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Verstorbene noch einmal ansehen?

224 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Leiche, Abschied ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verstorbene noch einmal ansehen?

18.12.2021 um 08:14
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Da haben mich tatsächlich die kleinen Föten berührt in der Gebärmutter drin. Da frage ich mich auch, wie man da zu einer Zustimmung kommt bei so jungen Menschen (ich meine jetzt natürlich die Mutter).
Entweder hat die Mutter das zu Lebzeiten selber entschieden, oder sonst nach Todeseintritt eben deren nächste Angehörige (ggf. selber Mediziner oder Wissenschaftler?).

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18.12.2021 um 08:18
@Cassandra71
Ja, das stimmt schon, muss ja so sein. Mich wundert es nur, dass man das in so jungen Jahren schon explizit entscheidet. Organspende ist da noch mehr präsent in den Köpfen.


Aber ob Angehörige das entscheiden dürfen? Muss ich mal nachlesen. Fände ich eher unpassend.


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18.12.2021 um 08:23
https://koerperwelten.de/plastination/koerperspende/
Sie stammen von Menschen, die zu Lebzeiten darüber verfügt haben, dass ihr Körper nach dem Ableben zur Ausbildung von Ärzten und der Aufklärung von Laien zur Verfügung stehen soll.
So steht es auf der Seite.
Natürlich braucht man für diese Ausstellung keine sehr hohe Anzahl von diesen Körperspenden.

So wird es mir schon verständlicher.


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Yen ehemaliges Mitglied

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19.12.2021 um 10:33
In meiner Kultur gibt es sowas wie eine Aufbahrung nicht . Deswegen war es vor ein Paar Wochen , als ich meinen Schwiegervater gesehen habe sehr unangenehm für mich . Ich weiß wie er zur Lebzeiten war. Und wie er vor seinem Tod ausgesehen hat . Und dann wie er aufgebahrt im Sarg lag . Er aus wie eine Puppe. Ich weiß nicht was genau sie mit einem toten dafür anstellen aber das war nicht mehr er. Seine verschränkten Hände konnte man aber den Tot ansehen was mich iwie verstört hat . Ich wünschte ich hätte ihn nicht so gesehen und bin froh das es bei uns nicht sowas gibt. Seine Frau war froh darüber ihn noch mal zu sehen aber wofür und warum ? Würde ich meinen Mann da so liegen sehen ...Nein danke . Das soll nicht die Art sein wie ich einen Menschen zuletzt sehe .


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20.12.2021 um 19:27
Nein, auf keinen Fall.
Als meine Mutter starb, wollten ihre Geschwister, dass sie aufgebahrt wird. Wir haben dem Wunsch entsprochen, aber wir konnten nicht zu ihr, ich hatte da regelrechte Panik vor.
Meine Schwester hat tagelang mit sich gehadert, sich aber dann schlussendlich auch dagegen entschieden.
Natürlich kam auch die Frage von ihr „…und wenn wir zusammen gehen?“ nachdem ich ihr aber erklärt hatte was meiner Ansicht nach, ein „Besuch“ bei Mama mit mir persönlich auslöst, wollte sie dann auch nicht mehr, heute ist sie glaub ich sogar ganz froh drüber. Wir standen damals 7 Stunden in der Winterkälte vor der Haustür von unserer Mama bis der Gerichtsmediziner endlich kam, da hatte man uns vorher schon angeboten von der Polizei aus, dass wir drinnen warten können, die würden die Türe zu dem Raum in dem sie liegt auch vorher schließen, aber selbst da ging es nicht mehr, es fühlte sich nicht mehr vertraut und Geborgen an und ich ertrug den Gedanken nicht, dass sie da ist, aber auch nicht mehr da ist.
Also stand ich da 7 Stunden nur in meinen Pyjama, Pantoffeln und ner leichten Jacke in dieser Februarnacht bei -2 grad, denn reingehen war keine Option.


