Untergewicht & kalorienreiche Shakes

Ich habe fast 30 Jahre in der Altenpflege gearbeitet.

Zum Thema Magensonde: Es wurde in der letzten Zeit in der Altenpflege diskutiert, ob Magensonden hilfreich sind, man sollte das immer mit seinem Arzt oder Krankenhaus besprechen. Und es gibt nicht nur die Sonden, die über den Nasen/Rachenraum/Speiseröhre in den Magen gehen, sondern man kann eine Sonde auch direkt durch die Bauchdecke in den Magen implantieren lassen, diese werden bei weitem nicht so störend empfinden.
Und das Thema selbstgemachte Shakes wurde bis jetzt schon recht gut abgedeckt, Man kann aber auch normale Lebensmittel nach Belieben hochkalorisch anreichern, z. B. Sahne an Suppen, Butter an Kartoffeln oder Kartoffelpüree; Oliven-, Lein- oder Rapsöl an Gemüse und Salate; Traubenzucker, Honig oder Kakao an Süßspeisen, Tee oder Quark.

Nessae schrieb:sondern man kann eine Sonde auch direkt durch die Bauchdecke in den Magen implantieren lassen, diese werden bei weitem nicht so störend empfinden.

Hatte gestern den Namen nicht auf dem Schirm, hab ihn heute endlich gefunden. Diese Form der Magensonde heißt PEG-Sonde.

Hallo,
Hat deine Freundin keine Liste bekommen, mit Nahrungsmitteln die sie nicht essen darf?
Mein Sohn hatte Leukämie, und da gab es etliches was er nicht essen durfte. Unteranderem Nüsse.. Weil da Schimmelsporen drin sein könnten und Obst durfte er nur solches was geschält werden kann, und noch einiges andere was verboten war, hat mit dem schlechten Immunsystem während der Chemo zu tun. Frisubin hat er verschrieben bekommen, er hatte keine Magensonde.
Viel Kraft möchte ich dir noch wünschen, und das ich es toll finde wie du dich kümmerst. Ist nämlich nicht selbstverständlich.

Meine Mutter hat in den letzten Jahren etliche Chemotherapien hinter sich gebracht und auch bei ihr war die Übelkeit extrem. Wenn gar nichts ging hat sie meist wenigstens etwas Milch mit "Almased" trinken können. Schmeckt ähnlich wie Haferflocken und die mag sie gerne.
Ansonsten würde ich auch dringend dazu raten mit den behandelnden Ärzten über Medikamente gegen die Übelkeit zu sprechen. Bei meiner Mutter wurden diese auch mehrfach gewechselt. Manchmal reichte MCP, manchmal mussten andere Sachen her, da gibt es so einiges, das muss man austesten.
Zuletzt wollten wir mit Cannabis einen Versuch starten, aber dann hatte sie die erstmal wieder letzte Chemo/TACE hinter sich gebracht und es wurde recht schnell so besser mit der Übelkeit.
Ich drücke Deiner Freundin alle Daumen, mit so viel Unterstützung an ihrer Seite wird sie das schaffen!
Bezüglich der Mobilität soll sie dringend mit der Krankenkasse abklären, welche Fahrten mit dem Taxi möglich sind, mit ein wenig Beharrlichkeit hat meine Mutter da auch alle Fahrten zu den Ärzten bezahlt bekommen. ÖPNV geht gar nicht, eben aufgrund der Anfälligkeit während der Chemo.

jeba schrieb:Ansonsten würde ich auch dringend dazu raten mit den behandelnden Ärzten über Medikamente gegen die Übelkeit zu sprechen.

Mein Mann bekam Ondansetron 8 mg.

Ich bin leider (oder auch zum Glück, da bis jetzt verschont im sozialen Umfeld) kein Experte in Sachen Krebsernährung, aber würde von so etwas wie Müllermilch definitiv abraten. Es gibt mittlerweile viele Hinweise, dass gerade viel Zucker Krebs fördern kann.. ihn quasi "ernährt". Das hab ich immer wieder mitbekommen OBWOHL ich, wie gesagt, zum Glück nicht im Thema bin. Kalorien hin oder her.
Wie schon einige schrieben, Kalorien sind wichtig, aber wichtiger sind hochwertige und gesunde Quellen dieser Kalorien.

