Auswirkungen des Lockdowns

Guten Morgen! Dies sind die Ansichten des Experten Lauterbach zu dem Thema. Nochmal ein "kurzer, harter Lockdown von 3-4 Wochen, bis die Durchimpfungsquote höher ist".

https://m.focus.de/gesundheit/news/news-zur-corona-pandemie-lauterbach-mahnt-ideal-waere-ein-kurzer-harter-lockdown-fuer-drei-bis-vier-wochen_id_13107951.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online&fbc=facebook-focus-online&ts=202103211505&cid=21032021

nairobi schrieb:Guten Morgen! Dies sind die Ansichten des Experten Lauterbach zu dem Thema. Nochmal ein "kurzer, harter Lockdown von 3-4 Wochen, bis die Durchimpfungsquote höher ist".

https://m.focus.de/gesundheit/news/news-zur-corona-pandemie-lauterbach-mahnt-ideal-waere-ein-kurzer-harter-lockdown-fuer-drei-bis-vier-wochen_id_13107951.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online&fbc=facebook-focus-online&ts=202103211505&cid=21032021

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein.

Wir brauchen noch ein Mal eine nationale Kraftanstrengung.

Lauterbach hat da (wie meistens) Recht.

Wir können IMMER NOCH die Entscheidung treffen, einen kurzen harten lockdown zu machen um schlimmeres zu verhindern.

Die einzige andere option ist dauerlockdown, wohl auch schärfer als jetzt, bis Juni oder länger. Das muss doch nicht sein.

V8Turbo schrieb:Die nächsten Wochen werden entscheidend sein.

Wir brauchen noch ein Mal eine nationale Kraftanstrengung.

Das sehe ich auch so. Aber ob man immer diese Prognosen stellen sollte, die dann vielleicht nicht eingehalten werden könnten? Wenn jemand liest, 3/4 Wochen wird er vielleicht schon unruhig, wenn die 3. Woche anbricht. Man muss da vielleicht eher höher greifen, denn es gibt ja einige Faktoren, deren Berechnung unsicher ist (wann wird tatsächlich wieder viel Impfstoff geliefert, wie schnell verbreiten sich die Mutationen usw.).

Schlimm finde ich das:

https://police-report-worldwide.de/unglaublich-buerger-rufen-mit-klarnamen-im-internet-zum-mord-an-lauterbach-auf/

shionoro schrieb:Mir ist der Lockdown vollkommen egal, er beeinträchtigt mich quasi nicht. Er hat sogar positive Auswirkungen für mich, ich mach eh lieber Sachen von zu Hause aus und hatte viel mehr Zeit für meinen Kram.

Das ist ja super, kannst nach dem Lockdown weiter so beibehalten.

nairobi schrieb:Nochmal ein "kurzer, harter Lockdown von 3-4 Wochen, bis die Durchimpfungsquote höher ist".

? Mit welchem Impfstoff ?

V8Turbo schrieb:Wir brauchen noch ein Mal eine nationale Kraftanstrengung.

Eine noch. Dann noch eine. Und dann eine wirklich letzte... Glaubt doch kein Mensch mehr.

Abahatschi schrieb:Mit welchem Impfstoff ?

In Deutschland sind bisher drei zugelassen. Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Bald möglicherweise noch zwei andere, muss man mal die Pressemitteilungen verfolgen.
Wie das mit SputnikV aussieht weiß ich jetzt auch nicht. Da gab es ja auch schon Nachfragen.

https://www.google.com/amp/s/www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/video-502452~amp.html

sooma schrieb:Eine noch. Dann noch eine. Und dann eine wirklich letzte...

Ich finde es auch skurril, dass man allen Ernstes von "noch einmal drei oder vier harten Wochen" redet. Ich weiß nicht, die wievielten "Noch einmal harten Wochen" wir schon hinter uns gebracht haben. Was soll denn nach den nächsten "noch einmal harten Wochen" kommen? Doch wohl nur die nächsten harten Wochen, und danach weitere harte Wochen, und so weiter....

nairobi schrieb:In Deutschland sind bisher drei zugelassen. Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca.

Danke, ich fühle mich aufgeklärt. Umgangssprachlich meint man auch die Menge, haben wir den genug? Die 10 Mio/Woche von Scholz?

Carbine schrieb:Der Fehler war schon der „Lockdown Light“ letztes Jahr, Fehler waren auch die zu späte Impfstoffbestellungen.

Alles richtig - aber aktuell ist die Situation nun mal, wie sie ist. Und dafür brauchen wir eine geeignete Vorgehensweise.
Die Fehler der Vergangenheit müssen aufgearbeitet werden. In Form von "aus Fehlern lernen" und in Form von personellen Konsequenzen, wenn vorwerfbare Fehler vorlagen. Gerade die Impfstoffbeschaffung muss aufgearbeitet werden.

insideman schrieb:Wie lang würde denn der Test deiner Meinung nach zählen?

