Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

off-peak schrieb:Oder bist Du der Meinung, dass das Verbrennen von Menschen, die nicht oder etwas Anders glauben als die Täter, gesundes menschliches Verhalten psychisch gesunder Menschen ist?
Oder das Hineinfliegen in Hochhäuser mit einem Flugzeug?
Was ist mit all den Fällen von Exorzismus? Gesundes, psychisches Verhalten? Oder der reine Wahn?
Was mit all den Gläubigen, die lieber ihre Kinder sterben lassen, als ihnen eine Bluttransfusion zu gönnen?
Mit denen, die meinen, Kinder schwer zu züchtigen, wäre Gott gefällig?

Das sind anekdotische Einzelbeispiele @off-peak
Gibt es irgendeine empirische Studie oder logisch zwingenden Grund das Religiösität zu Wahnsinn führen soll und das auch noch so oft, dass

off-peak schrieb:Gerade Gottgläubige [...] die Wartezimmer der Psychologen und Psychiatrien

füllen?
Das ist eine Tatsachenbehauptung die du belegen solltest. Ein Verweis darauf, dass es ja verrückte Gläubige gibt reicht dafür nicht.

Um es dir einfacher zu machen @off-peak, die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen sind (2019) Angststörungen (15,4%), affektive Störungen (9,8%) und Störungen durch Alkohol- und Medikamentenabusus (5,7%) in Deutschland. Zahlen durch die DGPPN Gesellschaft.
Ich sehe bei keiner davon einen religiösen Bezug. Außer vielleicht bei einer Angst vor Friedhöfen und massivem Messweinmissbrauch.

Flitzschnitzel schrieb am 31.07.2020:Würde ich anfechten. Schau in Gebieten wo Menschen wie Heuschrecken als Bauarbeiter genutzt werden, oder Menschen in ganzen Industriekomplexen ähnlich Legebatterien, Tag aus und Tag ein schuften. Gehts denen besser? Schau dir an wo unsere günstigen Sachen meist her kommen. Sieh dir an wie Industrienationen, in ärmere Länder "investieren" und nicht selten den Menschen vor Ort die Lebensgrundlage nehmen.Zu sagen, "mit nur bisschen mehr Arbeit" haben wir das erreicht wo wir, die Industrienationen, heute stehen, ist wohl noch dümmlicher als jede Aussage die bisher hier getätigt wurde und der du Dummheit unterstellst.

Nicht mit mehr Arbeit haben wir unseren höheren Stand erreicht, sondern mit mehr Technologie. Ein Traktor kann 10 Knechte auf dem Bauernhof ersetzen. Und die Knechte und Mägde auf Bauernhöfen hatten früher keineswegs ein Luxusleben, sondern ein Dasein das stark an Sklaverei erinnerte, mit harter Knochenarbeit von 5 Uhr früh bis 10 Uhr abends und im Sommer sogar länger, keineswegs besser als die "Heuschrecken" Bauarbeiter oder "Legebatterien" heute noch in anderen Ländern, wo Arbeitskraft traditionell günstiger ist als Maschinen, einfach weil mehr davon im Angebot ist und die Leute sich für jeden Preis verkaufen müssen, um sich wenigstens das täglich Brot zu verdienen. Bevölkerungsexplosion ist immer eine b**ch, sie macht Arbeitskraft billig.

paxito schrieb:Um es dir einfacher zu machen @off-peak, die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen sind (2019) Angststörungen (15,4%), affektive Störungen (9,8%) und Störungen durch Alkohol- und Medikamentenabusus (5,7%) in Deutschland. Zahlen durch die DGPPN Gesellschaft.Ich sehe bei keiner davon einen religiösen Bezug. Außer vielleicht bei einer Angst vor Friedhöfen und massivem Messweinmissbrauch.

Was ist mit den zahlreichen Mißbrauchs- und Gewaltfällen durch Mitglieder religiöser Einrichtungen (Priester, Angestellte von Waisen- und Kinderheimen etc.) und den dadurch verursachten psychischen Problemen der Opfer? Bis hin zu Depressionen, selbstzerstörerischem Suchtverhalten und Selbstmord. Hängen die mit Religion zusammen oder nicht?

@ All
Früher, also in den 50. 60. 70ziger Jahren gab es kaum psychisch Kranke im Berufsleben. Konnte man sich nicht erlauben.
Außer natürlich die schweren Fälle, die medizinisch therapiert werden mussten.

Jeder war dankbar, einen Job zu haben, um seinen Lebensplan verwirklichen zu wollen.

Spinner, als auch eigenartige Typen, teils aber auch inspirierend, wurden integriert. Die Psyche hatte damals weniger Stellenwert, als mehr Jobs/Arbeit, um ein respektables Mitglied der Gesellschaft werden zu wollen.

