Auswirkungen des Lockdowns

martenot schrieb:Da wurden ja auch schon wieder deutliche Zweifel laut. Am Ende heißt es dann, wir haben zwar viele Leute geimpft, brauchen aber weitere Lockdowns, weil die Impfungen nicht gegen die Mutationen wirken.

Impfstoffe können ja auch angepasst werden.
Das Konzept der Impfungen wird durch Mutationen erst einmal nicht berührt.
Wenn du gangbare Alternativen anbieten kannst dann mach das bitte.

Schwierig wird es doch für Familien die kaum noch eine Ausweichmöglichkeit haben.

Man kann nicht ewig die Leute in Wohnungen wegsperren, die Politik ist Volksfremd geführt, weil die Politiker selber in ganz anderen Verhältnissen leben, die haben genug Auslauf , haben ihre Gärten und Ferien Häuschen.

Und dann sind auch noch die Restaurants geschlossen, das wäre für viele eine kleine Abwechslung, doch die müssen auch nur als Sündenbock herhalten für das Versagen der Politiker.

Es wäre so wie so mal an der Zeit mehr für die Bevölkerung zu tun, mehr Parks, mehr Freizeit Angebote und mehr Laubengärten, mehr Campingplätze.

Jeder hat da wohl seine eigne Grenze an Gemeinschaftsgedanken, ich persönlich kann noch etwas durchhalten, hab noch etwas Nerven übrig und bin noch Geduldig, doch ich habe durchaus Verständnis, für die, die es nicht mehr können.

emanon schrieb:Das Konzept der Impfungen wird durch Mutationen erst einmal nicht berührt.

Das ist schon mal gut zu wissen. Das ist in letzter Zeit auch immer wieder mal anders kommuniziert worden. Aber wenn die Impfstoffe tatsächlich auch an die Mutationen so angepasst werden können, dass das Konzept weiter greifen kann, ist das eine gute Nachricht.

simson schrieb:Jeder hat da wohl seine eigne Grenze an Gemeinschaftsgedanken, ich persönlich kann noch etwas durchhalten, hab noch etwas Nerven übrig und bin noch Geduldig, doch ich habe durchaus Verständnis, für die, die es nicht mehr können.

Für mich persönlich sind absolute Grenzen erreicht, wenn Ausgangssperren verhängt werden. Das hat mit meiner speziellen psychischen Konstitution zu tun, aber wenn ich das Gefühl habe, in meiner kleinen Wohnung gegen meinen Willen eingesperrt zu sein, löst das tiefsitzende Ängste aus. Ich hatte neulich deswegen schon mal eine regelrechte Panik-Attacke, die ich nur mit einem Notfall-Medikament meiner Psychiaterin in den Griff bekommen konnte.

simson schrieb:Man kann nicht ewig die Leute in Wohnungen wegsperren

Welche Alternative hättest Du vorgeschlagen?
Das einzige, das überhaupt funktioniert hat, ist die massive Reduktion von Kontakten.

In manchen Ländern kam dann noch eine sehr effektive Nachverfolgung der Bewegungsmuster hinzu oder auch massive Lockdowns mit Ausgangsbeschränkungen.

Was wäre denn Deine Idee, das zu erreichen?

Es ist völlig richtig, dass es sich in einen großen Haus mit Garten einfacher lebt. Und das fühlt sich ungerecht an - alles keine Frage.
Aber wir haben keine abstrakte philosophische Diskussion über Gerechtigkeit - sondern wir benötigen eine wirksame Methode, die Zahl an Infektionen zu kontrollieren.

martenot schrieb:Das ist schon mal gut zu wissen. Das ist in letzter Zeit auch immer wieder mal anders kommuniziert worden.

Es gibt auch keine Garantien.
Aber die RNA-Impfstoffe sind ein gewaltiger Erfolg. Sie sind gut anpassbar und schnell zu produzieren (im Vergleich zu herkömmlichen Impfstoffen).

Aber vor allem sind auch die Mutationen meist noch so ähnlich, dass das Immunsystem diese erkennt. Kommt es allerdings zu einer größeren Veränderung, muss der Impfstoff angepasst werden und alle noch mal geimpft werden.
Bei der Grippe muss man den Impfstoff auch jedes Jahr anpassen.

