In der Warteschlange an der Kasse - von Ungeduld und Nervosität

Stan_Marsh schrieb:dass man das längere Ende gar nicht direkt erkennen kann?

Dann hat man Pech. Ich schreie dann durch den Markt, dass es im [hier Konkurrenz-Markt einfügen] viel besser läuft und schon längst eine weitere Kasse geöffnet wäre. Es sei denn, ich bin im Kaufland. Dort interessiert das keine Sau.

Sterntänzerin schrieb:Ein klein bisschen ärgerlich finde ich die Kunden, die sich von irgendwo ganz weit hinten vordrängeln, wenn eine weiter Kasse geöffnet wird, während ich selbst schon X Minuten an der ersten warte.

Das ist die höchste Respektlosigkeit gegenüber den anständig Wartenden, die es in der Supermarktjustiz überhaupt gibt und müsste mit der Höchststrafe (Einkaufswagen ausleeren durch den sog. Umwurf) bestraft werden.

Kephalopyr schrieb:Was habt ihr schon in einer Warteschlange erlebt? Wie nehmt ihr eure Mitmenschen in der Situation wahr, oder gesellt ihr euch zu dem gnadenlosen Terminator, der einfach total monoton und emotionslos an der Kasse steht, bezahlt und geht? :king:

Ich habe meine Taktik geändert - schon seit ein paar Jahren. Ich habe einen strukturierten Einkaufszettel, der nach der Reihenfolge, wie die Sachen gekauft werden, aufgeschrieben ist. Ich stehe dienstags morgens um 7 vor dem Supermarkt. Ich gehe dann zügig durch, packe ein - und bin meistens als vor dem 7 Uhr Pulk an der Kasse.

Ich gehe immer zur gleichen Kassiererin. Die kassiert schon seit 10 Jahren und hat es einfach drauf. Schnell, souverän, keine Fehler. Und schon bin ich wieder draußen. Fazit: Stoßzeiten vermeiden. Die Kassiererin mit der meisten Berufserfahrung nehmen. Schon muss man sich weniger ärgern

Mr.Brain schrieb:Bei mir beginnen die Probleme immer dann, wenn ich mich für eine Warteschlange entscheiden muss. Denn ich entscheide mich grundsätzlich fast immer unfreiwillig für die, bei er es am langsamsten geht oder in der eine langsame, komplizierte Person ist. Obwohl ich selbst sehr schnell bin, ziehe ich solche Situationen magisch an. Also besser niemals hinter mir anstellen. ;)

Das ist Murphy's Law.

@MissMary
dann hat die kassiererin aber feste zeiten und keinen schichtdienst. wir haben z.b. beim edeka oft den gleichen typen an der kasse, der schwätzt gern mit den kunden. aber ist nicht jeden samstag da. der fehler ist es wohl samstag einzukaufen. aber wir gehen auch nie vor 20 uhr, vorher ist es uns zu voll.

Wenn ich das lese fällt mir unweigerlich das ins Hirn gebrannte: "Are you in the queue?" ein.
Lektionen fürs Leben, da soll mal noch einer sagen man könnte von Briten nix lernen ;)

In Corona-Zeiten ist der Kassenbereich Risiko-Hotspots.
Da kommen schon mal mehr Aggressionen auf.

Übrigens hatte ich schon mal eine Umfrage diesbezüglich.

ich konnte das anstehen und die lieben mitmenschen, die keinen abstand halten können, vor corona nicht ausstehen. ich muss heute in den rewe, mir graut es schon davor. aber ich hab keinen kaffee mehr, ohne geht gar nicht.

Gucky87 schrieb:Schlimmer ist es, den Wagen in die Schlange zu stellen, ihn von z.B. dem Töchterchen bewachen zu lassen und während alle brav in der Schange stehen in Ruhe einkaufen.

