Auswirkungen des Lockdowns

insideman schrieb:wir (Freunde und ich) beschlossen haben, die Kontaktbeschränkungsregeln zu ignorieren, ist eigentlich alles wieder perfekt.

Ich weiß ja nicht, wie das genau aussieht bei Euch, aber im Moment ist es nicht ratsam, da groß über die "Stränge" zu schlagen. Insbesondere wo die Zahlen wieder am Steigen sind. Vielleicht kann man das in ein paar Monaten entspannter sehen, wenn mehr Leute geimpft sind.

nairobi schrieb:Ich weiß ja nicht, wie das genau aussieht bei Euch, aber im Moment ist es nicht ratsam, da groß über die "Stränge" zu schlagen. Insbesondere wo die Zahlen wieder am Steigen sind.

Ich glaube, dass Leuten mit so einer Einstellung, die Zahlen sch...egal sind.

Carbine schrieb:Ich glaube, dass Leuten mit so einer Einstellung, die Zahlen sch...egal sind.

Ich weiß ja nicht, wieviel Besuch da so kommt. Wir bekommen kaum Besuch und besuchen auch fast niemanden, man macht jetzt mehr telefonisch, aber wenn meine Tochter mit ihrem Lebensgefährten vorbeikommt sage ich natürlich nicht, dass er im Auto warten muss. Würde in meinen Augen auch keinen Sinn machen, da die beiden ja in einem Haushalt leben und dadurch engsten Kontakt haben.

Das Problem ist ja, wenn sagen wir mal wie in früheren Zeiten 5 oder 6 "Mädels" zu mir zum Frühstück kämen, alle verschiedene Haushalte, und eine wäre infiziert, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nachher alle haben, doch sehr groß. Die gehen in ihre Bereiche, wo sie wohnen, arbeiten usw. und tragen die Infektion vielleicht unbewusst weiter...und das geht dann wieder weiter, denn gewisse Kontakte hat nun mal jeder.

@nairobi

Das ist mir alles durchaus bewusst.
Ging mir auch mehr da drum, dass Leute, die bisher auf die Kontaktbeschränkungen verzichtet haben, dies auch mit Sicherheit weiter tun werden.
Zudem kommt dazu, dass die Akzeptanz der Lockdown-Spirale einfach merklich abnimmt.

Carbine schrieb:Ging mir auch mehr da drum, dass Leute, die bisher auf die Kontaktbeschränkungen verzichtet haben, dies auch mit Sicherheit weiter tun werden.
Zudem kommt dazu, dass die Akzeptanz der Lockdown-Spirale einfach merklich abnimmt

Da gebe ich Dir Recht. Wer schon vorher wenig Wert auf Hygiene gelegt hat wird das jetzt nicht unbedingt mehr tun, aber insgesamt habe ich auch den Eindruck, dass die Geduld mancher Menschen erschöpft ist. Das nützt aber alles nix, und irgend welche "Sabotage"-Aktionen schaden natürlich viel mehr, als dass sie etwas verbessern könnten, und Egoismus verträgt sich schlecht mit einer Pandemie.

Photographer73 schrieb:Spitzenmäßige Einstellung.

Nach 1 Jahr herumeiern mit Lockdowns? Seit Monaten sind die schon zu. Ich mein was willst du von mir? Dass ich der Vergangenheit nachtrauere?
Eine Zeitlang hat man mitgemacht und auf Öffnungen gewartet. Aber ich bin weder Wirt noch hab ich einen Handel. Dafür bin ich auch der Letzte der sich das Maul zerreißt, wenn mal einer ausbricht und entgegen den Regeln öffnen will.

Ich hab übrigens auch keine Kinder. Auch das kümmert mich nicht. Nach einem Jahr sollten die Eltern auch ohne mich es schaffen, sich zu wehren.

nairobi schrieb:Ich weiß ja nicht, wie das genau aussieht bei Euch, aber im Moment ist es nicht ratsam, da groß über die "Stränge" zu schlagen. Insbesondere wo die Zahlen wieder am Steigen sind. Vielleicht kann man das in ein paar Monaten entspannter sehen, wenn mehr Leute geimpft sind

Vor paar Monaten haben wir gesagt in paar Monaten können wir es entspannter sehen. Da sich von 5 Leuten ohnehin nur einer impfen lassen will ( ok mit mir sind es 1,5 Leute) warten wir bestimmt nicht auf die Brieftauben die irgendeinen Impfstoff bringen.

Das Grundrecht Familie oder Freunde zu treffen, lassen wir uns nicht mehr nehmen. Den Rest können sie zusperren wie sie wollen, solange Jeff liefert.

insideman schrieb:Das Grundrecht Familie oder Freunde zu treffen, lassen wir uns nicht mehr nehmen.