CottonCandy schrieb:aber würde dringend von so etwas wie Müllermilch definitiv abraten. Es gibt mittlerweile viele Hinweise, dass gerade viel Zucker Krebs fördern kann.. ihn quasi "ernährt". Kalorien hin oder her.

So fies wie sich das anhört: Ich habe das auch mit dem Onkologen diskutiert, ( mein Mann aß eine zeitlang gerne Süßes) weil eben auch Zucker sich in Säure umwandelt, aber ich denke, wenn es soweit ist, wie es ist, spielt das keine Rolle mehr.

Wie gesagt, das ist kein schöner Satz.

Aber ich denke im Maßen ist das erlaubt.

Auriele schrieb:Hat deine Freundin keine Liste bekommen, mit Nahrungsmitteln die sie nicht essen darf?
Mein Sohn hatte Leukämie, und da gab es etliches was er nicht essen durfte. Unteranderem Nüsse.. Weil da Schimmelsporen drin sein könnten und Obst durfte er nur solches was geschält werden kann, und noch einiges andere was verboten war, hat mit dem schlechten Immunsystem während der Chemo zu tun.

Nein. Hat sie nicht bekommen. Da sollte man sich noch mal erkundigen. Hier sind ja mehrere Leute, die Angehörige haben, die eine Chemotherapie bekommen haben. Wurde dort auch empfohlen auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten?

@Xana
Ich habe vor meiner Chemotherapie keine Liste mit dos und donts von Lebensmitteln erhalten. Mir wurde lediglich gesagt, ich solle Scharfes meiden. Von sämtlichen meiner Bekannten mit Krebs hat eine eine Liste mit Lebensmitteln bekommen, die sie bevorzugen oder meiden sollte. Ich habe schon vor der Chemo ein Medikament bekommen, das das Übelkeitsemofinden im Hirn ausschaltet. Hat super geholfen, keine Übelkeit in acht Chemozyklen. Mit deiner Freundin ist schwierig, weil sie vermutlich nicht alles „runter bekommt“. Es würde schon helfen, die Übelkeit auszuschalten. Ich drücke euch alle Daumen!

Mrs.Rollins schrieb:Es würde schon helfen, die Übelkeit auszuschalten. Ich drücke euch alle Daumen!

Oh ja. Das wäre sehr viel Wert. Sie bekommt für den Magen Pantoprazol. Das bekomme ich auch, gegen Sodbrennen. Hilft mir dagegen wunderbar, gegen die Übelkeit bei einer Magenverstimmung hat es mir nicht geholfen. Hauptgrund ist die Übelkeit bei ihr. Feste Nahrung verträgt sie schlechter als flüssiges. Ganz schlimm ist zB auch der Geruch vom gekochten Essen. Da braucht sie nicht mal anfangen zu essen, da reicht schon wenn sie es riecht. Und Auto fahren ist schlimm. Ansonsten kommt die Übelkeit in Wellen, in einem Moment ist alles gut, im nächsten muss sie brechen. Ohne das sie etwas gegessen oder getrunken hat, quasi aus dem nichts.

Bauli schrieb:Aber ich denke im Maßen ist das erlaubt.

Lebensqualität und Wohlbefinden sind auch wichtig. Auf alles Verzicht üben, dann wird man u. U. unzufrieden und die Psyche leidet so schon genug. Wie du schon schreibst, in Maßen. Problematisch wird es ja meistens erst, wenn man es übertreibt.

@Xana
Pantoprazol ist glaube ich eher Magenschutz, oder? Den muss man nehmen, da die Chemo den Magen eben auch angreift. Problem ist wohl, wenn das Gehirn die Chemo erstmal mit Übelkeit verbunden hat, ist das wohl schwerer in Griff zu kriegen. Deswegen bekommt in meiner Onkologie jeder dieses Medikament um Übelkeit möglichst nie aufkommen zu lassen. Ernährung ist während Chemo eh schwierig, selbst wenn die mundschleimhaut ok ist.