Das nennt man "effizientes" arbeiten. Für irgendwas müssen die Gören doch nützlich sein. ;)

Rasenmayer schrieb:Kommt darauf an. Wenn ich zuhause noch ein paar habe, kaufe ich sie halt das nächste Mal, wenn ich irgendwo im Laden bin.
Oder ich gehe schnell noch unterwegs woanders rein.
Wenn die Artikel in Kassennähe liegen (also ich nicht 10 Minuten im Laden herumsuchen muss), gehe ich sie auch mal schnell holen.

Wenn ich jemanden vor oder hinter mir habe, dem EIN Teil fehlt, ist das auch kein Problem, mal eben zu warten.
Blöd ist, wenn diese Leute dann nach ellenlanger Zeit mit vollbepackten Armen zurück kommen.

Gucky.

Fredericfail schrieb:Ja, zum Thema Menschen an der Kasse vor lassen

Bin ich auch dafür. Sehen aber nicht alle so. Neulich kam ich mit 2 Sachen in der Hand zur Kasse, unmittelbar vor mir ein alter Mann mit einigen Sachen im Einkaufswagen. Die Dame von der Kasse hat im Regal daneben etwas eingeräumt und rief, sie komme gleich. Der Mann hat mich nicht vor gelassen und er hat mit dem Ausräumen seiner Sachen auch so lange gewartet, bis die Kassiererin wieder da war. Da ich schon frei hatte, war es mir mehr oder weniger egal. 2 Tage später dann das Gegenteil, eine alte Dame sieht, dass in meinem Korb nur 4 Sachen sind, lässt mich vor und schenkt mir auch noch 2 Rabattsticker die sie übrig hatte.

Ich bin Rentner und kann mir die Einkaufszeit aussuchen. Vorzugsweise morgens kurz nach sieben, ist auch unter Corona-Gesichtspunkten das Beste. Oder nach 20 Uhr (offen bis 21). Da ist nichts los, man kommt gleich dran. Die Situation ist entspannt, ein kleines Schwätzchen mit der Kassiererin ohne weiteres "drin".
Bis auf letzte Woche. Ich war der letzte und einzige in einer Schlange die endlos gewesen sein muß. Als ich "dran" war, schaut mich die Kassiererin an und sagt "Tut mir leid, das wird jetzt etwas dauern". Auf meine Frage, was denn jetzt so eilig ist ein verlegenes "Ich muß mal, und zwar ganz schnell".
Es gibt Situationen, da müssen fünf Minuten zusätzlich ganz einfach sein.

deim0s schrieb:(Einkaufswagen ausleeren durch den sog. Umwurf)

gut gesprochen!
:D

"Umwurf" - kampfbegriff für versuch der erziehung von frechen ungeduldigen dränglern

an überfüllten kassen.

Für mich löse ich die Problematik so...

Ich gehe einkaufen, wenn ich Zeit habe, und nicht erst wenn ich feststelle, das der Kühlschrank leer ist.
Analog dazu fahre ich auch Tanken.

Geduld macht warten schön, aber leider stirbt Gelassenheit irgendwie aus.

Und ehe hier jemand meint, ich hätte den ganzen Tag Zeit, ich arbeite Vollzeit und habe auch Bereitschaftsdienste.

Anya1981 schrieb:dann hat die kassiererin aber feste zeiten und keinen schichtdienst. wir haben z.b. beim edeka oft den gleichen typen an der kasse, der schwätzt gern mit den kunden. aber ist nicht jeden samstag da. der fehler ist es wohl samstag einzukaufen. aber wir gehen auch nie vor 20 uhr, vorher ist es uns zu voll.

Ich habe den Eindruck, bei uns arbeitet das "feste Personal" Montag - Freitag fest, am Wochenende hocken da oft hübsche Studentinnen, die beim Kassieren oft überfordert sind, da Aushilfe. "Unsere" Kassiererin ist 9/10 mal dienstagmorgens um 7.45h an der Kasse. Sie muss zumindest dienstags feste Zeiten haben.

Anya1981 schrieb:ich konnte das anstehen und die lieben mitmenschen, die keinen abstand halten können, vor corona nicht ausstehen. ich muss heute in den rewe, mir graut es schon davor. aber ich hab keinen kaffee mehr, ohne geht gar nicht.