@martenot

Hatte ich um die Weihnachtszeit herum, da fühlte ich mich total kontrolliert und eingeengt, hatte Ängste von gräflichen Mutationen und das es nie enden würde. Das ging dann in eine Passivität rüber und dort verweile ich immer noch, kann vieles mir gar nicht mehr anhören, weil es ewigs das selbe ist was erzählt wird seitens der Politik.

simson schrieb:Das ging dann in eine Passivität rüber und dort verweile ich immer noch, kann vieles mir gar nicht mehr anhören, weil es ewigs das selbe ist was erzählt wird seitens der Politik.

Ich bin auch in eine umfassende Passivität verfallen und muss inzwischen mit Psychopharmaka nachhelfen, um keine Panik-Ausbrüche zu bekommen. Eigentlich bin ich in einer Art Standby-Modus, bei dem es nur darum geht, die Tage irgendwie herumzubekommen.

@kleinundgrün

Ich hätte mehr auf die Virologen gehört, das die Ansteckung im Aussenbereich fast auf Null geht, weil die Viren nach Oben steigen und sich mit der Luft verdünnen, ich hätte dort Infrastrukturen geschaffen, besonders hätte ich im Aussenbereich auch Restaurants zugelassen, die Menschen stecken sich im innen Bereich an , besonders auch beim Einkaufen. Dann hätte ich bei jedem grösseren Einkaufszentren Personal aufgestellt die kontrollieren, dass sich die Menschen die Hände desinfizieren. Wenn ich Lebensmittel einkaufe und sehe wie die Menschen sich auf die Pelle rücken oder eben der Grossteil sich die Hände nicht desinfizieren, sehe ich dort ein grosser Ansteckungs Gefahr, würde man den Menschen im Aussenbereich mehr Freiheiten schenken, würden sie eventuell auch nicht auf komische Ideen kommen .

@martenot

Das versuche ich auch, die Tage ziehen da hin und das Leben zieht irgend wie an einem vorbei, weil man nichts mehr machen kann und irgend wie kommt man da auch schwer wieder raus. Gehe ich zum 100 mal spazieren, erfüllt mich das kaum noch.

simson schrieb:Gehe ich zum 100 mal spazieren, erfüllt mich das kaum noch.

Und wenn es dann noch kalt und grau ist wie in den vergangenen Tagen, dann zieht mich auch ein Spaziergang eher runter. Meine einzige Hoffnung ist der Frühling mit wärmeren Tagen, und dass wir dann noch die Möglichkeit haben werden, weiterhin ins Freie zu gehen. Sonst weiß ich irgendwann nicht mehr weiter.

@martenot
@simson
Ich verstehe euch beide. Und so etwas fällt aktuell auch in der Tat "hinten runter".

Gibt es die Möglichkeit, mit einigen wenigen Personen Kontakt zu halten? Vielleicht sich gemeinsam (vorzugsweise draußen) zu treffen und tatsächlich einen kleinen Cluster zu bilden?
Sich mit dem Nachbarn zum Spazieren verabreden. Wobei das auch nicht leicht fällt - aber vielleicht klappt es.

Aber abseits davon: Es gibt eine gute Chance, dass wir mit den Impfungen eine Perspektive haben. Nicht morgen oder in 4 Wochen - aber dieses Jahr. Vielleicht hilft das beim Durchhalten.

simson schrieb:Ich hätte mehr auf die Virologen gehört, das die Ansteckung im Aussenbereich fast auf Null geht, weil die Viren nach Oben steigen und sich mit der Luft verdünnen, ich hätte dort Infrastrukturen geschaffen, besonders hätte ich im Aussenbereich auch Restaurants zugelassen

Mal abgesehen vom Wetter und der Kälte ist das natürlich schon was. Wobei es sich für viele Gastronomien nicht lohnt, ein paar Tische draußen aufzustellen - aber das ist ein anderes Thema.

Der Punkt ist, dass momentan nur wenige kontrollierbare Bereiche noch für Kontaktbeschränkungen zur Verfügung stehen.
Möchte ich den Kauf des Grundbedarfs (Supermärkte z.B.) ermöglichen und auch Betreuungs- und Ausbildungsmöglichkeiten öffnen, bleibt nicht mehr viel übrig, wo Kontakte "eingespart" werden könnten.