@CottonCandy

dass gerade viel Zucker Krebs fördern kann.. ihn quasi "ernährt"

Zucker ernährt jede Zelle, und unterscheidet dabei nicht zwischen gesunder oder kranker. Ich wiederhole: Krebszellen nicht füttern, aber gesunde Zellen gleichzeitig füttern, geht nicht.


@Bauli

weil eben auch Zucker sich in Säure umwandelt,

Du solltest unterscheiden, wo das geschieht. Die Bakterien, die im Mundraum leben, wandeln Zucker in zahnschmelzschädigende Säuren um (sagen Zahnärzte. Den genauen chemischen Prozess hat bis jetzt aber noch keiner von ihnen erklärt), wenn er für längere Zeit im Mundraum bleibt.
Aber im Magen und dem übrigens Verdauungssystem wird Zucker in nichtsaure Produkte zerlegt, letzten Endes in CO2 und Wasser.

Es besteht keine Säuregefahr für den Körper durch Zucker.

Mrs.Rollins schrieb:Deswegen bekommt in meiner Onkologie jeder dieses Medikament um Übelkeit möglichst nie aufkommen zu lassen

Hier ist das anders geregelt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob eines der Krankenhäuser eine klassische Onkologie hat. Ich hatte im Laufe der Zeit zwei weitere Krebserkrankungen im Bekanntenkreis. Die waren ebenfalls nicht auf einer Onkologie. Der eine hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs, der bekam die Chemo auf der Fach- Station für Innere Medizin, die andere hatte Gebärmutterhalskrebs, sie bekam Chemo auf der Gynäkologie. Bestrahlung wird in einem Zentrum für Strahlentherapie ambulant gemacht. Und bei meiner Freundin ist es jetzt auch so, sie bekommt die Chemo auf der Fachstation, nicht in der Onkologie, parallel dazu ab kommende Woche ambulante Bestrahlung im Strahlentherapie- Zentrum. Wie sinnvoll das ist im Gegenzug zur Onkologie kann ich nicht beurteilen. Hier scheint es üblich zu sein. Keine Ahnung.

@Xana
Ich war in der Charité in Berlin, dort habe ich sämtliche Untersuchungen und Therapien und OPs gemacht und bin dort nach wie vor in der Onkoambulanz in Behandlung. Das ist mit Sicherheit in anderen Kliniken auch anders organisiert.
Vorteil ist natürlich, es ist alles in einer Hand und es wurde alles durch einen Arzt innerhalb eines Hauses organisiert und durchgeführt.

Meine Stadt hat ja schon immer ganz gerne ein eigenes Süppchen gekocht. Manches ist gut, anderes ist zum Haare raufen. Hier gehören die vier großen KH zusammen. Die 08/15 Stationen wie Chirurgie hat jedes. Aber Lunge, Herz, etc. da hat jedes seine eigenen Schwerpunkte. Dann gibt es noch kleinere KH, da wird aber auch nicht alles behandelt. So kann man seinen Blinddarm überall entfernen lassen, bei anderen Krankheiten muss man u. U. ans andere Ende der Stadt. Oder wie in ihren Fall, sie wohnt am Stadtrand nordwestlich, muss zur Chemo an den Stadtrand südöstlich, zur Bestrahlung ins Zentrum. Nur das KH um die Ecke, da braucht sie nicht hin. Unpraktisch ist es auf jeden Fall. Ich hoffe, es ist wenigstens medizinisch sinnvoll.

Ich hoffe sehr, und wünsche es euch von ganzem Herzen, das alles gut wird 🍀

@Mrs.Rollins
Danke dir :) Das wünsche ich dir ebenso.

@Xana
Danke! Bis jetzt sieht alles gut aus.