Das ist tatsächlich einer der Vorteile von Corona, dass dir die Leute nicht mehr so dicht auf die Pelle rücken.

EnyaVanBran schrieb:2 Tage später dann das Gegenteil, eine alte Dame sieht, dass in meinem Korb nur 4 Sachen sind, lässt mich vor und schenkt mir auch noch 2 Rabattsticker die sie übrig hatte.

Das ist echt total unterschiedlich. Seit Corona ist, kaufen wir auch für zwei Nachbarn ein - da kommt einiges zusammen - daher lassen wir auch großzügig vor - allerdings sind manchmal Leute dann auch total unfreundlich. Das finde ich aber generell ein Problem, dass Menschen zueinander oft unfreundlich sind.

Lupo54 schrieb:Ich bin Rentner und kann mir die Einkaufszeit aussuchen. Vorzugsweise morgens kurz nach sieben, ist auch unter Corona-Gesichtspunkten das Beste. Oder nach 20 Uhr (offen bis 21). Da ist nichts los, man kommt gleich dran. Die Situation ist entspannt, ein kleines Schwätzchen mit der Kassiererin ohne weiteres "drin".

Ich bin eine Weile auch Abends um nach 20 Uhr gegangen - was da aber bei uns nervt ist, dass Obst und Gemüse komplett leer gekauft sind. Aufgegeben habe ich dann, als es oft keine Milch mehr gab "sind nicht zum Auffüllen gekommen": Ansonsten wäre das wirklich eine super Strategie.

MissMary schrieb:Ich bin eine Weile auch Abends um nach 20 Uhr gegangen

Das ist bei uns nicht möglich. Um Punkt 20 Uhr machen alle Läden in Bayern zu, außer an Bahnhöfen, Flughäfen und Tankstellen. Deswegen gibt es oft ab 19:30 oft noch einmal einen Peak, wo die Leute noch rasch einkaufen gehen, die bis dahin gearbeitet haben.

martenot schrieb:Das ist bei uns nicht möglich. Um Punkt 20 Uhr machen alle Läden in Bayern zu, außer an Bahnhöfen, Flughäfen und Tankstellen. Deswegen gibt es oft ab 19:30 oft noch einmal einen Peak, wo die Leute noch rasch einkaufen gehen, die bis dahin gearbeitet haben.

Oh das erinnert mich an die „gute alte Zeit“ als um 18:00 alles schließen musste. Fürchterlich. Da konnte man als zugehöriger der arbeitenden Zunft nur mit millionen anderer Berufstätiger Samstags bis 14:00 einkaufen. Das ist zum Glück vorbei.
Ok. Samstag geht hier immer noch nicht. Schweizer Einkaufstourismus. Da allerdings unter der Woche bis 22:00 offen ist kann ich unter der Woche in Ruhe und ohne Hektik nach der Arbeit einkaufen gehen. Und da stört auch eine Schlange an der Kasse nicht.
Solange die Achillessehne nicht attackiert wird.

ich hasse es an der Kassa zu stehen, teils selbstverschuldet da ich meine 7 Sachen krampfhaft mit meinen beiden Händen halten muss da mir ein Einkaufswagen zu umständlich ist und ich sowieso nur 2 Sachen benötigte (zu 100% Fehleinschätzung jedesmal) und dann plauscht die ältere Generation mit dem Kassierer/Kassiererin vor sich hin die Schlange bewegt sich null; noch Ungeduldigere schreien schon nach der Öffnung weiterer Kassen. Dann vergisst mancher sein Obst zu wiegen und die freundliche Kassiererin verlässt ihren Platz um das nachzuholen. Die Liste würde sich ewig fortsetzen lassen. Aber wenigstens ärger ich mich in mich hinein und versuche trotzdem mit aufgesetzem Lächeln das Ding über die Bühne zu bringen.