Das mit den Kontrollen in Supermärkten ist so eine Sache. Ja, vielleicht wäre da mehr Konsequenz nötig. Auf der anderen Seite: Wer soll es machen? Die Polizei? Die Supermärkte selbst?

@martenot
Ich gehe eigentlich sehr gerne schwimmen, das fällt seit Monaten weg und nun kommt der Frühling und bald der Sommer, was mir noch zusetzt ist die Aussagen mit der zwei Klassen Gesellschaft. befürchte ja, alle die geimpft sind dürfen dann in die Badeanstalten den Sommer geniessen und der Rest kann auf Impfstoff warten.

Auf den Frühling zähle ich auch, wenn alles blüht und alles erwacht, da hoffe ich, komme ich dann mehr raus.


@kleinundgrün
Das mache ich bereits, ich treffe mich ab und an mit Bekannten, aber eben auch nicht all zu oft.
Vieles hat sich im Kopf schon eingebrannt, bleibt zu hause, ihr könntet sonst sterben oder ihr steckt andere an die wegen euch sterben, trefft euch nur mit wenigen, das hat schon etwas mit mir gemacht, in meinem Verhalten.
Wie gesagt, ich bin auch in so einem Modus heruntergefahren und bin nur am abwarten.

simson schrieb:Ich gehe eigentlich sehr gerne schwimmen, das fällt seit Monaten weg

Ich gehe eigentlich auch gern schwimmen, saunieren und in Thermen, außerdem habe ich früher regelmäßig Fitness-Sport gemacht. Das hat mich eigentlich immer auch psychisch stabil gehalten. Dazu kommen noch meine Interessen, die aber allesamt außer Haus ausgeübt werden würden (ich bin zeitlebends noch nie ein sehr inhäusiger Mensch gewesen, was vermutlich auch mit meiner geradezu phobischen Angst vor dem Eingesperrtsein zu tun hat).

Eigentlich sind mit der Pandemie einige meiner langjährigen unterschwelligen Ängste wahr geworden, wozu eben unter anderem die Angst vor dem Eingesperrtsein gehört, die ich schon seit meiner Kindheit habe.

Dem Schwimmen trauere ich auch nach. In der kalten Jahreszeit gehen wir gerne so 1-2x im Monat mit den Kindern am Wochenende ins Schwimmbad. Das fällt natürlich alles flach und fehlt.
Einmal pro Quartal gehen wir für gewöhnlich als ganze Familie essen. Auch das fehlt sehr!

Ich hoffe inständig, dass die Impfungen vorangetrieben werden. Ich weiß wie die Regierung daran arbeitet und bekomme alles hautnah mit (ich arbeite bei der Landesregierung), aber gefühlt ist es nicht genug.

Mein Vorschlag wäre die Impfungen direkt in alle Hausarztpraxen zu verlegen. Das hätte man von Anfang an tun sollen. Impfungen sollten auch in den Schulen verabreicht werden (wir wurden früher als Kinder auch in der Schule geimpft). Ja, da fehlen vermutlich die übrigen Dosen, aber das wäre wirklich mal eine Maßnahme.

Stattdessen soll es noch mehr Testungen geben, was im Umkehrschluss bedeutet: höhere Zahlen, längerer Lockdown.

Man ist einfach nur noch müde von dem Ganzen und die Nachrichten ziehen einen täglich noch mehr runter.

Wir haben übrigens zwei Freunde die wir abwechselnd sehen. Kleiner Kreis - nur wir Mütter und jeweils die kleinsten Kinder. Aber anders halten wir das nicht aus.

tragic_truth schrieb:Man ist einfach nur noch müde von dem Ganzen und die Nachrichten ziehen einen täglich noch mehr runter.

Geht mir auch so. Manchmal versuche ich, die aktuellen Coronanachrichten zu ignorieren, damit es mich nicht gleich am Morgen wieder total runterzieht. Trotzdem bin ich irgendwie von morgens bis abends müde und fühle mich unendlich passiv.

tragic_truth schrieb:Mein Vorschlag wäre die Impfungen direkt in alle Hausarztpraxen zu verlegen.