Wenige Stunden. Keinesfalls Tage.

insideman schrieb:Mir verbietet aber auch keiner mehr, Freunde zu treffen, so viele ich will.

Ja, solche Verbote sind faktisch nicht durchsetzbar.
Deren Ignorieren führt nun mal aber zu vielen Ansteckungen, die dazu führen, dass kontrollierbare Kontakte noch mehr eingeschränkt werden müssen.

Ich persönlich finde so ein Verhalten asozial und kindlich. Das ist meine Meinung dazu und Du sieht darin "ehrenvollen Widerstand". Ist Dein Ding. Meinungen sind ja verschieden. ich teile Deine nicht mal im Ansatz.

martenot schrieb:Was soll denn nach den nächsten "noch einmal harten Wochen" kommen?

Das weiß keiner. Weil keiner weiß, wie sich die Infektionszahlen entwickeln.
Die fachlichen Schätzungen gehen davon aus, dass es steil nach oben geht.

Letztes Jahr konnte man das noch einigermaßen steuern. Kontaktbeschränkungen im öffentlichen - aber eben auch solche im privaten Raum - führten zu niedrigen und beherrschbaren Infektionszahlen.
Jetzt sind die Menschen der Maßnahmen müde. Man trifft sich privat - am besten ganz viel mit ganz vielen verschiedenen Personen - man sieht es mit den Abständen nicht mehr so eng, man denkt, dass einmal Testen bedeutet, sich dann tagelang unbeschwert verhalten zu können.

Das ist in gewisser Weise menschlich verständlich. Viele sind da emotional unterwegs.
Aber es führt zu vielen Infektionen. Und es kann nur noch darum gehen, einigermaßen die Kontrolle zu behalten.
Es geht nicht mehr darum, mit kleinen zweistelligen Inzidenzen ein hohes Maß an Kontrolle zu erreichen - es geht nur noch darum, nicht allzuhohe dreistellige Inzidenzen zu haben, um eine Chance zu bekommen, nicht noch vor einer hinreichenden Durchimpfung Zustände wie letztes Jahr in Italien zu haben.
Wir können die Folgen besser behandeln - aber auch dem sind Grenzen gesetzt. Wenn die medizinischen Kapazitäten ausgeschöpft sind, dann ist Schluss. Dann sterben auch die Leute, die sonst problemlos hätten gerettet werden können.

Und warum? Weil man entschiedet, dass es jetzt reicht. Dass das Virus bestimmt Verständnis für den persönlichen "Widerstand" hat. Dass wir hier ein primär politisches Problem haben und kein faktisches.

kleinundgrün schrieb:Das weiß keiner. Weil keiner weiß, wie sich die Infektionszahlen entwickeln.

Vielleicht sollte man es dann auch so kommunizieren und nicht von "ein paar harten Wochen" reden, wenn man davon ausgehen kann, dass es harte Monate oder Jahre werden. Sonst wirkt es nach Hinhaltetaktik: "Habt nur noch ein klein wenig Geduld"... aber nach der fünfunzwanzigsten "noch-ein-letztes-Mal-Verlängerung" steigt irgendwann noch der Verständnisvollste aus.

Auch wenn es der vierte Beitrag in kurzer Folge ist, noch ein Wort zum Testen:

Ein negativer (Schnell)Test bedeutet NICHT, dass man nicht infiziert ist. Er bedeutet:
- Die Viruslast in der Nase ist (wahrscheinlich) nicht sehr hoch. Was bedeutet, dass man wahrscheinlich nicht allzu ansteckend ist.
- Das gilt nicht "ewig", sondern nur wenige Stunden

Der Sinn dieser Tests ist nicht, dann "alles machen zu können". Er liegt darin, dass man wahrscheinlich die nächsten Stunden weniger infektiös ist und damit - unter Beachtung aller sonstigen Maßnahmen weniger wahrscheinlich andere ansteckt.

Der maßgebliche Nutzen liegt darin, dass man symptomlose Infizierte früher erkennen und damit eine Verbreitung besser unterbinden kann.
Tests sind kein Mittel gegen Lockdown - sie sind ein Baustein mit einem bestimmten Nutzen, der - kombiniert mit anderen Maßnahmen - zu mehr Kontakten führen kann.
Aktuell ist das aber nicht so. Aktuell sind sie nur ein Mittel, die vielen Kontakte, die stattfinden, ein klein wenig auszugleichen.

martenot schrieb:Vielleicht sollte man es dann auch so kommunizieren und nicht von "ein paar harten Wochen" reden, wenn man davon ausgehen kann, dass es harte Monate oder Jahre werden.

Es hängt aber auch an den Menschen. Ein "paar wenige harte" Wochen hätten vollauf genügt, wenn es wenige Kontakte gewesen wären.
Ich habe da kein Verständnis.