MissMary schrieb:Das finde ich aber generell ein Problem, dass Menschen zueinander oft unfreundlich sind

Ja, da hast du recht. Sieht man ja oft, dass diese Leute gerne zu den Menschen hinter der Kasse voll unfreundlich sind. Da hab ich mal gemeinsam mit der (mir fremden) Frau hinter mir einen Typen voll angepflaumt,weil der die Kassiererin angeschrien hat, ob sie blöd ist, weil sie nicht gleich erkennt hat, dass er 2 mal Cola Zero und 2 mal Light hatte und nicht 4 mal Zero. Es gibt so viele Idioten dort draußen und mir kommt vor, grad an der Supermarktkasse outen die sich besonders gerne.

Hm, ich rege mich ja leider auch sehr schnell auf, aber mit den Jahren wird man auch ruhiger. Früher fand ich es immer besonders schlimm, wenn mir einer mit dem Einkaufswagen von hinten in die Hacken gefahren ist. Da konnte ich früher schon mal richtig böse werden. Das ist dank Corona jetzt nicht mehr so der Fall.

Es ist schon richtig, dass es auch auf die Kassierer ankommt, ob es nun schnell oder langsam vorangeht. Ich versuche auch immer, zu einer mir schon bekannten Kassiererin an die Kasse zu kommen. Ich selbst bin an der Kasse recht schnell, weil ich keinen hinter mir warten lassen will trotz vollem Wagen. Ich krame auch nicht wegen den letzten Cents in meiner Geldbörse, sondern zahle gleich mit Karte; spart Zeit und Nerven.

Aber ... es gibt halt immer noch die Omas mit Rollator, die ausgerechnet dann vor mir sind. Beim letzten Einkauf auch wieder. Da hab ich geschlagene 10 Minuten warten müssen, weil die "Oma" ihre 10 Teile nicht einfach in den Einkaufswagen gelegt hat, um später die Tasche zu packen, so wie ich es machen würde ... nein, sie hat gleich an der Kasse alles fein säuberlich in ihre Beutel gelegt, sodass es dann dazu kam, dass sie zu wenig Platz darin hatte. Also alles wieder aufs Einkaufsband gelegt und noch mal versucht. Da fing ich dann irgendwie mit der Zeit an, mit dem Fuß zu wippen, um nicht auszurasten.

Nun gut, endlich war alles verpackt ... Verkäuferin sagte dann den Preis, "Oma" sucht in ihrer Geldbörse nach passendem Geld. Dauerte dann nochmal 2 Minuten, bis sie dann das Wechselgeld in ihrer Geldbörse hatte.

Hinter mir eine Schlange von ca. 10 Personen mit Einkaufswagen, die auch immer ungeduldiger wurden. Und ich hatte einen wirklich vollen Wagen, aber schon alles auf dem Laufband, Payback Karte in der Hand, EC Karte in der Tasche, alles vorbereitet. Bei mir hat es dann trotz 100 Euro Einkauf vier Minuten gedauert, dann war ich fertig und konnte gehen.

Ich denke, es liegt auch so ein bisschen an der Unflexibilität der älteren Leute, dass es so lange dauert, wenn sie einkaufen. Die meinen das oft nicht böse, die können nicht anders. Klar regt man sich innerlich auf und denkt, meine Güte, was dauert das wieder, aber wer weiß, wie wir später mal werden ... ich hoffe nicht so wie die Oma, aber vielleicht regen sich die Jüngeren auch über uns irgendwann auf, wer weiß das schon.

Comtess1702 schrieb:Ich denke, es liegt auch so ein bisschen an der Unflexibilität der älteren Leute, dass es so lange dauert, wenn sie einkaufen.

Naja, was heißt unflexibel. Ich sehe das an meiner alten Mutter. Es geht einfach aus physischen Gründen nur noch langsam vonstatten. Es ist kein böser Wille, sondern aufgrund der nachlassenden Beweglichkeit wird man eben langsamer und tattriger. Dann dauern die Bewegungen länger, da kann man selbst gar nichts dagegen machen.

Ich selbst habe damit gar kein Problem, weil ich mir denke, dass das wahrscheinlich den meisten von uns genauso blühen wird, wenn wir in dasselbe Alter kommen.