Mit dieser Einstellung gehen die Zahlen aber niemals runter und wir eiern noch in 10 Jahren rum.

insideman schrieb:Das Grundrecht Familie oder Freunde zu treffen, lassen wir uns nicht mehr nehmen.

Dann treffe bitte niemand anderes mehr! Du riskierst die Gesundheit anderer Menschen. Verstehst du das?
Gerade deine Einstellung sorgt doch dafür, dass wir überall jetzt Schnelltests benötigen und wir aus dem Lockdown nicht herauskommen.

Warum vor der Schule 30 fahren? Hab doch keine Kinder und ich will mich nicht einschränken...

Aniara schrieb:Mit dieser Einstellung gehen die Zahlen aber niemals runter und wir eiern noch in 10 Jahren rum.

Dann muss man eben damit leben lernen oder sich andere Lösungen überlegen.
Nach einem Jahr sollte jeder für sich selbst erkannt haben was er tun muss und wie er weitermachen will.

Wenn sich die Gastro nicht zusammenschließt und stattdessen zuschaut wie ohne Abstand in U Bahnen das Virus keine Rolle spielt, dann sollen sie weiterwarten.

Ich helf mit meinem Steuergeld eh mit, mehr kann und will ich nicht tun.
Aber wenn der Konsenz herrscht dass Ungehorsam (damit ist nicht gemeint, dass man das Virus leugnen soll) nur was für Querdenker und andere Idioten ist, der soll sich damit abfinden und lieber umschulen.

insideman schrieb:Wenn sich die Gastro nicht zusammenschließt und stattdessen zuschaut wie ohne Abstand in U Bahnen das Virus keine Rolle spielt, dann sollen sie weiterwarten.

Das tun doch viele mit dem Lieferservice (Ich freue mich schon auf das 2. Dinner@Home von meinem lokalen China-Restaurant)
Ich möchte aber wieder in einen Freisitz gehen und gemütlich ein Radler zischen! Das geht nur, wenn die Inzidenzen runterkommen.

Das die Politik nach einem Jahr Pandemie nichts gelernt hat bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass alle Regeln ignoriert werden sollten.

SvenLE schrieb:Das die Politik nach einem Jahr Pandemie nichts gelernt hat bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass alle Regeln ignoriert werden sollten.

Das hab ich auch nie gesagt. Ungehorsam bedeutet nicht, keine Regeln einzuhalten. Nur nicht alle.

Aber jeder muss selbst wissen, bei was er mitmachen will und kann.

Ich kann nichts ändern wenn die Gastro zu ist, kann keinen zwingen aufzumachen. Mir verbietet aber auch keiner mehr, Freunde zu treffen, so viele ich will.

insideman schrieb:Mir verbietet aber auch keiner mehr, Freunde zu treffen, so viele ich will.

Macht ihr wenigstens schnelltests vorher oder sind die auch uncool und blöd?

Aniara schrieb:Macht ihr wenigstens schnelltests vorher oder sind die auch uncool und blöd?

Nein.
Ich werde 2 mal die Woche sowieso getestet, aber ich kann 10 min später schon wieder positiv sein. Die anderen gehen seltener, ist mir auch egal.

Wie lang würde denn der Test deiner Meinung nach zählen?

48h?
72h? so wie bei uns in Ö die Tests die halt länger analysiert werden und man damit, weil das Ergebnis viel später kommt, sich erst nirgends „reingetestet“ (Friseur zb) hat...
Sicher ganz sinnvoll oder? Ich mein in 72h rettet Jack Bauer 3 mal die Welt, aber Corona kann er sich nicht einfangen?!

Ich treff aber auch keine anderen Leute zu nah die nicht wissen wie ich das handhabe.

Und wenn doch? Tz, also was bei uns mit den Jugendlichen abgeht, die kennen weder Maske noch Abstand und die Polizei bleibt nicht stehen und fragt nach, ob die alle Geschwister aus einem Haushalt sind...

insideman schrieb:Ich werde 2 mal die Woche sowieso getestet, aber ich kann 10 min später schon wieder positiv sein.

Dann solltest du vielleicht nicht mit jedem fremden auf der Straße kuscheln, oder woran liegt es, dass du keinen Abstand halten und Maske tragen kannst?

insideman schrieb:ok mit mir sind es 1,5 Leute)

Wieso 1,5? Nimmst Du Dich nicht für voll?

insideman schrieb:Das Grundrecht Familie oder Freunde zu treffen, lassen wir uns nicht mehr nehmen

Du hast noch niemanden durch Corona verloren, sonst würdest Du auch verantwortungsvoller denken.