Wir sind doch keine kleinen Kinder, die dann trotzig die Arme verschränken und bockig werden.
Wir sind mündige Erwachsene, die mehr als genug Möglichkeiten haben, sich über die Thematik zu informieren und zu erkennen, worauf es ankommt.

martenot schrieb:nach der fünfunzwanzigsten "noch-ein-letztes-Mal-Verlängerung" steigt irgendwann noch der Verständnisvollste aus.

So ist es. Ist auch deutlich im Umfeld spürbar und hörbar. Wenn es so weitergeht, auch mit den Deals um die Schutzausrüstungen und die Impfstoffe und den unfähigen Ämtern, wird sich das auch weiter verstärken. Politikverdrossene gab es vorher schon genug, so kommt noch eine Masse hinzu. Wie sich das auf die heranwachsende Bevölkerung auswirkt: unklar.

kleinundgrün schrieb:Aktuell sind sie nur ein Mittel, die vielen Kontakte, die stattfinden, ein klein wenig auszugleichen.

Und da sehe ich auch wieder eine Verzerrung der Wirklichkeit: Es sind ja im Schnitt viel weniger persönliche Kontakte geworden. Was will man denn erreichen? Ein "no Contacts"?

kleinundgrün schrieb:Ein "paar wenige harte" Wochen hätten vollauf genügt, wenn es wenige Kontakte gewesen wären.
Ich habe da kein Verständnis.

Aber was hätten denn "ein paar wenige harte Wochen" bewirkt? Meiner Ansicht nach hätten sie die Zahlen noch etwas weiter runtergedrückt, und dann? Welche Konzepte gibt es denn, die Zahlen langfristig unten zu halten? Doch eigentlich nur eine Fortsetzung der harten Wochen, oder kennt Ihr andere Konzepte?

sooma schrieb:Es sind ja im Schnitt viel weniger persönliche Kontakte geworden.

Wie kommst Du darauf? Bzw. im Vergleich zu welchem Zeitraum?

martenot schrieb:Welche Konzepte gibt es denn, die Zahlen langfristig unten zu halten? Doch eigentlich nur eine Fortsetzung der harten Wochen, oder kennt Ihr andere Konzepte?

Ich halte Impfungen für ein durchaus gelungenes Konzept um die Zahlen langfristig runter zu bringen und unten zu halten.

emanon schrieb:Ich halte Impfungen für ein durchaus gelungenes Konzept um die Zahlen langfristig runter zu bringen und unten zu halten.

Dann hoffe ich sehr, dass die Impfungen tatsächlich auch die zu erwartenden Mutationen in Schach halten. Da wurden ja auch schon wieder deutliche Zweifel laut. Am Ende heißt es dann, wir haben zwar viele Leute geimpft, brauchen aber weitere Lockdowns, weil die Impfungen nicht gegen die Mutationen wirken.

martenot schrieb:Aber was hätten denn "ein paar wenige harte Wochen" bewirkt?

Sehr niedrige Zahlen für Neuinfektionen mit der dann gegebenen Möglichkeit, die Fälle nachzuverfolgen und genügend Infektionsketten rechtzeitig zu unterbrechen.

martenot schrieb:Welche Konzepte gibt es denn, die Zahlen langfristig unten zu halten?

Einige. Und es gibt Länder, die das prima erreicht haben.
Natürlich lässt sich nicht alles 1:1 auch hier umsetzen. Aber wenn ich das Infektionsgeschehen weitestgehend kontrollieren kann, kann ich auch nahezu alles aufmachen, ohne dass die Zahlen nach oben schnellen.
Aber das setzt voraus, dass ich nicht von Infektionen überrannt werde, sondern dass es so wenige sind, dass sie verfolgbar sind.

Und am schlimmsten sind wilde private Treffen mit vielen verschiedenen Personen aus vielen verschiedenen Gegenden.
Die Inkubationszeit ist recht lang und die Infektionen verlaufen oft symptomlos oder zumindest ohne allzu spezifische Symptome.

Ich bin infektiös und treffe mich mit A, B, C, D und E. Ich infiziere A, B und E. A, B und E habe jeweils auch wieder andere Bekannte, Familien und Freunde und treffen diese. Vielleicht die Oma, die 500 km weit weg wohnt und einsam ist.
Im Grunde kann man so Hunderte Menschen infizieren. In vielen verschiedenen Haushalten.

Wenn man Freunde trifft, wäre es zumindest klug, einen kleinen Cluster zu bilden. infiziert sich der Cluster, sind es nur wenige und es ist gut eingrenzbar.
Man kann zusätzlich die Wahrscheinlichkeit reduzieren, indem man wirklich auf Symptome achtet, sich an die Hygieneregeln und an Abstand hält und durchaus auch, indem man sich kurz vorher testet.

Würde die Menschen so handeln, hätten wir wahrscheinlich sehr niedrige Zahlen und weitgehend alles offen.