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06.01.2022 um 23:54
Bei meinem Vater und Mutter habe ich zum Glück nicht mitbekommen, wie sie gestorben sind. Ich denke das hätte ich nicht verkraftet.
Von meinem Vater konnten wir uns zum Glück einige Stunden vorher noch verabschieden. Nach dem Tode wollte ich ihn aber nicht mehr sehen, um ihn nur lebendig in Erinnerung zu behalten.

Meine Mutter hat leider eine Rücken-OP nicht überlebt, und lag noch 4 Tage im Wachkoma, so dass wir uns schon lange verabschiedet hatten.
Als wir den Anruf bekamen, es ginge zuende sind wir hingefahren, und konnten sie dann nochmal sehen. Sie war schon herübergegangen und sah sehr friedlich aus.

Ich habe auch da keinen Wert drauf gelegt dabei zu sein, wenn es zuende geht, denn das wird man nie wieder los.


Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass beide jetzt in einer schöneren Welt wieder vereint sind.


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07.01.2022 um 18:42
Es gab früher, so in den 1900 Jahren einen "Trend" mit "Totenfotos" . Da wurden Verstorbene so zurecht gemacht, damit die Angehörigen sich mit dem oder der Verstorbenen fotografieren konnten. Es bedeutete den Hinterbliebenen sehr viel. Und es wurde zu einer Art Mode dieser Zeit. Auf den Bildern (Habe einige davon gesehen) konnte man wirklich nicht erkennen, dass die Personen tot sind. Ich glaube heute wäre so Etwas unvorstellbar.


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07.01.2022 um 18:54
@MoMe
es gibt sogar einen thread zu dem thema.

hier:
Postmortem Fotografie (Seite 348) (Beitrag von off-peak)


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10.01.2022 um 20:39
Ich hatte früher immer unheimlich Angst vor allem was schon tot war, also als Kind.
Damals waren es die Haustierchen, Hamster, Wellensittiche, und ich hatte absolutes Unbehagen, weil ich immer Angst hatte, sie würden sich auf einmal bewegen.

2001 habe ich dann meine erste menschliche Leiche gesehen, hergerichtet im offenen Sarg, da hatte ich dieselbe Angst.

2012 ist dann meine über alles geliebter Hündin verstorben, das war die erste Leiche, die ich nach dem versterben noch berührt hatte, im Arm gehalten hatte, bis sie langsam kalt wurde, dann habe ich sie begraben.

2019 war ich dann dabei, als mein Opa starb.
Mir war nicht bewusst, daß er sterben würde, es dämmerte mir erst langsam, als er immer öfter und länger aufhörte zu atmen, und irgendwann gar nicht mehr atmete.

Es kam noch ein Arzt, der den Tod bestätigte, aber ich konnte noch den Puls fühlen, während ich seine Hand hielt, das hat mich wahnsinnig gemacht.

Ich bin so lange da geblieben, und habe seine Hand gehalten, bis der Pulsschlag langsam nachließ, und die Hand kälter wurde.

Es ist ein sonderbares Gefühl.


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10.01.2022 um 20:53
Zitat von ShiivaShiiva schrieb am 20.12.2021:Also stand ich da 7 Stunden nur in meinen Pyjama, Pantoffeln und ner leichten Jacke in dieser Februarnacht bei -2 grad, denn reingehen war keine Option.
Das ist wirklich krass. War also das ganze Haus dadurch tabu?
Zitat von DaemonarchDaemonarch schrieb am 06.01.2022:wenn es zuende geht, denn das wird man nie wieder los.
Also ich kann mit den Bildern der toten Angehörigen gut leben, die sind nie im Vordergrund, wenn ich an sie denke.
Zitat von DaemonarchDaemonarch schrieb am 06.01.2022:Sie war schon herübergegangen und sah sehr friedlich aus.
Das klingt doch nach einem guten Abschied.

Wachkoma ist ja auch ein Zustand, mit dem man lieber nichts zu tun haben möchte. Hast du sie da besucht?