Aniara schrieb:Mit dieser Einstellung gehen die Zahlen aber niemals runter und wir eiern noch in 10 Jahren rum.

Das muss man leider befürchten, denn viele Ansteckungen erfolgten durch private größere Treffen.

insideman schrieb:nur was für Querdenker und andere Idioten ist, der soll sich damit abfinden und lieber umschulen.

Das Verhalten würde ich auch als "Quer-/Leerdenker" einordnen.

insideman schrieb:Ich werde 2 mal die Woche sowieso getestet, aber ich kann 10 min später schon wieder positiv sein.

Das ist schon mal gut. Ich glaube, so ein Testergebnis zählt für 8 (?) Stunden.

Aniara schrieb:Dann solltest du vielleicht nicht mit jedem fremden auf der Straße kuscheln, oder woran liegt es, dass du keinen Abstand halten und Maske tragen kannst?

Wer sagt, dass ich das nicht kann? Und wie kommst du auf die Idee, dass man nur durch Kuscheln das Virus bekommt? Ich geh einkaufen, da kann ich was berühren, fass mir irgendwie ohne es zu wollen ins Gesicht (weil die Maske leider nicht jede Sekunde so ein geiles Gefühl gibt)....
Ein Test sagt original aus, wenn er stimmt, dass ich zu dem Zeitpunkt als ich getestet wurde negativ bin. Der hat kein Haltbarkeitsdatum, der schimmelt 10 min später schon wenn ich in den Zug steige und Leute die Maske nicht ordentlich aufhaben, ins Handy schreien usw.
Oder sind FFP2 Masken plötzlich Zaubermasken wo gar nichts mehr passieren kann?

nairobi schrieb:Wieso 1,5? Nimmst Du Dich nicht für voll?

Ich werde mich, vorausgesetzt ich werde beruflich nicht "gebeten", erst nächstes Jahr impfen lassen, sollte es dann noch notwendig sein. Also zähle ich mich halb dazu.

nairobi schrieb:Du hast noch niemanden durch Corona verloren, sonst würdest Du auch verantwortungsvoller denken.

Ich hab noch nie jemanden verloren und wenn ich jemanden durch einen Autounfall verliere, fahr ich trotzdem noch Auto. Und wenn ich jemanden verlieren könnte, der 80+ ist, 100 Vorerkrankungen hat und dann an Corona stirbt, werd ich auch nicht mehr Angst haben als jetzt. Und wenn jemand stirbt der gleich alt ist und gleich fit, werde ich sehr wohl wissen, wie selten oder nicht selten das vorkommt und mir dementsprechend Gedanken machen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass mir das auch passiert. Oder darf man nicht mehr rational denken wenn es um Corona geht?

nairobi schrieb:Das Verhalten würde ich auch als "Quer-/Leerdenker" einordnen.

Ja das ist dein gutes Recht, ist aber wohl Teil des Problems. Aber das haben die anderen.

nairobi schrieb:Das ist schon mal gut. Ich glaube, so ein Testergebnis zählt für 8 (?) Stunden.

Nein. Also zählen ist mal zu definieren.

Wenn wir, nach einem Jahr mal wieder, versuchen selbst zu denken, dann müssen wir sagen, dass der BIS zum Testen zählt. Nämlich, dass du negativ WARST.
Danach zählt er gar nicht.

Wenn wir weiter aufhören zu denken, dann ist es so, dass es Tests gibt die 48h zählen und welche die 72h zählen. (bei uns in Ö)
Wenn wir also wieder denken, dann klingt das schonmal absurd oder? Ist ein Test jetzt eine Impfung?

Nö, aber man muss, um die Leute zum Testen zu bewegen, ihnen eine Belohnung geben. Und da bei dem einen Test das Ergebnis erst nach fast 48h ins Haus flattert, muss der halt 72h gelten.

Sinnvoll? Ja, wenn man ein Leerdenker ist bestimmt. Ansonsten weiß man, dass das alles Bullshit ist und medizinische oder virologisch überhaupt keinen Sinn macht.

Aber hey, sollen alle gehorsam sein. Und wenn dann wieder so geile Regelungen kommen die der Verfassungsgerichtshof, so er aus dem Winterschlaf kommt, kippt, dann kann man sich ja auf die Schulter klopfen.
Oder sich als Unternehmen ärgern, weil man damals nicht aufmachen "durfte", weil das Geschäft mehr als 400m2 groß ist, während die Konkurrenz die kleinere Verkaufsflächen hatte, sehr wohl öffnen durfte.

gabs Schadenersatz für diesen Unsinn? Nein. Aber jeder der hier absoluten Gehorsam verlangt, der darf ja gerne den Unternehmen etwas spenden.
Ich tu es nicht also halt ich mein Maul und verlange von niemandem irgendwas. Schon gar nicht, dass er seinen Betrieb geschlossen halten muss.

