so, als hätten sie was getan, während sie tatsächlich einen Nächsten im Stich lassen. Sich geistig einen runter holen, mehr ist das dann nicht. Und der Mensch, für den gebetet wurde, dem hilft Gott nicht, weil es keinen Gott gibt, der helfen könnte.

Wohlgemerkt, ich meine nicht das Gebet aus Hilflosigkeit, wenn das Kind schwer krank ist.

Ich meine zum Beispiel das Gebet, wenn man einen Menschen um etwas Halt bittet, damit man wieder auf die Füße kommt und statt dieses kleinen bißchen Menschlichkeit gesagt bekommt: "ich werde für Dich beten".

Da delegiert der Betende das Wohl dann an seinen fiktiven Gott. Wenn es sich trotzdem richtet, dann war das Gebet erfolgreich, wenn derjenige verreckt, na, dann war es halt nicht Gottes Wille. Funktioniert immer. Solche Gebete sind genauso schäbig, wie einem Menschen viel Glück zu wünschen. Die gleichen Leute kämen nie auf die Idee, für Miete und Gehalt zu beten und die Arbeit niederzulegen.

Hier in der Nähe ist vor einem Kirchengebäude eine bildschöne Kastanie verdurstet. Vielleicht ist für die gebetet worden, anstatt ein, zwei Kubikmeter Wasser zu organisieren. Für den baum vor meiner Wohnung habe ich nicht gebetet. Ich habe bei drei Gelegenheiten im Ganzen rund 30 Eimer Wasser hingetragen. Etwas später als ich wollte, aber er wird's packen. Wenigstens einer.

Aber um sich emotional zu entlasten sind Gebete wunderbar.


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26.08.2018 um 23:26
Ich bekreuzige mich jeden Abend wenn ich im Bett liege. Es passierte einige Male, dass ich mich nicht dazu aufraffen konnte mich zu bekreuzigen....ich konnte dann entweder schlecht einschlafen oder ich bin dann irgendwann, nachdem ich mich rumgewälzt habe, aufgewacht und habe mich bekreuzigt. Danach konnte/kann ich einschlafen. Ich danke für den Tag und bitte für eine gute, friedliche Nacht.

Ich bitte grundsätzlich für Gesundheit aller meiner Familienangehörigen, für Frieden, Eintracht, Erfolg und auch, dass unsere lieben, bereits verstorbenen Verwandten in Frieden ruhen.

Wenn man will kann man das als Einbildung abtun. Mir tut es gut, es tut meiner Seele gut.


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Gebete - Auswirkungen auf die Psyche

26.08.2018 um 23:54
Zitat von FordFord schrieb am 29.06.2018:Für viele Atheisten unter euch wird das alles wohl sehr albern klingen. Aber das ist jetzt egal. Vielleicht klingt es so, als würde ich alle fünf Minuten ein Gebet sprechen, weil mich etwas bedrückt.
Na, erstensmal kann es natürlich hilfreich sein, wenn Du Sorgen, Ängste aber auch Freude verbalisierst. Ob dies nun ein positiver Effekt ist weil Du das für Dich selber oder ein imaginäres Wesen machst ist ja egal.


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27.08.2018 um 00:42
Zitat von nanusiananusia schrieb:Wenn man will kann man das als Einbildung abtun. Mir tut es gut, es tut meiner Seele gut.
Warum sollte es Einbildung sein, Gebete können durchaus eine Wirkung auf die Psyche haben, positive aber auch negative wenn sie z.B. Schuldgefühle verursachen. Schade ist das Menschen oftmals nicht in der Lage sind ihre Sorgen und Ängste mit anderen Menschen zu teilen.


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27.08.2018 um 08:58
Zitat von FordFord schrieb am 29.06.2018:Als gläubiger Mensch bete ich. Jeden Abend vor dem Schlafengehen ein ganz kurzes Gebet (ein kurzer Satz). Im Alltag, wenn mir etwas Sorgen macht, bete ich zu Gott und fühle mich danach besser. Das Gebet hilft somit meiner Psyche, obwohl es nur Gedanken sind. Genau darum geht es in diesem Thema, nicht um das Spirituelle bzw. den Glauben.
Wenn du gläubig bist und die Gebete dir bei deinen Sorgen helfen,
dann wirst du dich doch sicherlich auch gebetsmäßig bei Gott dafür bedanken?
Als gläubiger Mensch macht man das doch, oder etwa nicht?


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27.08.2018 um 11:43
Nun ja letztendlich ist es egal ob ein Gott eingreift oder nicht... und oft auch ob man selber eingreift oder nicht, also selber was tut um ein Problem zu beseitigen.
Vieles liegt einfach nicht in der eigenen Hand und man hat keinen Einfluss, egal was man tut. Ja ich weiß die Medien und die heutige Gesellschaft propagieren was anderes... aber so ist nicht!


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