Der ultimative Ostalgie-Thread

sidnew schrieb:Speziell alle Geschichten um "Ritter (Heino) Runkel von Rübenstein" hatten es mir als Kind angetan.

Kenn ich auch noch. Und genau wie du, durch die Sammlung meines Vaters. Aaaber ich fand die Abrafaxe einfach besser!

abbacbbc schrieb:Er erzählt alles aus der ich Perspektive. Damit ist für jeden kenntlich, dass es seine Erfahrungen und sein Werdegang ist.

Genau, und ich als "Westkind" lese es mit Begeisterung. Weil es gerade die Geschichten sind die einem das Lebensgefühl erschließen.

Ich war ja noch Kind, wir hatten Ostverwandschaft und es wurden fleißig Pakete und Briefe ausgetauscht, also hatte ich subjektive Eindrücke vom Leben in der DDR.

Später, auch jetzt habe ich viele Bekannte aus dem Osten, mit unterschiedlichen (wahren) Lebensläufen. Und ja sie unterscheiden sich, wie sich meine westliche Kindheit in gutbürgerlichen Verhältnissen extrem von Kindheiten in Hochhaussiedlungen unterscheidet.

Aber gerade das macht unser Land doch Lebenswert, wir sind alle eins, und das verschieden erlebte bereichert den interessiert mitlesenden.

abbacbbc schrieb:Aber ihm vorzuwerfen, dass er seine persönliche Geschichte nicht historisch genau einbettet... Ich bitte dich....

Keiner macht das...

Kein normaler Mensch macht das. Das gibt N(o)stalgie doch gar nicht her. Es ist eben ein persönliches Gefühl und kein Tatsachenbericht, man sieht die Vergangenheit etwas verklärt und niemals sieht sie jeder gleich.

Ich fand den Thread hier recht interessant und habe gern gelesen, geschmunzelt und oft gedacht - wie bei uns, wobei "uns" der Westen war. Kindheit sind eben nicht nur Marken und Produkte.

Ich hab nach dem Mauerfall auch Menschen getroffen, die damals linientreu waren - heute denken sie anders darüber. Als Wessi,sich über solche Menschen zu erheben, finde ich mehr als daneben und unnötig. Wir sind nie in deren Schuhen gegangen und wer weiß denn schon, wie wir gehandelt hätten? Ich will es gar nicht wissen :D

Technische Frage : kann man hier eine Umfrage einfügen oder geht das nur ganz am Anfang wenn der Threadersteller das macht?

@Duckula
@Andante
Ich hab auch schon Wendungen aus dem ehemaligen Böhmen irgendwo in Hessen gehört. Kann mir gut vorstellen dass das mit den Umsiedlungen und Deportationen durch Karl D. Großen zusammenhängt (zerstreuen und teilen von Stämmen). Aber wie gesagt das ist extrem off topic hier und müsste in einen eigenen Thread.... Wenn ich mal Lust und Zeit hab. Allerdings gibt die lebendige Beteiligung hier schon Motivation.

@Andante - sowas wie "Wossi" gibt's nicht. Wer nach der Wende aus dem Westen kam, kann sich nicht als "Ossi" bezeichnen
Wie du selber sagst, spielt das für die Jungen keine Rolle mehr bzw bezeichnen die sich vielleicht auch nicht so. Im Umkehrschluss sind die Bezeichnungen dann eher für Leute die vor der Wende jeweils in einer der Zonen sozialisiert wurden.

Frau.N.Zimmer schrieb:Als Wessi,sich über solche Menschen zu erheben, finde ich mehr als daneben und unnötig. Wir sind nie in deren Schuhen gegangen und wer weiß denn schon, wie wir gehandelt hätten? Ich will es gar nicht wissen :D

Danke für den Beitrag. Finde es schön, dass nicht jeder Besserwessi ( :troll: ) verteufelt, wenn man durchaus positive Erinnerungen an die DDR hat.
Ich als Kind, hab zum Beispiel das ganze politische Drumherum garnicht mitbekommen. Und trotz, dass ich nicht zu den priviligierten Ostkindern gehörte, erinnere ich mich gerne an meine Kindheit zurück.

Kältezeit schrieb:Ich als Kind, hab zum Beispiel das ganze politische Drumherum garnicht mitbekommen.

Meinst du etwa ich hier? :D Meine Eltern waren Flüchtlinge aus Pommern, was wir nicht hatten, war Geld, zumindest in den ersten Jahren war das so. Trotzdem war meine Kindheit sehr schön, da war es egal, ob die Kinder des Großbauern von nebenan die neuesten Fahrräder hatten, wir sind auf nem alten Herrenrad gegurkt und schön wars!

Jetzt fällt mir noch was ein, weil man es hier von den "Jungen Pionieren" hatte.. Das einzige Angebot, dass es in unserem Dorf für Kinder gab, kam von der Kirche. "Jugendschar" und "Kinderstunde" da wurde viel gebetet und christliche Lieder gesungen, ABER auch gebastelt, gespielt und es gab "Freizeiten" übers Wochenende oder auch länger, wo man dann mit seinen Freunden mal so richtig "weg" war und sich irrsinnig erwachsen vorkam, so ohne Eltern.

Glaubt hier jemand, wir sind wegen der Gebete dort hin? Nee, man wollte was mit Kumpels machen. Ich kenne auch keinen aus der damaligen Zeit, der heute noch Kirchgänger wäre - Heiligabend mal ausgenommen :D

Frau.N.Zimmer schrieb:Angebot, dass es in unserem Dorf für Kinder gab, kam von der Kirche.