Inklusion wurde damals schon praktiziert, ohne sich der Bezeichnung und Bedeutung dessen bewusst zu sein.

T.Rick schrieb:Was ist mit den zahlreichen Mißbrauchs- und Gewaltfällen durch Mitglieder religiöser Einrichtungen (Priester, Angestellte von Waisen- und Kinderheimen etc.)

Die gibt es mit Sicherheit und auch eine Schuld durch die Religion. Das sind aber nicht genug um "die Wartezimmer der Psychologen und Psychiatrien" zu füllen oder den Anstieg der psychischen Erkrankungen zu erklären.
Das Religion zu Wahnsinn führen kann bezweifle ich nicht, viele Dinge können das.

AgathaChristo schrieb:Früher, also in den 50. 60. 70ziger Jahren gab es kaum psychisch Kranke im Berufsleben. Konnte man sich nicht erlauben.

Alles Weicheier also. Mit einem Burnout kann niemand arbeiten, egal ob heute oder in den siebzigern. Das grundsätzlich mehr Erkrankungen erkannt und behandelt werden ist aber sicher richtig.

Den Begriff Burnout gab es damals noch nicht. Wer sich damals überlastet fühlte, wem alles zu viel wurde, der hat zum Strick gegriffen, sich totgesoffen oder vor den Zug geworfen. Damals war es noch nicht üblich, bei jeder Gelegenheit zum Seelenklempner zu rennen, das haben sich nur die Reichen und Schönen geleistet, als aus USA herüberschwappende Modeerscheinung. Bei uns galt es mehr oder weniger als Schande, psychische Probleme zu haben, sowas wurde totgeschwiegen oder fromm beschönigt, so gut man konnte.

paxito schrieb:Die gibt es mit Sicherheit und auch eine Schuld durch die Religion. Das sind aber nicht genug um "die Wartezimmer der Psychologen und Psychiatrien" zu füllen oder den Anstieg der psychischen Erkrankungen zu erklären.

Der Anstieg ist einfach mit mehr Diagnosen zu erklären. Wenn man Burnout nicht als Begriff kennt, kann man ihn auch nicht feststellen. Depression dito. Und natürlich gibt es immer und überall die eingebildeten Kranken, die meinen, eine neu "erfundene" Krankheit wäre schick und geeignet, um einfache Faulheit oder das Haschen nach Mitleid zu kaschieren. Und die neigen gern dazu, die Wartezimmer unnötig zu füllen.

paxito schrieb:ch sehe bei keiner davon einen religiösen Bezug. .

Um es Dir einfacher zu machen, @paxito, hier mal kurz: nur weil DU keinen siehst, heißt nicht, dass keiner da wäre.

paxito schrieb:U die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen sind (2019) Angststörungen (15,4%), affektive Störungen (9,8%) und Störungen durch Alkohol- und Medikamentenabusus (5,7%) in Deutschland. Zahlen durch die DGPPN Gesellschaft.Ich sehe bei keiner davon einen religiösen Bezug. Außer vielleicht bei einer Angst vor Friedhöfen und massivem Messweinmissbrauch.

paxito schrieb:U die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen sind (2019) Angststörungen (15,4%)

Die woher kommen? Und religiöse Ursachen dafür kannst Du mit Sicherheit ausschließen?

paxito schrieb:affektive Störungen (9,8%)

Die woher kommen? Und religiöse Ursachen dafür kannst Du mit Sicherheit ausschließen?

paxito schrieb:Störungen durch Alkohol- und Medikamentenabusus (5,7%)

Die woher kommen? Und religiöse Ursachen dafür kannst Du mit Sicherheit ausschließen?

Du zählst hier lediglich die Art der Störungen auf, aber nicht die Gründe dafür. Somit belegt das mitnichten, dass religiöse Ängste oder Wahn nicht daran beteiligt sein können.

off-peak schrieb:Die woher kommen? Und religiöse Ursachen dafür kannst Du mit Sicherheit ausschließen?

Muss ich nicht. Du behauptest es gäbe da einen Zusammenhang, nicht ich. Du hast eine Tatsachenbehauptung aufgestellt und damit auch in der Pflicht sie zu belegen.

paxito schrieb:Muss ich nicht.

Nein, aber Du solltest verstehen, dass ein Aufzählen der Störungen eben nicht der Auffassung wiederspricht, dass religiöse Lehren krank oder/und wahnhaft machen können. Im Grunde genommen sind sie selbst ein Wahn.

T.Rick schrieb:Und natürlich gibt es immer und überall die eingebildeten Kranken, die meinen, eine neu "erfundene" Krankheit wäre schick und geeignet, um einfache Faulheit oder das Haschen nach Mitleid zu kaschieren. Und die neigen gern dazu, die Wartezimmer unnötig zu füllen.