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10.01.2022 um 21:00
Zitat von MoMeMoMe schrieb am 07.01.2022:Ich glaube heute wäre so Etwas unvorstellbar.
Naja, bei uns vielleicht. Aber in anderen Ländern gibt es auch andere Totenkulte, irgendwie Wahnsinn :D

https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/indonesien-totenkult-sulawesi100.html


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10.01.2022 um 21:03
Maria Ranti war 95 Jahre alt, als sie 2015 starb. Heute wird ihr Sarg erstmals wieder geöffnet, denn es ist Zeit für "Ma’nene", die Reinigung der Toten.

Das ist nichts für empfindliche Nasen. Mit Lieblingshandtasche und Hut soll die Tote nun ein paar Stunden mit ihrer Familie verbringen. Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe. Samara und Tumbang sind seit mehr als 20 Jahren tot.
Der Geruch in den Höhlen-Grabstätten ist schwer erträglich. Denn nicht alle Familien haben das Geld, ihre Toten perfekt einzubalsamieren.
Und der Umgang der restlichen Welt mit den Toten finden sie hier irgendwie respektlos: "Ich könnte es mir nicht vorstellen, Tote einfach so zu begraben oder zu verbrennen. Dann sieht man sie ja nie wieder. Dann sind sie ja für immer weg. Das würden wir hier glaube ich nicht übers Herz bringen." Hier ist der Abschied fast schon spielerisch. "Machs gut, Papa", sagt Jonathan, "bis bald" In drei Jahren werden sie sich wiedersehen.
Quelle: https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/indonesien-totenkult-sulawesi100.html


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11.01.2022 um 04:16
Zitat von flyflowerflyflower schrieb:2019 war ich dann dabei, als mein Opa starb.
Mir war nicht bewusst, daß er sterben würde, es dämmerte mir erst langsam, als er immer öfter und länger aufhörte zu atmen, und irgendwann gar nicht mehr atmete.

Es kam noch ein Arzt, der den Tod bestätigte, aber ich konnte noch den Puls fühlen, während ich seine Hand hielt, das hat mich wahnsinnig gemacht.
Tut mir Leid mit Deinem Opa. Ist er in einem Krankenhaus gestorben? (Weil ja schnell ein Arzt kam.)
Ist jedenfalls eine schöne Vorstellung für mich, diese Welt zu verlassen, wenn ein geliebter Mensch bei einem ist und die Hand hält.


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11.01.2022 um 10:22
Zitat von nairobinairobi schrieb:Tut mir Leid mit Deinem Opa. Ist er in einem Krankenhaus gestorben? (Weil ja schnell ein Arzt kam.)
Ja, er ist im Krankenhaus gestorben.
Das Krankenhaus hat noch nicht mal angerufen, das er im Sterben liegt, weil eigentlich war er nur für eine Routineuntersuchung da gewesen, war dort aber gefallen und ist wohl an Hirnblutungen verstorben.

Das wir rechtzeitig da waren, hab ich meiner Oma zu verdanken, die hat wohl gespürt das es so weit ist, und war extrem nervös und wollte unbedingt ganz schnell zum Krankenhaus.

Tja, und da konnten wir ihn nur noch beim Sterben begleiten.


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11.01.2022 um 22:24
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Daemonarch schrieb am 06.01.2022:
Sie war schon herübergegangen und sah sehr friedlich aus.
Das klingt doch nach einem guten Abschied.

Wachkoma ist ja auch ein Zustand, mit dem man lieber nichts zu tun haben möchte. Hast du sie da besucht?
Ja, wir waren die Tage vorher da, haben noch mit ihr gesprochen und sie gestreichelt.
Ich hab abends sogar gebetet, das mache ich sonst nie.


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16.01.2022 um 11:01
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 10.01.2022:Das ist wirklich krass. War also das ganze Haus dadurch tabu?
Sie wohnte im EG, da stand die Polizei dann im Hausflur, die muss ja mitwarten, bis der Rechtsmediziner vor Ort war. Die haben uns mehrfach aufgefordert, doch bitte rein zugehen, es ist sehr kalt und die haben die Türe auch geschlossen von der Küche (da saß sie im Küchenstuhl) etc aber es ging nicht.
Wir sind am nächsten Tag dann hin zur Wohnung, sie war ja schon abgeholt worden, aber es war da schon der blanke Horror. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte reingemusst bevor sie abgeholt worden, krieg ich heute noch Herzrasen.