@insideman
Ich hab eigentlich nur eine Frage:
Gegebenenfalls einer der Tests die du zwei Mal wöchentlich machen musst, wäre positiv.
Hast du dann auch so viel Arsch in der Hose wirklich alle deiner Kontakte anzugeben?

insideman schrieb:dann ist weniger Verkehr wenn ich mal doch physisch in die Arbeit muss.

Tatsächlich war im April als ich wieder zur Arbeit durfte auf der Straße wenig los. Nur Polizisten haben patroulliert.

nairobi schrieb:Du hast noch niemanden durch Corona verloren, sonst würdest Du auch verantwortungsvoller denken.

Wie kann man verantwortungsvoll denken? Man kann höchsten verantwortungsvoll handeln.

Aber bei der Kommunikation (Lockdown verlängern oder nicht - "Die nächsten zwei Wochen" - Gastro öffnet am 27. März, halt doch nicht, die Zahlen steigen!) und Verordnungen, die im Nachhinein aufgehoben werden (es gab in Österreich wieder welche, habe aber vergessen welche) ist es wenig verwunderlich, wenn die Leute die Schnauze voll haben.

Ich habe mir am Anfang ein klein wenig Sorgen um meine Eltern gemacht, weswegen ich letzte Ostern gar nicht zu Besuch gekommen bin. Aber ich denke, das andauernde Furcht kein guter Ratgeber ist.

FerneZukunft schrieb:Jetzt, wo es verboten ist, darf ich die Ruhe genießen und erleichtert sein.

Ja, ich habe zB leere Straßen sogar ein wenig beruhigend gefunden. Und das Wetter war damals auch herrlich.

Carietta schrieb:Aber was sagen denn deine Kinder dazu, wenn der Kontakt nicht mehr gegeben ist? Sind die darüber auch so glücklich wie du? Oder dreht es sich nur immer nur um dich und um deine Befindlichkeiten? Hast du auch mal, auch wenn nur eine Minute, einen Gedanken für deine Mitmenschen übrig?

Was ist daran falsch auch an sich zu denken und in gewissen Situationen entspannen zu können? Was ändert sich an der Situation der Mitmenschen, wenn @FerneZukunft an sie denkt?

dieLara schrieb:@insideman
Ich hab eigentlich nur eine Frage:
Gegebenenfalls einer der Tests die du zwei Mal wöchentlich machen musst, wäre positiv.
Hast du dann auch so viel Arsch in der Hose wirklich alle deiner Kontakte anzugeben?

Das mach ich so wie JEDER der vor mir in der Situation war und den ich kenne oder von dem ich es mitbekommen habe.

Ich informiere die Leute und frage sie dann, ob ich sie angeben soll.

Ganz einfach.

Mir ist der Lockdown vollkommen egal, er beeinträchtigt mich quasi nicht. Er hat sogar positive Auswirkungen für mich, ich mach eh lieber Sachen von zu Hause aus und hatte viel mehr Zeit für meinen Kram.

Leider ist das nicht bei allen leuten so. Viele Menschen werden durch den Lockdown erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Für mich ist der Lockdown eine fallstudie darüber, wie man genau NICHT mit der Bevölkerung kommuniziert.

Vorallem, weil das im Sommer gut gemacht worden ist. Man hat gesagt: Wir machen komplett dicht, das ist nötig. Die Leute haben mitgemacht, die zahlen gingen runter, die sachen gingen auf. So muss das laufen.

Beim zweiten Mal wollte man das nicht machen von Seiten der MP aus. Man hat sich zu spät für den lockdown entschieden, ihn dann halbherzig gemacht (schulen auf) und hat dann noch so unhaltbare versprechen wie 'damit wir weihnachten feiern können' hinterhergeschoben und immer weiter verlängert.

So geht das natürlich nicht. Da werden Leute zurecht irgendwann ungehorsam. Wenn die Politik nicht weiß, was sie will und was das richtige ist, wie kann sie sich beschweren, wenn die Menschen das Vertrauen verlieren?

Ich glaube, dass eine Auswirkung des Lockdowns ein erheblicher Vertrauensverlust in die Regierung und das politische System sein könnte. Und dem muss man entgegenwirken. Da müssen Politiker jetzt ernsthafte Fehleranalysen betreiben und Schuld auf sich nehmen, zumindest nach der Wahl, wenn die unmittelbare Krise hoffentlich vorbei ist.
Man hat die Menschen in vielerlei Hinsicht angelogen und Schindluder mit ihnen getrieben, das muss man so leider sagen. Und darunter haben viele Menschen leiden müssen, aber nur Durchhalteparolen bekommen.