Naja, die Wartezimmer sind immer voll. Einen Termin zu bekommen, dauert mindestens 3 Monate.
Nicht nur für psychisch Kranke, sondern betrifft Hans und Kunz.

off-peak schrieb:Nein, aber Du solltest verstehen, dass ein Aufzählen der Störungen eben nicht der Auffassung wiederspricht, dass religiöse Lehren krank oder/und wahnhaft machen können

Hab ich nicht, ich frag dich wo und wie du da einen Zusammenhang herstellen willst. Ich dachte das wäre an konkreten Diagnosen einfacher.
Du bleibst weiter jeglichen Beleg für deine Aussage schuldig, stattdessen versteigst du dich zu einer weiteren:

off-peak schrieb:Im Grunde genommen sind sie [die religiösen Lehren] selbst ein Wahn.

Du kannst das gerne so sehen, aber dann kennzeichne das bitte als unbelegte Meinungsäußerung.

off-peak schrieb:Nein, aber Du solltest verstehen, dass ein Aufzählen der Störungen eben nicht der Auffassung wiederspricht, dass religiöse Lehren krank oder/und wahnhaft machen können. Im Grunde genommen sind sie selbst ein Wahn.

Jein. Teilweise geht es nur um Philosophie oder um das Darstellen von Moralvorstellungen anhand von Beispielen (die Bibel, AT, ist voll davon), aber wenn der Aberglaube zuschlägt, wie der Glauben an Dämonen und Hexen, dann wird es gefährlich. Und der Glaube des einen ist bekanntlich Aberglaube für den anderen, da gibt es keine exakte Trennung.

T.Rick schrieb:aber wenn der Aberglaube zuschlägt, wie der Glauben an Dämonen und Hexen, dann wird es gefährlich

Das geht in die gleiche Richtung. Wo stellst du einen Zusammenhang zwischen Aberglauben und psychischen Erkrankungen her? Der größte Teil der Menschheit ist abergläubisch (und auch religiös).

T.Rick schrieb:Und der Glaube des einen ist bekanntlich Aberglaube für den anderen, da gibt es keine exakte Trennung

Beides sind Glauben. Beide beruhen auf Nichtnachgewiesenem. Beide behaupten Dinge, die sie entweder im Grunde genommen gar nicht wissen können oder die eben nicht belegt sind.

Glaube verwendet den Begriff Aberglauben im Sinne von "Aber Du willst (mir) ja nicht glauben, was ich glaube" um einen anderen Glauben oder eine Gruppe oder einen Menschen, der nicht dasselbe glaubt wie die, die die andere Auffassung Aberglauben nennen, zu diskreditieren.

off-peak schrieb:Beide behaupten Dinge, die sie entweder im Grunde genommen gar nicht wissen können oder die eben nicht belegt sind.

Und da es dir nicht reicht, den Gläubigen vorzuwerfen ihr Glaube sei ja unbelegt, musst du sie noch als latent wahnsinnig diffamieren?
Eine Zusammenhang zwischen Glauben und psychischen Erkrankungen herzustellen ist für beide Seiten beleidigend.

AgathaChristo schrieb:Naja, die Wartezimmer sind immer voll. Einen Termin zu bekommen, dauert mindestens 3 Monate.Nicht nur für psychisch Kranke, sondern betrifft Hans und Kunz.

Die eingebildeten Kranken nehmen den echten Kranken häufig die Termine weg. Das ist das Hauptproblem mit den Hypochondern, die nur jemanden zulabern wollen, ohne ernsthaft krank zu sein. Die könnten sich theoretisch auch einen Beichtvater statt Psychiater suchen, wäre für sie kein Unterschied.

paxito schrieb:Das geht in die gleiche Richtung. Wo stellst du einen Zusammenhang zwischen Aberglauben und psychischen Erkrankungen her? Der größte Teil der Menschheit ist abergläubisch (und auch religiös).

Religion ist überwiegend "angeboren", wird von den Eltern oder Vorbildern übernommen. Und bis heute in vielen Ländern Zwang (Islam). Wenn die Menschen von Geburt an unbeleckt blieben von Religion und erst als mündige Menschen mit Volljährigkeit wählen könnten, blieben die allermeisten areligiös.
Insbesondere wenn die Religion mit ihren ganzen Vorschriften und Unterdrückungsmaßnahmen, die dem Aufrechterhalten der jeweiligen Hierarchie dient (Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus etc.) als gar nicht so wünschenswert empfunden wird.

Wer allerdings psychisch ohnehin schon etwas angetickt ist, könnte leicht auf die Idee kommen, daß sich das per Religion kompensieren, überdecken oder sonstwie ausgleichen ließe, vor allem die ganzen religiösen Rituale mit ihrer Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit wirken anziehend, als Strukturgeber fürs ganze Leben (die regelmäßige Gebetspflicht im Islam z. B., oder die mehr oder weniger strengen Regeln des christlichen Klosterlebens).