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17.01.2022 um 09:21
Ich denke, es kommt da immer auf die Beziehung an, die man auch zueinander hatte und auch die Todesumstände.

Ich war seit meiner Erstkommunion Ministrant in unserer spanischen Inselgemeinde (ich komme von einer spanischen Insel) und da war es natürlich normal, dass wir Minis auch zu Spendung von Sterbesakramenten, Totenwache mit Rosenkranzgebet und Totenmesse zugegen war, wo der Sarg vor dem Altar steht. Das heißt, dass auch uns Ministranten und somit auch mir, der Tod, wie wir auch bei Aufnahme zum Altardienst, langsam herangeführt wurden und einfach zum Leben dazu gehört.

Wie es bei uns in Spanien auch üblich ist, haben wir eine sehr enge familiäre Bindung und Mehrgenerationenhaushalte, durch Eigenbesitz, sind nicht ungewöhnlich. So zB mein Bruder, der den elterlichen Betrieb fortführte, wohnte mit im Nebentrakt mit seiner Frau und Kindern und im Hauptrakt unserer Eltern (ich bin der "Abtrünnige" und hatte schon in jungen Jahren, trotz Erstgeborener, nie Interesse den Betrieb zu übernehmen). Als mein Vater an Krebs erkrankte, da ich immer ein Papakind war, war es für mich selbstverständlich, mitzupflegen, als er nicht mehr so konnte, wie er wollte und auch, nachdem er austherapiert war und die Ärzte, außer Palliativ nichts mehr weiter machen konnten, war ich die Hauptpflegeperson, aber mit Entlastung von meine Familie. So waren wir dann auch bis zum letzten Atemzug, in seinem schön eingerichteten Zimmer und mein Vater starb in meinen Armen. Abgesehen von der Traurigkeit, die ich hatte, aber auch das Bewusstsein, dass die Ärzte nichts weiter tun konnten, war es vielleicht der innigste Moment, zwischen meinem Vater und mir und man musste mich schon etwas "wegziehen", als dann der Bestatter dann auch endlich mal los wollte. Ich bin im Inneren froh, bis zum letzten Moment dabei gewesen zu sein, auch die Momente, wo es ihm besser ging, noch mal zum Meer oder kleine Ausflüge gemacht zu haben, denn wie ich es oft von anderen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis mitbekomme, wo auch ein Angehöriger oder Elternteil früh verstorben ist, oftmals dieses "hätte ich doch damals mal...." und das habe ich nicht. Mein Vater gab mir alles, was ich brauche, mit auf den Weg und ich gab ihm alles, was ich geben konnte, besonders meine Liebe und Frieden zu gehen.

Aber... es gibt keinen Tag seitdem, an dem er mir nicht fehlt und mir auch oft nochmal einen einzigen Tag, vor seiner Erkrankung, zurückwünsche.


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17.01.2022 um 10:36
@SGarcia
Das ist sehr berührend, was du schreibst.
Ich finde auch Geburt und Tod sind an der Grenze zum Leben und somit besonders intensiv.


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17.01.2022 um 18:17
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das ist sehr berührend, was du schreibst.
dem kann ich mich nur anschließen.

mein vater wollte noch mal das meer sehen. ich hab ihm versprochen, dass wir es gemeinsam sehen werden. leider kam es nicht mehr dazu. deswegen bin ich dann im herbst nach seinem tod nach madeira gefahren. schade, dass ich seine urne nicht behalten konnte, sonst hätte ich die asche mitgenommen und am meer verteilt. doofes deutschland und seine bürokratie 🙄


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17.01.2022 um 21:33
Zitat von SGarciaSGarcia schrieb:Ich denke, es kommt da immer auf die Beziehung an, die man auch zueinander hatte
Ich denke das nicht.


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