Aktuell fehlt der Impfstoff dafür. Aber sobald das gegeben ist, absolut.
Haus-, Fach- und Betriebsärzte. Das sind viele und zumindest aus einem Umfeld wären quasi alle bereit, hier massiv Überstunden zu leisten, um möglichst schnell möglichst viele zu impfen. Ich schätze, das dürfte auf sehr viele Ärzte zutreffen.

tragic_truth schrieb:Stattdessen soll es noch mehr Testungen geben, was im Umkehrschluss bedeutet: höhere Zahlen, längerer Lockdown.

Es bedeutet nicht höhere Zahlen. Erst mal schon, wenn symptomlose Infizierte entdeckt werden - aber nicht grundsätzlich bzw. perspektivisch.
Denn ohne Test infizieren unerkannt infektiöse Menschen andere Menschen. Mit Test besteht eine gute Chance, diesen Infektionsketten zu stoppen. Es werde also weniger Menschen infiziert.

Viel testen ist wichtig. Wenig Kontakte sind wichtig - vor allem keine ständig wechselnden bzw. sich dann weit verzweigenden. Und vor allem viel impfen.
Es besteht auch kein Grund, wegen AZ sich Sorgen zu machen. Es ist ein blödes Gefühl, aber objektiv eine Risikominimierung.

tragic_truth schrieb:Impfungen sollten auch in den Schulen verabreicht werden

Und wer soll in den Schulen geimpft werden? Keine der Impfungen ist für Kinder unter 16 Jahren zugelassen.
Das ist es übrigens auch, was mir solche Sorgen macht und mich so wütend werden lässt, wenn die Leute meinen, sie würden nur sich selbst gefährden, denn alle die sich impfen lassen wollen, können dies ja früher oder später tun.

Meine kleine Tochter, 3 Jahre, gehört zur Risikogruppe. Eine Impfstudie für so kleine Kinder wird frühestens für Dezember 2024 erwartet.
Meine Tochter ist darauf angewiesen, dass sich die große Mehrheit der Bevölkerung solidarisch verhält, weil sie schlicht keine andere Chance hat! Ich bin als Mutter inzwischen so verzweifelt, dass ich jedem die Füße küssen würde, wenn derjenige sich dafür bestmöglich dafür einsetzt, dass dieses Scheiß-Virus endlich in die Schranken gewiesen wird.

Naja, bleibt es wohl weiter beim Heimischen Kaffee to Go - Garten!
Weiterhin das selbe bestaunen :{

dieLara schrieb:Und wer soll in den Schulen geimpft werden? Keine der Impfungen ist für Kinder unter 16 Jahren zugelassen.

Da fehlen noch die Daten. Es könnte noch dauern:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-impfstoff-kinder-pims-syndrom-100.html

dieLara schrieb:Meine Tochter ist darauf angewiesen, dass sich die große Mehrheit der Bevölkerung solidarisch verhält, weil sie schlicht keine andere Chance hat! Ich bin als Mutter inzwischen so verzweifelt, dass ich jedem die Füße küssen würde, wenn derjenige sich dafür bestmöglich dafür einsetzt, dass dieses Scheiß-Virus endlich in die Schranken gewiesen wird.

Ich habe schon die Hoffnung, dass genügend Menschen vernünftig genug sind, sich impfen zu lassen.
Es gibt immer Menschen, die so etwas generell ablehnen oder nicht versuchen, die Problematik zu verstehen.
Und klar machen Impfungen ggf. Angst. Man hat - anders als beim Autofahren - nicht das Gefühl, was machen zu können (auch im Straßenverkehr ist das weitgehend illusorisch, aber die Wahrnehmung ist halt eine andere). Man fühlt sich ausgeliefert und dann kommen Meldungen von Todesfällen. Und leider weit überproportional im Verhältnis zu anderen Lebensrisiken, die und ständig begleiten. Der Bauch schreit: "Panik".
Und dann kommen noch Leute hinzu, die völlig undifferenziert Panik verbreiten wollen, statt faktenbasiert zu argumentieren.

kleinundgrün schrieb:Ich habe schon die Hoffnung, dass genügend Menschen vernünftig genug sind, sich impfen zu lassen.

Beim Impfen bin ich sofort dabei. Ich setze Hoffnungen auf meinen Arbeitgeber, denn uns ist vor kurzem ein baldiger Impftermin in Aussicht gestellt worden (mein Arbeitgeber hat ein eigenes kleines "Impfzentrum" eingerichtet).