Das gab es aber auch auf der Ost-Seite war aber vom Staat nicht so gern gesehen.. Das war dann der Zwiespalt zwischen Jugendweihe und Konfirmation bzw. Religionsunterricht und Pioniernachmittag.

Das hab ich beides selbst kennen gelernt. Ur-Großeltern und Großeltern waren sind streng katholisch erzogen meiner Eltern dagegen garnicht. Kirche war nur zu Weihnachten.
Aber wir Kinder mussten halt trotzdem einmal die Woche zum Dorf Pfaffen Reli machen.

Da war er wieder der Gruppenzwang auf den ich so gar keinen Bock hatte. Obwohl ich durchaus verstehen kann das viele an den Ausflügen zur Datsche und in die Natur. Oder die Spielnachmittage Spaß hatten.

Aber durch diese Durchmischung von Politik und Religion in meiner Familie habe ich beides zum Glück nie richtig extrem erleben müssen. Das waren dann mal wiederkehrende Pflichttermine die man aber auch mal ungehen konnte.

paxito schrieb:Aaaber ich fand die Abrafaxe einfach besser!

Blasphemie! Baut einen Scheiterhaufen aus FröSI-Heften!

sidnew schrieb:Scheiterhaufen aus FröSI-Heften!

LOL... Der war gut 👍

Da fällt mir ein. Mein Uropa der mit 85 Jahren noch mit der Futter Kipe auf dem Rücken mit seiner SA Peng hoch in den Schrebergarten gefahren ist um Futter zu machen.

Das wurde in einem Comic verewigt ich habe gerade den Namen nicht. Ich weiss das Ding ist noch in Familien Besitz werde demnächst mal Fotos hochladen.

@amtraxx

amtraxx schrieb:Da war er wieder der Gruppenzwang auf den ich so gar keinen Bock hatte. Obwohl ich durchaus verstehen kann das viele an den Ausflügen zur Datsche und in die Natur. Oder die Spielnachmittage Spaß hatten.

Den hab ich, zum Glück, nicht gespürt, meine Eltern gaben nicht viel auf den Pfaffen und so richtige Konsequenzen (bis auf die Noten in Religion, da waren manche nachtragend) hatte es ja nicht, wenn man dem fernblieb. Ich hatte da auch mal ne 5, die sich in die anderen Noten so gar nicht einfügen wollte :D Na ja, zum Glück kam ich nicht in Not, denn mit 2 Fünfen blieb man sitzen, da konnte die eine auch von Religion stammen.

Wenn ich da hin bin, dann wegen der anderen Kinder, was sich so etwa mit 12 auch irgendwie erledigt hatte, da fand man andere Möglichkeiten.

Frau.N.Zimmer schrieb:denn mit 2 Fünfen blieb man sitzen, da konnte die eine auch von Religion stammen.

Bei "uns" gab es Religions-Unterricht? Wo? Wann?

sidnew schrieb:Bei "uns" gab es Religions-Unterricht? Wo? Wann?

Wo dein "uns" ist, weiß ich ja nicht :) Meins lag in Bayern, gibt es auch heute noch.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wo dein "uns" ist, weiß ich ja nicht :) Meins lag in Bayern, gibt es auch heute noch.

Aaah, jetzt komme ich mit. Wollte schon protestieren.

@sidnew

Seit einiger Zeit kann man "Ethik" statt Religion wählen, Vorrückungsfach ist es geblieben.

Frau.N.Zimmer schrieb:Seit einiger Zeit kann man "Ethik" statt Religion wählen, Vorrückungsfach ist es geblieben.

Ist mir alles klar, ich dachte nur, du redest von der Ex-DDR...

sidnew schrieb:Ist mir alles klar, ich dachte nur, du redest von der Ex-DDR...

Nein, ich hab das nur im Bezug auf "Junge Pioniere" erwähnt. Ich war als Kind bei dem christlichen Zeugs und mich würde es heute verletzen, wenn man mir unterstellte, ich hätte damals jeden Kindesmissbrauch befürwortet.

abbacbbc schrieb:Aber ihm vorzuwerfen, dass er seine persönliche Geschichte nicht historisch genau einbettet... Ich bitte dich....

Keiner macht das.

Frau.N.Zimmer schrieb:Kein normaler Mensch macht das.

Doch ich schon..

Meine Güte, es geht doch gar nicht darum die DDR und seine Bewohner schlecht darstellen zu wollen. Ebensowenig den TE zu diskredieren. Er kann doch erzählen, was er will. Wenn er jedoch klare Regeln für seinen Thread aufstellt und sie selbst bricht und damit konfrontiert wird, dann muss er mit Kontra zu eben dieses und seinen Widersprüchen leben. Das ist hier ein Diskussionsforum, ganz einfach. Wo ist da das Problem?

Ich glaube, die meisten sind hier auch einfach zu jung, um wirklich zu verstehen. Zwischen netten und lustigen Erinnerungen, Bildern von Produkten, leckeren Rezepten usw. Propaganda und Rassismus einzubauen, die Ideologien zu relativieren und dann auf Kritik scharf und beleidigend zurückschießen, spricht auch sehr für sich und hat absolut nichts in einem Ostalgie-Thread zu suchen.

Meine Wenigkeit zieht sich somit hier zurück. Viel Spaß allen noch :)

Nuka schrieb:Meine Wenigkeit zieht sich somit hier zurück. Viel Spaß allen noch :)

Tschüß und vielen Dank , besonders für das "zu jung" :D :D

paxito schrieb:Dann doch lieber der braune Kobold Pittiplatsch.

Heisst der jetzt nicht Björn (Bernd) Höcke?