CottonCandy schrieb:Ich bin leider (oder auch zum Glück, da bis jetzt verschont im sozialen Umfeld) kein Experte in Sachen Krebsernährung, aber würde von so etwas wie Müllermilch definitiv abraten. Es gibt mittlerweile viele Hinweise, dass gerade viel Zucker Krebs fördern kann.. ihn quasi "ernährt". Das hab ich immer wieder mitbekommen OBWOHL ich, wie gesagt, zum Glück nicht im Thema bin. Kalorien hin oder her.
Wie schon einige schrieben, Kalorien sind wichtig, aber wichtiger sind hochwertige und gesunde Quellen dieser Kalorien.

Auf so etwas würde ich nicht hören, hauptsache Kalorien rein so viel wie geht.

Das was schmeckt kann gegessen werden, ja auch Fastfood und "ungesunde" Sachen.

Es gibt so viel murks den man im Internet Lesen kann über Sachen die angeblich Krebs auslösen.

Laut meiner Schwiegermutter soll mein Sohn am besten folgendes Meiden: Zucker, Süßstoff, Milchprodukte, Fleisch, Obst mit Schale (wegen Pestiziden) keine Ahnung was noch alles hab ich mir nicht alles gemerkt.

Da wirst du echt blöd und ist wahscheinlich sowieso alles Quatsch.
Wir haben auch schon mit den Ärzten darüber gesprochen.
Bezogen jetzt auf meinen Sohn sagten sie, also wenn irgendwann einmal herausgefunden werden sollte was solche Krebsfälle auslöst und es hatte wirklich irgendetwas mit der Ernährung zu tun.
Dann währen sie schon sehr verwundert darüber, die Hinweise deuten eher in eine ganz andere Richtung.
Die Ernährung währe da schon sehr unwahrscheinlich, das könnte man fast ausschließen sagten die.

Mrs.Rollins schrieb:Pantoprazol ist glaube ich eher Magenschutz, oder?

Richtig, mein Sohn kriegt zu seiner Chemo Zufran gegen Übelkeit, wenn die Ärzte wissen dass ein Problem mit vermehrter Übelkeit besteht werden die das bestimmt verschrieben haben.
Panto natürlich auch.

@Xana

Also Frisobin ist schon gut wenn man Untergewicht hat, wir haben es aber auch nicht gleich verschrieben bekommen als das Gewicht mal eine Zeit lang etwas drunter war.
Ich hab es dann selbst mal besorgt, mein Sohn hat dann mal ein schlückchen probiert und es nicht mehr angerührt.
Wenn man Chemo kriegt ist der Geschmack auch verändert es schmecken einem dann viele Sachen nicht mehr die vorher noch gingen.

Das ist schon nicht so einfach, auch wegen den Lebensmitteln die eher nicht gegessen werden sollen wegen dem geschwächtem Immunsystem.

Also von Bio-Obst und sowas wurde uns abgeraten weil man nicht sagen kann mit was das anstatt der "bösen" Pestizide gespritzt werden u.a. von den Ärzten abgeraten.

Da gibt es aber normalerweise eine ganze Liste und deine Freundin wird da denke ich schon bescheid wissen.

Deswegen war bei uns auch nichts verboten was schmeckt, hauptsache viel am besten mit viel Kalorien aber nicht zwingend.

Xana schrieb:Und Auto fahren ist schlimm. Ansonsten kommt die Übelkeit in Wellen, in einem Moment ist alles gut, im nächsten muss sie brechen.

Ja das kenne ich, am besten möglichst langsam fahren besonders in Kurven und Schlaglöcher meiden.

Kriegt sie die Fahrt eigentlich bezahlt zum Krankenhaus?
Ist bei uns auf jeden Fall so, können mit dem Tai fahren oder es gibt eine Kilometerpauschale.
Erkundige dich am besten mal bei der Krankenkasse, das ist glaube ich bei jeder ein bisschen anders.
Hat sie auch einen Behindertenausweis?
Der soziale Dienst hilft bei solchen Sachen auch weiter im Krankenhaus.
Ich weiss noch dass ich am Anfang noch so zerstreut war und mich kaum um etwas kümmern konnte.

Alles gute deiner Freundin und dir.

Materianer schrieb:Richtig, mein Sohn kriegt zu seiner Chemo Zufran gegen Übelkeit

Zofran meinte ich natürlich sorry